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Corona-Virus und Klimawandel

So schlecht das Corona-Virus für Mensch und Wirtschaft derzeit auch sein mag – es hat dennoch nach wenigen Tagen des Lockdowns positive Auswirkungen in Sachen Klima. Wir zeigen, welche das sind.

Corona-Virus und Klimawandel
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So schlecht das Corona-Virus für Mensch und Wirtschaft derzeit auch sein mag – es hat dennoch nach wenigen Tagen des Lockdowns positive Auswirkungen in Sachen Klima. Wir zeigen, welche das sind.

01.04.2020 I Ein Beitrag von Dorothea Meyer I Symbolbild: Pixabay

COVID-19 aus einer anderen Perspektive

Es ist nicht zu leugnen: der neuartige Corona-Virus, welcher sich rasend schnell, weltweit verbreitet und mit dem sich täglich tausende von Menschen infizieren, böse Folgen für die Menschen und die Wirtschaft hat. Denn der neuartige Sars Virus ist nicht nur tödlich, sondern fordert auch massive gesellschaftliche Einschränkungen, die gerade notwendig sind, um die Zahl der Infizierten und die schnelle Ausbreitung möglichst schnell einzudämmen und in den Griff zu bekommen.

Aus diesem Grund haben viele Läden wie Restaurants und Cafés, kulturelle Einrichtungen und andere Freizeiteinrichtungen seit Mitte März die Türen geschlossen, der Flugverkehr ist weitest gehend eingestellt, jegliche Veranstaltungen wie Festivals, Messen, Konzerte und Co. wurden abgesagt oder verschoben und die Menschen sind gebeten, so wenig wie möglich und nur in kleinen Gruppen (max. zwei Personen in Deutschland) oder nur zum Erledigen der nötigsten Dinge wie dem Einkauf, die eigenen vier Wände zu verlassen. Natürlich trüben die Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie nicht nur unser Gemüt, sondern verzeichnen gleichzeitig bereits viele wirtschaftliche Einbrüche und kosten vielen Unternehmen und Startups ihre Existenz. Der durch den Corona-Virus verursachte weltweite Lockdown hat jedoch auch etwas Positives: bereits nach wenigen Tage erholt sich das Klima und die Welt scheint zum ersten Mal nach vielen Jahren wieder aufatmen zu können. Wir stellen euch fünf positive Klima-Fakten seit des Corona-Lockdowns vor.

5 positive Klima-Fakten zu Zeiten von COVID-19

1. Unser Planet atmet auf

Corona ist schon im Januar 2020 in der chinesischen Großstadt Wuhan ausgebrochen und führte dazu, dass mehrere Millionen Menschen unter Quarantäne gestellt, Betriebe als auch Exporte eingestellt wurden. Satellitenbilder zeigen, dass sich aufgrund dieser Maßnahmen bereits nach wenigen Tagen die Luftqualität erst über der Stadt selbst und später in weiteren Teilen Chinas enorm verbessert hat und die schädliche Stickstoffkonzentration in der Luft drastisch gesunken ist. Solche Veränderungen zeigen sich mittlerweile auch in anderen Ländern wie Italien, in denen der Virus besonders stark wütet. Solche starken Rückgänge sind sogar zu Zeiten der Weltwirtschaftskrise im Jahr 2008 nicht verzeichnet worden.
 

2. Sinkende Treibhausgase
 

Da insbesondere der Industriesektor in vielen Teilen der Welt und insbesondere China auf ein Minimum beschränkt wird, wirkt sich COVID-19 auch auf die Treibhausgasemissionen und den CO2-Ausstoß auf der Erde aus. So konnten hier bereits die Emissionen seit Beginn des Jahres um ein Viertel gesenkt werden, was bedeuten würde, dass die Maßnahmen gegen das Virus schon jetzt den weltweiten Ausstoß an Emissionen um 200 Megatonnen CO2 reduziert hat. Eine enorme Summe, die kaum vorstellbar ist. Durch die weltweiten Einschränkungen des Flugverkehrs, welche bekanntermaßen ebenfalls für einen beträchtlichen Teil der Treibhausgase verantwortlich sind, sinkt der CO2-Ausstoß noch weiter. Bislang ist der Flugverkehr aufgrund der Pandemie um knapp zehn Prozent gesunken. Auch in Deutschland könnten Prognosen zu Folge 30 bis 100 Millionen Tonnen CO2 im Vergleich zu 2019 eingespart werden.

