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Drachen steigen lassen im Herbst - von self made bis nachhaltig

Im Herbst lassen viele Menschen wieder ihre Lenkdrachen steigen. Hier erfährst du alles rundum das Freizeitevent im Herbst und welche umweltfreundlichen Drachenhersteller es gibt.

Im Herbst lassen viele Menschen wieder ihre Lenkdrachen steigen. Hier erfährst du alles rundum das Freizeitevent im Herbst und welche umweltfreundlichen Drachenhersteller es gibt.

25.09.2024 von Leonie Wolber | Bild: Jainil Patel. Unplash

Ran an die Drachen, der Herbst ist da! Die Felder sind abgemäht und es wird windig. Die perfekte Voraussetzung für das familienfreundliche Freizeitevents. Aber natürlich gibt es auch hier verschiedene Schwierigkeitsstufen und Regeln, die man beachten muss. Und eine Anleitung für einen eigenen Drachen zu basteln, gibt es auch. 

Wann ist die beste Jahreszeit zum Drachen steigen lassen? 

Den perfekten Zeitpunkt zum Drachensteigen lassen, gibt es nicht. Trotzdem sind die Bedingungen im Herbst (September/Oktober) am besten. Die Felder sind abgemäht und es weht ein frischer Wind. Also perfekt, um einen Flugdrachen steigen zu lassen. Aber auch in den kalten Monaten am Anfang des Jahres, am Frühlingsanfang kann man die Gunst der Stunde auch nochmal zum Drachen steigen nutzen. 

Hier liegt die optimale Windstärke bei 2 bis 6 BFT. Welches die beste Windstärke ist, kommt auf das Modell des Drachens an. Leichtere Modelle brauchen weniger Windaufschub, wohingegen andere schwere Modelle mehr Wind zum Auftrieb brauchen. Zudem sollte man immer mit dem Rücken zum Wind stehen und auf die Wetterbedingungen achten. Aus Sicherheitsgründen ist man verpflichtet bei Unwetter den nachhause Weg anzutreten. Genauso wie man die gesetzlichen Bestimmungen von seinem Standort überprüfen muss. An Autobahnen, Parkplätzen und Flughäfen ist das Drachensteigen untersagt. Dein Drache verfängt sich in einer Hochspannungsleitung? Kein Problem! Setz dich mit dem zuständigen Energieunternehmen zusammen und dein Drache wird sicher befreit, damit du sicher weiterspielen kannst. 

Bild: Bronwyn, unplash

Welche Arten von Drachen gibt es überhaupt?

Wie vorhin schon angesprochen, gibt es eine Vielzahl an verschiedenen Modellen. Damit man nicht durcheinanderkommt, zeigen wir dir die unterschiedlichen Modelle von einfach nach schwer. 
Für Anfänger sind die Einleiner Drachen am besten. Durch die einfache Schnur ist es einfach den Umgang mit dem Windverhalten zu lernen. Sogar kleine Kinder ab drei Jahren können mit diesem Drachen spielen, da man mit diesem nicht lenken kann. 

Eine zweite Art der Flugdrachen sind die stablosen Lenkmatten und Windspiele. Sie gibt es in unterschiedlichen Formen und Farben und der Gestaltung ist keine Grenzen gesetzt. Viele Drachenbauer bauen an ihnen mehrere Monate lang. Auch gibt es verschiedene Schwanzarten. Hier unterscheidet man in der Stabilisierung oder Verzierung. Es gibt Flach-/ Fransen-/ oder Röhrenschwänze (Tube Tails).

Womit Anfänger sich auch langsam vertraut, machen sollten, sind die DePower Kites. Sie werden hauptsächlich zum Snowkiting oder Kite Surfing eingesetzt. Kitesurfer besitzen meistens ein Bow-/ oder C-Kite. Damit haben sie ein Vorteil, da sie sich beim Absturz ins Wasser nicht mit Wasser auffüllen, wie Lenkmatten, sondern auf dem Wasser schwimmen. DePower Kites werden mit einer Lenkbar gesteuert und durch das geschickte Einsetzen des DePower-Systems gelinkt es mit dieser Art der Drachen hohe und weite Sprünge zu machen. 

Bild: Louis Hansel, unplash

Wem dann die Einleiner zu einfach sind, kann auf die Lenkdrachen umsteigen. Wie der Name schon verrät, sind diese lenkbar. Sie sind extrem wendig und können ein rasantes Tempo entwickeln. Die ersten Lenkdrachen sollten sich durch eine ruhige Flugeigenschaft und robustes Material auszeichnen. Die Konstruktion kann sich von Modell zu Modell unterscheiden. Die einfachste Ausführung ist ein Stoffsegel, was auf einem Plastik-/ Holzstabgerüst befestigt ist und durch die Drachenschnur mit dem Piloten verbunden ist. Es gibt zwei-/drei-/ und vierleinen Ausführungen. Die populärsten Ausführungen sind die zwei- und vierleiner Drachen. 

