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Mode zum Pferde stehlen – mit der nachhaltigen Reitmode von EIPUNA

INTERVIEW | Bist du bereit für deinen nächsten Ausritt durch blühende Wiesen? Die umweltfreundliche Reitmode von EIPUNA stattet dich perfekt aus.

 

INTERVIEW | Bist du bereit für deinen nächsten Ausritt durch blühende Wiesen? Die umweltfreundliche Reitmode von EIPUNA stattet dich perfekt aus.

 

30.03.2023 | Ein Interview von Katrin Baumann und Delisa Bangura | Bild: welcomia

Bequeme Reitoutfits sind essenziell für das Wohlfühlgefühl beim Reiten. Um dem Reitsport stand halten zu können, sollten sie zudem robust und qualitativ sehr hochwertig sein. Leider läuft die Herstellung nicht besonders nachhaltig ab. Die ökologischen und sozialen Auswirkungen der Textilbranche sind schon lange bekannt. Modische Textilien werden häufig günstig produziert, um die Herstellungskosten und Bezahlung gering zu halten. Dadurch nimmt nicht nur die Langlebigkeit der Produkte, sondern auch die Umweltverträglichkeit ab. Insbesondere im Reitsport und allgemein im Umgang mit Pferden ist jedoch eine starke Naturverbundenheit verankert. Viele Pferdefreund*innen setzen es sich daher als Priorität auf natürliche und nachhaltige Alternativen umzusteigen.

EIPUNA strebt an, ein nachhaltiges Bewusstsein und die Wertschätzung der Natur vermehrt in der Welt der Pferde und des Reitsports zu integrieren. Die natürlichen Materialien und die nachhaltige Produktion ermöglichen es, Modeartikel herzustellen, die wesentlich umweltfreundlicher sind als herkömmliche Reitmode. Ulrike Fischer ist die Gründerin von EIPUNA und selbst leidenschaftliche Reiterin. Sie berichtet uns, auf welche Materialien sie bei der Herstellung setzt, wie sie Nachhaltigkeit in der Lieferkette etabliert und welche Ziele sie zukünftig noch mit ihrem Unternehmen hat.

Hier findest du noch mehr spannende nachhaltige Mode Marken und Labels!

LifeVERDE: Was verbindet dich mit den Pferden und wie kamst du dazu, dich mit dem Thema Reitmode zu beschäftigen?                                                       

Ulrike Fischer: In der Natur und bei den Pferden bin ich zu Hause, ich denke, dies trifft es am Besten. Jeder, der mich kennt, findet mich meist im Pferdestall, wenn er mich sucht. Seit Jahren trage ich privat nachhaltige Kleidung. Allerdings fiel es mir vor drei Jahren sehr schwer, in Reitsportläden, oder damals auch online, nachhaltige Reitmode, die meinem Anspruch standhält, zu finden. Ich trug sowieso schon meine „ältere“ Privatkleidung am Stall, was mich aber nicht besonders glücklich machte, da ich am Pferdestall eher wie ein Privatmensch als wie eine Reiterin & Pferdemensch aussah. Meine Liebe zur klassischen Reitmode, damit meine ich nicht die sportlich durchdesignte Reitsport-Mode die auf dem Markt angeboten wird, sondern ich meine die Klassiker und die aus altbewährten oder auch neu entdeckten Naturfasern. Diese Lücke, die ich da für mich vorfand und meine Geschichte mit der Idee einer Putztasche inspirierte mich dazu, die EIPUNA ins Leben zu rufen.        


Die liebevollen Designs werden von der Gründerin Ulrike selbst gestaltet (Bild: EIPUNA).  

Welche Mission verfolgst Du mit EIPUNA?                                               

Zum einen, dass bewusste Menschen durch das Angebot der EIPUNA die Möglichkeit haben, nachhaltige Reitmode und Produkte erwerben zu können. Zum zweiten überhaupt ein Bewusstsein für den Einsatz von Naturfasern im Reitsport zu wecken, um auf lange Sicht den Konsum von Kunstfasern einzuschränken, deren Produktion und Entsorgung doch einen erheblichen Schaden an der Natur, in der wir leben, anrichten. Zum dritten verfolge ich das Ziel - "made in Germany". Was wirklich nicht einfach ist und die Ursache dafür, dass das Sortiment der EIPUNA nur langsam wächst.                                                                

Auf welche Materialien setzt Du bei deiner Reitmode und weshalb?                      

Ich setzte auf reine Naturfasern mit dem höchstmöglichen Verzicht auf Kunstfasern / recycelte Kunstfasern. Bei der Funktionsmode fiel die Wahl auf die Holzfaser der Firma (Fa.) Lenzing, auch mittlerweile bekannt unter dem Namen Tencel, sowie auch auf Merinowolle mulesingfrei oder auch europäischem Hanfjersey. Die Westen und Jacken bestehen aus hochwertigster Wollfaser und zertifizierter Bio Baumwolle. Gefüttert werden sie mit einem Mix aus bayrischer Wolle & Daunen bzw. Bio-Baumwoll-Vlies. Die Knöpfe und Reißverschlüsse stammen aus Deutschland und Dänemark. Die Produkte fürs Pferd sind aus Korkstoff, in Zukunft sogar aus biozertifiziertem Korkstoff sowie aus europäischen Hanffasern. Verschlüsse werden ebenfalls in deutschen Manufakturen hergestellt. Der Grund für diese Auswahl ist es, "made in Germany"  bestmöglichst umzusetzen.                                              

Wie schwierig ist es, sowohl dem besonderen Anspruch an die Strapazierfähigkeit von Reitmode als auch dem Anspruch an die Umwelt gerecht zu werden?                          

