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Tipps vom Profi für wohngesundes Wohnen

GASTBEITRAG | Stefan Schindele, Baubiologe beim Ökohaus-Experten Baufritz, gibt Tipps für wohngesundes Wohnen und Einrichten: So lohnt es sich beim Hersteller Emissionsnachweise anzufordern sowie mit kritischem Blick auf Gütesiegel und Prüfkriterien zu schauen.

GASTBEITRAG | Stefan Schindele, Baubiologe beim Ökohaus-Experten Baufritz, gibt Tipps für wohngesundes Wohnen und Einrichten: So lohnt es sich beim Hersteller Emissionsnachweise anzufordern sowie mit kritischem Blick auf Gütesiegel und Prüfkriterien zu schauen.

08.03.2018 - Gastbeitrag von Lily Abaigar, Fotos: © Baufritz

Herr Schindele, was empfehlen Sie Menschen, die sich schadstoffarm einrichten möchten?

Es lohnt sich immer, beim Hersteller nachzufragen und Emissionsnachweise anzufordern. Auch Gütesiegel können eine gute Orientierung sein, wobei hier immer zu einem kritischen Blick geraten ist. Wir haben festgestellt, dass zahlreiche Label wohl eher in die Kategorie Marketing fallen, statt eine solide Hilfestellung zu bieten. Daher ist es sinnvoll, ein Auge auf die Prüfkriterien zu werfen. Sie offenbaren relativ schnell, ob die bewerteten Faktoren und die dahinterstehenden Grenzwerte ausreichend sind. Darüber hinaus sollte man sich durchaus auch auf seinen eigenen Riecher verlassen.

Was meinen Sie mit „eigener Riecher“?

Gehen Sie in ein Möbelhaus, öffnen Sie die Tür eines Kleiderschrankes und riechen Sie hinein. Grundsätzlich gilt: Die eigene Nase ist oftmals schon ein guter Berater. Und wenn dieser Berater nicht überzeugt ist, sollten Sie auf ihn hören.

Und wenn es doch ein solches Möbelstück sein soll?

Dann sollten Sie es wenigstens am Anfang im wahrsten Sinne des Wortes an die frische Luft setzen. Mit oberflächenbeschichteten Möbeln aus Holzwerkstoffen holt man sich oftmals neben Formaldehyd noch weitere flüchtige Schadstoffe, sogenannte VOCs, ins Haus. Diese können die Raumluft vor allem am Anfang stark belasten, nehmen jedoch in Abhängigkeit mit dem Heiz- und Lüftungsverhalten im Laufe der Zeit ab. Hier sollte man mit dem Hersteller sprechen und ihn bitten, dass er vor der Auslieferung die Möbel möglichst lange in seinem Lager unverpackt lüftet. Das ist eine einfache und dennoch effektive Maßnahme – allerdings sollte immer Naturprodukten wie Massivholz mit lösemittelfreien Beschichtungen, wie etwa Öle, der Vorrang eingeräumt werden.

Was ist der Vorteil von Naturprodukten? 

Abgesehen von Schadstoffen unterschiedlicher Art kann sich alles, was synthetisch ist, seien es nun Oberflächen, Böden oder Stoffe, elektrostatisch aufladen. Das wirkt sich sehr deutlich auf das Raumklima aus, da die Luftionisation durch Entladungsvorgänge stark beeinträchtigt wird. Wir Menschen nehmen das dann als schlechte oder verbrauchte Luft wahr. Natürliche Materialien hingegen können sich nicht elektrostatisch aufladen – ein weiterer positiver Nebeneffekt also, den man erzielt, wenn man sich bei der Einrichtung an Naturprodukte hält.

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