News & Tipps

Nachhaltigkeit zu Hause leben – beim Strom sparen fängt es an!

GASTBEITRAG | Ein essenzieller Schritt in Richtung Nachhaltigkeit und Klimaschutz zu Hause ist das Strom sparen. Wir zeigen dir praxistaugliche Tipps, um deinen Energieverbrauch nachhaltig zu senken – von der Wahl effizienter Haushaltsgeräte bis hin zu kleinen Veränderungen im Alltag.

GASTBEITRAG | Ein essenzieller Schritt in Richtung Nachhaltigkeit und Klimaschutz zu Hause ist das Strom sparen. Wir zeigen dir praxistaugliche Tipps, um deinen Energieverbrauch nachhaltig zu senken – von der Wahl effizienter Haushaltsgeräte bis hin zu kleinen Veränderungen im Alltag.

Gastbeitrag | Ein Beitrag von Leonie Wolber | 12.12.2024 | Bild: Stefan C. Asafti

Ein essenzieller Schritt in Richtung Nachhaltigkeit und Klimaschutz zu Hause ist das Strom sparen. Strom sparen ist aber nicht nur gut für unsere Umwelt, sondern natürlich auch für unseren Geldbeutel, da die Energiekosten gesenkt werden. Doch wie lässt sich Strom sparen, ohne Komfort einbüßen zu müssen? Wir zeigen dir praxistaugliche Tipps, um deinen Energieverbrauch nachhaltig zu senken – von der Wahl effizienter Haushaltsgeräte bis hin zu kleinen Veränderungen im Alltag, die große Wirkung entfalten. 

Warum Strom sparen wichtig ist

Die Corona-Pandemie, der Krieg in der Ukraine – all das steigert die Gas- und Strompreise zeitweise enorm. Besonders am Ende von 2022 waren die Sorgen groß, dass es zu einem Gasmangel kommen könnte. Zum Glück wurden die Engpässe inzwischen weitgehend abgewendet und somit die Energiepreise gedrückt. Jedoch ist es immer noch wichtig, weiterhin bewusst mit unseren Ressourcen umzugehen und Energie zu sparen.

Vor allem in der kalten Jahreszeit verbrauchen wir in Deutschland weitaus mehr Strom und Heizenergie als im Sommer. Allein zwei Drittel vom Endenergieverbrauchs werden durch die Heizung verbraucht, um unsere Räume zu heizen. Aber auch in der wärmeren Jahreszeit ist es sinnvoll, bei diesem Thema achtsam zu bleiben. Damit du nicht im Meer der Möglichkeiten untergehst, zeigen wir dir Maßnahmen, wie du nachhaltig Wohnen & Leben kannst.

Was verbraucht am meisten Strom? 

Fast 1/3 unseres Stromverbrauchs verwenden wir bei unserer Kommunikation und Unterhaltung. Vor allem jetzt, wo Homeoffice immer mehr von Arbeitgebern gefördert wird, steigt der Stromverbrauch im Alltag besonders. Hierunter fallen aber auch der Fernseher, Computer, Spielekonsolen und alles, was dazu gehört. Hier lohnt es sich also besonders, auf Effizienz Klasse der Geräte zu achten. 

Zudem gibt es aber auch andere typische Stromfresser im Haushalt, die wir gar nicht wahrnehmen. Hierzu zählen zum Beispiel die Waschmaschine oder der Kühlschrank und das Gefriergerät. Bei solchen Großgeräten solltest du nach etwa 10 bis 15 Jahren ausrechnen, ob es nicht an der Zeit ist, das Gerät auszutauschen. Hierfür gibt es auch extra Kosten-Rechner für Haushaltsgeräte, woran du dich orientieren kannst

Die Effizienzklasse beachten

Du hast dich dazu entschieden ein neues Haushaltsgerät zu kaufen, möchtest aber auch den Aspekt „Energiesparen“ nicht außen vorlassen? Dann können dir Energieeffizienzlabel die Kaufentscheidung erleichtern. 

Tatsächlich gibt es schon seit Anfang der 1990er Jahre Energielabels für Haushaltsgeräte. Die Grundlage dazu bildete eine EU-Richtlinie. Der Energieverbrauch wurde mit den Buchstaben A bis G gekennzeichnet. Unter die Kategorie A fallen Geräte mit dem niedrigsten Energieverbrauch und Energiefresser landeten in der schlechtesten Kategorie G.

