Gesellschaft

Solarenergie 2.0: Solarthermie im Eigenheim

Nicht nur beim Neubau, sondern auch bei der Renovierung des Eigenheims stellt sich die Frage nach dem passenden Heizsystem. In Zeiten immer weiter steigender Energiepreise ist man heute mehr als gut beraten, eine möglichst kostengünstige und effiziente Lösung zu wählen.

Nicht nur beim Neubau, sondern auch bei der Renovierung des Eigenheims stellt sich die Frage nach dem passenden Heizsystem. In Zeiten immer weiter steigender Energiepreise ist man heute mehr als gut beraten, eine möglichst kostengünstige und effiziente Lösung zu wählen.

17.03.2022 | Ein Beitrag von Laura Hampel | Bild: Unsplash

Die Energiepreise sind in den letzten Jahren stark gestiegen und auch in Zukunft ist nicht mit Preissenkungen zu rechnen. Viele Eigenheimbesitzer versuchen deshalb, durch den Einsatz von Solarenergie-Anlagen unabhängig vom Stromanbieter und dessen Preisvorstellungen zu agieren. Mit Solarthermie-Anlagen ist es zusätzlich möglich, die eigenen vier Wände CO2-neutral zu heizen.

Solaranlagen besitzen aus ihrer „Anfangszeit“ einen noch eher mäßigen Ruf. Zu viele unseriöse Händler, Billig-Produktionen aus Fernost und utopische Leistungsversprechungen sorgten dafür, dass sich die Solarsysteme nur langsam auf deutschen Dächern verteilten. Mittlerweile hat es bei der Solartechnik deutliche technische Fortschritte gegeben. Heute setzt man, statt auf eine „einfache“ Nutzung von Solarenergie, auf eine duale Nutzung von Solar- und Wärmeenergie.

Gleich doppelt nachhaltig: Solarthermie-Anlagen erzeugen Strom und Wärmenergie

Ein klassisches Solarmodul einer Photovoltaik-Anlage besteht aus einzelnen Kollektoren, die einfach ausgedrückt, Sonnenenergie aufnehmen und diese an einen Wandler schicken. Dort wird die Sonnenenergie in Strom umgewandelt. Passende Akku-Einheiten sorgen dafür, dass der Strom so gespeichert werden kann, dass er dann zur Verfügung steht, wenn man ihn benötigt. 

In einem Solarthermie-Panel sind neben den Solarkollektoren noch einzelne Schlauchleitungen verbaut, durch die Wasser zirkuliert. Strahlt Sonne oben auf diese Module, erhitzt sich das Wasser. Dieses erhitzte Wasser kann nun an einen Wasserspeicher abgegeben werden und dort je nach Bedarf genutzt werden. Der Warmwasserspeicher wird dann noch an das Heizungsanlagensystem angeschlossen und kann so bis zu 50 Prozent der Heizkosten einsparen. 

Neben dem Aspekt, dass man mit dieser Art von Solartechnik nicht nur seine Heizkosten drastisch reduzieren kann, versorgt man den Haushalt außerdem noch mit eigenem Strom und macht sich von den Stromanbietern und Stadtwerken der Region unabhängiger. Es gibt aktuell keinen effizienteren Weg, seine Energiekosten auf ein Minimum zu reduzieren, als mit der Solarthermie. 

Mit einer Solarthermie-Anlage kann man das Wasser mit Sonnenenergie erwärmen (Bild: Unsplash).

Voraussetzungen für die eigene, regenerative Energie

Eine Solarthermieanlage ist eine tolle Möglichkeit in der eigenen Immobilie. Voraussetzung ist natürlich eine passende Dachausrichtung zur Sonne. Optimal zeigt das Dach in Richtung Süden oder Südwesten. Die Neigung des Dachs sollte dabei zwischen 30-50 Grad liegen. Wenn nicht nur Warmwasser, sondern auch die Heizung mit der Solarenergie versorgt wird, ist die optimale Neigung zwischen 45 und 70 Grad. Die Solaranlagen reagieren relativ empfindlich auf Schatten, weshalb kein großer Baum oder ähnliches das Sonnenlicht behindern sollte.

Je nachdem, wie viele Personen im Haus leben, braucht es eine dementsprechend große Fläche für die Sonnenkollektoren. Es gibt Flachkollektoren aber auch Vakuumröhrenkollektoren, die etwa um ein drittel effizienter sind aber auch doppelt so viel kosten. Soll das Haus mit der Solarthermie-Anlage nur Warmwasser erzeugen, rechnet man mit 1,5 m² Flachkollektoren oder 1m² Vakuumröhrenkollektoren pro Person. Bei einem Heizsystem benötigt es das doppelte dieser Fläche.

