Geld hat Wirkung – ein Satz, der uns allen geläufig ist. Dahinter verbergen sich jedoch eine Menge Begriffe, die von Investments über ETFs bis hin zu Fonds reichen. Bei vielen und vor allem jungen Menschen bilden sich hier Fragezeichen. Als sensibles Thema wird in unserer Gesellschaft nicht gerne über Geld als allgemeine Oberkategorie gesprochen. Dabei wirkt sich unsere Investition nicht nur auf unser Vermögen, sondern auch auf unsere Umwelt aus. Finanzberatungen sind dabei eine Anlaufstelle für alle, die sich mehr mit ihren Investitionen und deren Impacts auseinandersetzen wollen. Aber wo kannst du dir sicher sein, einen guten Service zu bekommen, der dich rundum aufklärt und dabei nicht nur dein Wohl, sondern auch das der Umwelt im Blick hat?
Mit den Expert*innen bei WertWende fühlst du dich sicher aufgehoben! Das Team setzt sich aus drei Partnern mit verschiedenen Hintergründen aus Finanzberatung, Nachhaltigkeit und Maschinenbau zusammen und kann den Kund*innen daher eine kompetente und weitreichende Beratung anbieten. Vom ersten Termin an stehen die Bedürfnisse und Wünsche der Kund*innen an erster Stelle und werden bestmöglich mit Expertise betreut. Einer der Partner und Berater ist Niklas Krämer, der uns im Interview unsere Fragen beantwortet hat. Mit dem Podcast und Magazin Finance 4Future klärt er zudem rund um das Thema Finanzen, ETFs und Nachhaltigkeit auf. Wir haben uns gefragt, wie Finanzen und Nachhaltigkeit vereint werden können, wie nachhaltig der aktuelle Finanzmarkt ist und worauf man achten sollte, wenn man sein Geld nachhaltig anlegen möchte.
Hier findest du Anbieter und Informationen zum Thema nachhaltige Banken und nachhaltige Finanzen!
LifeVERDE: Lieber Niklas, WertWende ist der Biomarkt für Finanzen. Was verbirgt sich hinter dem Unternehmen und wofür steht ihr mit eurem Namen?
Niklas Krämer: Ganz einfach: Unser Name ist Programm! Wir sind eine Finanzberatungsfirma mit dem Anspruch, unseren Mandant*innen zu helfen, durch den Greenwashing-Dschungel in der Finanzbranche durchzublicken. Als Überzeugungstäter haben wir in Geldanlage – ob direkt oder indirekt, wie es bei Versicherungen der Fall ist – einen riesigen Hebel erkannt und möchten unsere Leidenschaft für das Thema anderen anbieten, die verständlicherweise nicht alle so viel Spaß an Finanzen haben wie wir.
Ich glaube, gerade mein Werdegang beschreibt das gut: Eigentlich habe ich Maschinenbau studiert und das auch recht erfolgreich. Danach habe ich mich aber in die Finanzbranche gestürzt nicht trotz Nachhaltigkeit – sondern wegen. Dort werden die Weichen gestellt für die Zukunft. Dort wird finanziert, was morgen Realität ist in unserer Wirtschaft und Gesellschaft. In meinen WertWende-Kollegen Mike und Jörg habe ich zwei Gleichgesinnte gefunden. Gemeinsamen haben wir trotz – oder vielleicht wegen – den unterschiedlichen Denkweisen dreier Generationen eine Anlaufstelle gegründet, bei dem sich jede*r sicher sein kann, wirklich das zu bekommen, was man sich vorstellt.
Mit deinem Geld etwas Gutes tun – bei WertWende erfährst du, wie auch dein Geld Nachhaltigkeit fördern kann (Bild: WertWende).
Für viele Menschen sind Finanzen ein kompliziertes Thema und sie haben daher Berührungsängste. Wo und wie können vor allem junge Menschen anfangen, ihr Geld anzulegen?
