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Pflanzenschädlinge im Garten umweltfreundlich loswerden

GASTBEITRAG | Natürliche Schädlingsbekämpfung im Garten – erfahre hier, wie du chemische Mittel vermeidest und sie durch nachhaltige Alternativen ersetzt.

GASTBEITRAG | Natürliche Schädlingsbekämpfung im Garten – erfahre hier, wie du chemische Mittel vermeidest und sie durch nachhaltige Alternativen ersetzt.

31.08.2023 | Ein Gastbeitrag von Mondrausch | Bild: alaynawilk, pixabay

Blattläuse, Schnecken und Co. können dem Traum vom selbstgepflanzten Gemüse schnell den Garaus machen. Doch wer zu chemischen Schädlingsbekämpfungsmitteln greift, schadet nicht nur dem Ungeziefer, sondern auch Mensch und Umwelt. Dabei gibt es viele Möglichkeiten, um Schädlinge mit natürlichen Mitteln loszuwerden. Wir geben dir Tipps, wie das ganz einfach gelingt.

Warum überhaupt auf chemische Mittel verzichten?

Chemische Schädlingsbekämpfungsmittel sind im Handel nur zu Genüge erhältlich, doch sie sollten nur spärlich oder am besten gar nicht zum Einsatz kommen. Denn neben Ungeziefer können sie auch Nützlingen schaden und somit die Biodiversität im Garten gefährden. Zudem verunreinigen sie Grund und Boden und können für uns Menschen gesundheitsschädigende Wirkungen haben. 

Aber keine Sorge, es gibt viele umweltfreundliche Mittel, um unerwünschte Gartenbesucher loszuwerden, die ebenfalls nicht viel Zeit in Anspruch nehmen. Auf diese Weise wird dein selbst angepflanztes Obst und Gemüse gesünder und du leistest einen wichtigen Beitrag zur Artenvielfalt. Wir haben hier ein paar Tipps, mit denen es bestimmt klappt.

Chemische Mittel schaden oft nicht nur dem Ungeziefer, sondern auch Nützlingen (Bild: cocoparisienne, pixabay).

Finde den richtigen Zeitpunkt

Glaubt man Bauern- und Mondkalendern, ist bereits der richtige Zeitpunkt für die Schädlingsbekämpfung entscheidend. In der Land- und Forstwirtschaft gilt der Mondkalender schon lange als Geheimtipp, wann bestimmte Gartenarbeiten besonders erfolgreich ausfallen sollen. Wer Ungeziefer gezielt bekämpfen möchte, kann also beachten, wie der Mond aktuell steht und Gartenarbeiten dementsprechend planen. 

Dabei gilt als Faustregel, dass unterirdisch lebende Schädlinge am besten an Stier-, Jungfrau- und Steinbocktagen beseitigt werden, oberirdisch lebendes Getier jedoch vorzugsweise an Krebs-, Schütze- und Zwillingetagen. Wer diesem Rat folgt, soll seinen Garten länger ungezieferfrei halten können.

Fertige eine Jauche an

Wenn du genug Zeit hast, um vorauszuplanen, kannst du eine Jauche anlegen, um gegen unerwünschtes Getier im Garten vorzugehen. Dafür weichst du einfach Blätter in Wasser ein und stellst sie an einen sonnigen Ort. Rühre jeden Tag ein bisschen um und verdünne das Gemisch nach etwa 2-3 Wochen im Verhältnis 1:10. Danach kannst du es auf betroffene Pflanzen sprühen.

Eine Brennnesseljauche ist dabei ein gutes Hilfsmittel gegen Nacktschnecken, während du Pilze und Spinnmilben mit einer Brühe aus Ackerschachtelhalm bekämpfen kannst. Besonders effektiv ist außerdem eine Rhabarberjauche, denn sie wirkt gegen Blattläuse, Larven, Raupen und Schnecken. 

Lege einen Pflanzensud an

Ein Pflanzensud aus Kräutern ist eine etwas schnellere und ebenfalls schonende Methode, um Schädlinge aus dem Garten zu vertreiben. Dafür mischst du 10 g Pflanzen mit einem Liter heißem Wasser und lässt es einen Tag lang ziehen. Anschließend verdünnst du das Gemisch nochmal im Verhältnis 1:10 und schon ist es einsatzbereit. 

