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Individuelle Trinkflaschen zum Nachfüllen – Retulp im Interview

INTERVIEW | Bei Retulp findest du wiederverwendbare Trinkflaschen mit stylischem Look oder zum selbst gestalten. Mehr zur Marke und ihren Bemühungen um Nachhaltigkeit findest du hier. 

INTERVIEW | Bei Retulp findest du wiederverwendbare Trinkflaschen mit stylischem Look oder zum selbst gestalten. Mehr zur Marke und ihren Bemühungen um Nachhaltigkeit findest du hier. 

15.06.2022 | Ein Interview geführt von Laura Hampel und Franziska Gissel | Bild: Retulp

Es ist uns mittlerweile wohl allen bekannt, dass unsere Ozeane buchstäblich im Plastikmüll ertrinken. Einweg Plastikflaschen spielen dabei eine nicht zu unterschätzende Rolle. Man sollte sich also zweimal überlegen, ob man den Griff zur Plastikflasche heute noch wagen möchte. 

Das Team von Retulp versucht diesem Problem entgegenzusteuern, indem sie wiederverwendbare Trinkflaschen, aus nachhaltigen Materialien, in den unterschiedlichsten Designs anbieten. Welche sozialen Projekte du durch den Kauf einer Trinkflasche von Retulp noch unterstützt, erfährst du im Gespräch mit Debra Overhageböck.

LifeVERDE: Wie seid ihr auf die Idee gekommen, wiederverwendbare Trinkflaschen zu verkaufen und welche Mission steckt dahinter?

Debra Overhageböck: Retulp ist ein niederländisches Unternehmen mit Sitz in Apeldoorn und setzt sich seit 2015 für eine Welt ohne Einwegplastik und sauberes Trinkwasser für jede*n ein. Denn das Plastikproblem wird von Jahr zu Jahr größer, aber die Produktion von Plastik nimmt stetig zu. Und das hat enorme Auswirkungen auf Natur und Umwelt. Deshalb haben wir uns zum Ziel gesetzt, den Plastikhahn zuzudrehen und den Trinkwasserhahn wieder aufzudrehen. Das Problem rundum Plastikmüll und Trinkwassernot in der Welt war der Grundstein für die Entstehung von Retulp!

Und wir haben uns für 2025 ein Ziel gesetzt: 20 Millionen Einwegplastikflaschen pro Jahr einzusparen und 20 Millionen Liter Trinkwasser an Bedürftige zu spenden. Durch die Covid-19-Krise haben wir dieses Ziel knapp verfehlt. Im Jahr 2021 haben wir 17.452.106 Liter Wasser gespendet und 12.244.892 Einwegartikel vermieden. Im Jahr 2022 wollen wir 20.000.000 erreichen und werden weiterhin ehrgeizig mit unseren Partnern zusammenarbeiten!

Retulp steht für Trinkwasser für Entwicklungsländer und weniger Plastikmüll auf der Welt.


Retulp verkauft Trinkflaschen und Thermobecher aus nachhaltigen Materialien (Bild: Retulp).

Welche positiven Auswirkungen hat die Verwendung von Trinkflaschen, wenn man ansonsten Getränke aus Einwegflaschen trinken würde?

Unser Motto ist Mehrweg statt Einweg und auffüllen statt wegwerfen. Denn weltweit treiben laut Schätzung der Vereinten Nationen mehr als 150 Millionen Tonnen Plastik im Meer und jährlich kommen minimal drei Millionen Tonnen dazu. Eine einzige Plastikflasche im Meer benötigt mindestens 450 Jahre zur Zersetzung. Beim Zersetzungsprozess entsteht Mikroplastik, was wiederum in unserem Wasser und unseren Lebensmitteln landet. Und wer will schon Mikroplastik in seinem Körper haben? Das bedeutet, dass es nicht nur um das Müllproblem geht, sondern auch um die eigene Gesundheit.

Allein in Deutschland werden pro Stunde 2 Millionen Plastikflaschen verbraucht. Das sind 17,4 Plastikflaschen im Jahr. Und das nur in Deutschland! Durch die Verwendung einer wiederverwendbaren Mehrwegflasche anstelle von Einwegflaschen leistet jede*r Einzelne also einen riesigen Betrag zur Ressourcenschonung und zum Klimaschutz. Ganz nebenbei tut man noch etwas für die eigene Gesundheit und schont auch noch seinen Geldbeutel.