Die zweileinigen Modelle sind auch als Delta-Drachen bekannt. Sie können aber auch stablose Lenkmatten sein. Lenkmatten sind gut für Anfänger, da sie beim Absturz nicht so schnell kaputt gehen, wie Drachen mit Stäben. Zudem sind die sehr gut zum „Trickfliegen“ geeignet, da der Pilot sich sehr viel bewegen muss. 

Trainer-Kites, sind auch unter den dreileinigen-Kites bekannt. Sie sind mit zwei Lenkleinen zu lenken, haben aber zusätzlich eine dritte Leine an der unteren Schleppkante befestigt. Sie werden mit einer Lenkbar gesteuert, wobei die dritte Leine als „Safety“ gilt und mit dem Handgelenk von dem Piloten verbunden ist. Dies ist dafür gut, wenn der Pilot die Kontrolle über das Kite verlieren sollte, so wird die Lenkmatte durch die „saftey-line“ gebremst und fällt drucklos zu Boden. 

Die letzte Art der Lenkmatten sind die Vierleiner. Hier dient die dritte und vierte Leine als Bremsleine, wodurch der Drachen die Richtung ändern oder auch rückwärts fliegen kann. Zu den bekanntesten Vier-Leinern gehören die Revolution Kites. Durch ihre starke Zugkraft ist es möglich präzise Figuren fliegen zu können. 

Die letzte Art auf die wir euch vorstellen, sind die Kampfdrachen, auch Rokkaku genannt. Ihr Erkennungsmerkmal ist ihre sechseckige Form und der einfache Aufbau. Die Leinen sind an maximal sieben Punkten des Gerüstes befestigt, laufen aber schließlich zu einer Leine zusammen. Diese Drachenart kann man alleine oder sogar als ganze Mannschaft steuern. Durch ihre hohe Zugkraft, wird diese Art auch als Standdrache oder mit einer eingebauten Kamera durch die Luft geführt. 

DIY: Wie baut man einen Drachen selbst?

Was im ersten Moment kompliziert aussieht, ist es auf den zweiten Blick gar nicht. Und die Sachen, die man dafür braucht, hat jeder Haushalt zuhause. In diesem Abschnitt haben wir euch eine kleine Anleitung zusammengebaut. 

Was ihr braucht, ist: 

  • 2 runde Holzleisten (Länge: 100 cm, Durchmesser: 0,5 cm)
  • 10 cm Gummischlauch mit entsprechendem Durchmesser - passend zu den Holzleisten
  • Zollstock, Bleistift
  • Kneifzange, Holzsäge
  • mindestens 30 Meter Drachenschnur
  • 2 x 3 Meter Drachenpapier
  • Klebeband, Schere, Papierkleber
  • 8 Wäscheklammern
  • kleiner Schlüsselring
  • Pinsel oder Stifte zum Bemalen, ggf. wasserfeste Farben (beispielsweise Lack)

Bild: unplash

Hat man diese Sachen jetzt alle zusammen, kann es auch direkt losgehen. Das Grundgerüst des Drachen bildet das Kreuz aus zwei Holzleisten. Dafür kürzt man eine der beiden Holzstangen auf 83 cm und schneidet das überbleibende Stück mit der Holzsäge ab. Hat man dies erledigt, wird am Ende der beiden Holzleisten mittig mit einem Taschenmesser ein 5 mm tiefes Loch eingekerbt. Das dient später der Führung der Drachenschnur. 
Nun wird der Gummischlauch in zwei ca. 5cm lange Stücke in der Mitte bis hin zur Mitte eingeschnitten, sodass beim Umklappen der beiden Hälften ein 90-Grad Winkel entsteht. 
Anschließend wird die kürzere Holzleiste bis hin zur Mitte durch den Gummischlauch gezogen. Die leere Gummischlauchseite sollte dann 90-Grad abstehen. Nun macht man das auch noch auf der anderen Seite, sodass am Ende ein Kreuz durch die abstehenden Schlauchenden entsteht. Durch das wird jetzt die lange Holzleiste bis 33cm gezogen.
Sind die beiden Holzleisten nun durch ein Kreuz verbunden, wird die Drachenschnur in die Kerben gelegt, um alle vier Ecken straff gespannt und am Ende mithilfe des Klebebands befestigt. 

Ein kleiner Tipp von uns: Den Schnuranfang als verknotete Schleife in die erste Kerbe legen, sodass das Schnurende straffgezogen und verknotet werden kann. 

Als nächster Schritt wird das Drachenblatt ausgebreitet und das Gerüst draufgelegt. Dies wird nun durch das Klebeband wieder befestigt. Das Papier wird nun so zurechtgeschnitten, dass an den langen Seiten 3-4 cm breiter Saum übrigbleibt. Außerdem wird an allen vier Ecken eine 10 cm große Papierlasche ausgelassen. 

