Jeder kennt das Problem: Man ist unterwegs und der Magen knurrt. Leider hat man nicht immer die Zeit dazu, sich dann in Ruhe in ein Restaurant zu setzen. Mahlzeiten zum Mitnehmen sind eine praktische Lösung, leider sind die Gerichte dann aber meistens in viel Müll verpackt. Das Unternehmen Relevo hat dieses Problem erkannt und hat sich überlegt, wie man die Müllberge bei Dönermann und Co. verhindern kann. Die Lösung: Ein Mehrwegsystem für Geschirr!
LifeVERDE: Relevo möchte Müll vermeiden und bietet innovatives Mehrweggeschirr für Essen an. Was ist eure Motivation dahinter?
Relevo: In Deutschland entstehen jährlich über 155.000 Tonnen Müll durch Einwegverpackungen für To-Go-Speisen und -Getränke. Das sind rund 1.000.000 Verpackungen pro Stunde, die am Ende der Mahlzeit im Müll landen. Für uns ist das Einwegplastikmüll, der ganz klar vermieden werden kann und muss und deswegen haben wir beschlossen, eine Alternative zu bieten. Mit Relevo möchten wir Verpackungsmüll den Kampf ansagen und dabei Gastronomen und auch Anwendern ein smartes System bieten, das sich leicht in laufende Prozesse und den Alltag integrieren lässt.
Ihr arbeitet deutschlandweit mit einigen Restaurants und Cafés zusammen. Doch wie funktioniert das ganze Mehrwegsystem eigentlich?
Relevo ist ganz einfach: Als Gastronom gibt es mit Relevo keinen Mehraufwand oder Prozesseingriffe. Ohne eine Geschirrvorfinanzierung statten wir den gastronomischen Betrieb nach seinem individuellen Bedarf aus. Dieser zahlt dann im einfachen Pay-per-Use-Modell, also für jede getätigte Ausleihe und eben nur, wenn er sein Angebot auch in den Relevo Schalen und Bechern ausgibt. Als Anwender ist das System genauso einfach: Man lädt sich die kostenlose Relevo- App runter, meldet sich an und scannt in einem der teilnehmenden Restaurants den QR-Code auf dem Relevo Mehrweggeschirr, um es damit pfandfrei auszuleihen und To Go zu genießen. Ab dem Tag der Ausleihe hat man 14 Tage Zeit, um das Geschirr bei einem unserer Partner durch das Scannen des Rückgabeschildes wieder abzugeben. Dabei kann man die Ausleihfrist auch einmalig um weitere 14 Tage verlängern, wobei generell ausgeliehenen Relevos und Fristen über die App getrackt werden können.
Es gibt verschiedene Relevo-Behälter (Bild: Relevo).
Mit wie vielen Partner*innen arbeitet ihr mittlerweile zusammen?
Das Netzwerk von Relevo wächst täglich. Das Schöne daran ist, je größer das Netzwerk wird, desto leichter wird das System, den Anwender haben nicht nur eine größere kulinarische Vielfalt für To-Go-Speisen, sondern auch eine Vielzahl an Rückgabestationen für ihre Relevos. Aktuell haben wir in deutschen 100 Städten etwa 1.000 Gastronomiepartner von Cafés und Restaurants hin zu Mensen, Studierendenwerken und Catering Unternehmen. Hinzukommen jetzt sogar erste Partner in Österreich und Lichtenstein. Das Relevo Netzwerk wächst also auch über die Landesgrenze hinaus.
Was passiert, nachdem das Mehrweggeschirr genutzt wurde, genau?
In jeder Relevo Ausgabestelle gibt es auch eine Rückgabestation für die wiederverwendbaren Becher und Schalen. Anwender müssen das Mehrweggeschirr also nicht dahin zurückbringen, wo sie es ausgeliehen haben. Sie müssen es auch nicht vorher selbst zu Hause reinigen, sondern bringen es einfach zu einem beliebigen Relevo Partnerstandort, den sie leicht über die App finden können. Nach der Rückgabe wird das Mehrweggeschirr dort gespült und kann im Anschluss direkt wieder für die nächste To-Go-Mahlzeit ausgegeben werden.
Wie lange wird euer Mehrweggeschirr wiederverwendet, bis ihr es wegschmeißen müsst?
Eine Relevo kann grundsätzlich bis zu 1.000-mal wiederverwendet werden und stellt dadurch eine der nachhaltigsten Möglichkeiten zur Vermeidung von Einwegmüll dar. Bei unseren Bechern und Schalen war es uns besonders wichtig, auf eine hohe Qualität zu setzen und höchste Nachhaltigkeitsstandards einzuhalten. Wir beziehen die Kunststoffschalen und -becher deshalb von einem deutschen Hersteller, der die Relevos nach der Verwendung als Mehrweggeschirr zu 100 % in Folgeprodukten im Non-Food-Bereich recyclen kann. Wir müssen das Mehrweggeschirr somit im Anschluss nicht entsorgen und erzeugen selbst vermeidbaren Müll, sondern setzen auch danach auf die umweltfreundlichste Verwertung. Auch unsere neuen Relevo Glasschalen und - becher können nach rund 2.000 Verwendungen vollständig recycelt werden.
Mit dem Relevo Geschirr kann man Verpackungsmüll in den Mittagspausen verhindern (Bild: Relevo).
Aus welchem Material besteht euer Mehrweggeschirr?
Die Relevo Becher und Schalen bestehen aus hochwertigem SAN-Kunststoff und unsere Deckel aus TPE – made in Germany. Alles ist natürlich BPA- und Melamin-frei sowie mikrowellenfest, wodurch die Relevos optimal für den Verzehr von Speisen geeignet sind. Seit Kurzem bieten wir unseren Gastronomiepartnern auch Mehrweggeschirr aus Glas an. Dieses ist mehrfach gehärtet und dadurch besonders robust, während es gleichzeitig vergleichsweise leicht ist. Mit dem Angebot von hochwertigen Kunststoff- und Glasbehältern gehen wir noch gezielter auf die individuellen Ansprüche und Bedürfnisse unserer Kunden und deren Kunden ein.
Mit euren Produkten wollt ihr zu nachhaltigerem Konsum beitragen. Doch sind die Relevos selbst nachhaltig beziehungsweise aus welchem Material bestehen sie?
Mit Relevo möchten wir – sowohl Gastronomen als auch Anwendern – vor allem eine nachhaltige Alternative zu Einwegplastik bieten. Hinzu kommt die Mehrwegangebotspflicht, die ab Januar 2023 dazu verpflichtet, eine Mehrweglösung im gastronomischen To-Go-Geschäft anzubieten. Uns liegt die Vermeidung von Einwegplastikmüll am Herzen, unser Motto lautet „Lass dir keinen Müll andrehen“ und deswegen achten wir natürlich sehr auf eine nachhaltige Produktion, deswegen werden alle Schalen und Becher nach ihrer Lebensdauer als Relevos zu 100 % recycelt.
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