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Nachhaltiges Kinderspielzeug & Bio-Babyausstattung – die wichtigsten Fragen und Antworten

Worauf muss man beim Kauf von Bio-Babyausstattung achten und welche Gütesiegel gibt es für nachhaltiges Kinderspielzeug? Unsere LifeVERDE-Expertin Carolin Klapper (littlegreenie) beantwortet alle wichtigen Fragen zum Thema.

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Worauf muss man beim Kauf von Bio-Babyausstattung achten und welche Gütesiegel gibt es für nachhaltiges Kinderspielzeug? Unsere LifeVERDE-Expertin Carolin Klapper (littlegreenie) beantwortet alle wichtigen Fragen zum Thema.

LifeVERDE-Expertin für Nachhaltiges Kinderspielzeug & Bio-Babyausstattung: Carolin Klapper (littlegreenie) I Bild: Pexels, Tara Winstead

Egal welches Alter, egal ob als Baby oder Kleinkind – Kinder lieben es zu spielen und ihrer Fantasie freien Lauf zu lassen. Doch wie lässt sich hier Nachhaltigkeit spielerisch in den Alltag integrieren? Gibt es nachhaltige Gütesiegel für Kinderspielzeug? Und worauf ist beim Kauf von Bio-Babyausstattung zu achten?

Solche und ähnliche Fragen zum Thema nachhaltiges Kinderspielzeug & Bio-Babyausstattung stellen sich hunderte Menschen täglich – ein klarer Fall für unser Informations-Format “Frag die Expert*innen!”. Wir geben eure ausgewählten Fragen rund um nachhaltige Produkte und Themen direkt an unsere Partner*innen weiter, die selbst Hersteller*innen, Produzent*innen, Dienstleister*innen, Wissenschaftler*innen oder aus einem anderen Grund Expert*innen auf dem jeweiligen Gebiet sind. 

1. Worauf sollte beim Kauf von Bio-Babyausstattung geachtet werden? 
2. Welche Gütesiegel stehen für nachhaltiges Kinderspielzeug?
3. Warum ist Schadstofffreiheit bei der Babyausstattung so wichtig?
4. Sind Stoffwindeln wirklich nachhaltiger als Einmalwindeln?

1. Worauf sollte beim Kauf von Bio-Babyausstattung geachtet werden? 

Beim Kauf von Textilien wie Kleidung, Stoffwindeln und Mulltüchern – aber auch Spielzeug mit textilen Bestandteilen – sind Textilsiegel das A und O. Ist ein Produkt zum Beispiel mit dem GOTS-Siegel, dem Oeko-Tex Made in Green-Siegel oder dem IVN Best Naturtextil-Siegel ausgezeichnet, kann man sicher sein, dass bei der Herstellung strenge ökologische und soziale Kriterien eingehalten worden sind. Auch darüber hinaus kann man beim Kauf von Babyausstattung auf Nachhaltigkeit achten: 

  • Natürliche Materialien: Für Baby- und Kinderkleidung eignen sich Baumwolle, Wolle oder Wolle-Seide. Statt Babyflaschen aus Plastik kann man welche aus Glas und Naturkautschuk kaufen. Auch Schnuller, Badeenten und viele andere Dinge gibt es inzwischen plastikfrei. 
  • Kauf von Marken bzw. Produkte von kleinen Familienbetrieben in Deutschland und in der EU: Es gibt so viele tolle kleine Hersteller von Baby- und Kinderprodukten in der Nähe! So bleiben gleichzeitig die Transportwege kurz und der CO2-Ausstoß wird minimiert. 
  • Kauf bei lokalen Händlern oder bei Online-Shops, die Nachhaltigkeit leben: Ein nachhaltiges Geschäftskonzept, klimaneutraler Versand und recycelte bzw. recycelbare Verpackung sollten zum Standard gehören. 

Insgesamt ist werdenden Eltern immer zu empfehlen, erstmal nur das nötigste zu kaufen. Ein Baby braucht viel weniger man bei dem vorhandenen Überangebot an Babyprodukten so denken könnte. Und so manche teure Anschaffung erweist sich vielleicht nach der Geburt als Fehlkauf – denn jedes Baby und jede Familie ist anders!

Carolin Klapper (littlegreenie)

2. Welche Gütesiegel stehen für nachhaltiges Kinderspielzeug?

Gerade beim Thema Spielzeug gilt: Weniger ist mehr – für die Umwelt und für das Kind! Unabhängig von Siegeln kann man beim Kauf schon auf Nachhaltigkeit achten. Ein robuster Holz-Puppenwagen kann vielleicht eines Tages noch weitervererbt werden – oder wird sogar noch von der nächsten Generation bespielt. Bei einem günstigeren Modell aus Plastik ist dies eher unwahrscheinlich. 

