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Zu Ökostrom wechseln - so geht’s

Je mehr Menschen auf Ökostrom setzen, dest grüner wird auch der Strom, der bei uns allen zuhause aus der Steckdose kommt. Wir zeigen dir, wie auch du in wenigen Schritten zu einem Ökostrom-Anbieter wechseln kannst.

 

Je mehr Menschen auf Ökostrom setzen, dest grüner wird auch der Strom, der bei uns allen zuhause aus der Steckdose kommt. Wir zeigen dir, wie auch du in wenigen Schritten zu einem Ökostrom-Anbieter wechseln kannst.

 

20.09.2021 I Ein Beitrag von Marvin Lehnert und Annalena Bruse-Smith I Bild: Joe Mannarino / Unsplash

Wo kommt eigentlich unser Strom her? Und woher sollte er kommen? Das sind Fragen, die für uns gerade jetzt, inmitten der Klimakrise, eine essentielle Rolle spielen. Denn fossile Energieträger, wie etwa Braun- und Steinkohle oder auch Atomkraft, haben einen erheblichen, negativen Einfluss auf unsere Umwelt. Wie der BUND erklärte, habe die jahrzehntelange Förderung von Kohle gerade in Abbauregionen wie dem Ruhrgebiet oder der Oberlausitz ganze Landstriche verwüstet und bei der Umwandlung von Kohle zu Energie große Mengen an CO² freigesetzt. Selbst jetzt, im September 2021, beträgt der Anteil erneuerbarer Energien lediglich 41,5 Prozent unseres Gesamtstromhaushalts in Deutschland. Das ist viel zu wenig, haben wir doch große Ambitionen, die Energiewende über den Ausbau erneuerbarer Energieträger wie Wasser- und Solarenergie zu schaffen und unseren Beitrag für die globale Klimakrise zu leisten.

Erneuerbare Energien voranbringen

Erneuerbare Energien, wie etwa Wind- und Solarenergie, gehören zu den Stromquellen, die in den letzten Jahren zwar erhebliche Anteile an unserer Nettostromerzeugung dazugewonnen haben - nach aktuellen Statistiken aber leider auch nicht mehr so verstärkt gebaut werden, wie das in vergangenen Jahren der Fall war. Zwar sind wir auf einem guten Weg, die Vorgabe von 45 Prozent Strom aus erneuerbaren Energien - so wie es das EEG vorsieht - zu erreichen, tendenziell wäre ein höherer Anteil allerdings natürlich wünschenswert.

Mit einem Anteil von 25,6 Prozent an der öffentlichen Nettostromerzeugung ist zwar die Windkraft als erneuerbarer Energieträger unsere wichtigste Energiequelle - dahinter folgen aber direkt Braunkhole, Gas und Atomkraft. Alles keine Dauerlösungen, mit denen wir nachhaltig unseren Stromkreislauf gestalten können. Um die Entwicklung im Ausbau erneuerbarer Energien voranzutreiben und noch mehr Stromversorger zum Umdenken von ihren Bezugsquellen zu bewegen, benötigt es jede*n Einzelne*n von uns. Denn je mehr Menschen auf erneuerbare Energien umsteigen, also langfristig auf Ökostrom setzen, desto schneller steigt der Bedarf und würde dem Ausbau des Sektors neuen Schwung verleihen, den er dringend gebrauchen würde.


Anteile fossiler und erneuerbarer Energieträger am deutschen Gesamtstromhaushalt 2021 (Grafik: Fraunhofer Institut).

Wenn du zu Ökostrom wechselst, bedeutet das allerdings nicht, dass der Strom aus der Steckdose dann auch ausschließlich jener ist, der durch Wind-, Wasser- und Solarenergie erzeugt wurde. Durch deinen Wechsel auf ein grünes Stromangebot bewirkst du lediglich, dass der Anteil des Ökostroms im Gesamtstromnetz steigt. Dieses kann man sich als eine Art riesigen See voll mit Energie vorstellen, in dem alle fossilen wie erneuerbaren Energieträger zusammenfließen, bevor sie bei dir an der Steckdose als elektrischer Strom ankommen.

Den Wechsel von einem Stromanbieter zum anderen verbinden wohl viele mit einer Menge Papierkram, nervigen Telefonaten und völliger Überforderung. Wir möchten dir im Folgenden zeigen, wie du ganz einfach von deinem jetzigen Stromanbieter zu einer Ökostrom-Alternative wechseln kannst - und was du bei der Wahl beachten solltest.

Qualitätssiegel

Qualitätssiegel oder Zertifikate sind ein guter Anhaltspunkt, um einen grünes Stromanbieter auf dem mitunter undurchsichtigen Strommarkt in Deutschland zu finden. Wir stellen dir zwei Beispiele für anerkannte Öko-Gütesiegel vor.

