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Vegetarische Ernährung für meinen Hund – Go or No?

INTERVIEW I Vegetarische Hundeernährung ist in aller Munde aber, tue ich meinem Vierbeiner damit wirklich etwas Gutes? Vegetarische Ernährung für Hunde – Go or No? Wir fragen Green Petfood.

INTERVIEW I Vegetarische Hundeernährung ist in aller Munde aber, tue ich meinem Vierbeiner damit wirklich etwas Gutes? Vegetarische Ernährung für Hunde – Go or No? Wir fragen Green Petfood.

08.06.2021 I Ein Interview geführt von Dorothea Meyer I Bilder: Unsplash, Green Petfood

Nicht nur die Zahl der vegetarisch und vegan lebenden Menschen in Deutschland wächst stetig, sondern auch die der Hunde. Ja, du hast richtig gelesen. Immer immer mehr Hundebesitzer*innen ernähren ihre Hunde vegetarisch. Ein Unternehmen, welches sich auf vegetarische Ernährung für Hunde spezialisiert hat, ist Green Petfood. Wer hinter Green Petfood steckt, kannst du bereits im ersten Interview mit Geschäftsführerin Nina Rimbach lesen.

Im Interview mit Leonie Becker von Green Petfood erfährst du, warum vegetarische Hundeernährung artgerecht ist und wie du damit nicht nur deinem geliebten Vierbeiner, sondern auch dem Klima langfristig einen Gefallen tust.

LifeVERDE: Leonie, was hinter Green Petfood steckt, haben wir bereits im ersten Interview mit euch erfahren. Nun interessiert uns besonders das Thema vegetarische Hundeernährung. Worin sieht Green Petfood die Vorteile in Sachen Klimafreundlichkeit von vegetarischer gegenüber konventioneller Hundeernährung?

Leonie: Dass vegetarische Hundeernährung nicht nur möglich, sondern auch artgerecht sein kann, wollen wir mit unserem VeggieDog zeigen. Die Rezepturen basieren übrigens immer auf neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen der Tierernährung. Dazu gibt es einige interessante und aufklärende Studien.

In Sachen Klimafreundlichkeit gibt es einen ganz großen Vorteil: Der Konsum von Fleisch, Milch und Eiern ist für mindestens 51 % der weltweiten, von Menschen ausgelösten Treibhausgasemissionen verantwortlich. Die hohe CO2-Belastung durch die Massentierhaltung ist schwer mit Klimaschutz und nachhaltigem Konsum vereinbar. Auch wirkt sich die konventionelle Tierhaltung auf die Anbauflächen aus, denn die Landnutzung pro Proteineinheit ist bei Pflanzen im Allgemeinen niedriger als bei Nutztieren.

Trotz einer fundierten Studienlage, die sich für eine vegetarische Hundeernährung ausspricht, sind viele Besitzer*innen weiter der Meinung, dass ihre geliebten Vierbeiner Fleisch benötigen. Kannst du erklären, warum dies nicht der Fall ist und eine vegetarische Hundeernährung die bessere Option für Hund als auch Klima ist?

Nicht pauschal in jedem Fall ist vegetarisches Hundefutter die optimale Wahl, doch für viele Hunde kann es das sein: Denn in „konventionellem“ Futter befinden sich oft Geschmacksverstärker, Zucker und andere Zutaten, die unseren Fellnasen nicht guttun. Außerdem führen einige Hersteller nach wie vor noch immer grausame Futtertests an Versuchstieren durch. In unserem VeggieDog finden sich nur allerbeste, natürliche und artgerechte Zutaten – und auf Tierversuche verzichten wir.

Apropos artgerecht: Dass der Hund zwar vom Wolf abstammt, sich aber im Laufe der Jahrtausende so sehr verändert hat, dass er nun problemlos pflanzliches Protein futtern kann, haben auch der Evolutionsgenetiker Erik Axelsson und seine Kollegen von der Universität Uppsala in Schweden bereits 2013 in ihrer Studie herausgefunden: Ziel war es, herauszufinden, wie sich die Gene im Laufe der Domestizierung des Hundes, an der Seite der Menschen, verändert haben. Heraus kam, dass die heutigen Hunde sich so sehr an das Leben mit uns Menschen angepasst haben, dass sie problemlos stärkehaltige Nahrung verdauen können!

Was das für unsere Vierbeiner heute heißt? Dass sie vegetarisches Hundefutter als vollwertige Mahlzeit in ihrem Napf gefüttert bekommen können. Wichtig ist nicht der Fleischgehalt, sondern, dass das Tier mit allen wichtigen Nährstoffen versorgt wird, die es Tag für Tag braucht.

Werden Hunde tatsächlich mit allen wichtigen Nährstoffen versorgt, wenn sie vegetarisch ernährt werden und wie gewährleistet ihr bei Green Petfood eine optimale Nährstoffversorgung mit eurem Angebot an vegetarischer Hundekost?

