Bier, Gin oder Wein – was darf es sein? Du liebst es, dich durch eine große Auswahl an leckeren und hochwertigen Getränken zu probieren? Dann bist du bei Honest & Rare genau richtig. Das Besondere: Der Online-Marktplatz versammelt lediglich regional verankerte und von Großkonzernen unabhängige Anbieter, die natürliche Zutaten verwenden und ihre Produktion noch als Handwerk betreiben. Exklusivität wird hier neu gedacht.
Regionalität sei ein wichtiges Qualitätsmerkmal für die angebotenen Getränke, wie uns Yascha Roshani, Gründer und Geschäftsführer von Honest & Rare, unter anderem im Interview erzählt. Wir erfahren auch mehr darüber, was Regionalität bei Getränken im Kontext der Nachhaltigkeit bedeutet und wie das Unternehmen seine soziale Verantwortung wahrnimmt. Wessen Wissensdurst geweckt wurde, darf gerne weiterlesen!
LifeVERDE: Lieber Yascha, Honest & Rare ist ein Online-Marktplatz für Getränke aller Art. Welche Mission steckt hinter eurem Unternehmen?
Yascha Roshani: Eigentlich wollen wir bei Honest & Rare nichts weniger als eine kleine Revolution. Für uns gibt es nichts Langweiligeres als ein Getränkeregal im Supermarkt: Überall stehen dieselben drei Marken, alles schmeckt gleich. Dabei ist die Vielfalt der Getränkelandschaft Deutschlands immens.
Handgemachte Limos mit regionalen Zutaten, Craft Gins in wirklich jeder erdenklichen Geschmacksrichtung, richtig gute Craft Biere – all das haben wir quasi direkt vor der Nase. Wir bekommen es aber nicht mit, weil es manche Getränke beispielsweise nur in wenigen lokalen, spezialisierten Geschäften gibt oder jeder Anbieter mit seinem eigenen Onlineshop sein/ihr eigenes Süppchen kocht.
Das wollen wir ändern. Wir möchten, dass alle jederzeit richtig gute Getränke genießen können. Kein Mainstream, kein Bullshit – einfach nur leckere Getränke aus handwerklicher Produktion oder diejenigen von andernorts, die man hier einfach nicht kriegt.
Die beiden Gründer Yascha und Alex bei der Startupnight 2022 (Bild: Honest & Rare).
Welche Getränke umfasst euer Sortiment und – wir sind neugierig – gibt es einen Bestseller?
Im Prinzip bekommt ihr bei uns alles, was man trinken kann. Wir haben mittlerweile fast 4.000 Produkte im Shop, davon bilden den Großteil Spirituosen aller Art – Gin, Liköre, Whisky, Rum, Obstler, Korn & Vodka – you name it, we have it. Aber auch Craft Beer, Wein und Kaffee gibt‘s bei uns, Limonaden und Cocktail-Filler wie Tonic Water.
In letzter Zeit kommen auch immer mehr alkoholfreie Alternativgetränke hinzu. Vom Aperitif über Gin bis zum Whisky ohne Alkohol ist da alles dabei. Und das Beste: Da findet ihr keinen Industrieriesen weit und breit. Das sind alles handwerklich hergestellte Produkte, die aus unabhängigen Klein- und Kleinstmanufakturen stammen.
Einer unserer beliebtesten Drinks ist ein Hopfen Gin aus einer kleinen fränkischen Mikrobrauerei. Allgemein scheint der Hype um Gin nicht abreißen zu wollen. Die Vielfalt gibt ihm aber recht. Wir sind auch der Meinung, dass man sich von Bestseller-Listen nicht unbedingt leiten lassen sollte. Bei der riesigen Bandbreite, die wir im Shop haben, macht gerade das Ausprobieren und Entdecken Spaß.
Gibt es Kriterien, die eure Händler*innen erfüllen müssen, damit sie in euer Sortiment aufgenommen werden?
Auf jeden Fall. Wir versprechen allen, die unseren Shop besuchen, dass es bei uns alles außer Mainstream gibt. Daher haben wir wesentliche Kriterien, die alle Händler*innen und Produzent*innen erfüllen müssen: Erstens müssen die Getränke unabhängig produziert werden, das bedeutet nicht zu einem Großkonzern gehören. Zweitens darf es die Produkte nicht flächendeckend im Einzelhandel geben. Wer seinen Gin bereits in Supermärkten deutschlandweit anbietet, zählt für uns nicht mehr wirklich zur Craft-Branche.
Die meisten Produkte sind also stark regional verankert, nutzen natürliche Zutaten und betreiben bei der Produktion noch echtes Handwerk.
Weshalb ist euch die Regionalität bei der Herkunft der von euch angebotenen Getränke wichtig?
Regionalität ist für uns ein wichtiges Qualitätsmerkmal. Das fängt schon bei den Zutaten an: Werden die lokal von Brennereien & Brauereien bezogen, dann steckt in der Regel sehr viel mehr Aroma im Getränk – weil die Zutaten deutlich länger reifen können und frischer verarbeitet werden. Und es geht dabei natürlich auch um Nachhaltigkeit. Wer lokal produziert, hat kurze Transportwege und schont somit die Umwelt. Für uns sieht so die Zukunft der Getränkeproduktion aus.
