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Inspiriert von Natur und Mensch – faire Schmuckstücke von Kristin Elm

INTERVIEW | Nachhaltiger Schmuck, der aus fairmined zertifiziertem Material besteht und in Deutschland produziert wird – genau das bietet dir der Schmuck von Kristin Elm.

INTERVIEW | Nachhaltiger Schmuck, der aus fairmined zertifiziertem Material besteht und in Deutschland produziert wird – genau das bietet dir der Schmuck von Kristin Elm.

15.03.2023 | Ein Interview von Luisa Bremer und Hannah Chondros | Bild: Djordje Djordjevic

Schmuck hat eine große Bedeutung für uns. Er verbindet uns mit Menschen und Erlebnissen, wie besondere Freundschaften und Urlaubserinnerungen. Jedoch wird herkömmlicher Schmuck oft nicht nachhaltig und ressourcenschonend produziert. Die Arbeiter*innen werden zudem oft unfair bezahlt. Glücklicherweise zeigt der Nachhaltigkeitstrend der letzten Jahre auch auf dem Schmuckmarkt seine Wirkung, sodass immer mehr Produzenten eine faire Bezahlung und nachhaltigen Abbau fördern.

Genau diese Ansprüche setzt Kristin Elm in ihrer Schmuckwerkstatt um. Sie hat sich auf die Herstellung von fairem Schmuck spezialisiert und unterstützt dabei faire Arbeitskonditionen. Durch die Zusammenarbeit mit zertifizierten Minen entstehen nachhaltige Schmuckstücke für dich. Im Interview mit LifeVERDE berichtet die Gründerin über ihren Werdegang, ihr Nachhaltigkeitskonzept und verrät uns, welches Schmuckstück ihr besonders am Herzen liegt.

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LifeVERDE: Liebe Kristin, bitte stelle dich und deinen Schmuck gerne einmal vor!

Kristin Elm: Ich bin seit über zehn Jahren Goldschmiedin und Schmuckdesignerin. 2013 bin ich nach Berlin gekommen und habe immer auch selbständig gearbeitet, es war eigentlich nie was Großes, eher nebenher. Irgendwann wollte ich mehr daraus machen. 

Die Kollektion ist im letzten Jahr herausgekommen, bestehend aus Ringen, Creolen und Armreifen der Serie CORNERS und Ohrringe der Serie LEAVES in zwei Formen. Herzstück der Kollektion ist der sogenannte Autorenschmuck. Das sind Schmuckstücke, die keinen bestimmten "Zweck" haben, freien Impulsen folgen und absolute Einzelstücke sind. 

Woher stammt deine Leidenschaft, selbst Schmuck zu designen und wie kam es dazu, dass du dein kreatives Hobby zum Business gemacht hast? 

Mir liegt das handwerkliche Arbeiten sehr. Es macht mich zufrieden, mich in das Material und seine besonderen Eigenschaften zu vertiefen, etwas mit eigenen Händen hervorbringen zu können. Metalle sind wunderschön, langlebig, unendlich gestaltbar und sehr qualitativ. Es hätte auch Holz sein können, aber Metall liegt mir mehr;). 

Die Gründung eines nachhaltigen Schmucklabels wuchs mit der Zeit. Ich wollte es einfach probieren und habe mir viele Fragen gestellt. Das erste Mal wirklich ernsthaft, wie will ich in Zukunft arbeiten und wie kann ich verantwortungsvoll mit diesen wertvollen Rohstoffen Silber, Gold und Edelsteinen umgehen.


Elegant und dezent – der Schmuck von Kristin Elm überzeugt in voller Linie (Bild: Djordje Djordjevic). 

Von der Idee bis zum Start: Was waren bisher die größten Herausforderungen, denen du in der Selbstständigkeit begegnet bist? 

Zur selben Zeit alle laufenden Aufgaben und Termine zu managen und ständig neu zu priorisieren. Mich dabei in ganz neue Felder einzuarbeiten, zum Beispiel hatte ich von Marketing keine Ahnung. Ein typischer Tag sieht dann so aus wie heute. Ich schreibe an einem Interview, dann schneide ich ein Reel für Instagram und lade es hoch. Der nächste Termin mittags ist ein grünes Gründungs-Café, wo ich mir Anregungen holen möchte. Und danach mache ich neue Fotos für den Onlineshop. Vieles bleibt liegen, ich stecke quasi noch mitten im Aufbau. Aber das Fundament steht.  

Zu deiner Kollektion gehören u.a. Ketten, Ringe und Ohrringe. Welche Materialien verwendest du für deine Schmuckstücke? 

Ich nutze ausschließlich faire und recycelte Rohstoffe. Die Herkunftsländer der fairen Metalle sind Peru oder Kolumbien.  

