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Kleiner Vogel – großes Bewusstsein

UNTERNEHMENSVORSTELLUNG | Das leipziger Label little kiwi setzt auf moderne Mode, die nicht nur das FairWear-Siegel, sondern auch zusätzliche ökologische Zertifikate trägt. Die T-Shirts, Hoodies und Beutel werden mit veganen, wasserbasierten Farben im Siebdruck-Verfahren bedruckt.

UNTERNEHMENSVORSTELLUNG | Das leipziger Label little kiwi setzt auf moderne Mode, die nicht nur das FairWear-Siegel, sondern auch zusätzliche ökologische Zertifikate trägt. Die T-Shirts, Hoodies und Beutel werden mit veganen, wasserbasierten Farben im Siebdruck-Verfahren bedruckt.

04.10.2017

LifeVERDE: Frau Kassner, wofür steht little kiwi und woher stammt der Name?

Olga Kassner: Wir sind ein junges Leipziger Label, das ausschließlich Textilien mit Fairwear-Siegel und ökologischen Zertifikaten – überwiegend GOTS – im Handsiebdruck mit wasserbasierten Farben in Kleinserie bedruckt und verkauft.

Der sympathische Kiwi hat für den Menschen keinen direkten Nutzen, ist dennoch durch die Einschränkung und Veränderung seines Lebensraumes ein bedrohtes Tier. Er steht also symbolisch für unseren ökologischen und sozialen Anspruch.

Welche Produkte bietet little kiwi an und was ist Ihre Zielgruppe?

Wir haben mit T-Shirts für Frauen, Männer und Kinder begonnen. Bald sind Sweater, Hoodies, Tops und Sweatshirts hinzugekommen, ebenso Turn- und Einkaufsbeutel.

Öko-Textilien haben sich schon lange vom Image befreit, kratzig und unförmig zu sein. Unsere Zielgruppe sind daher Menschen, die ein hohes ökologisches Bewusstsein mit dem Anliegen verbinden, Kleidung mit modischem Chic und besten Trageeigenschaften zu kaufen. Dabei gibt es keine Altersbegrenzung. Unsere Kundschaft reicht von Teenagern über junge Familien mit Kindern bis hin zu Senioren.

Wie lang gibt es little kiwi schon und was gab den Anstoß zur Unternehmensgründung?

Als Webshop ist das Label seit 2014 präsent. Im gleichen Jahr waren wir bei der Designers Open auch erstmals „zum Anfassen“ in der Öffentlichkeit. 2015 wurde das Geschäft mit der Druckwerkstatt im Leipziger Westen eröffnet. Arbeitsbedingungen und Wahrnehmung haben sich damit deutlich verbessert.

Neben dem Wunsch, eigene grafische Ideen umzusetzen, war die Unzufriedenheit mit den Angeboten der großen Ketten ein wichtiger Anstoß für die Gründung. Wir bieten nur Kleidung an, die wir auch selbst gern tragen.

Inwiefern unterscheidet sich fair produzierte Kleidung von herkömmlicher Kleidung?

Das Fairwear-Siegel wurde speziell für Kleidung entwickelt, eine internationale Stiftung überwacht die gesamte Produktionskette. Die Kriterien sind strenger als beispielsweise beim weit verbreiteten Faitrade-Siegel. Die Zertifizierung garantiert die Einhaltung sozialer Mindeststandards wie etwa Verbote von Zwangs- und Kinderarbeit, feste Arbeitszeiten, Living Wages sowie Vereinigungsfreiheit in den betreffenden Unternehmen. Wichtig ist die Kombination von Fairwear mit ökologischen Zertifikaten, um außerdem Monokultur, Umweltschäden und Wassermangel zu vermeiden.

Nachhaltige und faire Mode wird immer beliebter - jedoch ist sie vielen noch immer zu teuer. Was denken Sie darüber?

Nachhaltige Mode ist langlebig und damit im Endeffekt nicht teurer als Ware, die man nach kurzer Zeit wegwerfen muss. Faire Produktion hat natürlich ihren Preis, aber ein „Weiter so!“ auf Kosten der Umwelt und der Bevölkerung ärmerer Länder können wir alle uns nicht mehr leisten. Die Folgen mit Klimawandel und Massenmigration sind wesentlich teurer. Billigware wird nicht als wertvoll und erhaltenswert angesehen, obwohl ein erheblicher Ressourcenverbrauch und viel menschliche Arbeit drin steckt. Ein Umdenken kann nicht mit Dumpingpreisen erzielt werden.

Welche Trends im Bereich fair fashion finden Sie momentan besonders spannend?

Die Zahl der Anbieter und damit die Auswahl wächst kontinuierlich. Zudem entwickelt sich eine Vielfalt im Verständnis des Begriffs „nachhaltig“. Neben fairer Produktion und ökologisch kontrolliertem Baumwollanbau gehört auch das Recycling dazu, z.B. von Baumwollresten oder Polyesterprodukten, die in den Stoffkreislauf zurückkehren. Ein weiterer Weg sind Zellulosefasern aus ökologischer Forstwirtschaft auf Böden, die sich nicht für die Landwirtschaft eignen. Die Bäume tragen zum Co²-Abbau bei. So haben wir auch Textilien aus Modal und Tencel im Angebot.

Allerdings gibt es noch viel Aufklärungsarbeit zu leisten. Darum hat sich little kiwi aktiv an der 2017 erstmals auch in Leipzig ausgetragenen Fashion Revolution Week beteiligt und gehört dem Netzwerk „Leipzig fair kleiden“ an.

Verraten Sie uns, was es künftig Neues von Ihnen geben wird?

Wir erweitern ständig die Kollektion – neue Modelle, neue Farben, neue Druckmotive. Bald möchten wir auch Hosen und Kleider anbieten. Außerdem arbeiten wir stetig an der eigenen Umweltbilanz. Wir verwenden Ökostrom und nutzen Car-Sharing statt eines eigenen Autos. Neben den bisherigen veganen Druckfarben bieten wir als zweite Variante seit einigen Monaten auch Textilien an, die mit GOTS-zertifizierter Farbe bedruckt werden.

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