Grüner Strom-Label

Jeder Stromanbieter der Ökostrom verkauft, muss dafür Herkunftsnachweise des Umweltbundesamtes (UBA) verwenden. So wird sichergestellt, dass Ökostrom nicht doppelt vermarktet wird. Diese Herkunftsnachweise garantieren jedoch nicht, dass Energieversorger ihren Atom- und Kohlestrom nicht mithilfe von zusätzliche eingekauften Herkunftsnachweisen als "Grünstrom" umettikettieren lassen. Um auf Nummer sicher zu gehen, dass ein Ökostromanbieter dir 100 %  Ökostrom aus erneuerbaren Energien verkauft, kannst du beispielsweise darauf achten, ob der Anbieter mit dem Grüner-Strom-Label zertifiziert ist. Dieses Label umfasst folgende Kriterien:

  • Der Stromanbieter hat über das Kalenderjahr mindestens die Menge an Ökostrom eingekauft, die Kund*innen auch verbrauchen.
  • Ökostrom muss aus denselben Öko-Kraftwerken stammen, die die Herkunftsnachweise des Stroms auch belegen.
  • Es erfolgt keine Doppelvermarktung des grünen Stroms.
  • Die Stromerzeugung erfolgt unter ökologisch akzeptablen Bedingungen.

Das Grüne-Strom-Label gibt es bereits seit 1998 - somit ist es das älteste Gütesiegel für Ökostrom in Deutschland. Unterstützung erhält das Siegel unter anderem auch vom NABU, dem BUND, dem DNR und der Verbraucherinitiative. Mit einem Ökostrom-Anbieter, der über das Grüne-Strom-Siegel verfügt, bist du definitiv in guten Händen.


Wichtiges Zertifikat für Ökostrom: Das Grüner-Strom-Siegel.

ok-power-Siegel

Ein weiteres etabliertes Siegel ist das von ok-power. Es zeichnet Ökostromtarife aus, deren Strom zu 100 % aus erneuerbaren Energien stammt und damit einen nachweislich positiven Beitrag zum Fortschritt der Energiewende leisten. Um die Auszeichnung von ok-power zu erhalten, müssen Stromversorger ein strenges Zertifizierungsverfahren durchlaufen, das von unabhängigen Gutachtern vollzogen wird. Zu den festgelegten Pflichtkriterien zählt in etwa, dass die Anbieter keine Beteiligungen an Atomkraft, Stein- und Braunkohlekraftwerken unterhalten sowie faire Vertragsbedingungen wie die Vorgabe von Mindestabnahmemengen anbieten. Im Tarifportal von ok-power hast du außerdem die Möglichkeit, Ökostromtarife frei von unternehmerischen Interessen und Provisionszahlungen durch die Stromanbieter, zu vergleichen.


Das ok-power-Siegel ist ein verlässlicher Indikator für Ökostromanbieter.

Kosten

Häufig schätzen Verbraucher*innen den Kostenunterschied zwischen Öko- und Normalstrom höher ein, als er tatsächlich ist. Zu Anfangszeiten war Ökostrom zwar wesentlichteurer, heute lässt sich finanziell aber kaum ein Unterschied mehr erkennen. Laut Angaben des Bundesverbands für Energie- und Wasserwirtschaft, liegt der Durschnittspreis für Ökostrom momentan bei 28,50 Cent pro Kilowattstunde - und damit nur rund einen Cent pro kWh teurer als konventioneller Strom. 

Der Wechsel zu Ökostrom

Nun ist der Zeitpunkt des Wechsels zu einem Ökostromanbieter gekommen. Tatsächlich gibt es sogar Unternehmen, die das für dich übernehmen, beispielsweise SwitchUp. Sie vergleichen Stromtarife nach verschiedenen Kriterien miteinander und vollziehen je nach Wunsch auch direkt den Anbieterwechsel. Und das Beste: Für dich ist das Ganze tatsächlich kostenfrei, da das Unternehmen von der Provision des neuen Ökostromversorgers profitiert. Möchtest du den Wechsel allerdings selbst in die Hand nehmen und den passenden Ökostromanbieter für dich finden, dann findest du in der Übersicht vom Grüner-Strom-Label alle zertifizierten Anbieter auf einen Blick.

Nachhaltig die Umwelt schützen mit Ökostrom

Na, das war doch gar nicht so schwer! Mit einem Wechsel zu Ökostrom setzt du nicht nur ein klares Zeichen für Uwmetlschutz und gegen die Stromerzeugung aus fossilen Energieträgern, sondern förderst damit gleichzeitig auch noch den Ausbau erneuerbarer Energien. Denn eins ist klar: Je mehr Menschen auf Ökostrom setzen, desto grüner und umweltfreundlicher wird auch der Strom, der bei uns allen zuhause aus der Steckdose kommt. Hingegen aller Vorurteile haben wir außerdem gelernt, dass Ökostrom dabei nicht einmal wesentlich teurer als konventionell erzeugter Strom sein muss. Vor dem Wechsel zu einem Ökostromanbieter solltest du jedoch unbedingt darauf achten, dass dieser auch tatsächlich ausschließlich reinen Ökostrom anbietet. 

Ein guter Anhaltspunkt dafür sind Zertifikate des Anbieters, wie etwa das Grüner-Strom-Label oder das ok-power-Siegel. Jetzt kannst du dich entweder selbst auf die Suche nach dem passenden Stromanbieter machen - oder die kostenlose Hilfe eines Unternehmens in Anspruch nehmen, das dir bei deinem Wechsel hilft. Einer grünen Stromversorgung steht also nichts mehr im Wege!

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