Wer jetzt bemalen will, sollte dies jetzt tun. Dafür das Gerüst wieder von dem Saum lösen und den Saum ganz beliebig anmalen. 
Wenn die Farbe dann getrocknet, Gerüst wieder auf das Drachenpapier legen und den „Saum“ umklappen. Dies wird mit Papierkleber festgeklebt. 

Jetzt geht es an die „Waage“. Hierfür wird mit der senkrechten Leiste gestartet. Die Drachenschnur um die 10 cm große Papierlasche legen und fest verknoten. Nun die Schnur zur gegenüberliegenden Seite und zweimal durch den Schlüsselring führen. Bei 1,20 Meter die Schnur abschneiden und das Ende an der Papierlasche verknoten. 
Noch ein kleiner Tipp von uns: Zwischen die „Waage“ und dem Kreuz sollte eine Handbreite passen. 
Dieses Verfahren machen wir nun auch für die kürzere Leiste. Kleiner Unterschied. Die Schnur bei einer Länge von 1,03 Meter abschneiden und an der gegenüberliegenden Seite verknoten. Jetzt werden noch die Laschen umgeklappt und mit Kleber fixiert. 
Wenn der Drache noch einen Drachenschwanz haben soll, 7 Papierstreifen zurechtschneiden und auf drei Meter Schnur binden. Als letztes wird der Drachenschwanz an der unteren Seite des Drachens befestigt und die Schnur am Schlüsselring und schon habt ihr euren eigenen Drachen.

Welche nachhaltigen Drachenmarken gibt es und wie viel kosten diese?

Es gibt leider nicht so viele nachhaltige Varianten auf dem Flugdrachenmarkt. Viele der Flugdrachen Modelle sind noch aus 100% Polyester. 
Trotzdem haben wir für euch zwei mögliche Hersteller rausgesucht, die auf die Nachhaltigkeit ihrer Modelle achten. 
Es gibt einmal Hoffmanns Drachenladen. Er ist spezialisiert auf die Anfänger und Einliner-Modelle. Die Preise fangen hier bei 44,00€ an. 
Die zweite und breitere gefächerte Möglichkeit ist Wolkenstürmer. Hier gibt es alle Drachen-Modelle von Anfänger bis Experte. Diese sind etwas kostspieliger. Aber auch hier gibt es günstige Modelle. Lenkmatten (ab 39,99€), Kites für Kids (ab 11,99€), Lenkdrachen (ab 29,99€) und Leinenschmuck und Windspiele ab 8,99€.

Wo gibt es Drachenfestivals? 

Drachenfestivals gibt es in ganz Europa. Von Dänemark bis Italien. Wir haben euch die drei größten, berühmtesten Drachenfestivals rausgesucht. 
Das erste was wir euch vorstellen wollen, ist das Drachenfest auf Fanö, Internatinal Kite Fliers Meeting Fanø. Jedes Jahr verwandelt sich die dänische Insel in ein Paradis für Drachenfans. Das Festival bietet Attraktionen für Groß und Klein. Es gibt spektakuläre Shows, Workshops und man kann sogar selbst Drachen steigen lassen. Das Festival ist bekannt für seine familiäre Atmosphäre, dies es ermöglicht neue Kontakte zu knüpfen. Das Festival findet nächstes Jahr am 19. – 22. Juni. 2025 statt. 
Das zweite Festival liegt in Italien und nennt sich Jesolo Beach & Kite Festival 2025. Es ist mit das größte Drachenfestival in Europa und ist mittlerweile zur inoffiziellen Eröffnung der Sommersaison geworden. Es ist bedeutungsvoll und symbolisch, dass es am Strand Italiens stattfindet. 2025 findet es am 4. – 6. April statt. 
Das dritte und letzte Festival, was wir euch vorstellen wollen, ist das Internationale Drachenfest auf Römö. Dies liegt auch in Dänemark und ist mit dem Internatinal Kite Fliers Meeting Fanø das größte Drachenfestival in Nordeuropa. Es zieht jährlich 40.000 bis 50.000 Drachenfans weltweit an und wird vom Dansk Drage Klub ausgerichtet. Es findet immer am ersten Septemberwochenende am Strand von Lakolk statt. (7. – 9- September 2025)

Bild: Qudom Privat, unplash

 

Fazit

Zusammenfassend kann man sagen, dass es nicht nur eine Nieschensportart ist, sondern eine Sportart, die weltweit Leute anzieht und bezaubert. Auch wenn es im ersten Augenblick nicht so erscheint, dass diese Sportart viele verschiedene Facetten hat. Das Flugdrachen steigen lassen ist nicht nur für kleine Kinder, sondern ein Erlebnis für die ganze Familie. Sei es Kiten, an Wettbewerben teilnehmen oder ganz einfach auf dem Feld den Drachen steigen zu lassen. Es ist für jeden etwas dabei.

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