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Wie SINGULAAR Sneaker neu definiert

Während viele Sneaker-Brands auf Masse setzen, geht SINGULAAR einen anderen Weg: Qualität, Nachhaltigkeit und ein urbaner Look stehen im Fokus. Doch welche Herausforderungen bringt dieser Anspruch mit sich? 

Während viele Sneaker-Brands auf Masse setzen, geht SINGULAAR einen anderen Weg: Qualität, Nachhaltigkeit und ein urbaner Look stehen im Fokus. Doch welche Herausforderungen bringt dieser Anspruch mit sich? 

02.04.2025, Linda Schröder, Foto: SINGULAAR Geschäftsführer Evren Tolgahan Yetis sowie zwei Kollegen

Das junge Label SINGULAAR verbindet urbanen Streetstyle mit echter Nachhaltigkeit – ohne Kompromisse bei Qualität und Design. Im Interview spricht das Team über die Herausforderungen der Gründung, die Wahl nachhaltiger Materialien und ihren innovativen Ansatz in der Produktion. Zudem gewähren sie spannende Einblicke in ihre Vision für die Zukunft und verraten, welche Rolle Kreislaufwirtschaft und faire Partnerschaften dabei spielen. Doch kann ein Sneaker wirklich nachhaltig sein?

 

LifeVERDE: Wofür steht SINGULAAR und was treibt euch an?


SINGULAAR steht für eine neue Bewegung im urbanen Streetstyle – eine, die nicht nur gut aussieht, sondern auch gut tut. Wie unser Claim sagt: „Sei einzigartig. Sei SINGULAAR." Das ist kein leeres Motto, sondern unser Anspruch. Wir wollen Menschen ermutigen, ihren eigenen Weg zu gehen – bewusst, individuell und mit Haltung. Unsere Sneaker stehen für diese Haltung: Sie verbinden Style, Qualität und Umweltbewusstsein auf ehrliche Weise.
Was uns antreibt? Die Überzeugung, dass wir mit jedem Schritt einen Unterschied machen können – für unseren Planeten, für kommende Generationen und für ein neues Bewusstsein im Konsumverhalten.

 

Welche Herausforderungen hattet ihr bei der Gründung von SINGULAAR im Jahr 2023 und wie konntet ihr diese meistern?


2023 war für uns ein Start mit vielen Learnings. Eine der größten Herausforderungen: die richtige Produktion zu finden. Für uns war von Anfang an klar, dass wir nicht in Fernost oder Brasilien produzieren wollen – zu große Distanzen, zu wenig Transparenz. Wir wollten näher dran sein – geografisch, aber auch menschlich. Deshalb haben wir uns bewusst für Partner in Istanbul und Nordportugal entschieden. Beide Standorte bieten nicht nur exzellentes Know-how in der Schuhproduktion, sondern ermöglichen uns auch kurze Transportwege und persönliche Beziehungen zu den Produzent:innen. Das gibt uns die Flexibilität, die wir als junge Marke brauchen – und hilft uns, den CO₂-Fußabdruck so gering wie möglich zu halten.

 

Welche spezifischen Materialien verwendet ihr in euren Sneakers, um Nachhaltigkeit zu gewährleisten?


Unsere Materialien sind handverlesen – denn echter Impact beginnt beim Detail. Für das Obermaterial setzen wir auf hochwertiges Nappaleder aus Italien – chromfrei gegerbt und eines der besten nachhaltigen Leder, die es aktuell auf dem Markt gibt. Es fühlt sich nicht nur fantastisch an, sondern überzeugt auch durch seine Langlebigkeit und edle Optik. Ergänzt wird das durch Bio-Baumwolle, recyceltes PET und Sohlen aus recyceltem Gummi oder EVA auf pflanzlicher Basis. Für uns zählt: weniger, aber besser – und das in jeder einzelnen Komponente.

 

Werden auch Prinzipien der Kreislaufwirtschaft in euer Geschäftsmodell integriert?


Ja, absolut. Wir denken unsere Produkte von Anfang an so, dass sie am Ende ihres Lebenszyklus wieder in den Kreislauf zurückgeführt werden können. Aktuell arbeiten wir an einem Rücknahmeprogramm, mit dem wir gebrauchte Sneaker einsammeln, recyceln oder upcyceln können. Auch im Designprozess achten wir bereits auf Modularität und Reparaturfähigkeit. Langfristig wollen wir ein komplett zirkuläres Produkt schaffen – Schritt für Schritt, aber mit klarer Vision.

 

Werdet ihr euer Produktportfolio im Bereich nachhaltiger Mode erweitern?


Ja – wir denken schon jetzt über die Sneaker hinaus. Unser Ziel ist es, eine Auswahl an nachhaltigen Essentials zu schaffen, die Stil, Funktionalität und Umweltbewusstsein vereinen. Wichtig ist uns dabei: Kein Greenwashing, keine Fast Fashion. Sondern durchdachte Produkte, die lange halten, zeitlos sind und echte Lieblingsstücke werden. Wenn wir etwas Neues auf den Markt bringen, dann nur, wenn es Sinn macht – für euch und für die Umwelt.

 

Wie fördert ihr eine (sozial) nachhaltige Unternehmenskultur innerhalb eures Teams?


Wir sind ein kleines, motiviertes Team mit einer klaren Haltung: Nachhaltigkeit fängt im eigenen Handeln an. Deshalb leben wir flache Hierarchien, offene Kommunikation und echte Verantwortung. Jede:r im Team bringt Ideen ein – und wird gehört. Uns ist wichtig, dass Arbeit sich gut anfühlt, dass Raum für Kreativität da ist, und dass wir gemeinsam an einer Mission arbeiten, die uns alle verbindet. Flexibilität, Transparenz und ein respektvoller Umgang sind für uns keine Extras, sondern selbstverständlich.

 

Welche Partnerschaften oder Kooperationen pflegt ihr, die euch bei der Erreichung eurer Nachhaltigkeitsziele unterstützen?


Ein besonderes Projekt ist unsere Partnerschaft mit CleanHub: Für jedes verkaufte Paar SINGULAAR-Sneaker finanzieren wir die Sammlung von 1 kg Plastik, bevor es überhaupt ins Meer gelangen kann. So leisten wir direkt und messbar einen Beitrag zum Schutz der Ozeane. Darüber hinaus arbeiten wir eng mit lokalen Produzent:innen in der Türkei und Portugal zusammen – nicht nur wegen der Qualität, sondern weil wir echte Partnerschaften auf Augenhöhe wollen. Und wir sind immer auf der Suche nach weiteren Partnern, die unsere Werte teilen und mit uns an einer besseren Zukunft arbeiten wollen.

Vielen Dank für das Gespräch!

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