Was ist der Unterschied von Retulp Flaschen im Vergleich zu anderen wiederverwendbaren Trinkflaschen?

Umweltbewusstsein lässt sich besonders gut mit den farbenfrohen Alternativen zu Einwegplastikflaschen und Take-away Produkten ausdrücken. Die Produkte von Retulp sind lebensmittelecht, BPA-frei, besonders einfach zu reinigen und werden auch noch so umweltfreundlich wie es nur geht hergestellt – sowohl in der Produktion als auch im Material. Darüber hinaus haben Unternehmen, die wiederum eine Vorbildfunktion in Sachen Nachhaltigkeit haben, die Möglichkeit, die Produkte von Retulp bedrucken zu lassen und als Werbemittel einzusetzen. Das Sortiment enthält eine Vielzahl unterschiedlicher Produkte, Größen und Formen für ganz unterschiedliche Zwecke. Ob im Büro, beim Sport oder im Alltag – für jeden Anlass ist etwas dabei. Sie tun beim Kauf eines Produktes von Retulp sogar etwas Gutes, denn für jede Trinkflasche spendet Retulp einem Entwicklungsland das 1000-fache an Trinkwasser.

Werden die Retulp Trinkflaschen nachhaltig hergestellt?

Die Trinkflaschen von Retulp werden so nachhaltig und umweltfreundlich wie es eben geht hergestellt. Wir achten auf nachhaltige Materialien, effiziente Ressourcennutzung, kurze Transportwege, umweltfreundliche Verpackungen, qualitative hochwertige Produkte, um eine lange Lebensdauer zu gewährleisten und vieles mehr.

Allerdings lassen die Möglichkeiten nicht immer zu, z.B. direkt in den Niederlanden zu produzieren. Dennoch sind wir immer bemüht, um das Beste für die Umwelt rauszuholen und die Natur so wenig wie nur möglich zu belasten. Und selbstverständlich schauen wir jedes Mal aufs Neue, ob es neue Möglichkeiten und Chancen gibt, um noch nachhaltiger zu werden. Für uns, für andere und für den Planeten.

Welche Bedingungen müssten sich ändern, damit weniger Einwegflaschen gekauft werden?

Eine Plastikverpackung hat meist einen kurzen Nutzen, muss allerdings mehrere Jahrhunderte in der Natur abgebaut werden. Wenn wir das Problem wirklich angehen möchten, müssen wir die Verpackung und Verwendung von Produkten ordentlich überdenken. Dabei spielen Regierungen und Unternehmen eine entscheidende Rolle. Oft werden Scheinlösungen wie Recycling, Biokunststoff und Papier statt Plastik als DIE Lösung angepriesen. Aber wie schon erwähnt – es sind nur Scheinlösungen.

Wussten Sie beispielsweise, dass mehr als 90% aller produzierten Kunststoffe noch nie recycelt wurde? Die Menge an Kunststoffabfällen nimmt stetig zu, es gibt allerdings wenig Kapazitäten zum Recyclen von Kunststoff und der Handel wird nicht kontrolliert. Somit landet der Großteil der Kunststoffe in der Umwelt oder aber auf Mülldeponien. Auch Papier ist keine Lösung, denn es gibt nicht annähernd genug Recyclingpapier, um den Bedarf zu decken. Somit werden mehr Waldflächen abgeholzt, um der Nachfrage gerecht zu werden. Die Idee hinter Biokunststoffen ist gut – allerdings können die oft kompostierbaren Biokunststoffe meist nur unter den richtigen (industriellen) Bedingungen abgebaut werden. Landet ein Biokunststoff beispielsweise im Meer, kann eine Schildkröte genauso gut daran ersticken, wie bei einem „normalen“ Kunststoff.

Eigentlich ist es also gar nicht so schwer: Wir benötigen Verpackungen, die wiederauffüllbar oder wiederverwendbar sind, um der Wegwerfkultur den Kampf anzusagen.

Individuell bedruckte Mehrweg-Trinkflaschen von Retulp (Bild: Retulp).

