Schlafen, spielen, kratzen – Katzen sind stolze und unabhängige Wesen, die gerne ihre Umgebung erkunden und sich selbst beschäftigen. Als liebevolle*r Katzenbesitzer*in weißt du wahrscheinlich, wie wichtig es ist, deiner pelzigen Freundin genügend Möglichkeiten zum Austoben und Entspannen zu bieten. Seien es nun Kratzbäume, Katzenbetten oder kleine Höhlen zum Spielen – der Markt für Katzenbedarf hat allerlei zu bieten. Dabei wird leider oft auf Massenproduktion und Plastik-Designs gesetzt. Im heimeligen Wohnzimmer sieht das meistens nicht so schön aus. Geht das auch besser?
Eine schöne und nachhaltige Alternative bieten die Produkte von dynasty.pet. Im Onlineshop findest du allerlei stylische Designs, die nicht nur eine optische Bereicherung für dein Wohnzimmer darstellen – sie sind auch perfekt auf die Bedürfnisse der kleinen Stubentiger abgestimmt. Woher dynasty.pet weiß, was Katzen brauchen, wie der Design- und Herstellprozess nachhaltig abläuft und auf was wir uns in Zukunft noch freuen können, verrät uns Susann Sorge, Co-Founder und Geschäftsführerin von dynasty.pet, im LifeVERDE-Interview.
LifeVERDE: Liebe Susann, dynasty.pet ist ein Online-Shop mit allerlei nachhaltigen Produkten für Katzen und deren Besitzer*innen. Wie entstand die Idee?
Susann Sorge: Wie so oft, entstand das Ganze aus einem ganz persönlichen Wunsch heraus. Mein Partner Michael und ich hatten schon immer Katzen und waren mit den verfügbaren Produkten für Haustiere oft sehr unzufrieden. Wir verstehen nicht, warum die etablierten Hersteller meinen, Haustierliebhaber*innen stünden alle auf hässliche Plastikmonster mit Pfoten-Abdrücken und Spielzeug, das nach einer Runde in den Müll wandert. Sicher ist eine Tierwohnung etwas fusseliger, aber muss sie deswegen aktiv hässlicher eingerichtet werden? Da wir uns bei der Suche nach besseren Produkten selbst schwertaten, haben wir uns dazu entschlossen es selbst zu machen und möchten dabei der Shop für alle Katzenhalter*innen sein, die hochwertige, nachhaltige und zugleich schöne Katzenmöbel, -Spielzeug, -Zubehör usw. suchen.
Eure Auswahl an Kratzbäumen lädt Katzen zum Spielen und Verweilen ein. Woher wisst ihr, was die kleinen Vierbeiner benötigen?
Viel Recherche, viele Studien, viel Austausch mit Tierhalter*innen, Tierärzt*innen, Laboren und Verhaltenstrainer*innen. Aber das Wichtigste: gute und besonders tierliebe Mitarbeiter*innen, die sich vor allem auch in der Tiefe mit allen Haustierthemen auseinandersetzen. Das ganze Fachwissen kann man sich nicht über Nacht anlesen, sondern ist das Ergebnis jahrelangen Lernens und Weiterbildens. Wenn man sich eine Katze (oder generell ein Haustier) zu sich holt, muss man sich mit deren Bedürfnissen auseinandersetzen. Einfach nur Bett, Napf, Kratzbaum, Klo und Spielzeug hinstellen reicht nicht. Katzen sind neophob, das heißt, sie fressen das, was sie kennen, und schlafen da, wo sie bisher sicher waren. Vom neuen Futter, Bett oder Kratzbaum sind sie also erstmal nicht unbedingt begeistert, sondern meiden es. Das macht in der Natur Sinn, für eine Hauskatze trägt hier der/die Halter*in eine gewisse Verantwortung, da die Katze davon abhängig ist, was ihr gegeben wird. Und das ist leider viel zu oft schlecht oder sogar schädlich für sie. Unser gesammeltes Wissen geben wir gerne an unsere Kunden weiter, schließlich hilft das dem Wohl des Tieres. In unserem Shop gibt es das „Dynasty Magazin“ mit Infos und Tipps zu Katzenfutter, -verhalten und -möbeln. Gleichzeitig kann man sich bei Fragen immer an unseren Kundenservice wenden.
