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Kosmetische Pflanzenöle – die wichtigsten Fragen und Antworten

Für was kann man nachhaltige Pflanzenöle verwenden und was macht sie besonders? Alle Hintergrundinformationen und Antworten zu häufig gestellten Fragen von unserer LifeVERDE-Expertin Stephanie Flugs (Wilco GmbH).

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Für was kann man nachhaltige Pflanzenöle verwenden und was macht sie besonders? Alle Hintergrundinformationen und Antworten zu häufig gestellten Fragen von unserer LifeVERDE-Expertin Stephanie Flugs (Wilco GmbH).

LifeVERDE-Expertin für kosmetische Pflanzenöle: Stephanie Flugs (Wilco GmbH) I Bild: Kadarius Seegars

Pflanzenöle kommen nicht nur in der Küche zum Einsatz, sondern werden auch gerne als kosmetisches Pflegeprodukt verwendet und sind vielseitig einsetzbar. Sogenannte Basisöle pflegen sowohl Haut als auch Haar nur mit den natürlichen Inhaltstoffen der jeweiligen Pflanze. Aber welches Pflanzenöl ist das richtige für meine Haut? Und wie wirken sich die unterschiedlichen Pflanzenöle auf mein Hautbild und mein Haar aus?

Solche und ähnliche Fragen zum Thema Naturkosmetik stellen sich hunderte Menschen täglich – ein klarer Fall für unser Informations-Format “Frag die Expert*innen!”. Wir bringen Licht in den naturkosmetischen Pflanzenöl-Dschungel und geben eure ausgewählten Fragen rund um nachhaltige Produkte und Themen direkt an unsere Partner*innen weiter, die selbst Hersteller*innen, Produzent*innen, Dienstleister*innen, Wissenschaftler*innen oder aus einem anderen Grund Expert*innen auf dem jeweiligen Gebiet sind.

1.Welche Öle zählen zu den Pflanzenölen?
2. Wie kann eine nachhaltige Verwendung von Pflanzenölen aussehen?
3. Worin besteht der Unterschied zwischen warm- und kaltgepressten Pflanzenölen?

1.Welche Öle zählen zu den Pflanzenölen?

Grundsätzliche werden Pflanzenöle durch das Auspressen von Pflanzen bzw. ihrer Samen oder Kerne gewonnen. Pflanzenöle haben eine lange Tradition und wurden bereits in der Geschichte zur Wundheilung, zum Kochen oder zur Körperpflege verwendet. Heute werden Pflanzenöle vielfältig eingesetzt: Grundsätzlich unterscheidet man zwischen Ölsaaten und Ölfrüchten. Von Ölsaaten spricht man, wenn sich aus den Samen oder Kernen der jeweiligen Pflanze Öl gewinnen lässt. Typische Vertreter sind Soja, Raps, Aprikose, Jojoba, Mandel, Sonnenblumen, Sesam, Hanf und Leinöl. Von Ölfrüchten spricht man hingegen, wenn nicht die Samen und Kerne, sondern das Fruchtfleisch der Pflanze die Grundlage für die Ölgewinnung ist. In dieser zweiten Kategorie sind z.B. Olive, Avocado, Sanddorn etc. Egal, ob aber nun Ölsaat oder Ölfrucht - in beiden findet sich das Öl, das aus ihnen gewonnen wird, zumeist in Form von Lipiden. Darunter versteht man Stoffe, die sich entweder gar nicht oder nur sehr schwer in Wasser lösen lassen. Die Lipide, die eine Ölpflanze enthält, sind Fettsäuren und Fett, chemisch „Triglyceride“ genannt. Diese beiden Verbindungen sind es auch, um die sich beim Thema Pflanzenöl alles dreht.

Folgende Öle zählen zu den Pflanzenölen (wobei dies nur die gängigen sind und immer wieder neue hinzukommen):

• Aprikosenkernöl • Arganöl • Avocadoöl
• Babassuöl • Baobaböl • Borretschsamenöl • Brokkolisamenöl
• Cashewkernöl • Chiaöl • Cranberrysamenöl
• Distelöl
• Erdmandelöl
• Granatapfelkernöl
• Haderöl • Hagebuttenkernöl • Hanföl • Haselnussöl • Himbeersamenöl • Holunderkernöl
• Jojobaöl
• Kokosöl
• Leindotteröl • Leinöl
• Macadamianussöl • Mandelöl • Marulaöl • Mohnöl • Moringasamenöl
• Nachtkerzenöl • Neemöl
• Olivenöl
• Palmkernöl • Passionsfruchtkernöl • Pflaumenkernöl • Pistazienkernöl
• Rapsöl • Rizinusöl
• Sacha Inchi Öl • Sanddorn Fruchtfleischöl • Schwarzes Johannisbeersamenöl • Senföl • Sesamöl • Sojaöl • Sonnenblumenöl
• Traubenkernöl
• Walnussöl • Weizenkeimöl 

Stephanie Flugs (Wilco GmbH)

2. Wie kann eine nachhaltige Verwendung von Pflanzenölen aussehen?

Pflanzenöle sind längst ein wichtiger Teil des Alltags mit denen man in vielfältiger Art und Weise tagtäglich in Berührung kommt – oft, ohne es zu wissen. Pflanzenöle, die nicht als Speiseöl oder für die Kosmetik verwendet werden, werden z.B. in der Malerei als Grundstoff für Ölfarben und als Bindemittel für Lacke eingesetzt. Außerdem wird Pflanzenöl z.B. in der Autoindustrie verwendet, nämlich als Kraftstoff für Dieselmotoren oder auch als Schmieröl. Und, was die wenigsten wissen, Pflanzenöle werden auch zu Heizzwecken verwendet für sog. Pflanzenölbrenner. Dies ist ein Brenner, der Pflanzenöl (beispielsweise Rapsöl) verbrennt und somit Bioenergie in Wärmeenergie umwandelt. Zudem wird abgelaufenes Öl z.B. als Holzpolitur zur Reinigung von Holzmöbeln verwendet. 