Das umfassendste Gütesiegel für Spielzeug ist das spiel gut-Siegel. Mit diesem Qualitätssiegel werden Spielzeuge ausgezeichnet, die in besonderem Maße pädagogisch wertvoll und dabei umweltverträglich sind. Betrachtet werden hier unter anderem das Material, der Energieaufwand für die Produktion und die Reparier- und Recycelbarkeit eines Spielzeugs.

Bei Spielzeug aus Holz kann man auf das FSC (Forest Stewartship Council)-Siegel achten. Dies gilt auch nach Einschätzung von Umweltverbänden als das glaubwürdigste und am strengsten kontrollierte Siegel für ökologische Waldwirtschaft. Bei Kuscheltieren und Spielzeug mit textilen Anteilen sollte man genau wie bei Kleidung auf Textilsiegel achten oder auf Baumwolle aus kontrolliert biologischem Anbau (kbA) oder Schurwolle aus kontrolliert biologischer Tierhaltung (kbT). 

Carolin Klapper (littlegreenie)

3. Warum ist Schadstofffreiheit bei der Babyausstattung so wichtig?

Die Haut von Babys ist besonders empfindlich, denn sie ist noch nicht vollständig entwickelt. So ist sie viel dünner als die Haut von Erwachsenen und die natürliche Schutzschicht ist noch schwach ausgeprägt. Schadstoffe – zum Beispiel in Kleidung oder Windeln – können deshalb viel schneller und tiefer in die Haut eindringen. 

Zudem nehmen Babys ihre Kleidung, ihr Spielzeug und alles, was ihnen sonst noch in die Finger kommt, häufig in den Mund und nehmen auch dadurch Schadstoffe auf. Es empfiehlt sich deshalb, auch bei Kuscheltieren, Greiflingen oder zum Beispiel dem Innenbezug des Kinderwagens auf Schadstofffreiheit zu achten.

Carolin Klapper (littlegreenie)

4. Sind Stoffwindeln wirklich nachhaltiger als Einmalwindeln?

Wenn man mit Stoffwindeln wickelt, vermeidet man zuerst einmal jede Menge Müll: Durchschnittlich landet pro Kind, das mit Einmalwindeln gewickelt wird, etwa eine Tonne an gebrauchten Windeln im Restmüll. Die Öko-Bilanz von Stoffwindeln hingegen kann man aktiv beeinflussen: Wenn man Stoffwindeln aus Bio-Baumwolle kauft, die in Europa produziert wurden, diese nach dem Waschen an der Luft und nicht im Wäschetrockner trocknet und sie über einen langen Zeitraum hinweg nutzt – idealerweise für mehrere Kinder – dann sind Stoffwindeln in allen Belangen die nachhaltigere Alternative. 


Carolin Klapper (littlegreenie)

Expertin für nachhaltiges Kinderspielzeug & Bio-Babyausstattung

Carolin Klapper, Mitgründerin von littlegreenie

Carolin Klapper ist Mitgründerin von littlegreenie. Mit ihrer großen Tochter kam auch die Idee für die Gründung von littlegreenie: Sie wollten einen Shop schaffen, wo Eltern, Verwandte und Freunde ausschließlich Baby- und Kinderprodukte finden, die nachhaltig und fair produziert wurden. Gemeinsam mit ihren Schwestern Anne-Kathrin und Franziska hatten sie diese Idee 2018 in die Tat umgesetzt – littlegreenie war geboren! Gemeinsam prüfen sie neue Produkte auf Herz und Nieren, bevor sie sie in ihr Sortiment aufnehmen.

Bei littlegreenie bekommst du Baby- und Kinderkleidung, Spielzeug und Babyausstattung. Alles aus nachhaltiger und fairer Herstellung. Der allergrößte Teil unserer Produkte ist dementsprechend zertifiziert durch GOTS, IVN Naturtextil und/oder das Fairtrade-Siegel. Außerdem findest du bei littlegreenie auch Produkte aus integrativen Werkstätten in Deutschland.

„Gerade beim Thema Spielzeug gilt: Weniger ist mehr – für die Umwelt und für das Kind! Lieber weniger Spielzeug kaufen, aber dafür auf Nachhaltigkeit und pädagogischen Wert achten." (Carolin Klapper)


 

Was sind deine Fragen zum Thema nachhaltiges Kinderspielzeug und Bio-Babyausstattung?

Schreib uns gerne an expertinnen@lifeverde.de, wir sichten und sammeln die Themen und geben sie dann weiter an unsere Expert*innen.

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