Schöne und nachhaltige Kratzbäume findest du im Onlineshop von dynasty.pet (Bild: dynasty.pet).
Im Design legt ihr u.a. viel Wert auf ein wohnliches Ambiente. Wie funktioniert die Auswahl und Zusammenarbeit mit Designer*innen?
Wir reden dabei oft von “kuratieren”, weil wir Produkte eben nicht einfach nur im Bulk auf Asia-Marktplätzen oder über die Standardlisten der Großhändler einkaufen. Kleine Designer und Brands sind für uns extrem wichtig in der Zusammenarbeit. Eines unserer Katzenklos stammt von einem Designer, der sonst Sanitärkeramik für Menschen gestaltet und sich mit einem Hersteller für Emaille-Schilder zusammengetan hat. Wir haben auch viele Architekt*innen, die neben ihrem Hauptberuf an Tiermöbeln arbeiten. Das tolle daran ist, dass diese Menschen sich viel stärker mit den Produkten und der Ästhetik auseinandersetzen. Für die ist das eben das eine perfekte Möbelstück und nicht eins von tausend anderen Produkten, das einfach nur möglichst billig in den Markt geworfen werden soll.
Wir wählen unsere Partner*innen sehr bewusst nach gewissen Standards aus. Wer bei uns Haustiermöbel kauft, soll sich sicher sein können, die beste Materialqualität und -verarbeitung zu erhalten. Wir erwarten dabei von unseren Herstellern eine gewisse Sorgfalt in der Qualitätssicherung und sortieren gnadenlos aus, wenn diese nicht eingehalten wird. Was bei uns im Store landet, ist frei von Giftstoffen, mit lokalen Ressourcen produziert und sozialverträglich hergestellt. Wir haben Marken, die mit Behinderten-Werkstätten zusammenarbeiten, Prozesse bewusst nicht ins Ausland auslagern, oder Ressourcen im Herstellungsprozess wiederverwerten. Mit so viel Müll auf dem Markt war es uns wichtig, ein Sortiment zu bieten, bei dem unsere Kund*innen sich nicht mit der Produktqualität herumschlagen müssen, sondern nur mit der Auswahl der Ästhetik, die perfekt zu ihrer Einrichtung passt.
Eure Auswahl an Kratzbäumen zeichnet sich z.B. durch die Verwendung von Massivhölzern wie Eiche und Zirbe aus. Welche Kriterien waren euch – neben der Nachhaltigkeit – bei der Herstellung noch wichtig?
Für uns ist nicht nur der Bedarf der Katze, sondern auch der ihrer Halterin/ihres Halters wichtig. Wir möchten ein besseres Zuhause für beide bieten. Hast du deine Wohnung über Jahre hinweg mühevoll in deinem persönlichen Stil eingerichtet, ist es doch schade, wenn solch ein essenzielles Katzenmöbel alles kaputt macht. Wie oft ist so ein Kratzbaum einfach nur „das hässliche Ding in der Ecke“?
Neben einem zeitlosen Design war uns aber tatsächlich die Verwendung von (Massiv-)Holz am wichtigsten. Wir wollten Alternativen zu den hohlen Plastik- und Papprollen mit Sisalseil-Umwicklung anbieten, die sonst Verwendung finden, da sie sich zu schnell abnutzen und ausgetauscht werden müssen.
