LifeVERDE-Expertin für Carsharing: Dr. Kathrin Risom (SIXT) | Bild: Unsplash
Die Straßen werden immer voller und die Abgaswerte steigen - vor allem in den Städten. Als nachhaltige Mobilitätsalternativen werden deshalb oft Bus und Bahn genannt - und das ist auch gut so, denn mit diesen Verkehrsmitteln können mehrere Menschen mit weniger Emissionen transportiert werden.
Doch eine Reise mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist nicht immer möglich und manchmal auch einfach zu teuer. Eine nachhaltigere Alternative zum eigenen Auto ist das Carsharing: Dabei leihst du dir bequem das Auto dass du brauchst für deine benötigte Strecke aus und gibt es danach wieder zurück. Welche Vorteile das Carsharing genau gegenüber dem eigenen Auto hat und wie genau es funktioniert, erfährst du hier.
1. Wie funktioniert Carsharing?
2. Für wen eignet sich Carsharing?
3. Was sind die Vorteile vom Carsharing im Vergleich zum eigenen Auto?
Beim Carsharing unterscheidet man im Allgemeinen zwischen free-floating und stationsbasiertem Carsharing: Beim free-floating Carsharing stehen die Autos in einem definierten Geschäftsbereich zur Verfügung und können innerhalb dessen angemietet und wieder abgestellt werden. Beim stationsbasierten Carsharing müssen die Fahrzeuge von einem bestimmten Punkt abgeholt und bei Mietende auch wieder dort abgegeben werden.
Die eigentliche Nutzung von Carsharing ist einfach und funktioniert in der Regel über die App des jeweiligen Anbieters. Um Carsharing nutzen zu können, muss der Kunde einfach die App installieren und sich registrieren, indem er Führerschein, Ausweis und ein Selfie hochlädt und ein Zahlungsmittel hinterlegt. Der Carsharing Anbieter prüft dann die Daten und die Legitimation zum Anmieten eines Autos und aktiviert das Profil des Kunden. Sobald dies abgeschlossen ist, kann der Nutzer jederzeit spontan ein Auto per App anmieten.
Hierfür muss er lediglich ein Fahrzeug in seiner Nähe suchen und reservieren. Er hat dann meist 15 Minuten Zeit, um zum Auto zu gehen und dieses per Klick in der App zu öffnen und schon kann er losfahren. Viele Anbieter bieten unterschiedliche Preismodelle an: Minutenpreise für kürzere Fahrten und Stunden- oder Tagespakete für längere oder mehrtägige Fahrten. So hat der Nutzer die Möglichkeit, die Miete gemäß seinem aktuellen Bedarf zu konfigurieren und immer preisgünstig unterwegs zu sein. Einige Carsharing Unternehmen bieten die Möglichkeit, die Selbstbeteiligung im Schadenfall zu reduzieren.
Um die Miete zu beenden, muss der Kunde das Auto einfach innerhalb des Geschäftsgebiets parken und anschließend das Fahrzeug per App verschließen. Das war’s.
Dr. Kathrin Risom (SIXT)
Carsharing eignet sich für alle, die bequem und kostengünstig von A nach B kommen möchten. Insbesondere im urbanen Raum ergänzt Carsharing bestehende Mobilitätsangebote, wie den ÖPNV oder Mikromobilitätsangebote (z.B. E-Scooter, E-Roller) und ermöglicht den Kunden, jederzeit spontan auf ein Auto zugreifen zu können. Dabei stellt der Zugang zu Carsharing insbesondere eine effektive Alternative zum eignen PKW da. So werden mittel- bis langfristig die Anzahl der Autos in einer Stadt reduziert (laut Studien ersetzt ein Carsharing Auto bis zu 20 private PKW) und durch die höhere Auslastung verringert sich der Bedarf an Stellplätzen. So trägt Carsharing dazu bei, dass mehr freie Flächen entstehen, die wiederum für Alternativen wie Grünflächen oder Spielplätze genutzt werden können.
Dr. Kathrin Risom (SIXT)
Studien zeigen, dass private PKW durchschnittlich nur 2% der Zeit nicht genutzt werden, während der restlichen Zeit stehen sie ungenutzt herum. Dennoch fallen hohe Kosten für Versicherung, Wartung, Tanken, Parkplatzkosten etc. pro Jahr an. Ein Kunde, der sich entscheidet, den privaten PKW abzuschaffen und stattdessen auf ein Carsharing Auto zurückgreift wird lediglich einen Bruchteil der Kosten pro Jahr zahlen und spart dadurch viel Geld. Zudem hat der Kunde die Möglichkeit, immer das Fahrzeugmodell zu nutzen, das seinem aktuellen Bedarf am besten entspricht: für die Fahrt in die Innenstadt einen kleinen, wendigen Cityflitzer bzw. ein E-Auto, der auch in kleine Parklücken passt. Für den Wocheneinkauf einen Kombi. Für den Tagesausflug mit der Familie in die Berge einen geräumigen SUV. Und für den Umzug gibt es bei vielen Anbietern auch Transporter. Da die meisten Anbieter ihre Fahrzeugflotte regelmäßig austauschen bietet Carsharing den Vorteil, dass Kunden immer ein neues Modell fahren, das mit den neuesten umweltschonenden und sicherheitsfördernden Technologien ausgestattet ist.
Dr. Kathrin Risom (SIXT)
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