News & Tipps

DriveNow-Kunden legen 8 Millionen Kilometer mit E-Autos zurück

THEMENWOCHE E-CarSharing | Weit mehr als die Hälfte der DriveNow-Kunden bevorzugt die elektrische BMW-Version. Seit 2013 haben sie bereits acht Millionen Kilometer mit den E-Autos zurückgelegt.

THEMENWOCHE E-CarSharing | Weit mehr als die Hälfte der DriveNow-Kunden bevorzugt die elektrische BMW-Version. Seit 2013 haben sie bereits acht Millionen Kilometer mit den E-Autos zurückgelegt.

04.04.2017 - das Interview führte Gessica Mirra, Bilder © DriveNow

LifeVERDE: Frau Nauman, wie viele Elektroautos haben Sie in Ihrer Flotte bei DriveNow und welche Modelle stehen dem Kunden zur Verfügung?

Aurika von Nauman, DriveNow GmbH & Co. KG: DriveNow ist aktuell in elf europäischen Städten präsent – insgesamt haben wir auf die Städte verteilt 860 elektrische BMW i3 im Einsatz. Wir sehen Stromer als prädestiniert für die eher kürzeren Strecken beim Free Floating-Carsharing an. Mit dem Angebot wollen wir unseren Beitrag dazu leisten, Emissionen weiter zu senken und die Gesellschaft für das Thema Elektromobilität zu sensibilisieren.

Wissen Sie, wie viele Ihrer Kunden sich für ein Elektroauto beim CarSharing entscheiden?

Weit mehr als die Hälfte unserer Kunden bevorzugt Elektrofahrzeuge gegenüber Verbrennern und würde sich bei gleichzeitiger Verfügbarkeit von Elektro- und Verbrennungsantrieb für den Stromer entscheiden. Unsere Kunden wählen die Elektroautos oft ganz bewusst wegen des besonderen Fahrerlebnisses – und geben uns sehr viel positives Feedback. Seit 2013 haben wir in Deutschland monatlich tausende Nutzer an das Thema Elektromobilität herangeführt, insgesamt kamen so bereits über 200.000 Kunden erstmals mit Elektromobilität in Berührung. Bis dato haben unsere Kunden gut acht Millionen Kilometer mit elektrischen Fahrzeugen zurückgelegt.



Können Sie sagen, ob das CarSharing von E-Autos immer mehr zum Trend wird? Oder könnte es etwas geben, was die Nutzer davon abhält?

Wir sehen den Einsatz von Elektrofahrzeugen als logische Fortführung des auf Nachhaltigkeit beruhenden Carsharing-Konzeptes. Elektrofahrzeuge im Carsharing tragen dazu bei, die Städte noch stärker von Emissionen zu entlasten. Die Entscheidung, Carsharing und vor allem E-Carsharing statt des eigenen Autos zu nutzen, ist so auch immer eine Entscheidung für mehr Nachhaltigkeit und weniger Emissionen im Straßenverkehr. Aus unserer Erfahrung kann ich sagen, dass E-Carsharing ein Trendthema ist, das noch viel Ausbaupotential birgt.
Der Trend kann aber nur dann weiter Fahrt aufnehmen, wenn auch die Rahmenbedingungen passen. Zum einen die Reichweite der Stromer, zum anderen der weitere Ausbau der öffentlichen Ladeinfrastruktur. Nur mit einer flächendeckenden Ladeinfrastruktur in der Stadt können wir unseren operativen Aufwand deutlich reduzieren und letztlich auch unsere Elektroflotte weiter ausbauen.

Was denken Sie, wie steht es mit dem CarSharing in ein paar Jahren? Werden sich eventuell alternative grüne Technologien durchsetzen?

Carsharing, vor allem das Free-Floating Modell, wächst aktuell so stark wie nie. Zum Jahreswechsel 2016/17 zählte die gesamte Branche über 1,7 Millionen Mitglieder. 74 Prozent davon machen die Kunden von stationslosem Carsharing aus. Prognostiziert wird ein weiteres Wachstum auf bis zu zwei Millionen Kunden bis 2020. Weitere Mobilitätsangebote wie Bikesharing, Ridesharing o.ä. ergänzen die Mobilitätsvielfalt. Vielfalt schafft Mehrwert. Je attraktiver und besser verfügbar das Mobilitätsangebot in Summe ist, desto eher findet ein Umdenken weg vom eigenen Auto statt. Carsharing spielt hier als automobile Komponente im Mobilitätsmix eine wichtige Rolle. Durchsetzen wird sich also kein Angebot allein – durchsetzen wird sich jedoch irgendwann das autonome Fahren. Es wird die Angebote deutlich verändern und der gesamten Mobilitätsbranche nochmals neuen Schub, neue Möglichkeiten geben.

Wie lang sind die Strecken, die durchschnittlich mit dem Elektroauto gefahren werden?

Unsere Erfahrung aus den vergangenen Jahren zeigt, dass Elektromobilität optimal zu den Anwendungsfällen des Free Floating-Carsharing passt: Die durchschnittliche Strecke einer Fahrt liegt etwa zwischen zehn und 15 Kilometern. So sind Auslastung und Anwendungsfälle nahezu identisch mit denen von unseren Verbrennerfahrzeugen.



Wie verhält es sich mit den Ladestopps? Woher weiß der Kunde, wo er aufladen kann und wie lange dauert es?

Um das Laden (oder auch Tanken) müssen sich unsere Kunden eigentlich nicht kümmern. Wenn der Ladestand des Fahrzeugs unter 25 Prozent fällt, wird der Kunde darüber am Screen im Fahrzeug benachrichtigt. Er kann dann am Ende einer Buchung den Ladevorgang anstoßen und bekommt dafür 30 Bonusminuten gutgeschrieben.  Dieses Modell wenden wir auch bei unseren Verbrennerfahrzeugen an – Anreiz genug für unsere Kunden, unterwegs zu tanken. Entscheidet sich ein Kunde, zu laden, werden ihm die verfügbaren Ladesäulen am Bildschirm im Fahrzeug oder auch in der App angezeigt.

An welchen Herausforderungen arbeiten Sie aktuell zu diesem Thema?

Die noch unzureichende Ladeinfrastruktur in den Städten stellt derzeit die größte Herausforderung für den Einsatz von Elektrofahrzeugen in unserer Flotte dar. In vielen Großstädten gibt es aktuell deutlich weniger als eine Säule pro Quadratkilometer – weit entfernt von einer flächendeckenden Ladeinfrastruktur. Dass der Ausbau von Infrastruktur wirkt, sehen wir am Beispiel Berlin: Seither laden deutlich mehr Kunden unsere Autos mit – das erleichtert uns den operativen Betrieb der E-Flotte und schafft die Voraussetzungen für eine weitere Entwicklung des Themas. Wir stellen Städten nach Bedarf auch Daten und Erfahrungswerte zur Elektromobilität zur Verfügung. Zusammen mit begleitenden Studien zeigen sie auf, wo Ladestationen tatsächlich am meisten genutzt werden bzw. künftig benötigt würden und geben den Kommunen belastbare Zahlen für eine Ausweitung an die Hand.

Zum CarSharing bei Cambio: E-Autos für CarSharing-Anbieter noch sehr teuer




Kommentar erstellen

Name *
E-Mail *
URL
Kommentar *


Grüne Unternehmen