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Fehlende Richtlinien erschweren private Projekte für Windkraftanlagen

Das Genehmigungsverfahren für eigene kleine Windkraftanlagen gestaltet sich sehr aufwendig, denn in Deutschland gibt es keine einheitlichen Richtlinien. Die Bauämter behandeln die Anlagen unterschiedlich, außerdem machen verschiedene Auflagen und Gutachten das Projekt sehr teuer.

Das Genehmigungsverfahren für eigene kleine Windkraftanlagen gestaltet sich sehr aufwendig, denn in Deutschland gibt es keine einheitlichen Richtlinien. Die Bauämter behandeln die Anlagen unterschiedlich, außerdem machen verschiedene Auflagen und Gutachten das Projekt sehr teuer.

25.04.2017

LifeVERDE: Herr Hartmann, Ihr Unternehmen hat sich auf kleine Windkraftanlagen spezialisiert. Aus welcher Motivation heraus?

Falk Hartmann, Vertikale Windkraftanlagen Hartmann: Ich war im Strom- und Gasvertrieb tätig. Doch selbst der Wechsel zu günstigeren Verträgen konnten keine langfristigen Spareffekte erzielen. Nur wenn Unternehmen den Strom selbst produzieren können, können Sie diesen Kostenblock verkleinern.

Wer kann diese Windkraftanlagen für sich nutzen?

Die Kleinwindanlagen sind vorrangig für exponierte Gebäude konzipiert. Durch die Leistungsspanne können Privatpersonen und Unternehmen davon profitieren.

Wo kann konkret durch Windkraftanlagen Strom produziert werden?

Windanlagen verlangen Wind, daher sind Gebäude in exponierter Lage geeignet.



Wo sollen sie in Zukunft darüber hinaus zum Einsatz kommen? Welche Visionen verfolgen Sie?

Die Vision ist der Einsatz als Werbeträger. Hier steht die Botschaft im Vordergrund. Vorrangig wollen wir die Anlagen zur autarken Versorgung von abgelegenen Orten nutzen. In Kombination mit Photovoltaik und Speicher. Zudem gibt es Ideen, vertikale Turbinen in die Hausarchitektur zu integrieren.

Was gibt es für Möglichkeiten die gewonnene Energie zu speichern und wie funktioniert die Speicherung?

Die einfachste Möglichkeit ist die Speicherung in Stromspeicher. Funktioniert wie eine Batterie. Alternativ kann man den Strom auch über einen Heizstab in Wärme umwandeln um damit das Heizwasser zu erwärmen. Alle anderen Speichertechnologien sind wirtschaftlich noch nicht interessant.

Sie verkaufen horizontale und vertikale Kleinwindkraftanlage. Worin liegt der Unterschied?

Bei vertikalen Turbinen drehen sich die Blätter um den Mast herum. Das macht sie unempfindlicher gegenüber Windverwirbelungen, sie arbeiten sehr leise und sind ungefährlich gegenüber Vögel und Fledermäuse. Horizontale Turbinen sind jene, welche Sie von den großen Windfarmen kennen. Diese sind etwas leistungsfähiger aber auch lauter.

Wie lange dauert es, von der Planung bis zur Verwendung des Stroms?

Wenn man die Genehmigungsphase nicht beachtet meist 8-10 Wochen.

Was muss ein potenzieller Kunde zu dem Thema noch unbedingt wissen?

Es muss genügend Wind vorhanden sein. Es sollte daher vorher eine Windmessung durchgeführt werden. Für Privathaushalte ist es Liebhaberei. Oft wollen Personen Windanlagen auf Dächern und in der Stadt installieren. Davon rate ich immer ab. In der Stadt gibt es zu wenig Wind und für Dächer ist die mechanische Belastung auf Dauer zu groß.

Vor welchen Herausforderungen stehen Sie aktuell?

Windanlagen haben einen schlechten Ruf. Daher gestaltet sich das Genehmigungsverfahren mitunter sehr aufwendig. Es gibt keine einheitliche Richtlinie, daher behandeln die Bauämter die Anlagen immer unterschiedlich. Oftmals werden die Projekte durch unsinnige Auflagen und Gutachten so teuer gemacht, dass der Bauherr abspringt. Wir konzentrieren uns daher auf Photovoltaik und Solar-Luft-Kollektoren und behalten die Windanlagen für das Ausland bereit.

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