 

Wie viel kostet eine Solarthermie-Anlage?

Das Gute ist: Die Sonnenenergie ist unerschöpflich und kostet nichts. Anders als bei fossiler Energie musst du also keine laufenden Kosten aufbringen. Das Teure an einer Solarthermieanlage ist lediglich die Installation der dafür notwendigen Technik. Hinzu kommt noch eine regelmäßige Wartung alle ein bis zwei Jahre. Etwa 100 Euro pro Jahr betragen die Instandhaltungskosten.

Die Kosten einer Solarthermie-Anlage sind davon abhängig, ob du damit nur für Warmwasser in deiner Immobilie sorgen möchtest, oder ob du auch noch zusätzlich die Heizung damit unterstützen willst. Für ein durchschnittliches Einfamilienhaus belaufen sich die groben Preise für Solarthermie-Anlagen bei Warmwasser für ungefähr 5.000 Euro. Sollen noch Heizkörper im Haus installiert werden, gehen die Preise bis zu 10.000 Euro. 

 

Wann lohnt sich die Solarthermie-Anlage wirtschaftlich?

Die Amortisation ist der Zeitpunkt, an dem man mit den Einsparungen für fossilen Strom so viel Geld gespart hat, dass man die Solarthermie-Anlage abbezahlt hat. Dieser Zeitpunkt ist nicht pauschal an einer Zahl festzumachen, es kommt natürlich auch darauf an, wie viel Förderung man beim Kauf erhalten hat und letztendlich für die Anlage zahlen musste. 

Bei der Solarthermie nur für Warmwasser lassen sich im Jahr 150 bis 250 Euro sparen, bei einem Kaufpreis von rund 5000 Euro hat sich die Anlage also durchschnittlich nach 25 Jahren amortisiert.

Wenn du zusätzlich noch mit der Sonnenenergie beheizt, wird die Berechnung allerdings schwieriger. Denn die Kosten die du einsparst, sind sehr davon abhängig, wie effizient dein Haus zur Sonne steht und wie viel Förderung du für deine Anlage bekommst. In etwa lassen sich jedoch 400 Euro im Jahr einsparen.

 

Förderung einer Solarthermie-Anlage

Wenn du dich für eine Solarthermie-Anlage entschieden hast, solltest du dich unbedingt informieren, ob dir eine Förderung zusteht. Denn damit kannst du ganz schön viel Geld sparen und damit deinen eigenen Geldbeutel entlasten. Im Jahr 2021 ist die Förderung vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) in die BEG für Einzelmaßnahmen (BEG EM) übergegangen. Sie gilt für beide Arten von Solarthermieanlagen, egal ob nur für Warmwasser oder auch für Heizungsunterstützung. Eine Voraussetzung für die Förderung ist, dass mindestens 50 Prozent der erzeugten Wärme für die Warmwasserbereitung und/oder Raumheizung von der Solarthermie-Anlage produziert wird. Außerdem braucht die Anlage eine Zertifizierung, die sogenannte “Solar Keymark” Zertifizierung.  Zum Schluss muss eine Berechnung vorgelegt werden, die beweist, dass der jährliche Kollektorertrag mindestens 525 kWh pro Quadratmeter beträgt. Genauer informieren kannst du dich auch auf der Website des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle kurz BAFA.

Aber Achtung: Die Förderung muss beantragt werden, bevor die Anlage installiert wird. Der Fördersatz wird individuell berechnet, in etwa kann man mit 30 Prozent rechnen. Wenn im Gegenzug eine alte Ölheizung deinstalliert wird, kann die Förderung sogar bis zu 45 Prozent betragen.

 

Fazit: Unabhängig werden und die Umwelt schützen mit Solarthermie-Anlagen

Ganz unabhängig davon, dass sich mit den aktuellen Fördermöglichkeiten eine Solarthermie-Anlage auch finanziell rentieren wird, lohnt sich allemal für unsere Umwelt. Fossile Energie als Alternative ist nämlich immer mit dem Ausstoß von Kohlenstoffdioxid verbunden. Wenn die Entscheidung bereits steht, muss man sich lediglich die Frage stellen, ob die Solarthermie-Anlage nur für Warmwasser, oder auch zum Heizen genutzt werden soll. Außerdem müssen natürlich die Bedingungen für die Installation gecheckt werden. Wenn alle Voraussetzungen erfüllt werden, steht dem Weg zur eigenen, regenerativen Energie nichts mehr im Weg.

 

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