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Bio-Brände und -Liköre

UNTERNEHMENSVORSTELLUNG | Die Destillerie Farthofer steht für regionale Obst-Brände und -Liköre. Besonders beliebt ist die Organic-Serie mit O.Vodka, O.Gin und O.Rum.

UNTERNEHMENSVORSTELLUNG | Die Destillerie Farthofer steht für regionale Obst-Brände und -Liköre. Besonders beliebt ist die Organic-Serie mit O.Vodka, O.Gin und O.Rum.

09.11.2017 - das Interview führte Hanna Lohoff

LifeVERDE: Frau Farthofer, wofür steht die Destillerie Farthofer?

Doris Farthofer, Destillerie Farthofer: Wir machen seit 20 Jahren Bio-Brände und –liköre. Neben unseren eigenen, in etwa 50 Produkten, sind wir aber auch für andere Spirituosenmarken, Schokoladefabrikanten oder Bäckereien ein zuverlässiger Partner geworden. Das hat vielleicht auch damit zu tun, dass wir kompromisslos auf einen geschlossenen bio- bzw. nachhaltigen Kreislauf achten. Wir schmeißen fast nichts weg, alles, was re- oder upcycelbar ist, verwenden wir weiter.

Die Destillerie ist ein Familienunternehmen. Wie lang gibt es dieses bereits und was gab den Anstoß dazu, das Unternehmen zu gründen?

Im niederösterreichischen Mostviertel dominieren Birnen und Äpfel, aus diesem Obst wird Most (=Apfelwein, Cider, Cidre etc.) gemacht und Schnaps gebrannt. Josefs Familie brennt seit fünf Generationen, ein gewisses Gespür für das Destillieren lag quasi in der Familie. Wir, Doris und Josef Farthofer, betreiben die Destillerie Farthofer in Öhling bei Amstetten seit 20 Jahren. Während sich andere Jugendliche mit 18 das erste Auto kaufen, investierte Josef sein erstes eigenes Geld, das er mit dem Geben von Nachhilfestunden verdiente, in eine Presse, eine Süßmostspirale und eine Flaschenwaschanlage, sein Start war das Saft- und Mostmachen.

Welche Produkte bieten Sie an und was ist das Besondere an diesen?

Unsere Signature-Spezialität ist Mostello. Das ist ein völlig naturbelassener Birnendessertwein, der riecht und schmeckt wie Port, aber aus heimischen Birnensorten gemacht ist. Josef ließ seine Kreation auch schützen. Darüber hinaus steht die Destillerie Farthofer für regionale Frucht- und Obstbrände und Liköre. Zu großer Bekanntheit gelangten wir mit der O.Serie, O steht für Organic; sie umfasst den vielfach ausgezeichneten O.Vodka, O.Gin und O.Rum. Alle unsere Brände und Liköre Bio.

Wie unterscheidet sich Ihr Bio Schnaps von herkömmlichen Schnäpsen?

Darf ich mit einer Gegenfrage antworten? Wie unterscheidet sich eine verpackte Biskuitroulade vom Supermarkt von einer hausgebackenen? Wozu greift man lieber, wo beißt man lieber rein? Unsere Schnäpse sind echter im Geschmack, klar, sehr sauber und durch unser eigenes, sehr weiches Quellwasser, milder am Gaumen. Wir verwenden keinerlei Farbstoffe, Aromen oder sonstige Zusätze. Und da wir unseren Lieferanten und Mitarbeitern einen fairen Preis bzw. Gehalt zahlen, bringen unsere Schnäpse auch eine gute Energie mit. Die müsste sich bekömmlich im Geschmack auswirken!

Worauf legen Sie unter Nachhaltigkeitsgesichtspunkten besonders Wert?

Wir möchten so wenig Müll wie möglich produzieren. Natürlich fällt in einem Betrieb immer Abfall an, aber man kann erstaunlich viel weiterverwenden. Nebenprodukte wie Schlempe wird als Dünger auf unsere Felder wieder ausgebracht, die Abwärme, die beim Brennen entsteht, speisen wir ins Gemeindenetz für die Versorgung von öffentlichen Einrichtungen ein. Zum Heizen unserer Brennkessel verwenden wir auf unseren eigenen Feldern angebautes Elefantengras. Wir halten unseren Fuhrpark schlank und fahren selbstverständlich auch ein E-Auto, Kartonagen und Papier schreddern wir zu Füllmaterial in den Kartons. Das Grundstück unserer Quelle ist ein Naturschutzprojekt des WWF, welches die Wiederansiedelung von seltenen Wiesenbrüter-Vögeln zum Ziel hat. Aus eingesammeltem Bio-Altbrot brennen wir schmackhaften Brotschnaps, aus für den Handel zu kleinen und großen Karotten machen wir Wodka, aus der von der Erzeugung anderer Erdäpfelprodukte übriggebliebenen Schale ebenso. Man kann erstaunlich viel tun, man muss Müll oder Abfallprodukte nur ein zweites Mal anschauen. Meist fällt uns dann schon etwas damit ein.

Sie haben mit Ihren Produkten bereits mehrere Auszeichnungen gewonnen. Inwiefern geben Ihnen diese einen neuen Ansporn?

Das ist eine interessante Frage. Wir selber wissen, wie das Obst und die Früchte auf unseren eigenen Feldern und Wiesen wachsen bzw. bei welchem Hersteller wir die bestmöglichen Rohstoffe gefunden haben und wie viel Herzblut in der Erzeugung unserer Brände und Liköre steckt. Ein Konsument sieht natürlich nur die Flasche, die spricht ihn an oder auch nicht. Bewertungen und Auszeichnungen sind sozusagen eine amtliche Bestätigung für den Endverbraucher, dass der Inhalt top ist.

Verraten Sie uns, was es künftig Neues von Ihnen geben wird?

Seit drei Jahren arbeiten wir intensiv an Whiskies. Die interessieren uns sehr. Und ansonsten sind wir offen für fast Ausgestorbenes oder kompliziert Herzustellendes, wie z. B. Mispelbrände. Gerade auf den Markt brachten wir Leopold Organic Sloe Gin; das ist Schlehen-Gin aus echten Beeren, nicht aus Saft.
 

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