Pflanzenöle sollten also in jedem Fall über einen speziellen Öl-Entsorger entsorgt werden, um eine nachhaltige Weiterverwendung zu gewährleisten.  

Stephanie Flugs (Wilco GmbH)

3. Worin besteht der Unterschied zwischen warm- und kaltgepressten Pflanzenölen?

Bei kalt gepressten Ölen erfolgt keine Wärmezufuhr und damit auch keine Raffination. Die Saaten oder Früchte werden durch Druck bzw. Reibung in einer Ölmühle ausgepresst. Die einzige Behandlung, die das Öl nach der Pressung erfährt, ist eine Filtration. Vorteil ist die hohe Qualität: Durch die schonende Gewinnung bleiben Geschmackstoffe, Vitamine und die als gesund geltenden mehrfach ungesättigten Fettsäuren erhalten. Außerdem behält das Öl seine natürliche Farbe und seinen natürlichen Duft.

Warmgepresste bzw. raffinierte Öle hingegen, werden unter Einfluss von Hitze und Chemikalien gewonnen. Das Öl wird heiß gepresst und bei der Gewinnung kommen Lösungsmittel wie Hexan oder Leichtbenzin zum Einsatz. Diese Methode wird genutzt, um mehr Öl zu gewinnen als bei der Kaltpressung. Raffinierte Öle sind deshalb aber nicht ungesund oder giftig: Die Reste der Chemikalien werden anschließend aus dem Öl entfernt. Dabei wird das Öl zur Reinigung mehrere Stunden auf bis zu 240°C erhitzt. Dieser Prozess heißt Raffinieren. Nachteil: Die heiße Pressung und das lange Erhitzen benötigt mehr Energie. Raffiniertes Öl enthält gegenüber kaltgepressten Ölen weniger wertvolle Inhaltsstoffe, wie Vitamine und ungesättigte Fettsäuren. Außerdem sind sie von der Farbe meist weißlich und geruchs-und geschmacksneutraler.

Grundsätzlich sollte man sich vor dem Kauf überlegen, für was man das Öl benutzen möchte. Für die Hautpflege empfiehlt sich nur auf kaltgepresste Öle zu verwenden (am besten in Bioqualität), da so die wertvollen Nährstoffe erhalten bleiben und das Öl tatsächlich wirken kann. Zum Kochen oder Frittieren hingegen sollte man ein hitzebeständiges Öl verwendet, hier bieten sich die raffinierten Öle an.

Stephanie Flugs (Wilco GmbH)

Expertin für Pflanzenöle

Stephanie Flugs, Marketing, Einkauf und Vertrieb bei Wilco GmbH

Expertin Stephanie Flugs ist ausgebildete Kommunikationswirtin (BAW), seit 2010 bei der Wilco GmbH tätig  und zuständig für die Bereiche Marketing, Einkauf und Vertrieb. Darüber hinaus kümmert sie sich auch um das Thema Neuproduktentwicklung, wodurch sie ihr Wissen rund um das Thema Pflanzenkosmetik und Pflanzenöle kontinuierlich ausbaut. Stephanies Lieblingsöle für die Hautpflege sind: Jojoba Öl und Aprikosenkern Öl und zum Kochen Sesam Öl und Pistazienkern Öl. Wenn Stephanie nicht gerade auf der Jojoba-Plantage in Israel steht, sitzt sie sicher im Labor und tüftelt neue Ölkombinationen aus.

Das Familienunternehmen Wilco GmbH wird in 2. Generation geführt und steht für hochwertige und natürliche Hautpflegeprodukte mit Jojoba Öl sowie natürliche Nahrungsergänzung mit der AFA Alge. Wilco war vor 35 Jahren eines der ersten Unternehmen in Deutschland, die Jojoba Öl, damals noch aus USA, nach Deutschland importierte und in seiner naturreinen Form an Apotheken verkauft hat. Bis heute ist Jojoba Öl der Star-Ingredient, gefolgt von vielen weiteren Pflanzenölen, die mittlerweile unter der Marke Wilco erhältlich sind. Darüber ist Wilco ein kompetenter Partner für die Entwicklung und Auftragsfertigung von Private-Label-Produkten.

 

„Mein Credo in der Hautpflege: Weniger ist mehr und Qualität statt Quantität." (Stephanie Flugs)

Was sind deine Fragen zum Thema Naturkosmetik bzw. kosmetische Pflanzenöle?

Schreib uns gerne an expertinnen@lifeverde.de, wir sichten und sammeln die Themen und geben sie dann weiter an unsere Expert*innen.

Du bist selbst Expert*in auf einem nachhaltigen Gebiet und möchtest als LifeVERDE-Expert*in Fragen zu deinem Fachthema beantworten? Wir freuen uns über eine Nachricht an expertinnen@lifeverde.de.

 

 

 




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