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Bio Wasser - Was ist an Wasser Bio?

Wasser ist nicht gleich Wasser - doch wie unterscheidet sich Trinkwasser von Bio Wasser, gibt es grundlegende Unterschiede oder handelt es sich nur um eine Marketingstrategie?

 

Wasser ist nicht gleich Wasser - doch wie unterscheidet sich Trinkwasser von Bio Wasser, gibt es grundlegende Unterschiede oder handelt es sich nur um eine Marketingstrategie?

 

18.03.2021 | Ein Beitrag von Miriam Saraiva Münz | Bilder: Unsplash

Es gibt Wasser mit und ohne Kohlensäure, es gibt Wasser mit Geschmack, Wasser in Glasflaschen oder Wasser in Plastikflaschen. Und dann gibt es auch noch das Bio Wasser. Aber was unterscheidet Bio Wasser von herkömmlichem Wasser? Kann denn Wasser überhaupt nicht Bio sein? 

Generell gilt für Bio Siegel:
 


 


Das Wichtigste kurz zusammengefasst: 

Es gibt einen Bio Mindeststandard der von der EU vorgegeben wird.

Dieser wird mindestens einmal im Jahr einer unabhängigen Kontrolle auf bestimmte Kriterien wie Gentechnik, radioaktive Strahlungen, keine chemisch synthetischen Pestizide etc. unterzogen.

Nun ist Wasser ja ein natürlich vorhandener Stoff, der aus natürlichen oder angebauten Quellen entspringt. Also was hat Wasser mit Bio zu tun?

Allgemeines zum (Trink-)Wasser:

  • Regenwasser sickert in den Erdboden und daraufhin durch verschiedene Gesteinsschichten - So kommen die Mineralien aus diesen Schichten ins Wasser.
  • Dann wird das Wasser aus den Quellen geschöpft. Bei der Wasserproduktion werden Schadstoffe, Krankheitserreger, Nitrat und Quecksilber aus dem Wasser gefiltert.
  • In Deutschland wird Wasser regelmäßig auf einen Mindeststand der Mineral- und Tafelwasser-Verordnung (MTVO) kontrolliert. 
  • Wasser muss nicht gänzlich rein sein, solange es dem/der Verbraucher*in nicht schadet.

Man unterscheidet drei Wassersorten voneinander:

  • Chloridwasser - Natriumreich, da das Wasser aus Quellen stammt, die durch viele Salzvorkommen fließen.
  • Sulfatwasser - Stammt aus Quellen, die durch besonders gipshaltige Böden fließen. Das kann den Geschmack des Wassers süßlich bis bitter beeinflussen.
  • Hydrogencarbonat-Wasser - Das Wasser fließt durch kalkhaltige Gesteinsschichten.

Auch zwischen Trinkwasser und natürlichem Mineralwasser wird unterschieden. Natürliches Mineralwasser darf kaum behandelt werden. Tafelwasser kann aus verschiedenen Wässern zusammengemischt sein.

Und wie kommt jetzt noch Bio ins Spiel? Wasser darf als Bio bezeichnet werden, wenn strengere Vorgaben als beim herkömmlichen Wasser gelten, wie z.B. keine Zusatzstoffe und streng unbehandelt. Außerdem liegen bei Bio Wasser sämtliche Rückstände und Schadstoffe unterhalb des Mineralwasserstandards für herkömmliches Wasser. Allerdings gilt für Wasser keine gesonderte EU Ökoverordnung, da sich das EU Bio Siegel eigentlich nur auf Lebensmittel bezieht. Dafür gibt die Qualitätsgemeinschaft Bio-Mineralwasser e.V. Maßstäbe vor, an denen sich auch andere Wasserhersteller orientieren können.

Bio-Mineralwasser e.V 

Bio Mineralwasser ist eine Kennzeichnung für höchste Wasser-Lebensmittel-Qualität, die 2008 ins Leben gerufen wurde. Sie legen besonders Wert auf:

  • Besonders “reine” Quellen bezüglich Dünger, Uran, Pflanzenschutzmittel Rückständen
  • Nachhaltigkeit: Fokus auf schonende/nachhaltige Gewinnung des Wassers
  • Umweltfreundliche Verpackung und Vertrieb
  • Schutz der Wasserressourcen vor Verunreinigungen 
  • Regelmäßige unabhängige zertifizierte Kontrollen
  • Geringe Nitratgehalte 
  • Kurzer Transportweg von Quelle zum Handel

Damit das Wasser zum Bio-Mineralwasser werden kann, wird es nach insgesamt 48 Kriterien geprüft, die alle einzelnen Kontrollen unterliegen. Die Kriterien lassen sich in sechs Bereichen teilen:

  • Nachhaltigkeit
  • Naturbelassenheit
  • Mikrobiologische Reinheit
  • Chemische Reinheit
  • Gutes Lebensmittel bzw. Nutzwert
  • Transparente Deklaration

Die Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen Bio-Mineralwasser und Mineralwasser 

Die MTVO achtet allgemein darauf, dass die originale Quellenqualität erhalten und schädliche Auswirkungen auf Konsumentinnen und Konsumenten vermieden werden. Sie gilt als gesetzliche Basis für sämtliches Mineralwasser - egal ob bio oder nicht. Somit gibt es natürlich Gemeinsamkeiten von Bio-Wasser und Wasser:

  • das Mineralwasser muss bakteriologisch einwandfrei und rein sein
  • aus unterirdischen Quellvorkommen stammen
  • vor Verunreinigungen geschützt sein

Nur wird das Bio-Mineralwasser noch strenger und auf noch mehr Kriterien wie auch ökologisches und soziales Engagement bei der Herstellung geprüft. Dazu muss Bio-Mineralwasser nachweislich gesundheitsfördernde Eigenschaften aufweisen, normales Mineralwasser nicht. 