Was nicht kaputt geht, muss nicht ersetzt werden. Das ist für uns die ökologischste Variante Produkte zu produzieren und es ist faszinierend wie mit dieser simplen Logik so viele verschiedene Aspekte der Nachhaltigkeit einhergehen. Ein Kratzbaum mit Echtholzstamm kann nicht nur mehrere Katzen-, sondern sogar Halter-Generationen „überleben“. Holz kann man auch einfach abschleifen, wenn beim Umzug mal ein Kratzer entsteht. Es gab in den letzten Jahren immer mehr den Trend, dass selbst Möbel zu kurzfristigen Verbrauchsgütern wurden. Für uns ist es absolut inakzeptabel, dass Ressourcen eingesetzt werden, um Produkte für den Müll zu produzieren.
Auch zum Schlafen und Entspannen gibt es bei dynasty.pet einige Katzenmöbel zu entdecken (Bild: dynasty.pet).
Toben und kratzen sind nicht die einzigen Bedürfnisse einer Katze – essen, schlafen und sich erleichtern gehört ebenso zum Katzen-Alltag. Passend dazu bietet ihr auch Katzenbetten, -höhlen und Futter sowie Krüge und Katzentoiletten an. Wie hebt sich eure Produktauswahl von der anderer Tierbedarfsläden ab?
Qualität, Nachhaltigkeit und Stil ziehen sich durch all unsere Produkte. Wir wollten weg von billig produzierter Massenware hin zu natürlichen Materialien. Die Marken und Hersteller in unserem Shop setzen sich wirklich mit den Bedürfnissen der Tiere auseinander – meistens sind die Produkte direkt von der Liebe zum eigenen Haustier inspiriert – und stellen in Handarbeit und mit Liebe zum Detail alles selbst her.
Ein weiterer Punkt sind Transportwege, die wir möglichst kurz und effizient planen. Keramik-Futternäpfe kommen bei uns aus Frankreich und das nicht nur wegen der Qualität. Je kürzer der Lieferweg und je seltener Ware im Transport angefasst werden muss, umso geringer ist auch die Schadensquote, die bei uns selbst bei Keramik bei 0 % liegt.
Aber auch die Wiederverwertung von Ressourcen ist uns wichtig. Die Blechdosen für unser Katzenfutter wirken erstmal unscheinbar, sind aber zu 91 % recycelt, können immer wieder recycelt werden und sind in der Herstellung deutlich weniger energieaufwendig als Glas.
Generell sind wir bei unserem Katzenfutter am kompromisslosesten. Hier kam für uns nur eine natürliche und beutenahe Rezeptur in Frage.
Zucker- und Getreidefrei sind zwar zum Glück bei den meisten Nassfutter-Herstellern endlich angekommen, aber auch Verdickungsmittel wie z.B. Cassia Gum können Magengeschwüre verursachen und werden deshalb bei uns nicht verwendet. Nachtschattengewächse wie Kartoffeln und Tomaten sind giftig für Katzen, werden aber dennoch in manchen Katzenfuttersorten verarbeitet. Immer mehr Katzen neigen zu Futtermittelunverträglichkeiten gegenüber einzelnen Tieren, was auch durch die schlechte Futterqualität mit verursacht wird. Viele Futtersorten sind Mischproteine – bestehen oft aus mehr als drei Proteinquellen – und in den schlimmsten Fällen ist noch nicht einmal die Gattung der verarbeiteten Tiere bekannt.
Ähnlich undurchsichtig ist die Deklaration. Kaufst du deine Rohware bereits mit kritischen Stoffen vorbehandelt ein, musst du diese auf deinem Etikett nicht mehr kennzeichnen.
Für Verbraucher*innen ist das alles dann verständlicherweise gar nicht so leicht und das merken wir ganz deutlich, wenn wir unsere Kund*innen beraten. Viele Studien zeigen kein ganzes Bild. In einigen pflanzlichen Zutaten mögen Nährstoffe sein, die auch für Katzen sinnvoll wären – das bringt aber nichts, wenn der Katze im Darm das Bakterium fehlt, um diese aufzuspalten. So wird eine reine Laboranalyse, mit der manche Marken versuchen, ihr Produkt besser darzustellen, schnell nutzlos. Wir haben auch Mitarbeiter*innen, die sich früher mit dem Erkennen von Plagiaten befasst haben. Die haben ein besonderes Talent dafür, auf “Unabhängige-Studien-Autoren” zu stoßen, die sich im Nachhinein als Mitarbeiter von namhaften Konzernen herausstellen.
