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Nachhaltig Geld anlegen – EVERGREEN klärt auf

INTERVIEW | Durch Fonds können verschiedene Branchen unterstützt werden. Erfahre hier im Interview, was nachhaltige Fonds ausmacht und wie sich deren Rendite von herkömmlichen unterscheidet. 

INTERVIEW | Durch Fonds können verschiedene Branchen unterstützt werden. Erfahre hier im Interview, was nachhaltige Fonds ausmacht und wie sich deren Rendite von herkömmlichen unterscheidet. 

19.05.2022 | Ein Interview geführt von Dorothea Meyer | Bild: Pexels

Mit Fonds kann in verschiedene Geldanlagen investiert werden. Oft wird nicht transparent kommuniziert, welche Unternehmen oder Branchen damit unterstützt werden. Teilweise kann zum Beispiel die Waffenindustrie profitieren. Es gibt aber auch Fonds, die nur in nachhaltige Industriezweige investieren.

EVERGREEN bietet solche Fonds an. Wieso diese 100% gebührenfrei sind und wie einfach es auch für Anfänger*innen ist, hier Geld anzulegen, erfährst du im Interview mit Iven Kurz, dem CEO von EVERGREEN.

Hier findest du Anbieter und Informationen zum Thema nachhaltige Banken und nachhaltige Finanzen!

LifeVERDE: Lieber Iven, ihr gebt an, als nachhaltige Fondsgesellschaft zu agieren. Was bedeutet dies konkret?

Iven: Nachhaltigkeit fängt beim Anbieter an, egal ob es um Produkte oder Finanzdienstleistungen geht. Deshalb haben wir uns für das Nachhaltigkeits-Framework einer B Corp entschieden. B Corp steht für Benefit Corporation und schließt neben ökologischen Zielen auch soziale und gesellschaftliche Dinge in die Unternehmensführung und den Unternehmensaufbau ein. Übrigens ist Evergreen der einzige B Corp Fondsmanager in ganz Deutschland. In anderen Bereichen gibt es schon mehrere B Corps, z.B. Patagonia, Ecosia oder Weleda.

Iven Kurz
Iven Kurz ist der CEO von EVERGREEN (Bild: EVERGREEN).

Welche Kriterien muss ein Finanzprodukt erfüllen, um als nachhaltige Geldanlage bei euch gelistet zu werden?

Da wir als lizenzierter Fondsmanager unsere eigenen Fonds managen, können wir über jedes Unternehmen, jede Aktie und jede Anleihe sowie alle anderen Instrumente selbst bestimmen, was wir in unsere Fonds kaufen. Kritische Branchen wie z.B. fossile Energien, Tabak und Waffen schließen wir komplett aus. Da gibt es auch kein „bisschen schlecht“, da sind wir ganz konsequent. Im Detail wird es dann manchmal etwas komplizierter, da natürliche jeder Mensch eine etwas andere Vorstellung von Nachhaltigkeit hat. Um hier möglichst viele Aspekte bei der Entscheidungsfindung zu berücksichtigen, gibt es für manche unserer Fonds einen sogenannten Impact Council, der über Anlagevorschläge entscheidet. Darüber hinaus investieren wir gezielt in sogenannte Impact Investments. Diese stellen wir regelmäßig auf unserem Blog vor.    

Wie gehe ich am besten vor, wenn ich keinerlei Ahnung von Finanzprodukten habe, aber mein Geld gerne bei euch nachhaltig anlegen möchte?

Anlegerinnen und Anleger, die den Weg zu uns gefunden haben, sind schonmal den wichtigsten Schritt gegangen. Nämlich zu einem nachhaltigen Anbieter. Vielen unserer Kundinnen und Kunden ist neben der Nachhaltigkeit der Anlageprodukte auch die Nachhaltigkeit des Anbieters selbst wichtig, denn viel zu oft befinden sich neben „Grünen Produkten“ noch jede Menge kritischer Fonds und Kapitalanlagen in den Regalen etablierter Finanzdienstleister. Wer finanziert mit nachhaltigen Produkten schon gerne nicht nachhaltige Anbieter. Da wir ausschließlich nachhaltige Fonds anbieten, kann man dahingehend nichts falsch machen. Der nächste Punkt betrifft die Gebühren. Das nachhaltigste Anlageprodukt nützt wenig, wenn Erträge am Ende von den Gebühren aufgefressen werden. Deshalb ist die nachhaltige Vermögensverwaltung bei EVERGREEN komplett gebührenfrei und auch für das Depot und alle Transaktionen fallen für die Kund:innen keine Gebühren an. Außerdem verwenden wir unsere eigenen EVERGREEN-Fonds, die mit einer Gesamtkostenquote (TER) von nur 0,59% pro Jahr besonders günstig sind. Zum Vergleich: Die meisten aktiven Nachhaltigkeitsfonds kostet deutlich mehr als 2,0% pro Jahr. Der dritte Punkt betrifft das Thema Sicherheit. Auch nachhaltige Geldanlagen können stark schwanken. Mit unserem täglichen Risikomanagement federn wir Verluste deutlich ab. Das ist gerade während des Corona-Crash im Frühjahr 2020 und im ersten Halbjahr 2022 von großer Bedeutung für unsere Anlegerinnen und Anleger. Die Depoteröffnung ist übrigens sehr einfach online möglich und dauert lediglich 15 Minuten. Im telefonischen Gespräch oder per E-Mail geben wir immer gerne Auskunft über alle Aspekte der nachhaltigen Geldanlage.