Wir arbeiten bei der Entwicklung unserer Rezepturen eng mit Ernährungswissenschaftlern und Tierärzten zusammen. So gewährleisten wir, dass alle unsere Futter – ob vegetarisch, mit Insekten oder Tierschutz-Hühnchen – genau die Nährstoffe beinhalten, die ein Hund eben braucht. In unserem hauseigenen, akkreditierten Labor werden alle eingehenden Rohwaren, alle Rezepturen und alle fertigen Produkte akribisch untersucht.

Für uns steht vor allem anderen immer das Wohl unserer Fellnasen im Fokus. Deswegen ist jedes unserer Hundefutter ein Alleinfuttermittel – heißt, ein vollwertiges Futter, das den Hund ohne nötige Zugaben artgerecht und gesund versorgt.

Nährstoffe, die der Hund braucht, sind unter anderem Wasser, Protein, Kohlenhydrate, Mineralien und Vitamine. Woher die Proteine stammen – ob von Tieren oder auf pflanzlicher Basis – ist nicht entscheidend. Entscheidend sind die richtige Balance und die Qualität jeder einzelnen Zutat.

Bei eurer Hundefutter-Reihe verwendet ihr Insektenprotein. Würdest du sagen, dass das Hundefutter dennoch unter die Kategorie "vegetarisch" fällt?

Nein, bei Insektenproteinen handelt es sich ebenfalls um tierisches Protein. Allerdings sind Insekten eine sehr viel verträglichere und nachhaltigere Variante als herkömmliches Fleisch. Wir verwenden in der Regel Mehlwurmlarven oder Larven der Schwarzen Soldatenfliege. Unser Insektenprotein beziehen wir von kleinen Farmen aus Europa, mit denen wir eng zusammenarbeiten. Dadurch können wir eine hohe Qualität gemäß Lebensmittelstandards und kurze Transportwege gewährleisten und fördern die Erschließung einer auch für den Humanernährungsbereich interessanten Alternative zu konventionellem Fleisch in Europa.

Und unser gesundes Alleinfuttermittel für empfindliche Hunde kann noch mehr: Während die Produktion herkömmlicher Fleischsorten unsere Ökosysteme erheblich schädigt, ist die Herstellung von Futter mit Insektenprotein viel umweltschonender. Bei der Produktion entstehen weniger Treibhausgase, es wird weniger Wasser verbraucht und bei der Aufzucht von Insekten fällt weniger Bodenverschmutzung an.

Welche Hundefutter-Variante empfiehlt ihr für welchen Hunde-Typ? Gibt es zum Beispiel eine Variante, mit denen ihr bedenkenlos Hunden und Hündinnen mit Allergien füttern würdet?

Generell ist jede Fellnase individuell und hat ihre ganz eigenen Ansprüche oder Wehwehchen. Bedenkenlos sollte man vor allem bei vierbeinigen Allergikern nie sein. Doch wir bieten mit unserem Sortiment schon eine mögliche Lösung: InsectDog eignet sich ganz hervorragend für Hunde mit Allergien oder Nahrungsmittelunverträglichkeiten, da viele Vierbeiner auf die Proteine im Futter reagieren. Insekten als neue Proteinquelle sind da für viele eine bekömmliche Alternative.

Zudem haben wir Futter für Welpen – unser FarmDog Mini Grainfree – und für Senioren: Das ist unser FarmDog Country. Bei jeder unserer Rezepturen gibt es andere Vorteile für die Fellnase, denn unsere große Mission ist schließlich, alle Hunde der Welt klimapositiv zu ernähren!

Hast du Tipps für Hundebesitzer*innen, die ihre Vierbeiner von einer konventionellen auf eine vegetarische Kost umstellen möchten?

Die Umstellung von einem konventionellen auf ein vegetarisches Futter sollte so geschehen, wie bei jedem Futter: langsam und schonend.

Empfehlenswert ist die stufenweisen Futterumstellung. Dabei wird das neue und das gewohnte Futter vermischt. Man mischt ca. ¼ neues Futter mit ¾ altem Futter. In einem Abstand von 1-2 Tagen wird dann die Menge des neuen Futters immer um ¼ erhöht und gleichzeitig die Menge des gewohnten Futters um ¼ reduziert. Insgesamt benötigt die Futterumstellung knapp 5-7 Tage.

Wichtig ist, dass man nicht von heute auf morgen sofort das neue Futter komplett verfüttert, denn es könnte sonst sein, dass der Hund z. B. Durchfall oder Blähungen bekommt. Lieber langsam und Schritt für Schritt.

 

Vielen Dank für das Interview, liebe Leonie.

Dir schwebt nun auch noch eine Frage im Kopf herum, die du gerne an Green Peetfood stellen möchtest?

Dann schreib sie in die Kommentare. Wir freuen uns auf den Austausch mit dir!

 

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Du willst deine Katze klimapositiv ernähren? Dann schau mal hier: Nachhaltigkeit im Napf – Klimapositives Katzenfutter von Green Petfood im Test

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