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Im Interview: Nic Niemann, Gründer und Geschäftsführer von Green Me

Green Me wurde mit dem Ziel gegründet, Wege aufzuzeigen, wie die Produktion von allgemeinem Kulturgut nicht zu Lasten der Natur und der Gesellschaft geht ohne dabei Abstriche bei der Qualität oder dem Inhalt machen zu müssen.

Green Me wurde mit dem Ziel gegründet, Wege aufzuzeigen, wie die Produktion von allgemeinem Kulturgut nicht zu Lasten der Natur und der Gesellschaft geht ohne dabei Abstriche bei der Qualität oder dem Inhalt machen zu müssen.

Herr Niemann, Sie sind Gründer und Geschäftsführer von Green Me. Wofür steht Green Me beziehungsweise was genau tun Sie? 

Wir entwickeln Spielfilmdrehbücher, produzieren Werbefilme und Musikvideos. Die Film- und Werbeindustrie mit all ihren „Nebengeräuschen“ belastet die Umwelt von jeher mit einem immensen CO2-Ausstoß. Green Me wurde mit dem Ziel gegründet Wege aufzeigen, wie die Produktion von allgemeinem Kulturgut nicht zu Lasten der Natur und der Gesellschaft geht ohne dabei Abstriche bei der Qualität oder dem Inhalt machen zu müssen.

Dazu haben wir in den letzten 6 Jahren das Non-Profit-Event, die Green Me Lounge etabliert. Mittlerweile hat sich unsere Veranstaltung zum nachhaltigen sozioökologischen Filmfestival mit prominenten Unterstützern entwickelt. So sitzen in diesem Jahr in der Jury für den Award die Filmproduzentin und Regisseurin Minu Barati, die Schauspielerin Hannelore Elsner, der Schauspieler Gedeon Burkhard sowie der Präsident des Deutschen Naturschutz Rings Hardy Vogtmann.


Was war der ausschlaggebende Grund, weshalb Sie sich 2007 entschieden haben, die Green Me Lounge als umweltpolitische Filminitiative zu starten? 

Drehbuchautoren und Regisseure, die sich sozioökologischen und Umweltthemen annehmen – diese haben noch lange nicht den Mainstream und die damit verbundenen Budgets erreicht - wollen wir unterstützen und eine Plattform bieten. So ist zum Beispiel der erste Platz des diesjährigen Awards mit 5.000 Euro dotiert. Zusätzlich haben wir in diesem Jahr auch erstmalig ein Crowdfunding gestartet, über das Interessierte unsere Veranstaltung und die Künstler unterstützen können http://www.startnext.de/green-me-lounge-2013.

Darüber hinaus wollen wir unserem Netzwerk, dem NGOs wie Greenpeace und der Naturschutzbund angehören, unsere Filmkontakte zugänglich machen, um ihre Inhalte einem breiteren Publikum zugänglich zu machen.


Neben Ihrem Non-Profit-Projekt, der Green Me Lounge, betreiben Sie seit 2008 Green Me auch als Filmproduktion und Consulting Firma mit grünem Fokus. Können Sie uns ein Beispiel geben, wie eine solche Beratung in der Regel abläuft und welche Ziele sie hat? 

Wir beraten Unternehmen für die filmische Umsetzung mit ökologischer Kompensation, bzw. für nachhaltige Kommunikationskonzepte im Bereich Eigendarstellung und Marketing.

Sowohl die Film- als auch die Werbe- und die Eventbranche kommen nicht umhin dem wachsenden Umweltbewusstsein Rechnung zu tragen. Durch unsere langjährige Tätigkeit in diesen Bereichen sehen wir uns in der Lage Produktionsfirmen, Werbeagenturen und Eventveranstaltern Hilfe an die Hand zu geben, Ihre Projekte „grüner“ zu gestalten.

Zunächst wird möglichst genau ermittelt wie die Umweltbilanz eines Projektes aussieht, welche Maßnahmen geplant sind und welche umweltverträglicheren Alternativen es gibt bzw. was davon wirklich notwendig ist. Gibt es keine grüne Option, besteht die Möglichkeit durch ein Engagement in einen der diversen CO2-Ausgleichsfonds die Bilanz zu verbessern.