Zudem wurden Unterschiede im Energieverbrauch auch farblich kenntlich gemacht. Die Farben waren an eine Verkehrsampel angelegt – die beste Energieklasse A hat bis heute die Farbe Dunkelgrün. Hingegen hierzu hat die schlechteste Energieklasse G die Farbe Rot. 

Aufgrund des technischen Fortschrittes erreichten viele Produkte die höchste Effizienz Klasse A. Dementsprechend wurde diese um die Einstufungen A+ bis A+++ ergänzt. Allerdings litt darunter die Übersichtlichkeit des Energielabels. Denn für uns, die einfachen Verbrauchern, ist der Unterschied zwischen den einzelnen A-Niveaus nicht deutlich zu erkennen. 

Deshalb gibt es seit 2017 die Rückkehr zur einfachen A- bis G- Kennzeichnung. Aber damit die beste Kategorie A nicht wieder erweitert werden muss, dürfen die effizientesten Geräte zunächst lediglich ein B-Label aufweisen. Um in die Effizienz Klasse A aufzusteigen muss das Produkt erst weitere Effizienz Verbesserungen durchlaufen.  

Die Änderungen sind auch im Handel sichtbar. Lampen, Leuchten, Waschmaschinen, Geschirrspüler, Fernseher und andere elektronische Displays, Trockner sowie Kühl- und Gefrierschränke tragen die neuen Labels. 

Die weiteren Produktgruppen, die unter die Kennzeichnungspflicht fallen, sollen bis spätestens im August 2030 ein überarbeitetes Label erhalten. Darunter fallen Backöfen, Dunstabzugshauben, Warmwasserspeicher, Klimaanlagen und kleinere Heizgeräte, die du an eine Steckdose anschließen kannst. 

Quelle: Büro Ö-quadrat GmbH, Landesenergieagentur Sachsen-Anhalt GmbH

Wie finde ich Stromfresser im Haushalt?

Den Stromverbrauch kannst du ganz einfach mit einem Strommessgerät messen. Um dann einen Vergleich zu kriegen, vergleichst du den gemessenen Stromverbrauch mit einem neuen, energieeffizienten Modell aus dem Handel. Den Jahresstromverbrauch kannst du einfach beim Energieeffizienzlabel am Gerät ablesen. 

Was viele nicht wissen, ist das auch ausgeschaltete Elektrogeräte „heimliche“ Stromfresser sind. Dies kannst du aber unterbinden, indem du fühlst, ob das Netzteil warm ist. Wenn ja, dann verbraucht das Gerät weiterhin Strom. Das ist häufig bei Steh- oder Schreibtischlampen, Laptops oder anderen Bürogeräten der Fall. Deshalb lohnt es sich, öfter mal den Stecker zu ziehen!

Stand-by vermeiden

Im Stand-By Modus verbraucht das Gerät, wenn auch nur wenig, weiter Strom. 

Geräte, die mit einem Netzwerk verbunden sind, zum Beispiel Smart-Speaker, Set-Top-Boxen oder Spielekonsolen lohnt sich das Abschalten besonders, wenn du sie gerade nicht verwendest.

Zudem gibt es auch einige wenige Geräte, zum Beispiel OLED-Fernseher, die auch nach der aktiven Nutzung noch für eine Weile Strom benötigen. Hierzu lohnt es sich immer die Angaben in der Gebrauchsanweisung des Gerätes zu lesen. 

Beleuchtung: Licht clever nutzen

Tatsächlich kannst du sofort bis zu 90 % Strom sparen, wenn du alte Glühlampen durch LED-Lampen ersetzt. Diese halten länger und sind äußerst energieeffizient. Gegenüber der Glühbirne punkten LED-Lampen mit diesen Vorteilen:

  • bis zu 90 % Stromersparnis gegenüber Glühbirnen
  • kaum Wärmeentwicklung, geringe Brandgefahr
  • deutlich längere Lebensdauer von bis zu 50.000 Betriebsstunden

Eine einfache Methode, um Strom beim Licht zu sparen ist das Licht auszuschalten, wenn du dich nicht mehr in dem jeweiligen Raum befindest. Hier gilt: Wenn es möglich ist, verwende lieber das natürliche Tageslicht, anstatt das Licht einzuschalten. Zudem ist es sinnvoll die Innenräume zusätzlich mit hellen Gegenständen und Farben zu dekorieren, die das Tageslicht reflektieren. Denn dunkle Farben geben nur 15 % des Lichtes wieder zurück.