Willst du Schnecken loswerden, lege einfach einen Sud aus Farnkraut an, während Holunderblüten gut gegen Wühlmäuse, Maulwürfe und den Kohlweißling wirken. Blattläuse können einen Sud aus Rainfarn gar nicht ausstehen und für besonders hartnäckigen Befall kannst du auch Waschnüsse verwenden. Die Schalen der Nüsse enthalten Saponin, was auf Blattläuse abschreckend wirkt. 

Setze Pflanzen zur Abschreckung

Um deine Pflanzen vor unerwünschten Besuchern zu schützen, kannst du gezielt Kräuter und Blumen anpflanzen, deren ätherische Öle von Schädlingen als unangenehm empfunden werden. Auf diese Weise macht das Ungeziefer einen Bogen um deine Pflanzen. 

Während Schnecken etwa den sorgsam gepflegten Salat schmackhaft finden, können sie Salbei, Nelken und Maiglöckchen gar nicht ausstehen. Basilikum hingegen vertreibt Fliegen und Wespen, während Zitronenmelisse, Rosmarin und Ringelblumen wirksam gegen Mücken sind.

Gegen Ameisen kannst du Minze setzen oder Zimtpulver an den Beeträndern verteilen, um die Insekten abzuwehren. Bohnenkraut, Lavendel und Dill wirken dagegen besonders gut gegen Blattläuse.

Pflanzen wie Salbei, Basilikum und Rosmarin können auf natürliche Weise helfen, Schädlinge loszuwerden (Bild: LisaInGlasses, Getty Images Signature).

Heimische Pflanzen bringen Nützlinge

Du kannst dir auch die natürlichen Fressfeinde von Schädlingen in deinem Garten zunutze machen. Wenn du heimische Stauden und Gehölze pflanzt, bekommst du Besuch von Nützlingen, die dir bei deren Bekämpfung zu Hilfe kommen. Dazu zählen etwa Marienkäfer und Florfliegen oder auch Igel oder Vögel, die Ungeziefer sehr schmackhaft finden. 

Nützlinge mögen es außerdem unordentlich. Wenn du dafür sorgst, viele blühende Pflanzen im Garten zu haben oder eine Ecke, in der es wild wachsen darf, finden die Tiere einen natürlichen Unterschlupf und können dann gezielt auf Schädlingsjagd gehen. 

Schaffe schützende Barrieren 

Manchmal ist eine physische Barriere nötig, um Schädlinge fernzuhalten. Im Gemüsebeet kann etwa ein Schädlingsschutznetz zum Einsatz kommen, weil es vor Rauben und Maden schützt und außerdem noch einen gewissen Schutz vor Starkregen und Hagel bietet. Trotzdem bekommen die Pflanzen darunter genügend Sonnenlicht und Regen ab. 

Schnecken gelangen sogar bis ins Hochbeet, doch Kupfer schreckt sie ab. Ein selbstklebendes Kupferband ist daher eine gute Möglichkeit, um die Tiere fernzuhalten. Wenn du ein umweltschonendes Schneckenkorn verwenden möchtest, achte auf alle Fälle darauf, dass es für Nützlinge wie Igel, Vögel und Bienen sowie für deine Haustiere ungiftig ist. 

Stärke deine Pflanzen auf natürliche Weise

Sind die eigenen Pflanzen robuster, werden sie weniger anfällig für Pilze und andere Schädlinge. Sorge in deinem Garten daher für einen nährstoffreichen Boden, damit deine Pflanzen gut versorgt und widerstandsfähig sind. Dafür kann der richtige Dünger entscheidend sein. Ein organischer Dünger ist dabei besser als ein mineralischer, da er mehr Inhaltsstoffe wie Mikroorganismen enthält. 

Wenn der Boden bepflanzt oder gemulcht ist, bietet er außerdem Lebensraum und Nahrung. Auch hier können ein Sud oder eine Jauche aus Komposttee oder Wildkräutern wertvoll sein.

 




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