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Frostschutzmittel: Wie umweltverträglich sind sie und welche Alternativen gibt es?

Gegen Eis auf der Windschutzscheibe helfen Frostschutzmittel und Kratzer. Wie Sie im Winter nachhaltiger und schneller freie Sicht bekommen, lesen Sie hier.

Frostschutz
Designelement

Gegen Eis auf der Windschutzscheibe helfen Frostschutzmittel und Kratzer. Wie Sie im Winter nachhaltiger und schneller freie Sicht bekommen, lesen Sie hier.

29.11.2017| Ein Beitrag von Bianca Schillinger

Bio Frostschutzmittel und Frostschutzmittel selber machen

Bald sinken die Temperaturen nachts dauerhaft unter den Gefrierpunkt. Autofahrer, die nicht den Luxus einer Garage ihr Eigen nennen, greifen auf Frostschutzmittel und den allseits beliebten (und zugleich verhassten) Kratzer zurück. Doch die chemischen Wirkstoffe dieser kleinen Helferlein sind nicht unbedingt gut für die Umwelt.

Das Auto winterfest machen
Bevor die kalte Jahreszeit endgültig Einzug hält, sollte jeder Autofahrer zwei Flüssigkeiten kontrollieren: Das Reinigungsmittel in der Scheibenwischanlage und die Kühlflüssigkeit. Damit diese im Winter nicht gefrieren, müssen nämlich beide mit Frostschutzmittel angereichert werden. Wenn das passiert, sind Schäden am Auto und erhöhte Unfallgefahr durch eingeschränkte Sicht die Folge. Die meisten Kühlflüssigkeiten sind eine Mischung aus vielen verschiedenen Wirkstoffen, unter anderem auch ein Rostschutz und ein Mittel, das mineralische Ablagerungen verhindert. Sie alle sorgen dafür, dass die feinen Schläuche und Düsen nicht verstopfen und der Motor sicher vor Überhitzung geschützt wird.

Kühlmittel ist hochgiftig
All diese Zusätze machen Kühlflüssigkeiten zu einem hochgiftigen Cocktail, der keinesfalls in die Umwelt gelangen darf. Nach dem regelmäßigen Leeren der Tanks (Automechaniker empfehlen, das alle drei Jahre zu tun) muss die Flüssigkeit also ordnungsgemäß entsorgt werden. Sie wird wie Sondermüll behandelt und kann in örtlichen Kfz-Werkstätten und speziellen Annahmestellen abgegeben werden. Die komplexe Zusammensetzung des Kühlmittels macht es extrem schwer, eine umweltfreundlichere Alternative zu entwickeln. Immerhin setzen einige Hersteller mittlerweile auf das Recycling der benutzten Flüssigkeiten, um die destillierten Wirkstoffe wieder in neuen Kühlmitteln zu verwenden.

Umweltverträglicher Durchblick
So alternativlos herkömmliche Kühlmittel auch sind, so vielfältig sind die Möglichkeiten, den Gebrauch von Frostschutzmitteln zumindest einzugrenzen. Denn auch das einfacher zusammengesetzte Frostschutzmittel enthält umweltschädliche Stoffe wie beispielsweise Tenside auf Mineralölbasis. Zum Glück gibt es simple Hausmittel und praktische Lifehacks, die den Einsatz von herkömmlichen Frostschutzmitteln überflüssig machen können.

Frostschutzmittel selbst mischen
Was die Fensterscheiben Zuhause zum Glänzen bringt, funktioniert natürlich auch bei der Autoscheibe: Essig. Für einen angenehmeren Duft kann man Apfelessig verwenden, für ein bisschen Schaum zusätzlich ein paar Tropfen Spülmittel. Um das Einfrieren zu verhindern, gibt man Haushalts-Spiritus hinzu. Der Alkohol senkt den Gefrierpunkt der Mischung und sorgt so für freie Sicht. Ein bewährtes Mischungsverhältnis ist 1:20. Für einen Liter selbstgemachten Frostschutz benötigt man also 950ml Wasser und 50ml Essig/Spiritus-Gemisch. Bei extrem kalten Temperaturen kann der Spiritusanteil auch etwas erhöht werden.

Details und Kaufen: Apfelessig in Bioqualität von byodo findest du beispielsweise bei vekoop (*) zu einem Preis von 3,49€ pro 500ml.

Bio-Frostschutzmittel 
Einige Hersteller haben die Problematik erkannt und stellen mittlerweile biologisch abbaubare Frostschutzmittel her. Diese basieren oft auf nachwachsenden Rohstoffen und verzichten bei der Herstellung auf den Einsatz von Mineralöl. Bio-Frostschutzmittel verwenden stattdessen Zuckertenside aus pflanzlichen Rohstoffen wie Getreide und finden zum Beispiel auch in Bio-Shampoos Verwendung. Um Plastikmüll einzusparen, sollte man immer zu Konzentraten greifen anstatt zu bereits fertigen Mischungen. So hält eine Flasche sehr viel länger und muss seltener ausgetauscht werden.

Details und Kaufen: Beispielsweise dieses Frostschutzmittel (*), erhältlich auf Amazon zu einem Preis von 21,00€ für 5 Liter, ist biologisch abbaubar. 

Kratzer adé
Um auf das allmorgendliche Ritual des Fenster-Freikratzens zu verzichten, genügt meist eine kleine Anschaffung: jeder Baumarkt und viele Supermärkte und Discounter bieten im Winter Folien an, die man mithilfe der Scheibenwischer auf die Frontscheibe klemmt. Wer sich das Geld sparen und gerne etwas recyclen möchte, benutzt einfach einen großen alten Karton. Alle Autoscheiben auf einmal schützen sogenannte PKW-Halbgaragen. Das sind Überzieher aus dünnem Planenstoff, die über die obere Hälfte des Autos gestülpt werden und dank eines Gummibandes an Ort und Stelle bleiben. 

Frostschutzmittel sind im Winter leider unumgänglich für jeden Autofahrer. Doch zumindest für die Scheibenwischanlage gibt es viele nachhaltige Alternativen und Ergänzungen zu den umweltschädlichen Frostschutzmitteln aus dem Baumarkt. Mit ein bisschen Vorbereitung kann der Kratzer also getrost im Handschuhfach bleiben. Wir wünschen gute Fahrt!

Außerdem interessant für Autofahrer: Umweltfreundlich Autowaschen mit LifeVERDE.

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