Auch ein Bewegungsmelder ist ein effizienter Weg, um beim Licht Strom zu sparen. Sie machen den Griff zum Lichtschalter überflüssig. Bewegungsmelder schalten das Licht ein und aus, sobald jemand den Raum betritt oder verlässt. Wird zum Beispiel die Leuchtzeit mit einem Bewegungsmelder auf eine halbe Stunde pro Tag reduziert, ist nur ein Zehntel des Stroms erforderlich.

Quelle: Ashkan Forouzani, Unplash

Strom sparen in Bad und Küche

In den Bereichen gibt es eine ganz simple Regel. Je weniger warmes Wasser du produzierst, desto weniger Energie wird verbraucht. Dies ist wassersparend und zusätzlich ein Tipp zum Strom sparen. 60 Grad Celsius warmes Wasser reicht schon für alle Tätigkeiten in Bad und Küche. Das Warmwasser ist immer noch ausreichend gegen Keime geschützt. Trotzdem solltest du unter diese Temperatur nur ausnahmsweise gehen.

Wenn du den Topf passend zur Herdplatte und sogar noch den richtigen Topfdeckel hast, kannst du im Jahr sage und schreibe 20€ einsparen. Außerdem verbrauchen Schnellkochtöpfe durch ihre kürzere Garzeit noch mal 50 Prozent weniger Energie als herkömmliche Töpfe. Das ist noch einfacher als das Entlüften von Heizkörpern zum Sparen von Heizenergie.

Stromkosten sparen, kann so einfach sein, wenn du erstmal den Dreh raushast. Du musst nur deine Kühlschranktür möglichst schnell schließen, denn Kühlgeräte lassen Energie ungenutzt entweichen, wenn sie unnötig lange offenstehen. 

Am besten solltest du deine Lebensmittel immer an die gleichen Stellen einräumen und den Kühlschrank zwischendurch schließen, auch wenn du mehrere Sachen rausnehmen musst. Noch ein Tipp: Lege keine warmen Lebensmittel in den Kühlschrank, sondern warte einfach, bis diese abgekühlt sind. Die optimale Temperatur für Kühlschränke liegt bei 7 Grad Celsius, kälter solltest du ihn nicht einstellen.

Zum Thema wassersparenden Wäschewaschen gibt es mehr Tipps als genug. Du kannst Energiesparen, wenn du die Vorwäsche sparst und deine Kleidung bei 30 Grad Celsius wäscht statt die üblichen 60-Grad-Programme. Bei durchschnittlich zwei Waschgängen pro Woche sind das bis zu 35 Euro. 

Besitzt du einen Warmwasserspeicher - verbraucht dies eine Menge Strom. Dies ist schlecht für Umwelt und Geldbeutel, wenn das Wasser rund um die Uhr auf der voreingestellten Temperatur gehalten wird. Dementsprechend ist es sinnvoll den Speicher abzuschalten, wo kaum warmes Wasser genutzt wird. 

Beim Backen Energie sparen 

Der Backofen kann beim Energiesparen eine wichtige Rolle spielen. Der Backofen gehört zu den größten Stromverbrauchern in der Küche, denn beim Backen wird sehr viel Energie in Form von Wärme verwendet. Mit simplen Tricks kannst du deinen Energieverbrauch beim Backen und Garen zu reduzieren. Das entlastet deinen Geldbeutel und du tust der Umwelt was Gutes. 

Ein Tipp von uns ist es, dass du den Backofen nicht vorheizen sollst, denn für die allermeisten Gerichte ist das Vorheizen gar nicht nötig. In den Rezepten wird es nur erwähnt, damit auch die angegebene Zubereitungszeit nicht überschritten wird. Nur einige Teige, wie zum Beispiel Biskuit, benötigen wirklich einen gradgenau vorgeheizten Backofen.