Ich bin ja selbst erst 26, aber ich kann inzwischen verstehen, dass Finanzen diese Berührungsängste hervorrufen. Geld ist eben nicht nur einfach eine Zahl, sondern ein hochemotionales Thema. Gerade junge Menschen haben es dabei am einfachsten! Je mehr Zeit du für deine Geldanlage hast, desto entspannter kannst du bei Wertschwankungen sein, die zum Investieren einfach dazu gehören. Aus finanzieller Sicht kannst du das Thema eigentlich in wenigen Schritten abhaken:
1. Eine Übersicht über Deine Einnahmen und Ausgaben schaffen.
2. Einen Notgroschen als Rücklagen auf einem separaten Tagesgeldkonto anlegen.
3. Das, was übrig bleibt und absehbar in den nächsten 5 Jahren nicht benötigt wird, investieren.
Wo und wie? Als allerersten Schritt würde ich in einen ETF investieren. Diese oft als “passiv“ bezeichneten Fonds streuen dein Geld auf ganz viele Unternehmen gleichzeitig, sodass dein Risiko möglichst gering ist. Mit einem ETF auf den MSCI World streust du dein Geld sogar weltweit: also Europa, die USA, Japan, usw.. Nachhaltigkeit kannst du jetzt auf zwei Weisen integrieren: Du achtest darauf, in welche Unternehmen du investierst. Oder du achtest darauf, wie deine Stimmrechte genutzt werden. Denn bei Aktien hast du nicht nur ein Recht auf einen Anteil am Gewinn der Unternehmen, sondern auch Aktionärsrechte als Miteigentümer*in dieser Unternehmen!
Infobox: Aktien und Anleihen sind die zwei grundlegendsten Arten von Wertpapieren, die du an der Börse als weltweiten Marktplatz kaufen kannst. Mit Aktien kaufst du dich quasi ins Unternehmen ein. Du wirst Miteigentümer*in und profitierst von den Gewinnen des Unternehmens, leidest aber auch unter den Verlusten, indem die Aktie auch stark im Wert fallen kann. Bei Anleihen leihst du Geld. Im Gegenzug bekommst du jährlich Zinsen und am Ende dein Geld zurück, solange das Unternehmen oder der Staat, dem du dein Geld leihst, nicht pleite ist. Weil Anleihen oft über mehrere Jahre hinweg laufen, sie aber täglich an der Börse gekauft und verkauft werden können, schwankt auch ihr Wert, wenn zum Beispiel die Wahrscheinlichkeit sinkt, dass das Unternehmen am Ende das Geld zurückzahlen kann.
Die eigenen Finanzen sind ein hochsensibles Thema – und werden mit Expertise bei WertWende betreut (Bild: nortonrsx, Getty Images).
Bei WertWende bietet ihr euren Kund*innen nachhaltige Finanzberatungen an. Wie vereint ihr Finanzen und Nachhaltigkeit und was macht euren Service nachhaltig?
Leider achten die meisten beim nachhaltigen Investieren oft nur darauf, in welche Unternehmen investiert wird. Bei ETFs kann das mit einem ESG- oder SRI-Filter gemacht werden, den du dann auch im Namen des ETFs wiederfindest, also z.B. “MSCI World SRI“. ESG steht für die drei Dimensionen Umwelt, Soziales und Unternehmensführung, hat aber herzlich wenig mit Nachhaltigkeit zu tun, so wie du sie wahrscheinlich verstehst. Warum das so ist, sprengt hier den Rahmen. Mehr zum Thema nachhaltiges Investieren in aktive Fonds vs. ETF kannst du bei Finance 4Future lesen. SRI ist etwas besser und aktive Fonds können natürlich noch genauer schauen. Aber: Die Finanzwissenschaft hat bereits nachgewiesen, dass es wenig bewirkt, Aktien von nachhaltigen Unternehmen zu kaufen.
