Politik, Kultur & Wissenschaft

M.Eng. Steffen Bäurle von der Hochschule RheinMain im Interview

An der Hochschule werden derzeit drei Bachelor- und zwei Master-Studiengänge angeboten, die sich speziell mit der Umwelt und dem Ressourcenschutz beschäftigen.

An der Hochschule werden derzeit drei Bachelor- und zwei Master-Studiengänge angeboten, die sich speziell mit der Umwelt und dem Ressourcenschutz beschäftigen.

Herr Bäurle, warum würden Sie einem jungen Menschen empfehlen, an der Hochschule RheinMain zu studieren?

Zentral in Deutschland gelegen, mit konsequenter Nähe zur Berufswelt, zur Wissenschaft und zur Gesellschaft bietet diese Hochschule klar strukturierte Studienprogramme in über 50 Bachelor- und Masterstudiengängen. Studien- und Abschlussarbeiten orientieren sich stark an praxisorientierten Problemstellungen. Weiterführend können forschungsorientierte Masterstudiengänge belegt werden.


Mit welchen Lehr- und Forschungsschwerpunkten beschäftigt sich die Hochschule RheinMain?

In der neuen Zielvereinbarung hat der Senat der Hochschule RheinMain folgende Forschungsschwerpunkte beschlossen:

- Nachhaltige Mobilität

- Ressourcenschonendes Bauen und nachhaltige Materialentwicklung

- Adaptive, sich selbst verflechtende IT-Systeme für die Lebenswelten der Zukunft

- Raum, Alltag, Produktionsweisen des Sozialen

- Schlüsseltechnologien


Gibt es an der Hochschule RheinMain ein Angebot an Studiengängen, das sich mit Zukunftsthemen, bzw. mit der Lösung von Zukunftsproblemen befasst?

An der Hochschule werden derzeit drei Bachelor- und zwei Master-Studiengänge angeboten, die sich speziell mit der Umwelt und dem Ressourcenschutz beschäftigen.

Dabei handelt es sich um Bauingenieurwesen (B.Eng.) (mit Hauptstudium Bauplanung/Umwelt), Landschaftsarchitektur (B.Eng.), Umwelttechnik (B.Eng.), Bio- und Umweltverfahrenstechnik (M.Eng.) und Umweltmanagement und Stadtplanung in Ballungsräumen (UMSB) (M.Eng.)


Die Veranstaltungsreihe Natur.Umwelt.Technik (N.U.T) ist ein Angebot der Hochschule RheinMain zur beruflichen Weiterbildung im Berufsfeld Umweltplanung, Landschaftsarchitektur und Umwelttechnik. Was genau verbirgt sich dahinter?

N.U.T ist ein praxisorientiertes Veranstaltungsprogramm, das halbjährlich vom „iwib“ (Institut Weiterbildung im Beruf) der Hochschule RheinMain angeboten wird. Das Konzept und die Inhalte orientieren sich an den Programmwünschen und aktuellen Themen aus dem Berufsfeld. Die Konzeption und Durchführung erfolgt in Zusammenarbeit mit Professorinnen und Professoren aus verschiedenen Fachbereichen und ermöglicht dadurch auch einen Blick über den Tellerrand der verschiedenen Fachdisziplinen hinaus. Planungen und Maßnahmen zur Umweltvorsorge und zum Umweltschutz stehen im Mittelpunkt ausgewählter thematischer Schwerpunkte der Veranstaltungen. Reflexionen der Praxis im Berufsfeld, Präsentationen wissenschaftlicher Untersuchungen und Konzepte zur Problemlösung werden in den Veranstaltungen vorgestellt und mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern diskutiert.

