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Die Lupine – Blühender Hingucker und Sojaalternative

Schon mal was von Lupinen als Fleisch- und Sojaersatz gehört? Die Lupine gibt es nicht nur als wunderschöne Gartenpflanze, sondern auch als Lebensmittel mit viel Potential.

Alles rund um die Lupine
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Schon mal was von Lupinen als Fleisch- und Sojaersatz gehört? Die Lupine gibt es nicht nur als wunderschöne Gartenpflanze, sondern auch als Lebensmittel mit viel Potential.

26.06.2020 | Ein Beitrag von Deborah Iber


Heute zieht es uns in die Pflanzenwelt, genauer gesagt in die Welt der Schmetterlingsblütler. Zu dieser Gattung zählt die besondere Pflanze, die wir dir in diesem Beitrag vorstellen: Die Lupine. Sie ist für ihre üppigen, farbenfrohen Blüten bekannt. Dass hinter dieser prächtigen Fassade noch viel mehr steckt, wissen viele nicht. Wusstest du zum Beispiel, dass die Lupine ein großer Eiweißlieferant ist und damit nicht nur als Fleischersatz, sondern auch perfekt als Soja-Alternative verwendet werden kann? Das und vieles mehr erfährst du hier.
 

Lupine, was ist das?

Viele kennen die Lupine als Wildblume: Meist violettfarben, hochwachsend und blütenprächtig verschönert sie Weges- und Straßenränder, gerade jetzt in der Sommerzeit. Auch in Gärten oder auf Balkonen ist sie ein echter Hingucker. Diese Lupinenarten sind aber hochgiftig – sollten also keinesfalls verzehrt werden.

Was viele nicht wissen: Die Lupine gibt es nicht nur in der Gift-Variante, sondern auch giftfrei. Lupinen zählen, wie Bohnen und Erbsen, zu den Hülsenfrüchten und deren Samen sind echte Eiweiß-Bomben. Besonders im Mittelmeerraum wird die essbare Lupine schon seit langem für Snacks und Gerichte verwendet. Auch hier bei uns wird ihr Potential langsam bekannter und bereichert viele Lebensmittel. Welche das sind, erfährst du am Ende unseres Artikels.
 

Die Pflanzenarten der Lupine

Wie bereits erwähnt, gibt es die Lupine als Zierpflanze im Garten, als Wildpflanze am Wegesrand und als essbare Gemüsepflanze. In der Landwirtschaft wird sie auch als Futterpflanze für Nutztiere verwendet.

Die Samen und Blätter der wilden und Gartenlupinen enthalten giftige Alkaloide, die bei Verzehr sogar zum Atemstillstand führen können. Von den hunderten Lupinen-Arten, die es weltweit gibt, können etwa drei als Lebensmittel genutzt werden. Bei diesen Arten wurden die Alkaloide weggezüchtet, sie sind als Süßlupine bekannt. Die Süßlupine ist zum Beispiel eine tolle Soja-Alternative: Sie kann vielfältig in Lebensmitteln eingesetzt werden, kann auch bei uns in Deutschland angepflanzt werden und verbessert außerdem den Boden, da sie Stickstoff sammelt und speichert.
 

Lupinen pflanzen

Zierlupinen kannst du auch selbst im Garten oder auf dem Balkon anpflanzen und somit ein bisschen Farbe in deine Grünfläche bringen. Die Farben reichen von violett, rosa und rot bis gelb und weiß. Im Frühherbst ist die beste Zeit, sie anzupflanzen, am liebsten an offenen, sonnigen Orten, im Beet oder in großen Töpfen. Die Lupinen können bis zu 120 cm hoch werden, möchtest du sie in Töpfen pflanzen, wählst du dafür lieber kleinere Sorten.

Es ist auch möglich, die essbaren Süßlupinen selbst anzupflanzen und die eiweißreichen Samen zu ernten. Auch hierfür solltest du einen warmen Ort wählen, der reichlich mit Sonnenlicht beflutet wird. Beim Kauf der Pflanzsamen solltest du genau aufpassen: Es ist wichtig, dass hochwertiges und vor allem als Süßlupine ausgezeichnetes Saatgut gewählt wird, damit sie auch wirklich verzehrt werden kann.
 

Wie gesund ist die Lupine?

Und wenn wir schon beim Thema Verzehr sind, wollen wir uns mal der Frage widmen, wie gesund Lupinen eigentlich sind.

Hülsenfrüchte sind allgemein sehr gesund und Grundlage für eine vollwertige, eiweißreiche Ernährung. Gerade in Sachen Eiweiß liegt die Lupine sehr weit vorne: Sie enthält etwa 40 Prozent Eiweiß, etwas mehr als die Sojabohne und weit mehr als beispielsweise Erbsen. Und sie hat noch mehr zu bieten:

  • Niedriger Fettgehalt: Im Vergleich zur Sojabohne enthält die Lupine weniger als die Hälfte an Fett.
  • Wenige Kohlenhydrate: Gut für den Blutzuckerspiegel.
  • Hoher Vitamin B12-Gehalt: Vitamin B12 kommt sonst fast nur in tierischen Produkten vor.
  • Enthalten viel Kalium, Magnesium und Eisen: Wichtige Spurenelemente für unseren Körper.
  • Lupinen unterstützen die Fettverbrennung und den Muskelaufbau und sind für Diäten geeignet.
  • Lupinen enthalten sehr wenig bis kein Purin: Purin kann zu Ablagerungen in den Gelenken führen, Lupinen sind daher sehr gut für Menschen mit rheumatischen Erkrankungen geeignet.

