Grüne Wirtschaft

Nachhaltige Geldanlagen

INTERVIEW | "Es kommt nicht nur auf die Rendite an, sondern auch auf die Sinnhaftigkeit einer Geldanlage", dieser Meinung zumindest ist Andreas Wietholz von der framtid GmbH in Hamburg.

INTERVIEW | "Es kommt nicht nur auf die Rendite an, sondern auch auf die Sinnhaftigkeit einer Geldanlage", dieser Meinung zumindest ist Andreas Wietholz von der framtid GmbH in Hamburg.

01.02.2018

LifeVERDE: Herr Wietholz, welche Möglichkeiten bieten Sie Ihren Kunden nachhaltig Geld anzulegen? Welche Geldanlage-Formen gibt es bei Ihnen?

Andreas Wietholz: Als Finanz- und Versicherungsmakler bieten wir unseren Kunden grundsätzlich die gesamte Palette der Nachhaltigen Geldanlagen an. Wir beraten und verkaufen Produkte für Vermögensaufbau, Altersvorsorge und Investment. Rentenversicherungen und Investmentfonds, deren Investitionsziele von unabhängigen Experten auf ethischen Anspruch, Sozialverträglichkeit und ökologische Kriterien geprüft wurden.

Wie transparent sind Ihre Anlageprodukte? Also wie sehr lässt sich der ökologisch,- ethische- und soziale Anspruch nachweisen?

Über unsere Angebote und Produkte wachen unabhängige Experten, es wird der ethische-, soziale-, ökologische- und der ökonomische Hintergrund geprüft. Am Ende entscheidet der Kunde, wie nachhaltig seine Anlage sein soll, wir stehen unseren Kunden zur Verfügung um die Transparenz zu gewährleisten, zeigen die unterschiedlichen Ansätze auf und der Kunde entscheidet.

Wie groß muss der „Geldbeutel“ mindestens sein, damit eine grüne Geldanlage bei Ihnen Sinn macht?

Es sind Geldanlage als Sparform und als Einmalzahlungen möglich. Die Sparform kann schon mit 100 Euro regelmäßigen Betrag ausgestattet werden (geht auch vierteljährlich) die Einmalanlage muss mindestens 5.000 Euro betragen.

Wie groß sind die Renditen bei Ihren Anlageprodukten im Durchschnitt?

Das ist bei der mittelfristigen Geldanlage „nur“ eine Momentaufnahme. Im letzten Jahr belief sich die Werteentwicklung bei GreenHiker - vom 5.1.2017 bis zum 5.1.2018 - auf 11,74% und seit der Auflage der Vermögensverwaltung gab es eine Wertentwicklung von 15,46%. Die Zielrendite für diese Vermögensverwaltung wurde mit 5 bis 6% festgelegt, also weit übertroffen.   

Sprechen wir von der transparente als betriebliche Altersversorgung so deklarieren die Versicherer derzeit eine Rendite von über 2,5%, garantiert werden derzeit 0,9%. Das sind Zahlen des letzten Jahres und spiegeln den derzeitigen Anlageverlauf wieder. Die weitere Wertentwicklung hängt von der gesamten wirtschaftlichen Entwicklung ab und kann daher nur eine Vergangenheitsbetrachtung sein. Hier beginnt die intensive Aufklärung gegenüber unseren Kunden, damit seine/ihre Entscheidung auch tatsächlich dem Interesse des Einzelnen entspricht. Es sind im transparente Konzept folgende Versicherungssparformen abschließbar: Riesterrente, Basisrente, klassische Rente, klassische Lebensversicherung, Berufsunfähigkeitsversicherung und auch Indexpolicen.

Welche Technologie im Bereich der Erneuerbaren Energie verspricht die größte Verzinsung und weshalb?

Hier eine pauschale Antwort zu geben halten wir für unseriös und zeigen unseren Kunden die Chancen und die Risiken auf. Es kommt nicht nur auf die Rendite an, sondern auch auf die Sinnhaftigkeit einer Geldanlage. Nicht zu vergessen sind hierbei die sogenannten weichen Kosten (Vertriebskosten, Projektierungskosten etc.) diese Kosten sind bei einigen Projekten sehr hoch und stellen damit die Wirtschaftlichkeit in Frage. Hierbei handelt es sich meist auch um echte unternehmerische Beteiligungen mit einem 100%igen Verlustrisiko.

Welche Argumente nennen Sie einem konventionellen Anleger, damit er sich mit grünen Geldanlagen auseinandersetzt?

Das heutige Wirtschaften wird durch die Globalität beherrscht und somit ist das Geld ein entsprechendes Mittel im Verändungsprozess des Wirtschaftens und zeigt beim bewussten Umgang damit auch seine Wirkung. Damit beeinflussen wir gemeinsam mit dem Kunden die Geldflüsse und geben der Geldanlage mehr Sinn als nur die Betrachtung der Wertentwicklung. Dem Kunden soll bewusst werden das mit der Entscheidung für eine bestimmte Ausrichtung der Geldanlage auch ein Einfluss auf die gesamte Ausrichtung der Wirtschaft getroffen wird. Der Kunde legt nicht nur Geld an, um am Ende mehr Geld zur Verfügung zu haben, sondern er übernimmt damit auch bewusst Verantwortung.

Der ehemalige Börsenguru Florian Homm sagt eine kapitale Wirtschaftskrise für Ende 2019 voraus. Wie positiv blicken Sie in die Zukunft was die Finanzmärkte anbelangt?

Von einer Wirtschaftskrise die über die erlebte letzte Krise von 2008 hinaus geht, reden schon viele, auch vor Jahren. Natürlich kann auch demnächst eine Krise stattfinden, es hängt hierbei jeweils vom Vertrauen der Menschen ab in die Wirtschaft, die Bewertung der Währungen und natürlich auch in die Geldmenge die sich im Wirtschaftskreislauf bewegt. D.h. eine Investition nur in eine Richtung, wie z.B. eine Anlageform, eine Sache (wie Immobilie etc.) sollte allein aufgrund der Risikostreuung nicht gewählt werden. Ein Mix aus den unterschiedlichen Anlageformen und zeitlichen Horizonten wäre immer empfehlenswert um einer evtl. stattfindenden Krise vorsorglich begegnen zu können.

Welchen Praxis-Tipp möchten Sie unseren Lesern an die Hand geben, mit dem man problemlos auf Grünes Geld umsteigen kann?

Jeder Kunde der sein Geld anlegen möchte sollte darauf achten:

  • Dass der Berater/in unabhängig ist und in der Lage ist, über alle Anlagenformen unabhängig zu informieren
  • Dass die Beratung immer die persönliche Situation, die Ziele und die Wünsche des Kunden an erster Stelle berücksichtigt
  • Dass die Beratung verständlich und transparent stattfindet, Risiken, Chancen und die Geeignetheit muss immer im Vordergrund der Beratung stehen, es darf kein Produktverkauf sein
  • Dass die Berater/in Experte im Nachhaltigkeitsbereich sind, denn sonst wird dieser Aspekt nicht berücksichtigt
  • Dass alle Schritte der Beratung dokumentiert und erklärt worden sind
  • Dass kein Druck auf die Entscheidung ausgeübt wird
  • Dass die erlebte Beratung so gut sein muss, dass der Kunde diese Beratung gerne weiterempfiehlt

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