Unsere Erfahrung hat uns leider gezeigt, dass sich selbst bekannte Hersteller viel zu wenig mit ihren Produkten und dem Bedarf der Katze auseinandersetzen. Katzen sind Karnivoren und als ehemalige Wüstentiere haben sie kein ausgeprägtes Trinkverlangen, sondern decken ihren Wasserhaushalt durch ihre Beute. Dann ein Trockenfutter mit unter 12 % Feuchtigkeitsgehalt anzubieten, was zum Großteil auch noch aus Getreide und Pflanzenmehlen besteht, könnte da nicht gegensätzlicher sein – ist aber tatsächlich die Hauptfutterquelle für viele Hauskatzen und äußert sich nicht selten in Nierenproblemen.
Da gibt es zahlreiche Beispiele aus der Haustierbedarfs-Industrie, warum für uns viele Marken nicht akzeptabel sind. Wir befassen uns mehr mit den Produkten und mit aktuellen Studien, haben auch ein ehrlicheres Verhältnis zu unseren Kund*innen und besitzen generell eine andere Vorstellung von Produktqualität als die üblichen Anbieter.
Passen perfekt in ihre Umgebung: Die stylischen Cubes von dynasty.pet (Bild: dynasty.pet).
Katzenliebhaber*innen werden in eurem Shop auch jede Menge Accessoires für sich selbst finden. Welches Feedback habt ihr bis dato dazu bekommen und welches Produkt ist bei Katzeneltern am beliebtesten?
Tatsächlich hören wir ganz oft, dass sie am liebsten „einfach alles“ kaufen würden, was natürlich mit das schönste Kompliment für unsere Produktauswahl ist. Besonders beliebt sind die Artikel, die sich als ausgefallene Geschenkidee eignen. Die Kitty-Gläser, die zusammengesteckt eine Katzenform bilden, Pizzacutter oder Korkenzieher in Katzenform und natürlich die Winkekatze in ihren zahlreichen Farben. Auch wenn einige unserer Produkte in den Bereich “Katzen-Kitsch” fallen können, bekommen wir häufig das Feedback, dass unsere Kund*innen überrascht von der tollen Qualität sind, da diese eben nur ein übliches “Billig-Gimmick” erwartet haben.
Plant ihr in Zukunft noch weitere Produktfelder? Worauf können sich unsere Leser*innen freuen?
Wir arbeiten gerade mit unseren bestehenden Designern daran, unser Hunde-Sortiment aufzubauen – daher auch der Namenswechsel von dynastyofcats zu dynasty.pet. Im Shop ist das schon zu erahnen. Im Laufe des Jahres wollen wir außerdem plastikfreies Katzenspielzeug im Shop aufnehmen, sowie unser Katzen-Merchandise für Menschen mit T-Shirts, Postern und Postkarten deutlich erweitern. Dafür haben wir schon ein paar tolle Künstler*innen und Artists für Kooperationen finden können. Selbstverständlich werden wir auch dort unsere Werte einhalten und beispielsweise auf zertifizierte Bio-Baumwolle und Erdöl-freie Druckfarben setzen.
Vielen Dank für das Interview, Susann!
Dir schwebt nun auch noch eine Frage im Kopf herum, die du gerne an dynasty.pet stellen möchtest?
Dann schreib sie in die Kommentare – wir freuen uns auf den Austausch mit dir!
_____________________________________
Das könnte dich auch interessieren:
Tierschutzorganisationen, die du kennen solltest
Folge uns auf Instagram, um keine nachhaltige Alternative mehr zu verpassen: LifeVERDE
Kommentar erstellen
