Politik, Kultur & Wissenschaft

EnergyCamp in Hamburg

Das EnergyCamp ist eine Agenda-offene Konferenz zum Thema Klimaschutz und Energiewende. Agenda-offen bedeutet, dass keine oder nur wenige Themen vorher festgelegt sind.

Das EnergyCamp ist eine Agenda-offene Konferenz zum Thema Klimaschutz und Energiewende. Agenda-offen bedeutet, dass keine oder nur wenige Themen vorher festgelegt sind.

Nina Galla

 Frau Galla, am Samstag, den 25.06.2011 findet von 09.00 – 18.00 Uhr zum zweiten Mal das EnergyCamp im 13. Stockwerk des  Hamburger betahauses statt. Die Veranstaltung wurde im Oktober 2010 von Ihnen ins Leben gerufen. Was kann man sich darunter vorstellen und welche Ziele verfolgen Sie?

Das EnergyCamp ist eine Agenda-offene Konferenz zum Thema Klimaschutz und Energiewende. Agenda-offen bedeutet, dass keine oder nur wenige Themen vorher festgelegt sind. Die Teilnehmer bringen ihre Vorträge und Workshops mit und stellen sie am Veranstaltungstag kurz vor – aufgrund der Anzahl der Zuhörer, die sich dazu melden, werden dann Zeit und Raum für die 45-minütigen Session bestimmt. Dieser Planungsprozess nimmt jedoch nur etwa 15-20 Minuten ein. So bauen sich die Teilnehmer ihre eigene Agenda und gestalten die Konferenz selber mit den Themen, die sie wirklich interessieren.

Das Ziel am kommenden Samstag, den 25. Juni, wird sein, eine Zwischenbilanz zur Umwelthauptstadt Hamburg zu ziehen: Was ist bisher getan worden, was können und sollten wir noch tun in diesem großartigen Jahr, in dem das ganze Land auf uns schaut? Unsere Gesprächspartner zu diesem Thema sind Dr. Monika Schaal von der Hamburger SPD und Dr. Delia Schindler von Budni, die gleichzeitig Sprecherin des Zukunftsrat Hamburg ist.

Außerdem bringen wir Klarheit in die Kostendiskussion um die Energiewende. Hierüber sprechen wir mit Antje Radcke, der ehemaligen Bundesvorsitzenden der Bündnis90/Die Grünen und heutigen Kommunikationsberaterin für Energieunternehmen, und Dirk Hempel, Kommunikationschef von Flexstrom in Berlin.

Diese beiden Podiumsdiskusssionen sind die einzigen, die feststehen – alles andere zwischen 11.00 Uhr und 17.00 Uhr bestimmten die Teilnehmer. Es stehen natürlich mehrere Räume zur Verfügung, um auch parallel Sessions halten zu können.   

 
 An wen richtet sich die Veranstaltung?

Zum EnergyCamp sind alle herzlich eingeladen, die Interesse an Klimaschutz, Umweltpolitik, erneuerbaren Energien haben, Ihr Wissen erweitern oder teilen möchten – neue Perspektiven und kreative Ideen sind dabei ausdrücklich erwünscht. Eine Session auf dem EnergyCamp muss kein perfekt vorbereiteter Vortrag sein – ein Workshop, bei dem die Teilnehmer mitdiskutieren, brainstormen oder anders teilhaben können, ist üblicherweise sogar beliebter als 45 Minuten Vortrag. Nicht erwünscht ist reine Werbung für die eigene Firma. Diese Sessions werden oft abgelehnt.    
 
 Welche Möglichkeiten der Teilnahme gibt es?

Kostenfreie Anmeldungen können über unsere Webseite www.energycamp.eu vorgenommen werden. Auf Facebook haben wir auch ein Event “2. Energycamp Hamburg” angelegt. Wir freuen uns über Anmeldungen für unsere Catering-Planungen -  selbstverständlich kann jeder aber auch spontan am Samstag im Hamburger betahaus bei der Schilleroper vorbeischauen. Unsere Türen sind ab 09.00 Uhr offen!

Wer uns erst einmal beschnuppern möchte oder mehr erfahren will, kann sogar schon am Vorabend, Freitag, den 24. Juni, ab 21.00 Uhr ins betahaus kommen – im Rahmen eines Get-Together sind wir schon vor Ort und lernen uns bei einem Gläschen ein wenig kennen.  

 
 Als Kommunikations-Fachfrau haben Sie vor gut einem Jahr weiterhin die Kommunikationsberatung fairsprechen gegründet, die insbesondere Unternehmen beim Aufbau und der Pflege einer nachhaltigen und glaubwürdigen Kommunikationskultur hilft. Woran liegt es, dass viele Unternehmen oft allein verantwortlich gemacht werden für die Klima- und Umweltschäden?

Es gibt einige Unternehmen und ganze Branchen, deren Einfluss auf die Umwelt besonders groß ist. Wenn hier ein Fehler passiert, sind die Folgen entsprechend weitreichend und es scheint, als wären diese wenigen Unternehmen und Branchen die größten Umweltschädlinge. Tatsächlich aber ist die gesamte Industrie, inklusive Gewerbe und Dienstleistungen, zum Beispiel für mehr als 60 Prozent des CO2-Ausstoßes verantwortlich. Der Privatmensch mit Urlaubsreisen oder Haustieren ist dabei noch nicht berücksichtigt.

Es ist nicht die Industrie, die Politik oder der Einzelne verantwortlich – wir alle zusammen sind es. Und wir alle zusammen sind auch gefordert, unsere Umwelt zu schonen, jeder im Rahmen seiner Möglichkeiten.    
 

 
 Wie beurteilen Sie persönlich den aktuellen Stand auf dem Weg zur „Energiewende“? Wo liegen noch große Herausforderungen?

Ich persönlich begrüße den weitesgehenden politischen Konsens, auch wenn einige Details der Umsetzung noch ein wenig im Weg stehen. Das wichtigste Signal zum Atomausstieg ist gesetzt und wird auch nicht ohne Weiteres wieder rückgängig gemacht werden können. Nun gilt es, den Übergang zu den erneuerbaren Energien zu regeln. Ein Ausweichen Auf Braun- und Steinkohle kann und darf hier nur einen Übergang markieren. Gleichzeitig müssen die Fragen zu Speicherung und dezentralen Energieproduktion schnellstens geklärt und voran getrieben werden, dann ersparen wir uns auch den Aufwand für Leitungskabel. Hier ist noch viel Aufklärungsarbeit in Bezug auf Machbarkeiten und Kosten zu leisten. Insbesondere das zweite Panel auf dem EnergyCamp wird hierzu einen Beitrag leisten.   




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