Was für einen Umgang mit Einwegplastik würdet ihr euch zukünftig wünschen?

Ob im Haushalt, im Büro, im Supermarkt oder in der Gastronomie – in vielen Fällen ist Plastik noch immer einfach unerlässlich. Inzwischen achten zwar immer mehr Menschen darauf, weniger Plastik im Alltag zu verwenden, allerdings gibt es oft einfach keine Alternative oder es ist in dem Moment „einfacher“ oder günstiger auf das Plastikprodukt zurückzugreifen.

Wir wünschen uns, dass dieser Gedankengang der Vergangenheit angehört. Das zunehmende Bewusstsein der Gesellschaft für Umwelt- und Klimaschutz sollte auch kurzfristig Taten sprechen lassen. Sowohl Unternehmen als auch Konsumenten können ganz einfach selbst aktiv werden, um Einwegplastik aus der Welt zu schaffen.

Gemeinsam können wir uns verändern und einen Unterschied machen! Wir teilen gern einige Tipps mit Ihnen:

  • Teilen Sie mit Freunden und über die sozialen Netzwerke, was Sie über die Gefahren des Plastikabfalls wissen.
  • Kaufen Sie kein Quellwasser aus Flaschen, sondern trinken Sie Leitungswasser.
  • Verwenden Sie Alternativ für Ihren täglichen Kaffee, Tee und ihr tägliches Mittagessen, wiederverwendbare Wasserflaschen, Trinkbecher, Teller und Besteck.
  • Nehmen Sie Ihre eigene Einkaufstasche mit, wenn Sie einkaufen gehen.
  • Benutzen Sie keine Kosmetikprodukte, die Microbeads enthalten. Microbeads sind mikroskopisch kleine Plastikstückchen, die in manchen Kosmetikprodukten wie Scrubs, Sonnencremes und Shampoo gebraucht werden.
  • Lassen Sie rumliegenden Abfall nicht liegen, auch wenn Sie nicht derjenige sind, der den Plastikabfall auf der Straße hinterlassen hat.
  • Besuchen Sie auch einmal den lokalen Markt anstelle des Supermarkts. Auf Märkten können Sie Produkte kaufen, die nicht verpackt sind.

Also weg von der Wegwerfkultur, hin zu wiederverwendbaren Alternativen! Retulp bietet eine Vielzahl nachhaltiger Alternativen, wie beispielsweise hochwertige Trink- und Isolierflaschen, Thermobecher, Lunchprodukte und inzwischen auch Taschen, die im Alltag jede Menge Plastik ersetzen. Die perfekten Wegbegleiter für unterwegs!

Habt ihr in Zukunft weitere Produktideen und Ziele, wie ihr Plastikprodukte durch Mehrwegprodukte ersetzen könnt?

Aber klar! Wir sind immer und überall damit beschäftigt, welche nachhaltigen Alternativen wir zukünftig noch bieten können. Seit kurzem haben wir selbst nachhaltige Taschen in unser Sortiment aufgenommen. Die nachhaltigen Taschenkollektionen werden aus upgecycelten LKW-Planen, Autogurten, oder Reifen in den Niederlanden hergestellt. Wir nutzen die sogenannten „Abfälle“, die im Produktionsprozess entstehen, für die Herstellung schöner und stylischer Taschen. Abfälle hört sich natürlich nicht gerade schön und stylisch an, aber oftmals wird bei der Produktion von z.B. Autogurten nicht das gesamte Material genutzt und es entstehen Reste, ergo Abfälle.

Außerdem haben wir es uns zum Ziel gesetzt bis zum Jahr 2025 20.000.000 Plastikflaschen einzusparen und 20.000.000 Liter Wasser pro Jahr zu spenden. Denn mit jeder verkauften Trinkflasche wird auch noch das 1.000 fache des Inhalts an Trinkwasser an Entwicklungsländer gespendet. Aber dieses Ziel erreichen wir nicht ohne die Hilfe von Partnern, Unternehmen und Konsumenten. Helfen Sie auch mit und join the wave!

Vielen Dank für das Interview, Debra!

Dir schwebt nun auch noch eine Frage im Kopf herum, die du gerne an Retulp stellen möchtest?

Dann schreib sie in die Kommentare  wir freuen uns auf den Austausch mit dir!

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