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Mit THG-Quoten Geld verdienen – THG-Quoten-Service von M3E

INTERVIEW | Erfahre hier, wie du als Besitzer*in eines Elektrofahrzeuges von THG-Quoten profitieren kannst und wie M3E dich dabei unterstützt.

INTERVIEW | Erfahre hier, wie du als Besitzer*in eines Elektrofahrzeuges von THG-Quoten profitieren kannst und wie M3E dich dabei unterstützt.

16.02.2022 | Ein Interview geführt von Deborah Iber | Bild: Alessio Lin, Unsplash


Die M3E GmbH ist Experte im Bereich Elektromobilität und berät Privatpersonen und Unternehmen zu Fördermittel-Möglichkeiten. Seit kurzem ist ein weiteres Themengebiet hinzugekommen: THG-Quoten. Innerhalb dessen bietet die M3E einen THG-Quoten-Service und übernimmt für Elektrofahrzeug-Halter*innen die Prozesse der THG-Quotenvermarktung.

Wie dieser Service genau funktioniert, was es allgemein mit den THG-Quoten auf sich hat und wie Besitzer*innen von Elektrofahrzeugen davon profitieren können, erklärt Dennis Schneider, Senior Analyst Elektromobilität und Projektmanager THG-Quoten bei der M3E GmbH.

LifeVERDE: Dennis, mit M3E seid ihr im Bereich Fördermittelberatung aktiv. Was haben THG-Quoten damit zu tun und worum handelt es sich dabei konkret?

Dennis: Das ist eine gute Frage, denn die THG-Quoten sind kein klassisches Förderinstrument für die E-Mobilität. Jedoch bieten sie, ähnlich wie Fördermittel, Halter*innen von E-Fahrzeugen einen monetären Vorteil. Das heißt konkret, dass Halter*innen jährlich Erlöse mit ihren E-Fahrzeugen erzielen können.

THG-Quoten sind ein umweltpolitisches Instrument, mit dem die Emissionen im Verkehrssektor reduziert werden sollen. Alle Unternehmen, die in Deutschland Kraftstoffe in Umlauf bringen, sind verpflichtet, die Emissionen, die aus der Verbrennung dieser Kraftstoffe entstehen, zu mindern und sogenannte Emissionsminderungsziele einzuhalten. Für das Jahr 2022 liegt das Minderungsziel bei 7% und soll bis zum Jahr 2030 schrittweise auf 25% erhöht werden. Um diese Ziele erreichen zu können, haben quotenpflichtige Unternehmen die Möglichkeit entweder klimaschonendere Treibstoffe (z.B. Bio-Diesel) zu vertreiben oder THG-Quoten zu erwerben. Eine THG-Quote steht für die Einsparung einer Tonne CO2-Äquivalenten.

Genau wie Diesel oder Benzin ist auch Strom, der in E-Fahrzeugen zum Antrieb verwendet wird, als Treibstoff einzustufen. Da der Ladestrom mit dem deutschen Strommix jedoch deutlich klimaschonender ist, werden weniger Treibhausgase emittiert und durch die Einsparungen werden THG-Quoten generiert. Mit der Anpassung der Bundesemissionsschutzverordnung werden E-Fahrzeughalter*innen eine jährliche Pauschale an Ladestrom vom Bund gutgeschrieben. Die Menge an Ladestrom hängt dabei von der Fahrzeugklasse ab. Leichten E-Nutzfahrzeugen (N1) werden 3.000 kWh, E-Bussen (M3) 72.000 kWh und E-PKW (M1) 2.000 kWh gutgeschrieben. Alle anderen reinen E-Fahrzeuge, die in Deutschland zugelassen sind (also über eine Zulassungsbescheinigung Teil 1 verfügen), erhalten, genau wie ein E-PKW, den Pauschalwert von 2.000 kWh. 

Was genau ist der THG-Quotenhandel und wie können Privatpersonen mit Elektroauto seit diesem Jahr davon profitieren?

Einen wirklichen Handel gibt es eigentlich nicht, da es anders als bspw. bei den EU-CO2-Zertifikaten, keine Börse und somit auch keinen öffentlichen Marktwert gibt. Die THG-Quoten werden direkt an die quotenpflichtigen Unternehmen verkauft.

E-Fahrzeughalter*innen können von dem „Verkauf“ ihrer THG-Quoten profitieren. Sie übertragen die Rechte am gutgeschriebenen Ladestrom an Vermittlungsunternehmen (wie die M3E GmbH), die diese Rechte in Großpakete bündeln und gegen eine kleine Provision vermarkten. Dabei entstehen für E-Fahrzeughalter*innen keine Kosten und kein wirklicher Zusatzaufwand. Und innerhalb von wenigen Wochen nach der Übertragung der Rechte bekommen die Kund*innen ihre THG-Prämie dann ausgezahlt.