Wir geben uns dabei natürlich nicht der Illusion hin, dass wir dies CO2-neutral schaffen. Aber je mehr wir ökologisch sinnvolles Denken und Handeln in die alltäglichen Abläufe integrieren, desto besser wird dies funktionieren.


Die Green Me Lounge 2013 hat den Fokus "Afrika". Auf welche afrikanischen Filme dürfen sich die Besucher der Green Me Lounge freuen? 

Der spezifische Schwerpunkt der diesjährigen Lounge liegt auf Nollywood. Hier ist in nur 20 Jahren aus dem Nichts der nach Indien mit Bollywood und noch vor Hollywood zweitgrößte Filmboommarkt der Welt entstanden. Wir haben insgesamt über 40 Einreichungen aus Nigeria darunter auch von weltweit erfolgreichen Filmfestivalteilnehmern mit hochqualitativen Produktionen und auch den typischen "cut and coin"- homevideos.


Sie starten die Green Me Lounge, wie auch im letzten Jahr, mit "Movies and Kids". Mit welcher Art von Programm möchten Sie Kinder auf die Green Me Lounge aufmerksam machen? 

Wir bieten den Kindern einen Film mit sozioökologischem Fokus, danach den Dialog mit der Sichtweise einer NGO aus dem Naturschutzbereich und einer Initiative wie Plant for the Planet. Das unser Event in diesem Jahr in die Ferien fällt ist eine wirklich tolle Möglichkeit zur spannenden Tagesgestaltung für die Kids.


Was verbirgt sich hinter Ihrem Programmteil "Movies and Network"? 

Hier werden jedes Jahr die Panels weiterentwickelt. Es handelt sich um eine offene Dialogplattform auf der man sich über unbekanntere Themen aus dem grünen Filmbereich informieren kann. Man hat aber zum Beispiel auch die Möglichkeit sich mit dem mittlerweile immer stärker werdenden grünen Lifestyle und dessen Auswirkung auf die Gesellschaft und die Wirtschaft auseinanderzusetzen.


Moderiert von Nina Eichinger und Bernward Geier wird zum ersten mal der Green Me Award verliehen. Weshalb haben Sie sich für die Einführung eines Awards entschieden? 

Der Award wird bereits im fünften Jahr verliehen. Nach vier Jahren Drehbuchaward mit großem Erfolg und über 200 Einreichungen, sind wir nun der Meinung, dass es Zeit für einen Filmaward ist.


Was meinen Sie, wie wird sich die grüne Filmlandschaft und die Green Me Lounge in den nächsten Jahren weiter entwickeln? 

Es gibt Überlegungen die Lounge in einen Stiftungsverein und dann in eine Stiftung zu wandeln. Damit kann die Green Me Lounge einfacher aus sich selbst heraus nachhaltig bestehen und ihr Ziel, junge Drehbuchautoren und Künstler bei ihren „grünen“ Projekten zu unterstützen realisieren. Die grüne Filmlandschaft strukturiert sich immer mehr. Es gibt im Dokumentarbereich Unterbereiche, wie den investigativen Bereich, sowie die deskriptiven informativen Filme über technologische Entwicklungen die futuristisch anmuten aber einfach nur weniger bekannt sind. Stark auf dem Weg zum Mainstream ist insgesamt die Sorge um die Natur und einen anderen nachhaltigen liebevolleren Umgang miteinander und mit der Natur. Das wird zunehmend auch im Spielfilm umgesetzt. Seit Filmen wie Erin Brockovich, werden Umweltthemen als sogenannte Settings genutzt um klassische Genrekinofilme zu erzählen. Ein gutes Beispiel ist auch der Blockbuster Erfolg Avatar.


Last but not least – gibt es noch die Möglichkeit an Karten für das Festival zu kommen und wenn ja wie? 

Ja es gibt noch Tickets. Über die Mail-Adresse: festival@greenme.de

sind sowohl Kinokarten für das Festival als auch Karten für unsere Gala mit der Preisverleihung und anschließender Partey erhältlich. Das Kontingent ist allerdings begrenzt.




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