Können Anleger*innen transparent einsehen, in welche nachhaltigen Finanzprodukte das eingezahlte Geld investiert wird?

Ja, alle Informationen zu den EVERGREEN Fonds sind wie bei jedem Publikumsfonds öffentlich zugänglich. Neben den Pflichtdokumenten wie den Fondsprospekten und den Halbjahresberichten informieren wir täglich über die Bestandteile der Kund:innen-Depots. Darüber hinaus gibt es eine spezielle Sektion zu unseren Impact-Investments unter https://blog.evergreen.de/impact-investments-bei-evergreen/ . Dort erfährt man, wieviel Geld in welches Investment geflossen ist, auf welches SDG es fokussiert und was es mit den einzelnen Projekten auf sich hat.

Ist die Rendite oder der Ertrag von Geldanlagen automatisch geringer, wenn diese nachhaltige Kriterien verfolgen? Und ist das Risiko automatisch größer, als bei nicht-nachhaltigen Geldanlagen?

Grundsätzlich unterscheiden sich Renditeerwartungen von nachhaltigen Geldanlagen nicht von anderen Kapitalanlagen. Tatsächlich können diese manchmal höher ausfallen, da die Nachfrage nach nachhaltigen Investments hoch ist. Das führt teilweise zu einem „Nachhaltigkeits-Premium“ was bedeutet, dass nachhaltige Unternehmen eine höhere Bewertung erfahren können und deshalb einen höheren Aktienkurs haben können. Leider wird dieser Umstand manchmal von den Anbietern ausgenutzt. Dann werden nachhaltige Produkte zu hohen Preisen angeboten und der Anbieter behält einen großen Teil der Erträge für sich. So kommt es vor, dass manche Fonds zwischen 2% und 3% pro Jahr kosten und das fehlt dann langfristig beim Vermögensaufbau.

ein Mann und eine Frau vor mehreren Computerbildschirmen mit Aktienkursen und Zahlentabellen
Nachhaltige Unternehmen können einen höheren Aktienkurs haben als andere (Bild: EVERGREEN).

Ihr gebt auf eurer Webseite an, zu 100 % gebührenfrei zu sein und Anleger*innen damit einen höheren Ertrag zu ermöglichen. Für Anleger*innen ist dies sehr gut. Aber wie funktioniert das genau, dass sich diese Produkte für euch wirtschaftlich lohnen?

Das liegt an unserer Rolle als Fondsmanager. Da wir keine fremden Produkte vertreiben, sind wir nicht auf eine Servicegebühr oder Depotgebühren angewiesen. Im klassischen Vertrieb verdienen immer mindestens 2 Parteien: die Produktion und der Vertrieb. EVERGREEN ist selbst „Produzent“ von nachhaltigen Geldanlagen, also der EVERGREEN-Fonds. Unser Einkommen besteht also aus den Fondskosten in Höhe von 0,59% pro Jahr. Diese sind bereits in den Fonds enthalten und deshalb müssen wir keine weiteren „Vertriebs“-, Service-, Depot- oder sonstige Gebühren berechnen. Am Ende bleibt deutlich mehr von den Erträgen bei den Anlegerinnen und Anlegern.

Engagiert ihr euch außerhalb von den angebotenen, nachhaltigen Geldanlagen für Nachhaltigkeit? Wenn ja, wo?

Mit EVERGREEN engagieren wir uns viel im Bereich Nachhaltigkeit, auch abseits von unseren Produkten. So sind wir als Unternehmen nachhaltig aufgestellt und seit diesem Jahr sind wir auch klimaneutral. Darüber hinaus engagieren wir uns lokal, zum Beispiel durch unsere Freiwilligentage. So haben wir unter anderem beim Salvia Bildungsgarten mitgeholfen und angepackt. Ebenso waren wir im Rahmen des Earth Days mit dem NABU Leipzig Müll sammeln. Das ist nur eine kleine Auswahl an Aktionen, die wir vor Ort machen.

Im größeren Rahmen sind wir beim UN Global Compact dabei, als Unternehmen sind wir B Corp und wir engagieren uns in verschiedenen Verbünden für nachhaltigere und sozialere Wirtschaftsweisen. 

 

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