Spätestens seit der Legalisierung von Cannabis (seit dem 1. April 2024) ist Hanf, eine spezifische Art der Cannabispflanze, hierzulande in aller Munde. Auch CBD – eines der bekanntesten in der Cannabispflanze enthaltenen Cannabinoide – ist Vielen in Deutschland bereits ein Begriff.
Doch wie nachhaltig ist die Herstellung von CBD? Im Interview mit Kevin Rieckmann, Hanf-Experte und Verkaufsleiter bei HANF.com, haben wir mehr über dieses Thema erfahren.
LIFEVERDE: Lieber Kevin, HANF.com bietet ein großes Sortiment an Hanf- und CBD-Produkten. Was ist der Unterschied?
KEVIN RIECKMANN: Hanf bezeichnet die Pflanzenart, die schon seit Jahrhunderten für verschiedene Zwecke angebaut wird und aus der CBD gewonnen werden kann. CBD ist dagegen ein ganz bestimmtes Cannabinoid, das in der Hanfpflanze vorkommt. Es ist nur eines von über 100 Wirkstoffen, die in der Pflanze enthalten sind.
Während Hanf für verschiedene Zwecke verwendet wird, z. B. zur Herstellung von Textilien, Nahrung und Öl, kommt CBD vor allem wegen seiner potenziellen therapeutischen Eigenschaften zum Einsatz. Es kann etwa Schmerzen, Angstzustände und Entzündungen lindern.
Bild: Crystalweed Cannabis, Unsplash
Der Anbau der Hanfpflanze gilt als nachhaltig. Warum ist das so?
Der Anbau von Hanf bietet zahlreiche ökologische Vorteile. Deshalb ist er eine umweltfreundliche Alternative zu anderen Nutzpflanzen. Hier ein paar Aspekte, die den Hanfanbau nachhaltig machen:
- Anpassungsfähigkeit: Das Besondere an Hanf ist, dass er auf nahezu jedem Boden und in jeder Klimazone problemlos wachsen kann. Hanf ist also außerordentlich resistent gegenüber Trockenheit, Hitze und Kälte.
- Geringer Ressourcenverbrauch: Hanfpflanzen benötigen relativ wenig Nährstoffe und Wasser. Letztere Eigenschaft ist vor allem in Zeiten knapper Wasserressourcen ein wesentlicher Vorteil. Zudem ist Hanf von Natur aus resistent gegenüber vielen Schädlingen und Krankheiten, sodass beim Anbau keine Pestizide eingesetzt werden müssen.
- Vielfältige Nutzungsmöglichkeiten: Aus Hanf ergeben sich zahlreiche Verwendungsmöglichkeiten. Zu den Endprodukten zählen z. B. Nahrungsmittel (Öl und Mehl), Bekleidung und Baustoffe (Hanfbeton). Außerdem kann Hanf als Biomasse zur Energiegewinnung genutzt werden.
- Bodenlockerung: Die Hanfpflanze entwickelt kräftige Wurzeln, die tief in das Erdreich eindringen. Dadurch wird der Boden ordentlich aufgelockert.
- Restlose Verwertung: Nach der Ernte kann Hanf restlos verwertet werden, was ihn zu einer äußerst nachhaltigen Kulturpflanze macht. So können etwa die Hanffasern in der Textilindustrie, die Samen als Nahrungsmittel und die Blätter zur Herstellung von CBD-Produkten eingesetzt werden.
Wie nachhaltig ist die Herstellung von CBD-Produkten?
Wie nachhaltig die Produktion von CBD ist, ist von verschiedenen Faktoren abhängig. Sie gilt als nachhaltig, wenn biologischer Hanfanbau, umweltfreundliche Extraktionsmethoden – wie die CO₂-Extraktion – und energieeffiziente Produktionsprozesse genutzt werden. Zusätzlich reduzieren nachhaltige Verpackungen aus recycelbaren Materialien und eine regionale Produktion den ökologischen Fußabdruck.
Bild: Crystalweed Cannabis, Unsplash
Welche ökologischen Herausforderungen sind dennoch mit dem Anbau verbunden?
Trotz der zahlreichen Vorteile, die der Hanfanbau bietet, gibt es aus ökologischer Sicht einige Herausforderungen, die es zu bewältigen gilt. Die folgenden sind dabei besonders nennenswert – sie können die Nachhaltigkeit des Hanfanbaus negativ beeinflussen:
- Lange Transportstrecken: Damit der Hanfanbau möglichst nachhaltig gestaltet werden kann, müssen die Verarbeitungsanlagen in der Nähe der Anbaufelder sein. Leider ist das jedoch nicht immer der Fall, weshalb die geernteten Hanfpflanzen oft über weite Strecken bis zur Verarbeitung transportiert werden müssen.
- Verdrängung anderer Pflanzenarten: Hanf verdrängt nicht nur Unkraut, sondern auch andere Nutzpflanzen. In manchen Anbauregionen ist deshalb die Pflanzenvielfalt durch den Hanfanbau gefährdet.
- Spezielle Schneidemaschinen: Für den Hanfanbau sind spezielle landwirtschaftliche Schneidemaschinen erforderlich. Denn Hanf kann eine Höhe von bis zu vier Metern erreichen – die Pflanzen müssen also entsprechend geerntet werden.
Inwiefern trägt die Legalisierung von Cannabis zur Förderung der Nachhaltigkeit von CBD bei?
Die Legalisierung von Cannabis kann potenziell dazu führen, dass sich mehr Landwirte dem Hanfanbau widmen. Wenn dies der Fall ist, wird die Nachhaltigkeit von CBD-Produkten wie folgt unterstützt:
- Regionale Produktion: Die Legalisierung kann die regionale Produktion fördern. Das wiederum reduziert Transportemissionen und unterstützt eine transparente sowie verantwortungsvolle Lieferkette.
- Umweltfreundliche Anbaupraktiken: Durch die Regulierung des Cannabis-Anbaus kann sichergestellt werden, dass nachhaltige Praktiken wie der Bio-Anbau zum Tragen kommen. Dies schützt die Umwelt und verbessert die Bodenqualität.
- Marktanreize: Ein legaler Markt schafft wertvolle Anreize für Unternehmen, in nachhaltige Produktionsverfahren zu investieren und dadurch umweltbewusste Verbraucher anzusprechen.
Bild: Elsa Olofsson, Unsplash
Wie sind nachhaltige CBD-Produkte zu erkennen?
Damit Konsumenten auf einen Blick erkennen können, ob CBD-Produkte nachhaltig sind, lohnt es sich, auf die Verpackung zu achten. Wenn diese aus recycelbarem Material besteht (z. B. Pappe oder recyceltem Kunststoff), ist das ein klarer Beweis dafür, dass es sich hierbei um ein nachhaltiges CBD-Produkt handelt.
Wie setzt sich HANF.com für nachhaltige CBD-Produkte ein?
Alle unsere CBD-Produkte durchlaufen strenge Qualitätschecks, um deren Nachhaltigkeit, Reinheit und Sicherheit zu gewährleisten. In unserem Sortiment sind ausschließlich CBD-Produkte zu finden, die von nachhaltig angebauten Hanfpflanzen stammen. Außerdem sind sämtliche unserer Artikel frei von jeglichen Schadstoffen und künstlichen Zusätzen. Auf diese Weise bieten wir unseren Kunden ein möglichst authentisches und nachhaltiges Erlebnis.
Vielen Dank für das Interview, Kevin!
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