Politik, Kultur & Wissenschaft

Unser Fazit der 8. International Conference on Sustainability and Responsibility (ICSR)

Die 8. ICSR steckte voller echter Erkenntnisse. So konstatierte Lize Booysen, dass es beim Thema CSR derzeit zwei Tendenzen gäbe: Desillusionierung und Hoffnung. "Es liegt in unserer Hand aktiv zu werden und Verantwortung zu übernehmen. Die richtige Zeit ist jetzt!"

Die 8. ICSR steckte voller echter Erkenntnisse. So konstatierte Lize Booysen, dass es beim Thema CSR derzeit zwei Tendenzen gäbe: Desillusionierung und Hoffnung. "Es liegt in unserer Hand aktiv zu werden und Verantwortung zu übernehmen. Die richtige Zeit ist jetzt!"

22.11.2018 - Bild: CASM - Autor: Eva Burghardt

Er war wohl der jüngste Teilnehmer der 8. International Conference on Sustainability and Responsibility und dennoch derjenige, den das Thema Nachhaltigkeit am meisten betrifft: Felix Gottlieb, ein Junge im Grundschulalter, betrat die Bühne und richtete das Wort an die Teilnehmer aus über 50 Ländern dieser Welt. "Ich möchte in einer sicheren und grünen Welt leben und Ihr seid heute hier, um das möglich zu machen!", sagte er zumPublikum. Mit seinem Auftritt wurde die Konferenz am Mittwoch, dem 15. November eröffnet. Die nächsten zwei Tage sollten Teilnehmer aus der ganzen Welt mit den über 180 Speakern und renomierten Vertretern aus der Wirtschaft, Politik und Wissenschaft neue nachhaltige Perspektiven erarbeiten. In verschiedenen Workshops und Vorträgen ging es um sämtliche Aspekte von verantwortungsvoller Führung und nachhaltigem Arbeiten beispielsweise in der Auto-Industrie oder anderen einflussreichen Sektoren. Genau so bunt vielfältig wie die verschiedenen Ansätze und innovativen Ideen, waren die Besucher der Konferenz.

 „Die richtige Zeit ist jetzt“

Unter den goldenen Kronleuchtern im feierlichen Ambiente der Kölner Flora richteten sich nach Felix' Auftritt alle Augen auf René Schmidpeter, den Veranstalter der Konferenz. Er freue sich hier zu sein und in so viele motivierte Gesichter zu blicken. Es sei wichtig Felix' Worte ernst zu nehmen und gemeinsam etwas für die grüne Zukunft, nicht nur, der Wirtschaftswelt zu tun. Daher freue er sich umso mehr Vertreter aus der ganzen Welt bei der 8. International Conference on Sustainability begrüßen zu dürfen und rief Lize Booysen, Professor of Organisational Behaviour and Leadership in the Graduate School of Leadership and Change, von der Antioch University zu sich auf die Bühne.

Sie habe bei der Auseinandersetzung mit CSR festgestellt, dass es genau zwei Tendenzen gäbe: Desillusionierung und Hoffnung. "Es liegt in unserer Hand aktiv zu werden und Verantwortung zu übernehmen. Die richtige Zeit ist jetzt!", erklärte sie. Es sei eine natürliche Reaktion, ob der immensen Herausforderungen desillusioniert zu sein, doch allein die Hoffnung und der Mut Verantwortung zu übernehmen, könne uns in eine positive Zukunft führen. Sie machte vor allem deutlich, dass diejenigen, die etwas verändern könnten nicht allein die verantwortlichen Führungskräfte sind, sondern, dass es vor allen Dingen wichtig ist, verantwortliche Follower zu haben, die das Vorhaben unterstützen. Nur sie würden die Führer auf Probleme ansprechen, nach der Wahrheit suchen und so die ganze Bewegung dynamisch zielgewandt halten.Sie schloss mit den Worten: „Erst das Kollektiv ist in der Lage etwas zu verändern und eine nachhaltige und verantwortungsbewusste Zukunft zu gestalten!“

