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Vollgepackt statt Vollgemacht – Wickeltaschen von Anna und Oskar

INTERVIEW | Langlebig und praktisch: Mit den umweltfreundlichen Rucksäcken und Wickeltaschen von Anna und Oskar bist du perfekt für den Familienalltag gewappnet.

INTERVIEW | Langlebig und praktisch: Mit den umweltfreundlichen Rucksäcken und Wickeltaschen von Anna und Oskar bist du perfekt für den Familienalltag gewappnet.

17.05.2023 | Ein Interview von Maria Herbers | Bild: Anna und Oskar

Das Kind schreit, der Terminkalender drängt und die Windeln sind mal wieder voll. Im Elternalltag muss man so einiges bedenken. Zwischen Kindergarten, Schule, Arbeit und Freizeitaktivitäten sind Eltern und Kinder ständig in Bewegung und benötigen eine praktische Lösung, um alle wichtigen Dinge des täglichen Bedarfs zu transportieren. Wickeltaschen sind für junge Eltern unverzichtbar – aber auch für ältere Kinder und Erwachsene ist ein funktionaler Rucksack von großem Wert. Dabei spielt Nachhaltigkeit eine immer wichtigere Rolle, denn umweltbewusstes Handeln ist für die Zukunft unserer Kinder von entscheidender Bedeutung. 

Nachhaltige Lösungen für den vollgepackten Alltag gibt es bei Anna und Oskar: Praktische Wickeltaschen in schicken Designs helfen bei der Eltern-Kind-Organisation. Aus ihren langlebigen und nachhaltigen Materialen werden bei Anna und Oskar zudem Rucksäcke für alle Altersklassen hergestellt – liebevoll entworfen von Gründerin Carolin Flender. Sie erzählt uns heute im Interview mehr über die Produktion der Taschen und die verwendeten Materialien bei Anna und Oskar. Aber auch über das Leben als Selbständige und die Vereinbarkeit von Nachhaltigkeit und den Familienalltag kann sie viel berichten.

LifeVERDE: Liebe Caro, bei Anna und Oskar findet man allerlei Rucksäcke und Taschen für Eltern und Kind. Den zu allererst verkauften Wickelrucksack hast du komplett alleine hergestellt. Welches Team ist nun um dich herum entstanden?

Carolin Flender: Ja, genau. Nachdem ich in den Läden nur die typischen “Muddi-Taschen” oder billige Massenware aus Asien finden konnte, setzte ich mich selbst an die Nähmaschine. Den ersten Wickelrucksack habe ich mit Hilfe von YouTube-Tutorials genäht und nannte ihn Hugo. Als der bei den Eltern in der Krabbelgruppe so gut ankam, stellte ich ihn online in einen Handmade-Shop und der wurde dann tatsächlich bestellt. So ging es dann Schritt für Schritt weiter, bis ich 2019 einen externen Produzenten fand, der unter vernünftigen Bedingungen in Europa herstellt. Zudem stellte eine Mediengestalterin auf 450,00 €-Basis ein, 2021 dann eine Person für den Versand und eine weitere für den Kundensupport. Das gab mir neuen Freiraum, da ich mein drittes Kind erwartete. Buchhaltung und Rechtliches macht schon immer mein Mann mit meinem Steuerberater. Inzwischen sind wir ein kleines Team mit effizienten Workflows und vor allem den gleichen Werten, die uns täglich bei der Arbeit begleiten, aber auch privat. 


Gründerin Carolin Flender nähte den ersten Rucksack für sich selbst – heute führt sie ein erfolgreiches Unternehmen (Bild: Anna und Oskar).

Ob Wickeltasche, Crossbody Bag oder Kinderrucksack: Eure Taschen werden aus Cordura gefertigt. Was ist das für ein Stoff? Und was ist euch bei der Verarbeitung und Herstellung besonders wichtig?

Für mich ist ein Produkt nachhaltig, wenn es vielfältig eingesetzt werden kann und eine höchstmögliche Nutzungsdauer hat. Also fragte ich die Expertinnen “Wenn Geld und Lieferzeiten keine Rolle spielen würde, wenn alles egal wäre, was wäre das beste Material, das man nehmen könnte?”.

Seitdem werden unsere Rucksäcke und Taschen aus Cordura genäht, quasi die Königin der Outdoorstoffe. Meine Absicht ist es, dass Hugo, Greta und Co. noch genutzt werden, wenn die Babyzeit längst vorbei ist, oder an Freunde und Verwandte „vererbt” werden. Es ist kein Zufall, dass Cordura vor allem beim Militär und für Motorradschutzkleidung verwendet wird. Wir finden, es passt perfekt zum Leben mit Kids.

Seit etwas über einem Jahr gibt es außerdem viele unserer Produkte auch in recycelten Polyester. Das Gewebe besteht zu 48% aus Neufasern und zu 52% aus recycelten PET Flaschen. Wir haben uns für diese Mischung entschieden, denn je größer der Anteil recycelter Fasern ist, desto schlechter sind die physikalischen Werte im Bereich der Weiterreiß-/Zugfestigkeit. Ein m² des Gewebes besteht aus ca. 15 PET Flaschen. Das recycelte PES ist nach Global Recycling Standard zertifiziert und hat super Werte in Abrieb und Robustheit. Außerdem lässt es sich sehr gut reinigen. 

Wie gestaltet ihr über die Produktion hinaus euer Unternehmen nachhaltig?

