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Minimalismus - Mit weniger glücklich sein

INTERVIEW I Wie Minimalismus unser Leben verändert – Minimalismus-Experte Michael Klumb hat mit uns über den Zusammenhang von Minimalismus und Nachhaltigkeit gesprochen.

INTERVIEW I Wie Minimalismus unser Leben verändert – Minimalismus-Experte Michael Klumb hat mit uns über den Zusammenhang von Minimalismus und Nachhaltigkeit gesprochen.

22.11.2018 - Bild: Michael Klumb/Pixabay - Das Interview führte Eva Burghardt

LIFEVERDE: Herr Klumb, was bedeutet Minimalismus?

MICHAEL KLUMB: Eigentlich geht es darum sich bewusst zu machen, wie wenig man braucht und was einen wirklich glücklich macht. Weniger ist mehr als gelebte Praxis.

Wie lebt man minimalistisch in einer konsumorientierten Gesellschaft?

Indem man bewusster und weniger kauft. Ich finde es wichtig nicht auszusteigen, sondern in der Gesellschaft einen besseren Umgang zu finden und diesen auch klar zu kommunizieren. Ein wichtiges Konzept was mir immer geholfen hat ist, dass sich Inneres und Äußeres bedingt. Wenn wir im Kopf Klarheit schaffen wird auch unsere Wohnung auf Dauer ordentlicher und strukturierter sein. Das gleiche gilt auch anders herum.

Was haben Minimalismus und Nachhaltigkeit miteinander zu tun?

Die Berührungspunkte sind recht groß. Durch neue Kriterien für Neuanschaffungen und das bewusstere Konsumieren ist man schnell beim Thema Nachhaltigkeit. Das Nachhaltigste ist sowieso gewisse Dinge einfach gar nicht mehr zu kaufen.

Wie kann ich Minimalist werden?

Ich denke dieses Thema findet einen. Man sollte es nicht als fixe idee sehen oder als etwas, was man einfach so mal ausprobiert, sondern es muss vielleicht sogar schon ein gewisser Leidensdruck da sein. Ich habe mich zum Beispiel in meiner Wohnung unwohl gefühlt und bin über das Thema Ausmisten zum Minimalismus gekommen. Ich denke einfach anfangen und weitermachen. Es gibt viele Bücher und Austauschmöglichkeiten im Netz und offline, die man nutzen sollte um sich Inspirationen zu holen

Was ist der Minimalismusstammtisch?

Es geht einfach darum, sich mit Menschen auszutauschen die auch auf dem Weg sind Minimalisten zu werden. Man fühl sich dann auch nicht mehr ganz so alleine. Meist ist Minimalismus ein recht persönlicher Weg und wird nicht direkt vom ganzen Umfeld geteilt oder verstanden.

Welches Publikum besucht den Minimalismusstammtisch und wie kann ich teilnehmen?

Das Publikum ist total gemischt. Zwischen 17 und 70. Aus allen Schichten der Gesellschaft. Vom Schüler, Student bis zum Rentner. Einfach in einer größeren Stadt nach einem Stammtisch suchen. Die meisten organisieren sich über Facebook. Neue Termine findet man auch über die Website  (Die Seite wird zum 1.12 wieder online gestellt mit neuem Design)

Was verändert sich im Leben eines Minimalisten?

Man fühlt sich freier, leichter, besser organisiert und zufriedener und ist nicht mehr so sehr abhängig von äußeren Einflüssen.

Wie kann der Minimalismus in den Arbeitsalltag hineinspielen, beispielsweise im Büro?

Es hört sich sehr banal an, aber mir hilft es sehr ein klares System und wirklich nur eins für Notizen zu haben. Ich schreibe alle in ein schönes Notizheft und überführe sie dann zu einem späteren Zeitpunkt in elektronische Systeme (Outlook SAP etc).  Außerdem den Schreibtisch immer wieder von angesammeltem befreien und einen angenehmen leeren Raum darauf zu schaffen um weniger Ablenkungen zu haben. Wer dazu Inspirationen braucht, einfach einmal in der Google Bildersuche "minimal desk" eingeben.

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