Recycelte Metalle machen auch viel Sinn. Darunter versteht man Altmetalle, die durch den Prozess des Einschmelzens und Neu-Legierens zu einem gereinigten Material wiederaufbereitet werden. Sie sind zudem ressourcenschonend. Die ganze Aufbereitung erfordert jedoch auch hohe Mengen an Energie und die Herkünfte der im Handel erhältlichen recycelten Metalle sind nicht immer klar und werden zum Teil falsch deklariert.  

Ich mache das abhängig vom benötigten Material und auch vom Preis, aber ich bevorzuge die fairen Metalle. Sie bieten die Lebensgrundlage für Millionen Menschen im Kleinbergbau, das möchte ich unterstützen. Sie sind etwas teurer, aber mit Transparenz und guter Kalkulation lässt sich das den Kund*innen gegenüber vertreten. Ich sage immer, die konventionellen Metalle sind zu günstig, vor allem Silber, aber sie werden mitunter für einen sehr hohen Preis an Mensch und Umwelt gewonnen.

Wie garantierst du, dass die Materialien wirklich fair produziert und abgebaut werden? 

Die Lieferanten, mit denen ich arbeite, garantieren das durch nachvollziehbare und direkte Herkunftsbelegung. Bei mir ist das FAIREVER in Leipzig. Sie arbeiten mit Fairtrade- oder Fairmined zertifizierten Minen zusammen. 

Die Standards des verantwortungsvollen Kleinbergbaus bedeuten nicht nur für Menschen signifikante Verbesserungen, auch für die Umwelt. Durch hohe Kontrollsicherheit bei der Gewinnung der Rohstoffe soll verhindert werden, dass giftige Chemikalien wie Quecksilber die Natur markant schädigen. Renaturierung und Umweltschutz gelten als ökologische Standards im nachhaltigen Kleinbergbau. 

Welche Herausforderungen in puncto Nachhaltigkeit und faire Arbeitsbedingungen siehst du in der Schmuckbranche und wo würdest du dir Veränderungen wünschen? 

Bei der Umstellung im letzten Jahr zur fairen Schmuckproduktion bin ich auf einige Schwierigkeiten gestoßen. Manche Herstellungsprozesse bei Kleinstserien erfordern externe Betriebe. In Berlin konnte man meine Wünsche nach separaten Gießanlagen leider nicht erfüllen, also musste ich auf die Suche gehen. Nun arbeite ich mit einer Gießerei in Pforzheim zusammen, die im Moment nur für mich eine separate Herstellung mit fairem Silber macht. Das ist unvergleichlich viel teurer.  

Ich möchte vertretbare Preise anbieten, also musste ich meine Kalkulation umstellen und es war wichtig, transparent zu werden. Die Kund*innen möchten eine Vorstellung vom Produkt und ein gutes Gefühl beim Kauf. Die Herkunft der Dinge, die wir konsumieren, wird in jedem Lebensbereich immer wichtiger.  

Gold und Silber sind sehr wertvolle Materialien, die konventionell oft unter schrecklichen Bedingungen abgebaut werden. Menschen werden ausgebeutet und großen Gefahren ausgesetzt, es gibt Kinderarbeit. Kriege werden damit finanziert. Man sagt auch Konfliktmetalle, weil am Weltmarkt alles zusammenkommt und nicht mehr unterschieden werden kann, aus welchem Land das Material kommt.  

Die Zeit und das Bewusstsein für Dinge verändern sich. Ich habe den Eindruck, die Modebranche ist zum Beispiel weiter. Aber auch in der Schmuckbranche passiert viel. Das Thema Nachhaltigkeit ist für viele sehr wichtig. Vielleicht wurde in der Vergangenheit nicht ausreichend thematisiert, wie lange zum Beispiel schon recycelte Metalle verwendet werden. Es war immer selbstverständlich, Altmetall neu aufzubereiten, schon aus Kostengründen.  


Der Schmuck von Kristin Elm ist nachhaltig und einzigartig (Bild: Kristin Elm).

Und zum Abschluss noch eine persönliche Frage: Hast du einen Lieblingsstein oder -material, mit dem du besonders gerne arbeitest oder gibt es ein Schmuckstück, was für dich persönlich einen ganz besonderen Stellenwert hat? 

Ich arbeite schon am liebsten mit Gold, meist für Auftragsarbeiten. Der Monolith ist das Herzstück der Kollektion. Das Gold habe ich aus meinem Gesellenstück verarbeitet und der Stein ist handgeschliffen. Ein besonderes Stück für mich – das widerstandsfähige Gold zusammen mit der starken Form des Steines. Es steht für Kontinuität und Kraft würde ich sagen.

Vielen Dank für das Interview, Kristin!

Dir schwebt nun auch noch eine Frage im Kopf herum, die du gerne an Kristin Elm stellen möchtest?

Dann schreib sie in die Kommentare – wir freuen uns auf den Austausch mit dir!

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