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Die Zukunft auf drei Rädern – nachhaltige E-Lastenräder von Mäx & Mäleon

INTERVIEW | Deine grüne Alternative für den Alltag. Schwing dich auf dein nachhaltiges E-Lastenrad von Mäx & Mäleon und steuer in Richtung Mobilitätswende.

INTERVIEW | Deine grüne Alternative für den Alltag. Schwing dich auf dein nachhaltiges E-Lastenrad von Mäx & Mäleon und steuer in Richtung Mobilitätswende.

07.07.2023 | Ein Interview von Delisa Bangura | Bild: Mäx & Mäleon

Die schweren Einkäufe nach Hause tragen, deine Familienmitglieder zur nächsten Bahnstation fahren oder dein Kind zur Kita bringen – für all diese Aufgaben greifst du in alltäglichen Situationen wahrscheinlich zum Auto. Dass das nicht die nachhaltigste Lösung ist, wird für die meisten keine Überraschung sein. Damit du deinen ökologischen Fußabdruck reduzieren und sorglos deinen Tätigkeiten nachgehen kannst, gibt es mittlerweile innovative und umweltfreundliche Lösungen. Mit einem elektrischen Lastenrad radelst du nicht nur Richtung Mobilitätswende, sondern kannst auch ganz einfach schwere Taschen, deine liebsten Menschen oder sogar deinen vierbeinigen Begleiter transportieren. 

Max & Mäleon hilft dir dabei, mit E-Lastenrädern umweltfreundlich durch den Alltag zu fahren. Das Unternehmen hat sich komplett der Nachhaltigkeit gewidmet und integriert diese auch in alle Unternehmensbereiche. Die praktischen E-Lastenräder werden von den Mitarbeiter*innen selbst aus umweltfreundlichen und recycelten Materialien hergestellt, um dir eine hohe Qualität und Langlebigkeit zu sichern. Franziska Bosselmann ist Gründerin und Geschäftsführerin von Mäx & Mäleon und berichtet uns im LifeVERDE-Interview von ihrer Motivation hinter der Unternehmensidee, welche Vorteile E-Lastenräder mit sich bringen und warum Female Mobility so wichtig ist.

LifeVERDE: Liebe Franziska, bei Mäx & Mäleon bietet ihr nachhaltige E-Lastenräder an. Kannst du uns mehr von eurer Motivation dahinter erzählen? 

Franziska Bosselmann: Unsere Grundmotivation war, eine Lösung für den nachhaltigen Individualverkehr in der Stadt zu entwickeln, also einen umweltbewussten Autoersatz. Deshalb haben wir uns gefragt, wie man die Vorteile vom Auto – also Wandelbarkeit, Schnelligkeit, Beifahrersitze – mit der Nachhaltigkeit vom Fahrrad verbinden kann. Dazu mussten wir gar nichts Neues erfinden, sondern eben das Lastenrad weiterentwickeln. Denn die gängigen Lastenräder sind nur für kleine Kinder gedacht, nicht für größere Kinder und Erwachsene. Also haben wir das PASSENGER BIKE gebaut, ein Lastenrad zum Mitfahren, also mit bequemem Beifahrersitz für alle Körpergrößen. 

Um den ökologischen Fußabdruck dabei wirklich klein zu halten, war von vornherein klar, dass wir eine nachhaltige Firma aufbauen – mit umweltbewusster Produktionsweise und Lieferkette, ohne Asien-Importe und mit so wenig Plastik wie möglich. Die Nachhaltigkeit drückt sich auch in der Langlebigkeit aus: Man muss kein neues Bike kaufen, wenn die Kinder größer werden, weil es einfach mitwächst. 

Sehr wichtig ist uns auch, dass man den Klimaschutz über positive Beteiligung kommuniziert, nicht über das Predigen von Verzicht. Deswegen sind unsere Bikes mit sehr kraftvollem Motor und Neigetechnik ausgestattet. Die sind einfach großartig zu fahren, da macht Klimaschutz richtig Spaß. So erzeugen wir Fahrtwind für den Planeten.  


E-Lastenräder sind eine praktische und nachhaltige Methode, um das Auto oder herkömmliche Fahrrad im Alltag zu ersetzen (Bild: Mäx & Mäleon).

Welche verschiedenen Modelle bietet ihr an und wie unterscheiden sich die Bikes voneinander? 