Damit ist nun also geklärt, wo mit allen Wassern gewaschen ist, in welche Richtung das Bio-Wasser fliest und dass dies wesentlich mehr im Flow mit Umweltschutz sein kann als "normales" Wasser. Wo bekommst du jetzt dein Bio Wasser her?

Mehr als nur Wasser - hier gibt es Bio Wasser in Glasflaschen zu kaufen

 

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BioKristall 
Bio-Pionier Neumarkter Lammsbräu ist auch beim Bio-Mineralwasser Vorreiter: BioKristall war 2009 die erste bio-zertifizierte Quelle. Es erfüllt 48 strenge Reinheits- und Qualitätskriterien und leistet einen aktiven Beitrag zum Wasserschutz. BioKristall gibt es in seiner ursprünglichsten Form als stilles Bio-Mineralwasser. Ohne Kohlensäure, ausgewogen mineralisiert und neutral im Geschmack passt es hervorragend zu allen Speisen, ist natrium- und kochsalzarm und wirkt sich durch seinen ph-Wert von 7,5 positiv auf den Säure-Basen-Haushalt aus. BioKristall medium belebt mit einem sanften Kohlensäuregehalt. Darüber hinaus gibt es mit der BioKristall Apfel-Schorle sowie der BioKristall Apfel-Holunder-Schorle zwei wohlschmeckende Varianten aus 100 % Bio-Zutaten und ohne Zucker-Zusatz. Der Direktsaft aus süßen Bio-Äpfeln stammt aus Deutschland. Regionale Bio-Holunderbeeren verleihen der Schorle ihre tiefrote Farbe. So gehen in jeder Flasche BioKristall Verantwortung und Genuss eine erfrischende Verbindung ein.

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Ensinger
Der Familienbetrieb ist der erste, der in Baden Württemberg Bio Wasser verkaufte. Sie setzen auf Nachhaltigkeit im ökologischen, ökonomischen und sozialen Bereich. 

Preussenquelle
Rheinsbeger Preussenqulle arbeitet zu 100% mit Ökostrom. 2020 haben sie sogar mehr CO2 ausgeglichen als verursacht.

Bad Dürrheimer 
Das Bad Dürrheimer Bio Mineralwasser Medium, wurde 2020 von Öko-Test mit “sehr gut” bewertet.

VILSA
VILSA ist sowohl vom SGS Fresenius Institut als besonders rein geprüft worden und trägt zudem auch ein Bio-Mineralwasser Siegel.

Urquell
Urquell Bio Wasser gibt es mit viel, wenig oder ohne Kohlensäure in einer Glasflasche, die bis zu 50-mal wiederbefüllbar ist.

Wer sich sein Wasser lieber selbst aus der Leitung zapft interessiert sich vielleicht auf für die besten Trinkflaschen aus Glas.

Brauchen wir Bio Wasser?

Als ich das erste Mal von Bio Wasser gehört habe, habe ich gelacht. “Wasser von glücklichen Steinen/Mineralien?” Doch bei meiner Recherche habe ich bemerkt, dass hinter Bio Wasser viel mehr als nur ein Marketingtrick steckt. Ob Bio Wasser nun wirklich besser ist als Wasser aus der Leitung, ist umstritten. ABER was man festhalten kann, hinter dem Bio Wasser vom Siegel Bio-Mineralwasser steht ein Konzept, dem es nicht nur um die Wasserqualität, sondern auch um eine umweltfreundliche Produktion geht. Wenn man also Bio-Mineralwasser zertifiziertes Wasser kauft, so garantiert der Verein, kauft man für nachhaltige Bewirtschaftung und Wasserschutz ein.

Auch rieser URWASSER ist Bio-Mineralwasser zertifiziert. Sie verkaufen ihr Bio Wasser allerdings in recycelten PET-Flaschen. Durch Untersuchungen versichern sie, dass eine Gesundheitsgefährdung durch Mikroplastik oder Weichmacher im Plastik zu 100% ausgeschlossen werden kann.

Das SGS Institut Fresenius GmbH hat auch ein Siegel, das “Premiumwasser in Bio-Qualität” Siegel. Auf den ersten Blick, richtet es sich nach einem ähnlichen Prinzip, wie das Bio-Mineralwasser Siegel. Sie prüfen nach sozialen und ökologisch nachhaltigen Kriterien. Fragwürdig ist nur, dass auch Volvic das Siegel benutzt. Da Volvic zum Großkonzern Danone gehört, welches für Einweg-Plastikflaschen und nicht gerade für Nachhaltigkeit steht, ist das “Premiumwasser in Bio-Qualität” Siegel in Kritik geraten. 


Fazit - whatever floats your boat

Bio Wasser ist per se nicht gesünder als beispielsweise Leitungswasser oder anderes Wasser in Glasflschen. Wer aber Bio Mineralwasser kauft, unterstützt beim Kaufen nachhaltige Wassergewinnung. Hier geht es in meinen Augen mehr um das Konzept, das dahintersteckt. Sinnvoll wäre es, wenn es ein einheitliches Bio Wasser Siegel gäbe, um Verbraucher*innen nicht in die Irre zu führen. 

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und weiter im Lese"fluss":

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