Es ist nicht mehr schwierig, seit die Fa. Lenzing mit Tencel Lyocell und Modal auf dem Markt ist. Auch der Hanfjersey wird diesem Anspruch durchaus gerecht. Merinowolle wird schon länger von Sportfirmen eingesetzt. Allerdings mit einem hohen Anteil an Kunstfaser bzw. recycelter Kunstfaser, unter anderem zur Stabilität. Die Schwierigkeit liegt nicht an der Strapazierfähigkeit durch die Naturfaser, sondern an dem durchaus höheren Preisgefüge, mit dem der*die Hersteller*in und der*die Kund*in konfrontiert werden.                                                          

Wo wird die EIPUNA Reitmode produziert und welche Bemühungen ergreift ihr, um die Lieferkette zukünftig noch nachhaltiger zu gestalten? 

Mein Traum war es, die Reitmode im engsten Umkreis durch heimische Näher*innen fertigen zu lassen. Zu meiner Begeisterung und zugleich zu meinem Nachteil sind die Schneider*innen in unserer Umgebung restlos überbucht und nicht in der Lage für die EIPUNA zu produzieren. Zu meiner Freude unterstützt uns ab Mai diesen Jahres eine Schneiderei in Niederbayern, welche nur 90 min. von mir entfernt ist. Meinen nachhaltigen Gedanken unterstreichend produziert diese Näherei mit Sonnenstrom aus ihrer Photovoltaikanlage auf dem Dach schon seit Jahren. Zu Design-Besprechungen fahre ich dorthin natürlich mit meinem Elektroauto, welches auch bei mir zu Hause ausschließlich von unserer Sonnenanlage auf dem Dach geladen wird. In der Schneiderei findet der Schnitt, die Fertigung und das Labeling statt. Die benötigte Meterware und weitere Materialien werden direkt von deutschen oder europäischen Herstellern zur Schneiderei gesendet und die fertige Ware anschließend nach Kontrolle von mir abgeholt oder über Go Green an mein Lager zu Hause versendet. 


Bei der Produktion wird auf möglichst nachhaltige Naturmaterialien wie Kork, Hanf oder Bio-Baumwolle gesetzt (Bild: EIPUNA).

Bei EIPUNA findet man nicht nur Mode für Reiter*innen, sondern auch Produkte für die Pferdepflege. Welche nachhaltigen Alternativen habt ihr hierfür im Sortiment?                                                      

Mein Starter, die EIPUNA Pferde-Putzttasche und der Hufauskratzer aus Holz gehören zu den Pflegeprodukten. Das Angebot an nachhaltigen Putzbürsten auf dem Markt ist meiner Meinung nach bereits bestens abgedeckt. Halfter & Knotenhalfter aus Naturfasern sowie Weekender für den Turnierreiter sind geplant. Auf die Schabracken und Pferdedecken freue ich mich auch schon sehr. Allerdings ist die EIPUNA ein kleines Unternehmen und finanziert sich selbst, deswegen dauern Neuheiten ein wenig länger.                                                        

Der Reitsport ist schon von seinem Wesen her eng mit der Natur verbunden. Wie sehr wird Nachhaltigkeit in diesem Bereich heutzutage gelebt ?               

Es wird meiner Meinung aufgrund von Gewohnheit und Bequemlichkeit noch nicht gelebt, aber das Bewusstsein darüber ist bereits am wachsen. Es liegt nun an der Umsetzung der nachhaltigen Modelabels eine Plattform zu schaffen, um das Interesse an nachhaltiger Reitmode zu wecken und diese Produkte anzubieten. Zu gleichen Teilen liegt es auch an Kund*innen den Konsum dahingehend verändern zu wollen.
Es ist etwas Neues und dies benötigt Zeit, Geduld und vor allem Durchhaltevermögen. Doch es ist zwingend notwendig zum Wohle des Planeten und der Lebewesen, die darauf gesund und glücklich leben möchten.                                                         

Was möchtest Du mit EIPUNA in Zukunft noch alles erreichen ?                  

Ich bin für alles sehr dankbar, was über die EIPUNA zu erreichen sein wird. Je mehr die EIPUNA wächst, desto höher ist der positive Effekt und Wert für Mensch, Tier und die Natur, was mir am Allerwichtigsten ist. Ich möchte als ein Puzzle-Teil des Bildes zu einer nachhaltig gesunden, wertvollen und vor allem respektvollen friedlichen Welt bestmöglich beitragen können. 

Vielen Dank für das Interview, Ulrike!

Dir schwebt nun auch noch eine Frage im Kopf herum, die du gerne an EIPUNA stellen möchtest?

Dann schreib sie in die Kommentare – wir freuen uns auf den Austausch mit dir!

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