Das PASSENGER BIKE ist der Kombi unter den Cargo Bikes: Auf der Sitzbank können Kinder, Teenager, Erwachsene oder Senioren bequem Platz nehmen, darunter bietet ein abschließbarer Kofferraum viel Platz für Einkäufe und Gepäck. Mit zwei Handgriffen lässt sich eine flexible Wand entfernen und die Ladefläche maximieren. Insgesamt dürfen 100 kg mitgenommen werden. 

Das TRANSPORTER BIKE ist ein reines Cargo Bike für mobiles Gewerbe, Hundebesitzer, Lieferdienste oder Vereine. Hier kann man Fracht aller Art sicher, schnell und wendig transportieren. Auf der flachen Ladefläche gibt es verschiedene Möglichkeiten, Fracht zu verzurren oder individuelle Aufbauten zu befestigen, Boxen zum Beispiel oder auch unseren Shop-Aufbau.  

Gemeinsam haben beide Modelle das Fahrgestell und die Ausstattung: das vom Rennsport inspirierte Sportfahrwerk mit zweitem Vorderrad und luftgefederter Neigetechnik, das eine dynamische, aber stabile Fahrt ermöglicht – auch in Kurven und bei rutschigen Bodenverhältnissen. Beide Bike-Typen sind mit einem extra starken Lastenradmotor von ZF und präzisen Bremsen ausgestattet. Der Akku, ebenfalls von ZF, hat 800 Watt und reicht für 50 bis 100 km, je nach Schwere und Motorbelastung. 

Was kann man alles mit euren Fahrrädern transportieren? Müssen dabei bestimmte Sicherheitsvorkehrungen beachtet werden? 

Man kann alle und alles transportieren, genau wie mit dem Auto: Familie, Freunde, Hunde, Einkäufe, Getränkekisten, Blumenerde, Möbelkisten und so weiter. Wir haben damit schon beim Umzug geholfen, Grillpartys ausgestattet, die Oma zum Bahnhof gebracht und Grünschnitt weggefahren. Es ist auch möglich, das Bike mit barrierefreiem Einstieg oder Rampe für den Rollstuhl zu bestellen. Wir beraten und tüfteln gerne für die optimale individuelle Lösung.  

Besondere Regeln gibt es nicht: Der Personentransport auf Cargo Bikes ist seit 2020 erlaubt, wenn das Fahrzeug dafür ausgerichtet ist. Zu beachten ist dasselbe wie im Auto: Passagiere sollten altersgerecht angeschnallt sein, wir haben für alle Körpergrößen die entsprechenden Sitze und Gurte. Jede Ladung sollte natürlich gut gesichert werden. Die elektrische Unterstützung pusht bis 25 km/h. 

Welche Vorteile bringen E-Lastenräder im Gegensatz zu anderen Verkehrsmitteln deiner Meinung nach mit? 

E-Lastenräder spielen eine zentrale Rolle in der Verkehrswende, weil sie so praktisch wie Autos sind, aber so klimafreundlich und ähnlich platzsparend wie Fahrräder. Außerdem bringen sie Fahrspaß in den Alltag, im Gegensatz zu Autos im Stau, im Stopp and Go oder im Gedränge auf der Autobahn.  Man sieht an der wachsenden Zahl der E-Lastenräder, vor allem in den Städten, wie gut sie sich für die alltäglichen Wege von Familien eignen. Kinder sind schneller zur Kita und Schule gebracht als mit allen anderen Verkehrsmitteln, die Parkplatzsuche fällt weg, man braust einfach am stauenden Berufsverkehr vorbei. Man ist auch nicht von ausfallenden oder wegfahrenden Zügen betroffen und braucht kein Umsteigen.  

Lastenräder bedeuten eine gewisse Freiheit im Alltag durch individuelle Mobilität von Haustür zur Haustür. Je wandelbarerer die Cargo Bikes werden, umso besser können sie noch viele weitere Wege zurücklegen: Auch Waschmaschinen, Handwerkszeug, Marktstände, Pakete und andere gewerbliche Lasten kann man gut auf dem richtigen E-Lastenrad unterbringen. Dank E-Motor wächst die Reichweite immer weiter an: 15 oder 20 km Pendelstrecke sind gar kein Problem. 

Durch welche Aspekte stellt ihr einen nachhaltigen Produktionsprozess eurer Bikes sicher? 