3. Geringere Verschmutzung von Böden und Gewässern
 



Durch den Stillstand des Industrie-Sektors entstehen weniger schädliche und chemische Einlagerungen in Böden und Gewässer. Normalerweise werden Chemikalien und andere Schadstoffe, die beispielsweise zu großen Teilen in der Textilindustrie verursacht werden, achtlos in die Umwelt gepumpt. So gelangen sie letztendlich in Böden und Gewässer und verschmutzen damit nicht nur unser Trinkwasser und unsere Ackerflächen, sondern zerstören auch das gesamte Öko-System. Auch die derzeitigen Einbußen für die Tourismusbranche wirken sich positiv auf diese Faktoren aus. So haben beispielsweise die Einwohner Venedigs wahrgenommen, dass die Wasserstraßen der Stadt, seitdem der Gondelverkehr eingestellt wurde, wesentlich klarer sei und man wieder bis auf den Boden blicken könnte.
 

4. Einsparung fossiler Ressourcen
 

Weniger Konsum, weniger Gas- und Stromverbrauch in großen Betrieben, Fabriken und Konzernen sowie der limitierte Verkehr zahlt auf das Konto wertvoller Ressourcen, die weltweit immer knapper werden, ein. Durch die geschlossenen Firmen und das vermehrte Arbeiten im Homeoffice sinkt der Energie- und Ölverbrauch erheblich, da der Personen- und Güterverkehr momentan so gut wie ausgestorben ist. Auch große Mengen Wasser und wertvolle Metalle, die zur Produktion von Waren und Gütern notwendig sind, werden durch die Einschränkungen des Corona-Virus minimiert. Ein weiterer Pluspunkt für den Planeten also, dessen Bestände sich momentan zumindest kurzzeitig erholen dürfen.

5. Weniger Müll

Shoppen, Events und andere Arten des Konsums kommen gerade auf vielen Teilen der Welt kürzer als zuvor. Das hat neben weiteren Faktoren zur Folge, dass wir im Großen und Ganzen weniger Müll zu Corona-Zeiten produzieren. Nichtsdestotrotz wird derzeit in vielen Haushalten der Nachhaltigkeitsaspekt vernachlässigt, wie Hamsterkäufe und leere Regal in Supermärkten zeigen. Hier wird schnell zu den in Plastik verpackten Nudeln, Haferflocken oder unzähligen Packungen Klopapier gegriffen ohne sich darüber Gedanken zu machen, wieviel Müll dadurch entsteht. Lass dich also bitte nicht von den ausverkauften Produkten triggern, indem du zu Alternativen greifst, die du normalerweise auch nicht kaufen würdest. Hinterfrage vor deinem Kauf, ob du die Dinge wirklich brauchst. So sinkt letztendlich nicht nur der Müllverbrauch im Industrie- und Reisesektor, sondern auch in den Privathaushalten.

Unser Fazit: Auch nach der Quarantäne muss sich etwas ändern

Wie du siehst, kann sich unser Planet schnell erholen, wenn wir Verkehr, Konsum und Ressourcenverbrauch einschränken. Dass die derzeitigen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Einbußen aufgrund des Sars-Cov-2 keine Dauerlösung sind, ist klar. Jedoch zeigen die derzeitigen klimatischen positiven Auswirkungen, dass es durchaus möglich ist unseren Planeten nicht nur kurz- sondern auch langfristig gesunden zu lassen, indem wir unser Konsumverhalten hinterfragen und alternative Lösungen finden, die den Klimawandel weiter eindämmen.

Denn wenn wir weniger beziehungsweise anders einkaufen und unseren Verkehr einschränken, schafft es die Natur, sich von den Strapazen zu erholen und wieder durchzuatmen. Das heißt nicht, dass der momentane Zustand, die das Virus mit sich bringt, so bestehen bleiben und der CO2-Fußabdruck auf eine solch traurige und dramatische Weise verringert werden soll. Wie aber gegen die Krise gehandelt wird, zeigt, dass gesteckte Klimaziele durchaus erreicht werden können, wenn Maßnahmen tatsächlich ergriffen und umgesetzt werden, wenn auch nicht auf solch drastische Weise, wie es gerade jetzt der Fall ist. Auch hier gilt, als gemeinschaftliches Netzwerk eine Lösung zu finden, wie auch nach dem Virus die Umwelt, Natur als auch der Mensch langfristig geschont werden. Nutz die Zeit des Lockdowns, um dein Konsumverhalten zu hinterfragen, um auch langfristig einen Beitrag gegen den Klimawandel und für eine bessere Umwelt zu leisten. So können wir gemeinsam unseren Planeten auch ohne Krisen wieder aufatmen lassen.   

 



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