Der wohl wichtigste Punkt für uns in Sachen Nachhaltigkeit sind die Produktionswege. Für mich war immer klar, dass Hugo und Co. in Europa hergestellt werden sollen. So wird das Material in unserer Werkstatt in Bielefeld zugeschnitten und bestickt. Dann werden die Teile in Rumänien und Bulgarien in inhabergeführten Nähereien zusammengenäht. Die Näher*innen werden fair bezahlt und die Betriebe regelmäßig von uns geprüft.

Unsere Produkte sind nicht einzeln in Folien verpackt, wie man das sonst so kennt. Das Verpackungsmaterial der Lieferungen senden wir an die Werkstatt zurück und erhalten die nächste Lieferung wieder darin. Wir versenden an unsere Kund*innen 100% plastikfrei in Graskartons aus 35% regionalem Gras und 65% Altpapier mit einer unschlagbar guten Ökobilanz und klimaneutral mit DHL GoGreen.

Wir wählen für Kooperationen nur Partner, die unsere Ansprüche bezüglich Nachhaltigkeit erfüllen und versuchen auch über unsere Kanäle einen nachhaltigen Lifestyle zu promoten. So haben wir beispielsweise die Facebook-Gruppe “Hugo-Family” als Second-Hand-Plattform für unsere eigenen Produkte gegründet, was sehr gut angenommen wird.


Geliefert in Graskartons: Die Rucksäcke von Anna und Oskar werden nicht nur aus nachhaltigem Material produziert – sie werden auch in einem solchen verschickt (Bild: Anna und Oskar).

Findest du, dass man Nachhaltigkeit gut in das Familienleben integrieren kann? Wenn ja, wie?

Auf jeden Fall. Natürlich muss da jede Familie ihren Flow finden. Ein nachhaltiger Lifestyle kann und sollte Freude machen und nicht dazu führen, dass man ein schlechtes Gewissen hat, weil sich das Kind das riesige Plastik-Barbiehaus wünscht und zertifiziertes Öko-Spielzeug uncool findet. Auch hier finde ich: Besser gebraucht kaufen als neu kaufen, das spart die meisten Ressourcen und Second-Hand Geschenke haben völlig zu unrecht einen schlechten Ruf.

Nachhaltigkeit ist für mich nicht ohne das Thema Ernährung diskutabel. Wir leben vegan/vegetarisch, aber auch hier ohne Dogma und ja, die Kinder essen auf dem Weihnachtsmarkt auch mal eine Bratwurst. Je älter sie werden, desto weniger wollen sie tierische Produkte, weil einfach das Bewusstsein mit der Reife erst kommt und wir Eltern es wie selbstverständlich jeden Tag vorleben.

Zudem spielt bewusster Konsum eine große Rolle. Brauche ich jetzt wirklich die neue Jeans-Hose? Wenn ja, bei welchem Label kann ich darauf vertrauen, dass das Produkt fair hergestellt worden ist? Wir warten mit Anschaffungen immer ein, zwei Wochen, um Impulskäufe zu verhindern. Das kommuniziere ich übrigens auch unseren Kund*innen: überleg dir zweimal, ob du das jetzt brauchst oder schau nochmal in unserer Second-Hand-Gruppe.    

2017 hat die Reise mit Anna und Oskar begonnen. Wenn du jetzt auf die Unternehmensgründung zurückblickst, wie geht es dir dann? Welche Tipps würdest du deinem früheren Ich gerne geben?

Ich denke ganz oft noch, wir sind gar keine richtige Firma und muss mich dann daran erinnern, dass wir tausende Rucksäcke in die ganze Welt verkaufen und ich mittlerweile fünf Arbeitsplätze geschaffen habe. Das macht mich sehr stolz. Ich genieße es, dass wir immer noch vieles selbst machen und ich mir da auch nie von jemandem hab reinreden lassen. Meinem früheren Ich würde ich den Tipp geben, mehr Ruhe und Geduld ins Business mitzubringen. Die ersten Jahre waren schon hart und das hätte sicher nicht immer so sein müssen. Die richtige Work-Life-Balance finden und noch konsequenter meine Werte auch unternehmerisch durchzuziehen – das musste ich mit den Jahren lernen.     


Der Unisex Wickelrucksack Hugo unterstützt Eltern und Kinder seit 2017 (Bild: Anna und Oskar).

Worauf können sich Kund*innen von Anna und Oskar zukünftig besonders freuen?

Zunächst einmal machen wir weiterhin unser Ding und werden unsere Community dabei mit jeder Menge Spaß mitnehmen. Das Jahr 2023 wird noch spannend. Im Juli launchen wir einen ganz neuen Rucksack, Fritz. Bei der Entwicklung haben wir versucht alle Wünsche unserer Kund*innen miteinzubeziehen. Mehr werde ich bald über den Newsletter verraten. Neben der diesjährigen Limited Edition – unsere Wahl fiel auf die Trendfarbe Sand – launchen wir im Herbst noch eine weitere Farbe, die ist aber noch top secret. Es wird auf jeden Fall noch einiges zu sehen und zu hören geben von Anna und Oskar 2023.

Vielen Dank für das Interview, Caro!

Dir schwebt nun auch noch eine Frage im Kopf herum, die du gerne an Anna und Oskar stellen möchtest?

Dann schreib sie in die Kommentare - wir freuen uns auf den Austausch mit dir! 

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