Viel wirksamer ist das Thema der Aktionärsrechte. Manche Fonds- und ETF-Anbieter nutzen die nachhaltiger als andere. Die bekanntesten ETF-Anbieter in Deutschland, Vanguard und iShares (Blackrock), landen in der regelmäßig aktualisierten Studie Voting Matters der NGO ShareAction weit hinten. Die Anbieter BNP Paribas und Amundi tun sich dagegen hervor. Noch wirksamer wird es bei der Nutzung der Aktionärsrechte über die Abstimmung auf der jährlichen Hauptversammlung der investierten Unternehmen hinaus. Beim sogenannten Engagement treten Fondsmanager aktiv in Dialog mit den Unternehmen und fordern mehr Nachhaltigkeit ein. Hier hören die Möglichkeiten passiver ETFs auf und aktive Fondsmanager prägen das Feld. Aus eigener Erfahrung kann ich allerdings sagen, dass es sehr schwierig ist, ernsthafte Engagement-Arbeit herauszufinden, weswegen ich hier freundlich zum Kennenlerngespräch mit einem unserer Berater*innen bei der WertWende einladen würde. Dennoch stehen wir klar hinter der Finanzwissenschaft und behaupten nicht, mit unseren Anlagestrategien nach unseren Kosten als Berater*in einen MSCI World-ETF groß zu übertreffen. Unser Mehrwert liegt in der Nachhaltigkeit und darin, den Menschen in der Umsetzung zu helfen, die alleine nicht um ebendiese Berührungsängste herumkommen, von denen du eingangs gesprochen hast, Hannah. Und natürlich wollen viele Menschen einfach möglichst wenig Arbeit haben und auch einen Teil der Verantwortung abgeben.
Welche Dienstleistungen bietet ihr euren Kund*innen sonst noch? Wie sehen eure WertWende-Strategien aus?
Wir helfen jeder*m da, wo sie oder er uns braucht – notfalls berechnen wir dafür ein separates Honorar, daran soll’s ja nicht scheitern. Generell richten wir unsere Arbeit voll an den Kund*innen aus und versuchen, jegliche Interessenskonflikte zu vermeiden. Dadurch bieten wir inzwischen auch provisionsfreie Honorartarife bei Versicherungen an und erstatten auch bei der Geldanlage im Depot jegliche Ausgabeaufschläge und in den Fondskosten versteckte Vertriebsfolgeprovisionen zu 100% an die Kund*innen zurück.
Wie weit unsere Dienstleistung gehen kann, habe ich neulich erst bei meinem WertWende-Kollege gesehen: Jörg saß stundenlang daran, dass eine Mutter, die von ihrem Ex-Partner bedroht wurde, der einen Versicherungsvertrag des gemeinsamen Sohnes blockiert hatte, trotzdem handlungsfähig bleiben konnte. Man kann sich gar nicht vorstellen, wie sehr man als Finanzberater*in teils auch Ansprechpartner*in und Begleiter*in in herausfordernden Lebensphasen werden kann. Meistens eskaliert es zum Glück nicht so weit. Dennoch merke ich oft, wie viel angenehmer die Beratungen inzwischen sind, seit ich gelernt habe, die Kund*innen wirklich zu beraten, statt Finanzprodukte zu verkaufen, wie es leider so oft in der Finanzbranche der Fall ist.
Unsere WertWende-Strategien berücksichtigen im Wesentlichen einfach nur stringent die Erkenntnisse der Finanzwissenschaft und unserer Einblicke in die Finanzpraxis, so wie ich es in der vorigen Antwort skizziert habe. Kleiner Tipp: Wir machen unsere Strategien sogar öffentlich. Damit kann sich also jede*r inspirieren lassen. Als Anlageempfehlung ist das allerdings natürlich nicht zu verstehen – die gibt es nur in unserer Beratung, wenn wir auch sicherstellen können, dass jede*r auch entsprechend seines persönlichen Risikoprofils investiert. Als unabhängige, rechtlich voll und ganz dem Kund*innen verpflichtete Makler haften wir dafür nämlich auch.
Die Beratung bei WertWende ist ganz persönlich auf dich ausgerichtet (Bild: WertWende).
Wie würdest du den aktuellen Finanzmarkt hinsichtlich der Nachhaltigkeit beschreiben?
