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Grüne Kreditkarten für nachhaltiges Einkaufen

HITLIST | Umweltbewusstsein beim Einkaufen ist schon länger kein Trend mehr und immer häufiger wechseln Verbraucher zu Anbietern nachhaltiger Kreditkarten. Doch wie genau unterscheiden sich diese von herkömmlichen Varianten? Das erfährst du in diesem Beitrag.

HITLIST | Umweltbewusstsein beim Einkaufen ist schon länger kein Trend mehr und immer häufiger wechseln Verbraucher zu Anbietern nachhaltiger Kreditkarten. Doch wie genau unterscheiden sich diese von herkömmlichen Varianten? Das erfährst du in diesem Beitrag.

18.06.2021 | Ein Beitrag von Marvin Lehnert | Bild:Unsplash

Vorab können wir direkt eine Frage aus dem Raum nehmen – Eine Karte, die dir ein rein nachhaltiges Geschäftsmodell bietet, gibt es zum heutigen Zeitpunkt noch nicht. Denn damit das Geld seinen Weg findet, spielen gleich mehrere Faktoren zusammen. Dabei kommt es nicht nur allein auf die Anbieter nachhaltiger Kreditkarten an, sondern auch auf die für die Zahlungsabwicklung selbst zuständigen Institute. Dennoch gibt es gute Alternativen, mit denen du zumindest im Großteil Nachhaltigkeit mit dem Erwerb einer Kreditkarte erhältst.

Hier findest du Anbieter und Informationen zum Thema nachhaltige Banken und nachhaltige Finanzen!

Was sind nachhaltige Kreditkarten?

Bevor du dich für eine neue Bank entscheidest, sollte die Überlegung im Raum stehen: Wie wird mein Geld eigentlich weiterverwendet? Denn die meisten Banken sind am konventionellen Markt unterwegs und unterstützen oftmals Branchen, deren Fokus in erster Linie nicht unbedingt auf Nachhaltigkeit beruht. Dazu gehören zum Beispiel Investitionen in Rüstungsexporte oder ins Kohle-Geschäft, was alles andere als umweltfreundlich ist.

Auch deswegen denken immer mehr Menschen über einen Wechsel zu nachhaltigen Banken nach, die ausschließlich ethisch und ökologisch sinnvolle Projekte unterstützen. Ihre Investitionen sind in der Regel transparent offengelegt und geben dir einen guten Überblick, sodass du mit gutem Gewissen dein Geld bei der entsprechenden Bank anlegen kannst.

 Wenn du jetzt an der Supermarktkasse oder im Restaurant bezahlst, dann muss der Händler einen gewissen Betrag des Umsatzes an die Bank abdrücken. Das sieht bei nachhaltigen Banken genauso aus, nur wird dieser kleine Prozentsatz deines Geldes für Umweltschutzprojekte oder andere Initiativen aus dem Bereich Nachhaltigkeit verwendet.


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Wie sehen nachhaltige Kreditkarten aus?

Grundlegend unterscheiden sich nachhaltige Kreditkarten nicht deutlich von herkömmlichen Karten. Ausschlaggebend ist eher die Bank, die hinter der Karte steht oder wie damit nachhaltig gewirtschaftet wird.

Bei über 30 Millionen Plastikkarten, die jedes Jahr neu ausgegeben werden, ist es die beste Möglichkeit, auf recycelten Kunststoff als Ausgangsmaterial zurückzugreifen. Das ist leider ziemlich alternativlos, denn Kreditkarten benötigen auf der einen Seite ein robustes und bruchsicheres Material und müssen auf der anderen Seite noch wichtige Kontoinformationen speichern können. Das funktioniert mit Kunststoff am besten, während die bei der Thematik viel ins Spiel gebrachten Metallkarten bereits bei der Herstellung einen sehr hohen Energieaufwand mit sich bringen und damit nicht wirklich nachhaltig sind. Einzige Alternativlösung zum heutigen Zeitpunkt wäre Holz, aber auch nur mit hohem Standard und aus heimischer Forstwirtschaft.

Auch die Bank dahinter gilt es unter die Lupe zu nehmen. Oft liest man von Bonusprogrammen, die Sachen versprechen wie „1 Euro des Jahresbeitrags für den Schutz der Bäume“, die zwar gut gemeint sind, aber nicht auf das endgültige Wunschresultat von Nachhaltigkeit in allen Bereichen der Geldwirtschaft abzielen. Banken wie die Umweltbank oder die GLS Bank haben dagegen strenge Richtlinien, was alle Bereiche ihres Handelns betrifft und können demzufolge als nachhaltig eingestuft werden.

Von diesen Anbietern gibt es nachhaltige Kreditkarten

Wer eine grüne und nachhaltige Kreditkarte kauft, der muss dafür nicht unbedingt tiefer in die Tasche als bei einer normalen Bank greifen. Ganz im Gegenteil, denn es gibt sogar kostenlose Varianten, die dir den Einstieg in umweltfreundlicheres Bezahlen ermöglichen.


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Nachhaltige Mastercards

Inzwischen haben mehr als 60 Finanzinstitute Mastercards aus recycelbaren und abbaubaren Materialien im Repertoire. Wir stellen dir im Folgenden vier Möglichkeiten vor, bei denen dein Geld in sicheren Händen ist.

