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Kerzen selbst gemacht

Kerzen selber machen ist eine umweltschonende und nachhaltige Methode, um Licht in die dunkle Jahreszeit zu bringen. Wie das geht, haben wir einmal zusammengefasst.

Kerzen selber machen ist eine umweltschonende und nachhaltige Methode, um Licht in die dunkle Jahreszeit zu bringen. Wie das geht, haben wir einmal zusammengefasst.

07.12.2021 (aktualisiert, erstveröffentlicht am 05.11.2018) | Ein Beitrag von Eva Burghardt und Saphira Conradi | Bild: Unsplash

Der Winter naht, draußen wird es kalt und dunkel. Jetzt beginnt die gemütliche Zeit mit warmen Tee, leckeren Keksen und brennenden Kerzen für eine lauschige Stimmung. Vor allem in der Adventszeit ist die Luft erfüllt von Kerzenduft und schummrigem Licht. Doch auch bei Kerzen stellt sich die Frage der Nachhaltigkeit. Viele der stimmungsvollen Lichtspender sind nämlich alles andere als umweltfreundlich. So sind Paraffin-Kerzen ein Erdöl-Produkt, also extrem umweltschädlich. Wer die Umwelt schonen möchte, greift auf Bio-Kerzen zurück. Hier werden vor allem Stearin-Kerzen empfohlen deren Basis entweder pflanzliche oder tierische Fette sind. Aber auch hier verstecken sich Umweltsünden: Als pflanzliches Fett wird häufig Palmöl.  

Eine umweltfreundlichere Alternative sind Kerzen aus Bienenwachs. Die enthalten zwar weniger schädliche Inhaltsstoffe, sind dafür aber ein tierisches Produkt, das nicht sehr ergiebig ist. 

Kerzen einfach selber machen

Wer die Natur und die Umwelt schonen möchte, muss in der kalten Jahreszeit aber trotzdem nicht im Dunkeln sitzen. Warum nicht einfach mal selber Kerzen machen? In vielen Haushalten haben sich über die Jahre viele Reste alter Kerzen angesammelt, die zu klein sind, um sie weiter zu nutzen aber zu schade, um sie wegwerfen. Solche Kerzenüberbleibsel eignen sich perfekt zum selber machen von Kerzen. Sind davon einmal genügend beisammen, kann es losgehen.

Rote Kerze

Auch die Kerzen für den Adventskranz kannst du leicht selbst machen (Bild: Unsplash).

Kerzen gießen

Um Kerzen zu gießen, brauchst Du folgende Zutaten: 

  • Wachs- und Kerzenreste
  • Ein Gefäß für die Kerzen (hier eignen sich Kaffeetassen, leere Einweggläser oder eine Klopapierrolle)
  • Garn oder einen dicken Wollfaden
  • Eine leere Konservendose
  • Ein Essstäbchen oder einen Zahnstocher

Hat man die Zutaten alle beisammen, kann es losgehen: Als erstes gibt man die Wachs- und Kerzenreste in die leere Konservendose und erhitzt diese mit dem Wachs in einem Wasserbad bis das Wachs geschmolzen ist. Jetzt kannst Du auch alte Dochtreste aus dem geschmolzenen Wachs entfernen. Kleiner Tipp: Wenn die Farbreste nicht zueinander passen, kannst du Wachs auch mit Resten von Wachsmalstiften in deiner Wunschfarbe gestalten. In der Zwischenzeit bindest Du das Garn oder den Wollfaden um das Essstäbchen und legt des auf das Kerzengefäß. Hierbei sollte man darauf achten, dass der spätere Docht bis an den Boden reicht, damit die Kerze auch abbrennen kann.

Nachdem das Wachs heiß geworden ist, gibt man es vorsichtig in das Gefäß mit dem Docht. Jetzt muss das Wachs nur noch auskühlen und fertig ist die selbst gemachte Kerze. Wer sich für ein Einmachglas oder eine Kaffeetasse entschieden hat, kann die Kerze direkt benutzen. Als Dekoration sind diese Kerzen ein echter Hingucker. Wer die Kerze in die Klopapierrolle gegossen hat, löst nach dem Abkühlen vorsichtig die Rolle vom Wachs und fertig ist die klassische Stumpenkerze. Für eine farbliche Abstufung gibst Du einfach nacheinander verschieden farbiges Wachs in das Gefäß und lässt es ein wenig antrockne bevor die nächste Schicht hinzu kommt.

Kerzenziehen

Wer es klassisch mag und lieber Stabkerzen selber machen möchte, kann die Kerzen auch ziehen. Bei dieser Methode wird der Docht der Kerzen immer wieder in flüssiges Wachs getränkt und hinausgezogen. Nach und nach legt sich das Wachs um den Faden. Der Vorgang wird so oft wiederholt, bis die gewünschte Dicke der Kerze erreicht ist. Hierfür brauchst DU:

  • Ein hohes Gefäß (in etwa so hoch wie die Stabkerze später sein soll)
  • Einen Baumwollfaden oder Garn
  • Einen Nagel zum Beschweren des Fadens

Zuerst wird das Wachs in dem Gefäß erhitzt – auch hier eignet sich ein Wasserbad. Dann wird der Faden am unteren Ende des Nagels befestigt. Das ist wichtig, damit die Kerze später nicht vom Docht herunterrutscht. Der Faden sollte knapp 20 cm länger als die spätere Kerze. Wenn das Wachs warm ist, kannst du den Docht zu einer Schlaufe um einen Stift oder deinen Finger wickeln. Dann tauchst du ihn langsam in das Gefäß ein und wartest einige Sekunden bis sich das flüssige Wachs um den Faden gelegt. Danach ziehst du den Faden vorsichtig wieder hinaus und wartest einen Moment, bis das Wachs getrocknet ist. Wiederhole den Vorgang beliebig oft, bis deine Kerze die gewünschte Dicke hat. Kleiner Tipp: Je länger Du die Kerze der Luft zwischendurch trocknen lässt, desto dicker wird sie später. Für eine gedrehte Kerze kannst du den Faden nach dem zweiten oder dritten Mal eintauchen zwirbeln. Dadurch dreht sich der Docht mit dem Wachs und die Kerze zwirbelt sich hinterher elegant in die Höhe.

Viele Teelichter

Selbstgezogene Kerzen eignen sich auch super als Geschenk (Bild: Unsplash).

Nachhaltig durch die dunkle Jahreszeit

Es gibt noch viele weitere Methoden, um Kerzen selbst zu machen. Der Fantasie sind hier keine Grenzen gesetzt. Du kannst zum Beispiel als Gefäß auch eine halbierte und ausgehöhlte Zitrone oder Orange nehmen. Das sieht nicht nur schön aus, sondern ist auch nachhaltig, da so kein extra Gefäß nötig ist, um die Kerzen zu gießen. Nutze am besten bei jeder Methode eine Unterlage zum Beispiels aus Zeitungspapier – so kann nichts daneben gehen. Und jetzt viel Spaß beim Kerzen selber machen und eine gemütliche, nachhaltige Winterzeit.

Wenn dir das Selbermachen deiner Kerzen doch zu anstrengend ist, kommst du hier zu einem Interview mit einem Rapswachs-Kerzenhersteller.

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Mehr Tipps von uns rund um eine nachhaltige Weihnachtszeit: Bio-Glühwein für zu Hause

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