Darüber hinaus sind Lupinen glutenfrei und laktosefrei und bieten daher eine Alternative für Weizenallergiker und Menschen mit Laktoseintoleranz.

Allergiker sollten beim Verzehr von Lupinen allerdings aufpassen: In vielen Fällen können Erdnussallergiker von einer Kreuzallergie betroffen sein und auf Lupinen allergisch reagieren. Eine Lupinenallergie kann allerdings auch ohne Erdnussallergie auftreten.
 

Welche Lupinen-Produkte gibt es?

Mittlerweile gibt es eine ganze Reihe von Lebensmitteln, die aus Lupinen gemacht werden oder teilweise aus Lupinen bestehen. Vor allem für Veganer*innen und Vegetarier*innen sind diese Produkte eine gesunde (Soja-)Alternative und eine wohlschmeckende Abwechslung.

Lupinenmehl: Das Mehl der Lupine zählt zu den Mehlen mit dem höchsten Eiweißgehalt. Die daraus gebackenen Brote haben einen nussigen Geschmack und können mit vielen weiteren Sorten kombiniert werden. Lupinenmehl hat eine sehr gute Bindefähigkeit, daher sind beim Backen keine Eier notwendig.

Lupinenkaffee: Kaffee aus Lupinenbohnen zählt zu den koffeinfreien Getreidekaffees. Wie Kaffeebohnen auch, werden die Lupinensamen geröstet und gemahlen, wodurch ein kaffeeähnliches Aroma mit einem leichten Ton von Mandel entsteht.

Lupinen Joghurt: Auch Joghurt kann aus Lupinen gemacht werden. Den pflanzlichen, eiweißhaltigen Joghurt gibt es in vielen verschiedenen Geschmacksrichtungen und auch geschmacksneutral.

Lupinen Proteinpulver: Das Pulver der Lupinensamen ist reich an Proteinen und besonders für Veganer*innen, Vegetarier*innen und Sportler*innen eine hilfreiche Nahrungsergänzung. Im Smoothie, Shake, Müsli oder in Backwaren fühlt sich das Pulver besonders wohl.

Alternative zu Fleisch, Soja und Seitan: Auch aus Lupinen können Tofu oder vegane Würstchen hergestellt werden. Die Lupine dient somit nicht nur als Fleisch-, sondern auch als Soja- und Seitanalternative.
 

Lupinen Rezeptideen

Aus den Lupinenprodukten kannst du selbst leckere, nahrhafte Gerichte und Getränke zaubern. Dazu von unserer Seite noch ein paar Inspirationen:

Lupinenburger: Die Burger-Patties kannst du zum Beispiel mit Lupinenmehl, Haferflocken, Gemüsebrühe und Kräutern zubereiten. Noch ein frisches Brötchen und Gurken dazu – und schon kannst du einen leckeren, veganen Burger genießen.

Keine Lust, die Burger selbst zu machen? Zu kaufen gibt es die leckeren Lupinenburger zum Beispiel bei SALUVegan.

Lupinenaufstrich: Für den Brotaufstrich brauchst du Süßlupinenkerne, die du je nach Geschmack mit Knoblauch, Olivenöl, Tomatenmark, Currypaste und Gewürzen vermengen und zu einem cremigen Aufstrich mixen kannst.

Lupinensmoothie: Mit dem Lupinenproteinpulver kannst du aus jedem Smoothie eine Eiweißbombe machen. Unsere Smoothie-Empfehlung aus regionalen Zutaten: Jeweils ein Apfel und eine Birne, ein paar Himbeeren und etwas Spinat zusammen mit dem Proteinpulver in deinen Smoothiemaker geben.
 

Die Süßlupine hat Potential

Als Soja-Alternative hat die Süßlupine einiges zu bieten: Der Anbau bei uns in Deutschland ist möglich, sie liefert sehr viel Eiweiß und Vitamine und kann als Basis für leckere Rezepte verwendet werden. Bisher kennen viele die Lupine allerdings nur als Schönheit am Wegesrand und wissen nicht, dass es noch eine essbare Variante gibt. Wir finden, die Süßlupine hat viel Potential und ist vor allem für vegan und vegetarisch lebende Menschen eine tolle Alternative. Aber auch für alle anderen ist die Lupine ein interessantes Nahrungsmittel, das eine vollwertige Ernährung abrunden kann. Und immer dran denken: Nur Süßlupinen sind zum Verzehr geeignet, Finger weg von den Lupinen aus dem Garten!

Bilder: Unsplash, Canva

 

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