Einzelne Veranstaltungen werden in Kooperation mit unterschiedlichen Partnern konzipiert und durchgeführt. Kooperationspartner waren bisher u. a. Bund Beruflicher Naturschutz (BBN), Bund deutscher Landschaftsarchitekten (BDLA), Deutschen Gesellschaft für Gartenkunst und Landschaftskultur (DGGL), Ingenieurkammer Hessen (IngKH), Hessische Vereinigung für Naturschutz und Landschaftspflege e.V. (HVNL), Hessischer Städte- und Gemeindebund e. V. (HSGB), Hessischer Städtetag (HStT), Verband deutscher Ingenieure (VDI) und die UVP-Gesellschaft.

Die Themen dieser Reihe stehen in engem Zusammenhang mit dem Masterstudiengang „Umweltmanagement und Stadtplanung in Ballungsräumen UMSB“.


Hat Ihre Hochschule selbst Maßnahmen ergriffen, um Ressourcen zu schonen oder einen verantwortungsbewussten Lebenswandel zu fördern?

In den Jahren 2009-10 wurden zahlreiche Server durch virtuelle Maschinen ersetzt, um die Ressourcenauslastung zu verbessern, den Energie- und Kühlungsbedarf zu senken und die Administrierbarkeit zu verbessern. Der Schwerpunkt lag dabei auf den kleineren Systemen geringer Auslastung, bei denen die größten Gewinne im Hinblick auf Ressourceneinsparung und Energieeffizienz zu erwarten sind. Heute (2012) sind nur noch wenige Server (Mail, Web beispielsweise) auf physikalischen Maschinen; und die großen Produktionsserver werden in naher Zukunft virtualisiert.

Seit Herbst 2010 ist der Bereich Energiemanagement in der Hochschulverwaltung verankert. Die Tätigkeitsschwerpunkte sind seit dieser Zeit die Betreuung/Begleitung von Baumaßnahmen aus energetischer Sicht. Hier sind unter anderem die bereits abgeschlossenen Maßnahmen des Konjunkturprogramms II an den Studienorten in Wiesbaden und der Einbau einer Holzhackschnitzelanlage am Studienort Rüsselsheim zu nennen. Aber auch die fortwährende Mitarbeit in Projekten der hessischen Landesverwaltung wie zum Beispiel der Aufstellung der „CO2-Bilanz an hessischen Hochschulen“ gehört dort zum Aufgabengebiet. Eine Ausweitung in weitere Aufgabenstellungen hinein ist vorgesehen.

Weiterhin wurde am Campus Kurt-Schumacher-Ring ein Energiemanagementsystem eingebaut das nun den zielgerichteten Einsatz der Energie ermöglicht.

Die Berücksichtigung der Nachhaltigkeit bei der Beschaffung ist bei der Produktwahl als Kriterium hinzugekommen.

Wie eben bereits erwähnt, wurde am Standort Rüsselsheim eine Holzhackschnitzelfeuerungsanlage zur Wärmeversorgung des Fachbereichs Ingenieurwissenschaften (für fast 33.000 m²) installiert. Die Heizung erfüllt den modernsten Standard und kann somit auch problemlos die Feinstaubgrenzwerte einhalten. Und noch in einem weiteren Punkt wird die Heizung zukunftsweisend sein. In die Anlage eingebunden ist eine Brennstoffzelle der neuesten Generation mit 1,5 Kilowatt elektrischer Leistung die Stunde. Damit ließe sich der Bedarf eines Einfamilienhauses an Strom und Wärme decken. Diese Brennstoffzelle ist klein, aber fein und soll den Studierenden für Forschungszwecke und eine wissenschaftliche Begleitung zur Verfügung stehen.


Gibt es Ihrer Einschätzung nach in der deutschen Hochschullandschaft ein ausreichendes und international wettbewerbsfähiges Angebot an Umwelt-Studiengängen?

Die Hochschullandschaft in Deutschland wird sich in den nächsten Jahren immer mehr mit dem Thema Nachhaltigkeit und Ressourcenschutz beschäftigen und neue Angebote schaffen. Ein Schritt zur besseren Vernetzung wurde mit der Gründung des Fakultätentags Umwelt- und Nachhaltigkeitswissenschaften gemacht.




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