Ben & Jerry’s – Die social justice Company

Nach dem Vortrag von Booze betrat Timm Duffner die Bühne der 8. International Conference on Sustainability. Von Schmidpeter als "social activist" bezeichnet, betonte der Vertreter der beliebten Eiscreme-Marke "Ben&Jerry's", dass CSR gestoppt werden müsse. Auf die Verwunderung der Zuschauer hin, erklärte Duffner, dass solche Konferenzen die beste Entschuldigung seien, um faul herum zu sitzen und nichts zu tun. "So kann man die Welt nicht retten. Es geht darum direkt aktiv zu werden und da anzusetzen, wo es nötig ist", betonte Duffner. Ben&Jerry's sei vor allem eine "social justice company" und von daher bemühe man sich darum CSR auf mehreren Ebenen umzusetzen. So habe man bereits vor Jahren alle Produkte auf Fairtrade umgestellt und nutze auch das Image der Marke, um auf Nachhaltigkeit aufmerksam zu machen. Bei Verteilaktionen für Gratis-Eis kämen mitunter 5.000-10.000 Menschen. "Das zeigt, dass Nachhaltigkeit und ein positives Image sich gut vereinen lassen.", betonte Duffner. Doch auch über die Produkte hinaus engagiert sich Ben&Jerry's im sozialen Bereich. "Wir geben Leuten mit sehr schlechten Job-Chancen die Möglichkeit bei uns zu arbeiten - auch das gehört zu einem nachhaltigen Image und in all der Zeit ist keiner dieser Mitarbeiter zu spät gekommen oder hat sich beschwert.".

Internationaler Austausch

Ob man nach diesem Vortrag denn auch ein Eis bekommen könne, fragte Schmidpeter abschließend woraufhin sich die Türen öffneten und die Konferenzteilnehmer mit Ben&Jerry's Eis versorgten. Damit war der einführende Teil der 8. International Conference on Sustainability beendet und die Parallel Sessions zu verschiedenen CSR-Themen begannen. Egal ob "Responsibility and Leadership in the Age of Digitalization", "Promoting Sustainable Development in China", Expertensichten bei "Opportunities & Challenges in Implementing Responsible Finance" oder "A sustainable Supply Chain: Consumer and Organizational Perspectives" - die Fachforen wurden gut besucht und sorgten für einen regen Austausch unter den Konferenzteilnehmern. So sprachen Carsten Deckert von der Hochschule Düsseldorf und Klaus Stodick von UPS beispielsweise darüber wie sie seit Kurzem ihre Lieferketten nachhaltiger gestalten - beispielsweise durch die Auslieferung der Pakete mit Fahrrädern oder einer zentralen Sammelstation für Pakete in Großstädten. "Durch die Zustellung mit dem Fahrrad lässt sich der CO2-Ausstoß verringern und unsere Mitarbeiter sind gerne freiwillig mit dabei.", freute sich Stodick.

Einen ganz anderen Einblick in das Thema "Sustainable Supply Chain" gab Theresa Lankes, Wirtschaftsjuristin für menschenrechtliche Unternehmensverantwortung, als sie über den Fall "KiK" sprach. In einer pakistanischen Fabrik waren 2012 bei einem Feuer in einer Textilfabrik, die für KiK produzierte, über 200 Menschen gestorben. Nachdem die Hinterbliebenen bei den Gerichten vor Ort keine Rechtsprechung erlangen konnten, klagten sie daraufhin vor einem deutschen Gericht gegen Kik. Durch die Rechtssprechung in dem Prozess erhielten die Hinterbliebenen Geld. Hier diskutierten die Teilnehmer der 8. International Conference on Sustainability mit der Anwältin darüber, wie dieses Beispiel für eine nachhaltige Arbeit nützlich wäre.

In diesen Fachforen und Workshops tauschten die Teilnehmer sich lebhaft miteinander aus und besprachen neue Perspektiven. Vor allem der Kontakt mit Menschen aus der ganzen Welt sei besonders inspirierend, erzählte eine Workshopteilnehmerin: "Ich habe hier so viele interessante Menschen getroffen und Gespräche geführt - da nehme ich viel von mit.". Insgesamt war die 8. International Conference on Sustainability geprägt von der großen Motivation diese Welt nachhaltig zu verändern und CSR auch gewinnbringend in den eigenen Arbeitsalltag zu integrieren. Nicht zuletzt die gute Organisation der Veranstaltung durch die Cologne Business School und das edle Ambiente am Veranstaltungsort der 8. International Conference on Sustainability, ließen die Teilnehmer zufrieden nach Hause gehen. Im Gepäck hatten sie neue Perspektiven für einen verantwortungsvollen Umgang in ihrem Unternehmen in Zeiten des Wandels.


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