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Eintöniges Bio-Wein-Angebot?

Für die Rebsortenwahl bei Bio-Wein gibt es durch nationale Regelungen starke Einschränkungen. Ist das Bio-Wein-Angebot deshalb eintönig?

Für die Rebsortenwahl bei Bio-Wein gibt es durch nationale Regelungen starke Einschränkungen. Ist das Bio-Wein-Angebot deshalb eintönig?

19.06.2017 - ein Beitrag von Gessica Mirra

In der Landwirtschaft und auch im Weinanbau ist Nachhaltigkeit seit vielen Jahren ein viel diskutiertes Thema. Denn durch den Einsatz von Pflanzenpflegemitteln, Dünger und mit einem besonders hohen Maschinen- und damit Energie- und Wasseraufwand ist der Weinanbau eine sehr intensive Form der Landwirtschaft.

Grundlegender Unterschied zu konventionellem Wein: Verzicht von syntherischen Dünge- und Spritzmittel bei Bio-Wein

Ziel eines nachhaltigen Weinbaues ist es, möglichst schonend und emissionsarm zu produzieren. Im Weinberg verzichtet der biologisch wirtschaftende Winzer deshalb grundsätzlich auf synthetische Dünge- und Spritzmittel. Er fördert die Widerstandskraft der Reben und schafft ein günstiges Klima für die natürlichen Feinde der Schädlinge, durch Einsaat von Gründüngern, mit Komposten und organischem Material.

"Biologische" Wende 1924

Der Beginn des biologischen Weinbaues ist schwer zurückzudatieren. Schon 1924 wurde von Fritz Stellwaag auf eine ganzheitliche Betrachtung des Weinbaues hingewiesen. Mit dem Aufkommen eines verstärkten Bewusstseins für Umwelt- und Naturschutz, hat sich dann immer mehr eine alternative Einstellung zu den damals üblichen Weinbau-Praktiken entwickelt.

In den mediterranen Weinbauländern Europas hat eine biologische Bewirtschaftung von Weingärten in den 1950er-Jahren begonnen. In diesen klimatrockenen Ländern stellt die Bekämpfung von Pilzkrankheiten aber ein wesentlich geringeres Problem dar als in nördlich feuchten Weinanbauregionen.

 

Bio-Wein: Höhere Produktionskosten

Die Produktionskosten von Bio-Wein sind deutlich höher. In den verschiedenen Ländern werden daher Unterstützungsbeiträge für Biobetriebe, vom Nationalstaat und der Europäiaschen Union, - nach Anmeldung und Einhaltung der Richtlinien sowie regelmäßigen Kontrollen - ausgezahlt.
Auch weil bei der biologischen Produktion ein erhöhtes Produktionsausfallrisiko besteht. Dieses ist abhängig von der Rebsorte, der Lage und dem Witterungsverlauf.

Mangel an organischem Dünger

Bei Bio-Weinbaubetrieben ist die Beschaffung ausreichender Mengen an organischem Dünger häufig ein Problem, da im eigenen Betrieb heute keine Viehzucht und damit Stallmist mehr vorhanden ist. Zugekaufte organische Dünger müssen aus einem biologisch wirtschaftenden Betrieb stammen. Damit erhöht sich der Energieaufwand durch die zusätzlichen Transportkosten.

Und wann ist Wein vegan?

Grundsätzlich basiert die Weinerzeugung auf der Vergärung von Trauben. Wein ist im eigentlichen Sinne also ein rein pflanzliches Produkt. Beim Ausbau der Weine – auch beim Biowein - werden allerdings Hilfsmittel eingesetzt, die teilweise tierischen Ursprungs sind: Es sind beispielsweise Gelatine oder Eiweiß, die als Hilfsmittel dienen, um unerwünschte Fest- oder Trubstoffe zu binden, die sonst zu Geschmacksfehlern oder Trübungen führen könnten.
Nur wenn der Winzer auf Bentonit - ein Tonmineral -, auf Kieselsol oder Agar-Agar zurückgreift, ist der Wein vegan und darf als solcher gekennzeichnet und verkauft werden.

Auch beim Wein setzt sich aktuell der Bio- und Vegan-Trend aber fort und die Anzahl veganer Bio-Weine im Angebot der Bioläden steigt stetig.



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