Wir haben eine Checkliste mit umfangreichen Nachhaltigkeitskriterien, nach denen wir all unsere Materialien, Komponenten und Zulieferer auswählen. Viele unserer Komponenten kommen daher aus Deutschland, da sie kurze Lieferwege, hohe Qualitätsstandards und Langlebigkeit verbinden. Außerdem bauen wir unsere Räder selbst. Wir verwenden hochwertigen Stahl aus der EU für unseren Rahmenbau, da er deutlich umweltfreundlicher in Herstellung und Recycling ist als Aluminium. Natürlich ist längst nicht alles perfekt. Manche Teile gibt es einfach nicht in nachhaltiger Qualität, die Produktion von Akkuzellen ist problematisch. Aber wir sind sicher, durch aktiven Austausch mit Lieferanten und anderen Herstellern können wir einen kleinen Beitrag dazu leisten, dass die Radbranche nachhaltiger wird. 


Das Team von Mäx & Mäleon bemüht sich täglich, Nachhaltigkeit in jeden Produktionsschritt zu integrieren (Bild: Mäx & Mäleon).

Langlebigkeit, Regionalität und Nachhaltigkeit sind Werte, die in eurem Unternehmen großgeschrieben werden. Wie integriert ihr diese Punkte in eure Arbeit? 

Über die Rad-Produktion hinaus sind alle Aspekte des Unternehmens von Nachhaltigkeit bestimmt: die Stromversorgung, das Bankkonto, der Web-Server, unser Mobilitätsverhalten, unsere Messeauftritte und so weiter. Wir haben gleich am Anfang eine Firmenphilosophie erarbeitet, die Nachhaltigkeit als zentrale Leitlinie enthält. Langlebigkeit und Regionalität sind Aspekte unseres Nachhaltigkeitsbegriffs, genauso wie Umweltfreundlichkeit, Inklusion, Demokratie, Fairness und Gemeinwohl. Unsere Firma funktioniert mit flachen Hierarchien und zahlt einheitliche, transparente Löhne. Sobald wir über die Start-up-Phase hinaus sind, werden die Mitarbeitenden auch am Unternehmen beteiligt.  

Auf eurer Website erzählt ihr, dass ihr vor allem das weibliche Mobilitätsverhalten unterstützen wollt? Warum ist dieses Thema so wichtig und wie setzt ihr das Vorhaben um? 

Der Verkehr und die Fahrzeuge in Deutschland werden vor allem von Männern für Männer gedacht.  Das fängt beim Autodesign an, geht über Crash-Test-Dummys mit männlichen Körpermaßen und endet noch nicht beim Fakt, dass knapp zwei Drittel aller Autos auf Männer zugelassen und von diesen gefahren werden. Das heißt, Frauen haben oftmals ein anderes Mobilitätsverhalten. Zum Beispiel leisten sie in der Regel deutlich mehr Care-Arbeit, weshalb sie sich öfter in Wohnortnähe bewegen und daher auf gut ausgebaute Rad- und Fußwege angewiesen sind. Außerdem legen sie weniger lange, gerade Strecken und mehr kurze Kombinationswege mit mehreren Stopps zurück – daher sind Lastenräder einfach die idealen Fahrzeuge. Wir unterstützen das, indem wir unsere Bikes wandelbar und kraftvoll machen: Frau kann die Ladeflächen mit wenigen Handgriffen umbauen, easy Personen und Cargo bis 100 kg mitnehmen und wird dabei von einem starken Motor unterstützt. 

Letztlich wollen wir aber nicht das weibliche Mobilitätsverhalten unterstützen, sondern weibliche Mobilität fördern. Weibliche Mobilität, Female Mobility, Feministische Stadtplanung – hinter diesen Begriffen steckt ein Perspektivwechsel hin zu Geschlechtergerechtigkeit der Infrastruktur, zu empathischen Städten, die den Menschen in den Vordergrund rücken und Care-Arbeit erleichtern. Weibliche Mobilität bedeutet inklusive Mobilität in gerechteren, nachhaltigeren Städten – für alle Menschen. Es kommt nicht von ungefähr, dass jene Städte, die gerade progressiv in Richtung Nachhaltigkeit wirken – Paris, Amsterdam, Kopenhagen, Oslo, Barcelona – von Frauen regiert werden. Außerdem hoffen wir, einen Beitrag leisten zu können, dass die Mobilitätsbranche diverser wird. Nur knapp 22% sind Frauen – das sind zu wenige!

Vielen Dank für das Interview, Franziska!

Dir schwebt nun auch noch eine Frage im Kopf herum, die du gerne an Max & Mäleon stellen möchtest?

Dann schreib sie in die Kommentare – wir freuen uns auf den Austausch mit dir!

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