Gesellschaft

Share & Charge: Ladetankstellen (ver)mieten

Unter Strom: Mit Share & Charge können private E-Tankstellen vermietet werden. So finden Fahrer von Elektroautos schnell und unkompliziert Ladestationen in ihrer Nähe.

Unter Strom: Mit Share & Charge können private E-Tankstellen vermietet werden. So finden Fahrer von Elektroautos schnell und unkompliziert Ladestationen in ihrer Nähe.

04.01.2018 | Ein Beitrag von Bianca Schillinger

Elektroautos sind das Fortbewegungsmittel der Zukunft, davon sind viele Autohersteller und Autofahrer überzeugt. Doch bis dahin ist es noch ein weiter weg, was unter anderem am schlecht ausgebauten Ladestationen-Netz liegt. Die App „Share & Charge“ möchte Abhilfe schaffen.
 

Ladestationen und Fahrer zusammenbringen

Mit der App von RWE-Tochter innogy können sich Besitzer von E-Ladestationen mit Fahrern von Elektroautos vernetzen. Dafür müssen sie sich nur anmelden und ein eigenes Konto erstellen. Wer auf der Suche nach einer E-Tankstelle ist, gibt den gewünschten Standort ein und sieht auf einen Blick alle verfügbaren Ladestationen. Die gewünschte Station kann dann per App gebucht und sofort benutzt werden.
 

Airbnb für E-Tankstellen

Wer eine eigene Ladestation besitzt (egal ob Privatperson oder z.B. ein Hotel) kann sich bei Share & Charge registrieren und seine E-Tankstelle „vermieten“. Dazu benötigt er ein spezielles Hardware-Modul, das über das private WLAN mit dem Internet verbunden sein muss. Außerdem benötigt die Ladestation einen Schaltschutz und einen Stromzähler, damit kWh-genau abgerechnet werden kann. Über die App können dann Details wie Öffnungszeiten der Station und gestaffelte Tarife bestimmt werden.


Einfach per PrePaid bezahlen

Die Abrechnung funktioniert dann komplett über die App – so haben weder Besitzer noch Fahrer Ärger mit Papierkram. Für den Fahrer errechnet sich der Preis aus dem Stromtarif und einer Kaution, die vorab fällig wird. Diese wird allerdings später mit dem tatsächlichen Tankpreis verrechnet. Bezahlt wird per PrePaid-Guthaben, das vorher durch PayPal, Kreditkarte oder Sofortüberweisung auf das Benutzerkonto geladen wurde. Der Stationsbesitzer erhält den gezahlten Betrag auf sein Konto – abzüglich 15% Provision, die an Share & Charge gehen.

Tarife selbst festlegen

Die Tarife können Anbieter selbst festlegen und jederzeit anpassen, genauso wie mögliche Sparangebote. Jeder hat die Wahl zwischen einem Flatrate-Tarif, einem Stundentarif oder der kWh-genauen Abrechnung. Ein nettes Extra: Für Familien und Freunde kann man spezielle Preise festlegen, die günstiger sind als der allgemeine Community-Preis. Für die Zukunft ist außerdem eine sogenannte Spendenfunktion geplant, mit der die Einnahmen ganz oder teilweise an wohltätige Zwecke gespendet werden können.
 

Zu privat für die Community?

Laut eigenen Angaben können E-Autofahrer mit Share & Charge schon an 1239 Ladestationen in ganz Deutschland Strom zapfen. Diese Zahl ist definitiv noch ausbaufähig, aber ein guter Schritt in die richtige Richtung. Ein Grund für die vergleichsweise wenigen Teilnehmer könnte die Tatsache sein, dass private Ladestationen oft schwer öffentlich zugänglich sind. Denn nicht jeder möchte regelmäßig Fremde in seine Garage führen, damit sie ihr E-Auto laden können.


Ob die App ein Erfolg ist wird sich in den nächsten Monaten zeigen. Vielleicht tun sich auch große Autobauer oder Stromanbieter mit Share & Charge zusammen, damit ein gut ausgebautes Ladenetz in nicht allzu ferner Zukunft Realität wird. Momentan sind viele Autohersteller noch skeptisch, weil nicht genug Elektroautos verkauft werden. Das liegt allerdings zu einem Großteil am schlecht ausgebauten Netz und der Sorge der Verbraucher, mit leerem Stromtank mitten auf der Strecke liegen zu bleiben. Daher ist die Idee, die Versorgung in die Hand der Nutzer zu legen definitiv ein guter Ansatz.

Informationen zum (ver)mieten der Ladetankstellen gibt’s bei Share&Charge.

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