GLS Bank Mastercard Classic

Die Mastercard der GLS Bank ist aus PLA-Bio-Rohstoff auf der Grundlage von Maisstärke angefertigt. Einzig wegen des Magnetstreifens, des Hologramms und des Unterschriftenfeldes ist die Karte nicht kompostierbar. Sie verfügt über einen NFC-Chip für kontaktlose Bezahlung und innerhalb des EU-Wirtschaftsraums gebührenfrei einsetzbar. Die Kosten halten sich mit 30 Euro für GLS-Mitglieder und 75 Euro für Nicht-Mitglieder innerhalb eines Jahres auch im Rahmen. Einziges Manko was man der GLS Bank vorwerfen kann ist, dass die Karte momentan noch keine mobilen Bezahldienste wie Apple Pay oder Google unterstützt.

EthikBank Mastercard

Die EthikBank wurde als eine Zweigniederlassung der Volksbank im thüringischen Eisenberg ins Leben gerufen und ist nur in Kombination mit einem Girokonto erhältlich. Dafür kannst du dir sicher sein, dass das Geld ausschließlich für ökologisch sinnvolle Zwecke verwendet wird, die sich über eine monatliche Nutzungsgebühr von 8,50 Euro finanziert. Beim Kauf einer EthikBank Mastercard wird nochmals eine Jahresgebühr von 35 Euro fällig – diese sparst du dir aber, wenn ein jährlicher Umsatz von 4000 Euro über dein Konto wandert. Auch mit der EthikBank kannst du im gesamten EU-Raum flexibel und kostenfrei Geld abheben.

Bunq Mastercard

Mit Bunq hast du dank dem Girokonto “Easy Green” gleich bis zu drei verschiedene Karten für 16,99 Euro im Monat zur Verfügung. Pro 100 Euro Umsatz verspricht Bunq, über das Programm „Eden Reforestation“ einen Baum zu pflanzen. Alternativ hast du die Möglichkeit, mit dem Programm „Freedom of Choice“ selbst zu entscheiden, wie die Bank mit deinem Geld umgehen soll, damit es am Ende dort ankommen kann, wo du es dir wünschst.

Triodos Mastercard

Triodos ist eine nachhaltige Direktbank aus Holland, mit der du weltweit gebührenfrei von deinem Konto abheben kannst. Für ein kontaktloses Bezahlen hat diese Mastercard einen NFC-Chip integriert. Sie ist aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt und mit einer Kontoführungsgebühr von 5,50 Euro monatlich und einer jährlichen Kartengebühr von 39 Euro verbunden.

Nachhaltige Debitkarten

Besonders für Transaktionen im digitalen Raum oder bei internationalen Zahlungen helfen Debitkarten, diesen Prozess zu vereinfachen. Großer Vorteil ist, dass du vor Verschuldung automatisch geschützt bist, denn anders als bei einer Mastercard kann das Konto nicht überzogen werden. Und auch hier gibt es nachhaltige Möglichkeiten, von denen wir dir im Folgenden drei vorstellen möchten.

Visa Card von Tomorrow

Besitzer einer Visa Card von Tomorrow können laut Unternehmensangaben allein durch den Besitz einer solchen Karte den jährlichen CO²-Fußabdruck eines durchschnittlichen deutschen Bürgers ausgleichen und 11,3 Tonnen CO² vermeiden. Die Bank verbindet mobiles Banking mit konsequenter Nachhaltigkeit und greift für eine monatliche Nutzungsgebühr von 15 Euro mit dem klimaneutralen Girokonto Zero auf nachhaltig angebautes Kirschholz aus Österreich als Grundlage für die Karten zurück.

DKB Visa Card

Auch die DKB weiß mit ihrer Nachhaltigkeitsstrategie zu überzeugen und ist ambitioniert, die Position als nachhaltigste Bank in Deutschland auszubauen. DKB investiert in erneuerbare Energien oder Bildungseinrichtungen und spricht sich offen gegen eine Unterstützung der Rüstungsindustrie und von Atomkraftwerken aus. Wenn du dich für ein DKB Cash Konto entscheidest, dann bekommst du dieses nicht nur kostenlos mit einer DKB Visa Card, sondern kannst auch gleich noch ein Zeichen für den Klimaschutz setzen.

awa7

Pro 100 Euro Umsatz, den awa7 macht, wird ein Baum gepflanzt und damit systematisch Wälder neu aufgeforstet. Einziger Kritikpunkt ist die Verwaltung durch die Hanseatic Bank, die nicht unbedingt als nachhaltig gilt und gerne auch in andere Projekte abseits von Nachhaltigkeit und Umweltschutz investiert. Wenn du aber darüber hinwegsehen kannst, dann erhältst du eine dauerhaft gebührenfreie Visa Card, mit der du weltweit an allen VISA-Akzeptanzstellen Geld abheben kannst, ohne dass das an ein Girokonto geknüpft sein muss. Ein cooles Projekt hat awa7 in Kooperation mit Eden Projects am Laufen, die bei jeder Eröffnung eines neuen Kontos direkt 10 Bäume pflanzen.
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Nachhaltige Kreditkarten – Ja oder nein?

Nachhaltige Kreditkarten erleben einen krassen Aufschwung, da immer mehr Menschen vor der Frage stehen, wie sich noch nachhaltiger und umweltfreundlicher leben lässt, selbst wenn eine Kreditkarte dabei nur einen sehr kleinen Teil abdeckt. Trotzdem helfen sie auf Dauer, eine Menge CO² einzusparen – besser weniger als nichts. Ob sich die Karten auf Dauer durchsetzen können, ist heuten och nicht abzusehen. Es ist aber auf jeden Fall eine gute Perspektive da, in Zukunft auch von anderen Banken vermehrt nachhaltige Kreditkarten im Umlauf zu sehen.

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