Durchwachsen. Es gibt inzwischen mehr als nur ganz vereinzelt gute Lösungen im Geldanlage-Bereich. Seit diesem Jahr passen zum Beispiel nicht mehr alle Fonds, die ich richtig gut finde, in eine Anlagestrategie. Den Luxus habe ich allerdings auch nur infolge extrem tiefer Marktdurchdringung. Wenn man einfach so drauf los sucht, wird man in höchster Wahrscheinlichkeit auf Greenwashing und Impact-Washing stoßen. Im Versicherungsbereich ist es noch mehr Einheitsbrei. Aufgrund der hier starken Regulatorik sind inzwischen alle Versicherer auf dem Weg Richtung Nachhaltigkeit. Wie weit und wie ernsthaft, ist schwer zu beurteilen, da es mehr Nachhaltigkeits-Ratings gibt als man zählen kann. So findet man zu jedem Versicherer ein gutes Rating oder einen Award. Im Krankenversicherungsbereich macht die Barmenia eine sehr gute Arbeit, im Sachbereich ist die Waldenburger für Haftpflicht und Hausrat hervorzuheben. Bei Rentenversicherungen zählt die Nachhaltigkeit des Versicherers für mich wenig. Da man hier ohnehin fondsgebunden ohne teure Garantien unterwegs sein sollte, zählt mehr die Auswahl guter nachhaltiger Fonds.
Ein Bereich, der seit Jahrzehnten gute Arbeit macht: die Banken! Zumindest die ausgewiesenen Nachhaltigkeits-Banken wie die GLS Bank, Triodos, Umweltbank und Tomorrow. Dementsprechend kann ich jeder*m nur ans Herz legen, zu einer nachhaltigen Bank zu wechseln. Commerzbank, Deutsche Bank & Co sind alles andere als auf einem zukunftsfähigen Weg.
Zum Schluss würde mich noch interessieren, wie du persönlich in das Thema Finanzen eingestiegen bist und womit du dich gerade beschäftigst.
Ich habe mich zu Beginn meines Master-Studiums mit Investieren beschäftigt, weil ich einfach irgendwie mitbekommen hatte, dass das wichtig ist. Mit dem ersten Covid-19-Lockdown kam dann eine Menge Freizeit, in der ich mich in der Debatte aktive Fonds vs. passive ETFs festgebissen habe. Dadurch hatte ich dann gemerkt, dass mein damaliger Finanzberater fachlich überhaupt nicht viel wusste und nur daran interessiert war, mir viel zu viele Versicherungen zu verkaufen, als ich brauchte. Über einen Freund aus dem Studium habe ich dann in die Welt der Finanzberatung reingeschnuppert. Hier fand ich spannend, dass man endlich mal wirklich was verändern kann, statt als Ingenieur gefühlt immer nur an Effizienzsteigerungen im 0,x-Prozentbereich. Als dann das Thema nachhaltig Investieren auf meinem Tisch gelandet ist, führte eins zum anderen, ich startete den Finance 4Future-Podcast, um mehr zu lernen und entschied dann, mich nach meinem Studium Vollzeit diesem Thema zuzuwenden.
Die Themen, mit denen ich mich aktuell beschäftige, sprengen hier teils schon bei bloßer Erwähnung den Rahmen. Mich treibt zum Beispiel ziemlich herum, dass durch sogenannte Leerverkäufe (hochkomplexer Optionshandel) “Phantom-Aktien“ entstehen, wodurch unklar wird, wer überhaupt das Stimmrecht einer Aktie hält, was wiederum die Aktionärsdemokratie destabilisiert. Etwas anfassbarer ist ein Projekt für einen Preis, den ich ausloben möchte, um ein Licht auf das Thema Engagement von Fondsmanager*innen zu leuchten und dort Wettbewerb zu fördern. Ansonsten nehme ich aktuell am Jungmakler-Award teil und hoffe dadurch mehr Aufmerksamkeit für die Themen zu erzeugen, die ich jetzt hier auch in den vorigen Antworten erkunden durfte. Vielen Dank dafür!
Vielen Dank für das Interview, Niklas!
Dir schwebt nun auch noch eine Frage im Kopf herum, die du gerne an WertWende stellen möchtest?
Dann schreib sie in die Kommentare - wir freuen uns auf den Austausch mit dir!
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