Grüne Wirtschaft

Stoffwindeln, umweltschonend und vor allem gut für's Baby

INTERVIEW | Eine Wegwerfwindel braucht 500 Jahre bis sie abgebaut ist. Nicht nur deswegen stellt die Stoffwindel eine gute Alternative dar. Sie ist auch besser für Babys Haut und Eltern sparen Geld.

INTERVIEW | Eine Wegwerfwindel braucht 500 Jahre bis sie abgebaut ist. Nicht nur deswegen stellt die Stoffwindel eine gute Alternative dar. Sie ist auch besser für Babys Haut und Eltern sparen Geld.

18.05.2018 - Das Interview führte Gessica Mirra, Foto: Symbolbild © Pexels

LifeVERDE: Frau Mayerhuber, seit wann gibt es die Stoffwindelcompany und aus welcher Motivation heraus haben Sie Ihr Familienunternehmen gegründet?

Erika Mayerhuber: Die Stoffwindelcompany gibt es seit 2006. Ich habe das Unternehmen gegründet, weil ich meine Kinder mit Stoffwindeln gewickelt habe, es aber in Österreich kaum Auswahl an innovativen Stoffwindeln gab. Ich wollte meinen Kunden bieten, was ich selbst vermisst hatte: eine gute Beratung und eine große Auswahl an unterschiedlichen Stoffwindeln.

Was unterscheidet Stoffwindeln von den konventionellen Wegwerfwindeln und wieso sind sie besser?

Stoffwindeln werden nicht weggeworfen, sondern gewaschen und wiederverwendet. Das macht mit unseren modernen Waschmaschinen kaum Arbeit und spart sehr viel Müll und Ressourcen. Der Tragekomfort ist dank neuester Funktionsstoffe ausgezeichnet und die hübschen Designs machen beim Wickeln viel Freude. Alles in allem ein großer Gewinn für die Umwelt, die Babys und die Eltern, weil man mit Stoffwindeln im Vergleich zu Wegwerfwindeln auch Geld spart.

Was müssen Eltern bei Wickeln mit Stoffwindeln beachten?

Stoffwindeln wandeln Flüssigkeit nicht chemisch in Gel um, wie das Wegwerfwindeln tun. Deshalb sind sie zwar so saugfähig wie Wegwerfwindeln, aber nicht so lange auslaufsicher. Man muss also etwas häufiger wickeln, was aber ein Vorteil für Babys Haut ist.

Ist Stoffwindel gleich Stoffwindel? Gibt es da Unterschiede und wenn ja, welche?

Es gibt sehr viele verschiedene Modelle von Stoffwindeln. Im Wesentlichen geht es immer um die Kombination von Saugstoff und wasserdichter Membran. Ist beides zu einem Höschen vernäht, dann spricht man von einer All-in-One. Hat man ein Saugwindelhöschen und darüber ein getrenntes Nässeschutzhöschen, dann spricht man von einem 2-Höschen-System. Dazwischen gibt es viele Abstufungen, von Saugeinlagen, die man einfach ins Höschen legt bis zu einknöpfbaren oder einklettbaren Einlagen. Je nach Bedürfnissen des Babys und den Wünschen der Mutter findet man in einem Beratungsgespräch das richtige System.

Wer sind Ihre Kunden und was schätzen diese besonders?

Meine Kunden sind nachhaltig denkende Eltern, die ihren Kindern keinen Müllberg hinterlassen wollen - eine Wegwerfwindel benötigt 500 Jahre um zu verrotten! Ein Baby produziert mit Wegwerfwindeln einen Müllberg von einer Tonne. Bei einer Verbrennung müssen die nassen Windeln mit Hilfe von Brennstoffen verbrannt werden, ein energieintensiver Prozess, der sehr viel CO² freisetzt.

Ihr Sortiment umfasst aber weitaus mehr als die Stoffwindeln. Welche Produkte bieten Sie außerdem an?

Wir bieten auch waschbare Stilleinlagen, sowie Slipeinlagen und Monatsbinden an. Derzeit führen wir auch eine Windel für Erwachsene ein, die eine Alternative im Pflegebereich schaffen soll. Unser ganzer Stolz sind die nachhaltig nutzbaren Edelstahl-Babyflasche  - man kann sie mit verschiedenen Aufsätzen als Trinklern- oder Sportflasche nutzen. Auch Edelstahl-Trinkflaschen haben wir im Sortiment.

Dürfen Sie uns zum Abschluss verraten, was es künftig Neues aus der Stoffwindelcompany geben wird?

Wir arbeiten mit unserer Marke Blümchen gerade an neuen Trainings-Unterhöschen für Kleinkinder und innovativen, superdünnen Damenbinden in Körperform, die auch optisch richtig Lust auf mehr machen. Wir sind davon überzeugt, dass unsere fröhlichen Muster neben dem praktischen Nutzen auch optisch Freude machen und unsere Produkte so lieber und öfter verwendet werden. Deshalb bieten wir bei vielen Produkten eine große Anzahl von Designs an.

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