Natürlich lassen sich nicht alle Getränke aus regionalen Zutaten herstellen. Kaffee-Röstereien beispielsweise sind einfach auf einen Rohstoff angewiesen, der in unseren Breitengraden nicht wächst. Dort wünschen wir uns dann aber einen umsichtigen Umgang mit den Produzent*innen. So bieten eigentlich alle unserer Röstereien Direct Trade- oder Fair-Trade-Kaffeebohnen aus speziellen lokalen Kooperationen an, bei denen auf einen nachhaltigen Anbau geachtet wird und Farmer*innen besser entlohnt werden, als es sonst in der Branche üblich ist.
Getränke sind Yaschas große Leidenschaft (Honst & Rare).
Was unterscheidet euer Sortiment von dem anderer Getränkehändler und wen möchtet ihr mit diesem Angebot ansprechen?
Wir unterscheiden uns durch unser klares Produktversprechen: Wir haben keinen Mainstream. Wir unterstützen die Marken und Produkte mit weniger Medienpräsenz und Marketinggeld als Coca-Cola, Jack Daniels oder Melitta Kaffee. Unabhängige Anbieter liegen uns am Herzen. Wir haben außergewöhnliche Getränke, die einfach Spaß machen, weil sie mit Hingabe und Leidenschaft hergestellt werden. Und davon haben wir eine riesige Auswahl, wie man sie im Fachhandel vor Ort niemals anbieten könnte. Durch unseren Plattformansatz geben wir allen Produzent*innen und Verkäufer*innen die Möglichkeit, ihre Produkte über das Internet an eine größere Zielgruppe als die bisherige zu bringen.
Ansprechen wollen wir damit schon alle Entdecker und Genießer*innen. Wer Bock auf gute, leckere Getränke hat, ist bei uns genau richtig.
Wie nachhaltig ist die Getränkebranche aktuell und wo seht ihr noch Verbesserungsbedarf?
Die Getränkebranche war vor 20 Jahren eine der ersten, die aufgrund des Pfandsystems ihr Geschäft doch schon ordentlich umkrempeln musste. Der Kreislauf der leeren Flaschen ist zwar nicht frei von Kritik, aber definitiv eine wichtige nachhaltige Eigenschaft der Branche.
Darüber hinaus gibt es natürlich wie in jeder Branche mit industrieller Produktion etliche Punkte, die einer Verbesserung oder Optimierung bedürfen. Aber auch hier bestimmen die großen, globalen Player das Geschehen und haben starken Einfluss auf den Verbleib des Status quo und das, was als nächstes gemacht werden soll. Die circa 15-20 % der Anbieter und Marken haben einen Umsatzmarktanteil von etwa 70 %.
Ein Aspekt, der sicherlich zu Innovation führen wird, ist der aktuelle Trend hin zu kleineren, unabhängigen Anbietern. Während es im Jahr 2000 nur etwa 100 Kaffeeröstereien gab, weil große Konzerne das Geschäft komplett vereinnahmt hatten, sind es heute laut Deutschem Kaffeeverband wieder weit über 1.000.
Welche Maßnahmen ergreift ihr, um Nachhaltigkeit in eurem unternehmerischen Handeln zu implementieren?
In meinen Augen bedeutet Nachhaltigkeit nichts anderes als soziale Verantwortung. Diese soziale Verantwortung tragen nicht nur Menschen, sondern auch Unternehmen, die genauso Teil der Gesellschaft sind.
Verantwortung für die Gesellschaft und ökologische Umwelt sollte in allen Bereichen eines Unternehmens eine vordergründige Rolle spielen, damit nicht erst hinterher bestimmte Maßnahmen ergriffen werden müssen. Genauso versuchen wir das auch zu leben: die Verantwortung im Kern auf alles mögliche Tun und Handeln anzuwenden. Das bedeutet natürlich, dass die Verantwortung für jeden Bereich vom Menschen/Teammitglied hinterfragt und angewandt werden muss. Das fängt bei der Geschäftsidee an, geht über zum Umgang mit unseren Plattformverkäufer*innen, den Magazinbeiträgen, die wir unseren Kunden präsentieren, hin zum Miteinander im Team und der Gestaltung unserer Teamevents.
Ein gutes Miteinander ist dem Team von Honest & Rare wichtig (Bild: Honest & Rare).
Zum Abschluss, habt ihr ein Lieblingsgetränk oder eine besonders leckere Empfehlung für uns?
Ein Lieblingsgetränk ist schwer auszumachen, wenn man sein Geschäft gerade aufgrund der Vielfalt und den endlosen Variationen und Rezepturen liebt. Aber zwei leckere Empfehlungen haben wir für euch: Wir erfreuen uns an den immer besseren alkoholfreien Spirituosen- und Wein-Alternativen. Alkoholfreier „Gin“ und alkoholfreier „Wein“ oder „Sekt“ werden tatsächlich immer besser und eine echte, leckere Alternative.
Das Zweite: Craft Beer zusammen mit den passenden Pralinen. Bei diesem Pairing kann man sich auf interessante Geschmacksentdeckungen freuen.
Vielen Dank für das Interview, Yascha!
Dir schwebt nun auch noch eine Frage im Kopf herum, die du gerne an Honest & Rare stellen möchtest?
Dann schreib sie in die Kommentare – wir freuen uns auf den Austausch mit dir!
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