Welche Voraussetzungen gibt es, um bei den THG-Quoten mitzuwirken und wie viel kann ich dadurch gewinnen?

Die einzige Voraussetzung ist, dass es sich bei dem Fahrzeug um eines mit einem reinen Elektroantrieb handelt. Das kann man am einfachsten überprüfen, indem man in der Zulassungsbescheinigung Teil 1 (das kleine zusammengefaltete Dokument) nachschaut ob in Feld 10 der Code 0004 eingetragen ist. Ist das der Fall, handelt es sich um ein reines Elektrofahrzeug. Halter*innen von Hybridfahrzeugen sind nicht berechtigt, am THG-Quotenhandel teilzunehmen. Außerdem muss das Fahrzeug in Deutschland zugelassen sein.

Die Höhe der THG-Prämie, die E-Fahrzeughalter*innen erhalten können, hängt vom jeweiligen Vermittlungsunternehmen ab. Bei dem M3E-Service beträgt die THG-Prämie aktuell 310 Euro für E-PKW und sonstige E-Fahrzeugklassen, was einen der höchsten Werte auf dem Markt darstellt. Bei leichten E-Nutzfahrzeugen bis 3,5 Tonnen steigen die Zusatzerlöse auf 500 Euro pro Fahrzeug und Jahr. Halter*innen von E-Bussen erhalten sogar 12.200 Euro. Diese Zusatzerlöse können jährlich erzielt werden. Die Zusatzerlöse durch THG-Quoten haben keinen Einfluss auf bestehende Förderprogramme für E-Fahrzeuge.

Als Plattform für THG-Quoten unterstützt ihr Privatpersonen bei diesem Prozess. Was muss ich als Privatperson tun und was übernehmt ihr konkret?

Wir übernehmen für unsere Kund*innen den gesamten Prozess der Quotenvermarktung, von der Antragsstellung beim Umweltbundesamt (UBA) bis hin zum tatsächlichen Verkauf an die quotenpflichtigen Unternehmen. Als Privatperson muss man sich einfach auf unserer Website registrieren, seine Zulassungsbescheinigung Teil 1 hochladen und seine Kontoverbindung angeben. Ab dann übernehmen wir. Somit haben die Kund*innen keinen Aufwand mehr, nachdem sie ihre Dokumente hochgeladen haben.

Der Prozess sieht dabei wie folgt aus: Als Erstes prüfen wir, ob für das Fahrzeug tatsächlich THG-Quoten beantragt werden können. Wenn das Fahrzeug die Voraussetzungen erfüllt, beantragen wir die THG-Zertifikate beim UBA. Die Ausstellung des Zertifikats kann dann einige Wochen in Anspruch nehmen. Anschließend schnüren wir ein marktfähiges Quotenpaket und verkaufen es an quotenpflichtige Unternehmen. Die Kund*innen erhalten ihre Auszahlung von uns aber schon vor dem tatsächlichen Verkauf der Quote. Nämlich schon wenige Wochen nachdem die Zertifikate vom UBA ausgestellt wurden.


Dennis, Projektmanager im Bereich THG-Quoten bei der M3E GmbH (Bild: M3E GmbH).

Sind THG-Quoten deiner Meinung nach ein hilfreiches Mittel, um unser Klima zu schützen und was konnte bisher damit erreicht werden?

Ich denke, dass der THG-Quotenhandel ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung ist und ein gutes Signal an die quotenpflichtigen Unternehmen. Mit steigenden Minderungszielen wird das Instrument noch wirksamer werden und zu einer langfristigen Veränderung im Verkehrssektor führen können. Vor allem entsteht durch die Zusatzerlöse für Ladeinfrastrukturbetreiber*innen die Möglichkeit, dass der Betrieb von öffentlichen Ladesäulen finanziell attraktiver wird und so der so wichtige Ausbau der Ladeinfrastruktur vorangetrieben wird. Außerdem bin ich froh, dass Halter*innen von Elektroautos seit diesem Jahr am THG-Quotenhandel teilnehmen dürfen. Auf diese Weise werden genau diejenigen belohnt, die den größten Beitrag zur Verkehrswende leisten.

Mehr Informationen zum THG-Quotenhandel findest du hier.

 

Vielen Dank für das Interview, lieber Dennis!

Dir schwebt nun auch noch eine Frage im Kopf herum, die du gerne an den THG-Quotenservice von M3E stellen möchtest?

Dann schreib sie in die Kommentare - wir freuen uns auf den Austausch mit dir!

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Kommentare
Clarian
18.02.2022
Wow! Super interview!

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