Gleichzeitig kannst du Umluft statt Ober-/Unterhitze nutzen. Bei der Umluft verteilt sich die Wärme schneller und gleichmäßiger im Inneren des Ofens, weswegen nicht so hohe Temperaturen benötigt werden. Zudem kannst du mit Umluft mehrere Bleche gleichzeitig zubereiten.

Diesen Tipp kennst du wahrscheinlich bereits. Die Tür sollte geschlossen halten bleiben und ein Backvorgang nur dann geöffnet werden, wenn es unbedingt nötig ist. Ob der Kuchen fertig ist, kannst du auch durch die Tür hindurch einigermaßen erkennen.

Strom aus erneuerbaren Energien beziehen

Der Wechsel zu einem Ökostrom-Anbieter ist zusätzlich ein weiterer wichtiger Schritt zu mehr Nachhaltigkeit in deinem Leben. Ökostrom wird zu 100 % aus erneuerbaren Quellen wie Wind, Sonne oder Wasserkraft gewonnen und trägt zur Energiewende bei. 

Besitzt du sogar ein Eigenheim, ist die Photovoltaik Anlage eine ideale Option für dich. Mit Solarplatten auf dem Dach produzierst du deinen eigenen Strom und kannst diesen direkt nutzen oder ins Stromnetz einspeichern. 

Quelle: Dane Deaner, Unplash

Notebook statt Desktop-Rechner 

Wie oben angeschnitten, kannst du auch im Home-Office kostensparsamer leben. Die Akkulebensdauer bei mobilen Geräten ist deutlich höher als bei einem Desktop Rechner. Wenn bei dir eine Neuanschaffung ins Haus bevorstehst, solltest du vielmehr über ein Notebook nachdenken. Notebooks arbeiten nämlich deutlich energiesparender als Desktop-Rechner.

Ein PC arbeitet mit rund 200 Watt Leistung, ein Notebook hingegen mit 30 Watt. Hier können die rund 65 Euro Ersparnis jährlich können ein Pluspunkt für das Notebook sein.

Kinder und Mitbewohner einbeziehen

Auch deine Mitbewohner oder Kinder sollten wissen, warum das Thema Stromsparen so wichtig heutzutage ist. Am besten ist es die Nachhaltigkeit zu einem gemeinsamen Projekt zu machen. Hier können Spiele, wie „wer hat am wenigsten Geräte im Stand-by?“, motivierend wirken.

Fazit: Nachhaltigkeit beginnt bei Ihnen zu Hause

Du siehst Nachhaltigkeit beginnt schon in den eigenen vier Wänden, und Stromsparen kann ein zentraler Baustein sein, um Ressourcen zu schonen und einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. 

Schon mit einfachen Anpassungen im Alltag, wie zum Beispiel dem Vermeiden von Stand-by-Verlusten, der Nutzung energieeffizienter Geräte oder ein bewusster Umgang mit Licht und Wasser, lassen sich bereits spürbare Einsparungen erzielen. Zudem solltest du dir bewusstwerden, dass jedes gesparte Kilowatt nicht nur deinen Geldbeutel entlastet, sondern zudem gleichzeitig auch die Umwelt. 

Auch größere Investitionen eröffnen dir, wie der Umstieg auf Ökostrom oder der Einsatz von Photovoltaikanlagen, langfristige Perspektiven für eine nachhaltige Energieversorgung. Schon eine Privatperson kann einen enormen Unterschied machen. Kleine Schritte führen zu großen Veränderungen. Wenn jeder Einzelne Verantwortung übernimmt, können wir gemeinsam eine erhebliche Wirkung erzielen. Trotzdem ist es wichtig auf das Thema aufmerksam zu machen, indem du deine Mitbewohner, Kinder oder Freunde in das Thema mit einbeziehst. Denn nur so kannst du nachhaltiges Denken und Handeln fördern und weitertragen. 

Gestalte dein Zuhause zu einem Vorbild für ein nachhaltiges Leben. Nutz die zahlreichen Möglichkeiten, die dir zur Verfügung stehen, denn jedes eingesparte Kilowatt ist ein Schritt in Richtung einer besseren Zukunft für unsere Umwelt und die nächsten Generationen.

Noch mehr: Stollen und Nachhaltigkeit: Ein Weg zur grünen Weihnachtstradition




Kommentar erstellen

Name *
E-Mail *
URL
Kommentar *
Auch interessant


Grüne Unternehmen