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4000€ Prämie für E-Autos

Deutschland soll Leitmarkt für Elektromobilität werden. Dafür stellt die Bundesregierung mit Beschluss vom 18.05.2016 ein 1,2 Milliarden schweres Förderprogramm aus dem Energie-und Klimafonds zur Verfügung.

Deutschland soll Leitmarkt für Elektromobilität werden. Dafür stellt die Bundesregierung mit Beschluss vom 18.05.2016 ein 1,2 Milliarden schweres Förderprogramm aus dem Energie-und Klimafonds zur Verfügung.

25.05.2016

Man möchte damit dem Ziel näher kommen, bis 2020 1 Million E-Fahrzeuge auf deutsche Straßen zu bringen. Der Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel rechnet durch diese Maßnahme mit bis zu 500.000 Neuzulassungen von Elektro- und Hybrid-Fahrzeugen.

Der Umwelt-Bonus beträgt insgesamt 4000€ für Fahrzeuge mit rein elektrischem Antrieb. Dabei kommen jeweils 2000€ vom Bund und 2000€ vom Hersteller.

Bei Hybrid-Fahrzeugen sind es insgesamt 3000€, die ebenso zu gleichen Teilen vom Staat und Hersteller kommen.

Anträge können ähnlich wie bei der Abwrackprämie online gestellt werden beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa). Voraussetzung für eine Förderung ist, dass der Netto-Listenpreis des Neu-Fahrzeuges unter 60.000€ liegt. Luxus-Fahrzeuge wie der Tesla bleiben daher außen vor. Auch Unternehmen, Vereine, Stiftungen oder Körperschaften können die Prämie erhalten. Eine aktuelle Übersicht über die geförderten Modelle inkl. Preisen finden Sie hier.

Eine dauerhafte Garantie auf die Prämie gibt es jedoch nicht, da nur gezahlt wird, solange der Fördertopf reicht, das Subventions-Programm endet offiziell am 30. Juni 2019.

Die großen deutschen Hersteller wie Volkswagen, Daimler und BMW aber auch viele ausländische Hersteller, welche E-Autos im Programm haben, beteiligen sich an der Mitfinanzierung. Manche Anbieter wollen sogar noch einen Sonderbonus geben.

Wer sich ein E-Auto anschafft, genießt auch rückwirkend steuerliche Vorteile. Rückwirkend zum 1. Januar 2016 gilt eine Steuerfreiheit von 10 Jahren für neue und umgerüstete Elektro-Autos, was einer Verdoppelung zur aktuellen Lage entspricht.

Kritiker bemängeln zwar, dass trotz der Prämie der durchschnittliche Kilometerpreis weiterhin teurer ist im Gegensatz zu dem von Benzinern, was hauptsächlich für den höheren Anschaffungspreis zurückzuführen ist. Doch mit steigender Produktion und steigendem Absatz von E-Fahrzeugen wird sich diese Differenz sukzessive verringern. Ebenso sollte uns der Klimaschutz dieser anfängliche Aufpreis wert sein. Wichtig ist natürlich, dass der Strom grün ist und aus erneuerbaren Energiequellen stammt.

Als Vorbild für einen zukünftigen Leitmarkt für E-Mobility kann Japan dienen mit den weltweit größten Fortschritten. Bereits 1997 brachten die Elektropioniere das erste Hybrid-Fahrzeug an den Start und es fahren dort heutzutage bereits über 100.000 Elektrofahrzeuge.



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Kommentare
Jan
14.09.2016
Hallo,

ein typischer Artikel zu diesem Thema, welches ausschließlich aus der Sicht eines Automenschen für Automenschen beleuchtet wird.
Das Ziel, den Autoverkehr weiterhin durch Prämien zu subventionieren, finde ich ganz furchtbar schrecklich.
Besonders demütigend für mich ist, dass es euphemistisch "Umwelt Bonus" tituliert wird, wenn am Automobilismus mit all seinen schädlichen Folgen festgehalten wird. Mir ist es egal, ob meine Kinder von einem Führer eines Verbrenner- oder Elektroauto traumatisiert, getötet, oder verkrüppelt wird, ob ich kilometerlange Umwege laufen und stundenlang an der Ampel warten muss, weil es der Elektromobilität dient, oder einfach nur steinzeitlicher Autozentrismus ist.
Ich habe aus Gewissensgründen den Führerschein verweigert und fahre kein Auto, weil ich den Tod an unserem staatlich hochgehaltenen Autoverkehrssystem unschuldiger Unbeteiligter zugunsten meiner persönlichen Bequenlichkeit nicht billigen kann. In wie weit ist das dem Staate eine Prämie wert? Schon bei der ersten Autoverkehrsförderung in Form der Abwrackprämie habe ich mich gefragt, warum mir nicht auch ein neues Fahrrad subventioniert wird. Nun frage ich mich schon wieder, warum das System Automobilität mittels einer Prämie hochgehalten wird, während der Verzicht auf das Auto in keiner Weise belohnt wird, sondern weiterhin nur zu Nachteilen führt. Meines Erachtens wäre eine Prämie für die Menschen angebracht, die auf das Auto generell verzichten, die den ÖPNV nutzen, die möglichst wenig und kurze Strecken pendeln. Und auch die Zusammenlegung von Wohn-, Einkaufs- und Arbeitsbereichen sollte deshalb gefördert werden, statt alles immer weiter zu zersiedeln und damit den Autoverkehr zu forcieren. Der ÖPNV sollte durch Prämien subventioniert werden, statt den ignorant egoistischen Individualitätswahn weiter voranzutreiben, den sich eine moderne Gesellschaft nicht leisten kann, denn die narzisstische Selbstbereicherung geht immer auf Kosten vieler anderer menschen, die dadurch Nachteile haben (und sei es nur, weil sie zu einer Ampel laufen, minutenlang warten, und dann innerhalb von 8 Sekunden über die Straße laufen müssen, nur damit ein überheblicher Automensch, der mit Hilfe seines steinzeitlichen Blechvehikels auf peinlich primitive Weise Eindruck zu schinden versucht, immer freie Fahrt hat). Wo wir bei einem anderen Thema sind: Elektrofahrzeuge machen ja gar nicht den Lärm, der für potenzstrotzende Verbrennerproles so wichtig ist - da muss dringend noch nachgebessert werden!

Liebe Grüße,
Jan

Michael
24.06.2016
Hallo,

ein sehr interessanter Artikel.
Das Ziel um 2020 1 Million E-Fahrzeuge auf deutsche Straßen zu bringen, finde ich sehr geil.Besondars attraktiv für mich ist, dass der Umwelt-Bonus insgesamt 4000€ für Fahrzeuge mit rein elektrischem Antrieb beträgt.

Liebe Grüße,
Michael


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