Grüne Wirtschaft

Sila Atlantik: Grüner Strom aus der Wüste – Ein Hoffnungsträger für Deutschlands Energiewende

In Zeiten wachsender Unsicherheit auf dem deutschen Energiemarkt tritt ein visionäres Projekt hervor: „Sila Atlantik“. Es verspricht, die Energiewende entscheidend voranzubringen – mit Ökostrom aus der marokkanischen Wüste, der per Unterseekabel quer durch den Atlantik direkt ins deutsche Netz fließt.

In Zeiten wachsender Unsicherheit auf dem deutschen Energiemarkt tritt ein visionäres Projekt hervor: „Sila Atlantik“. Es verspricht, die Energiewende entscheidend voranzubringen – mit Ökostrom aus der marokkanischen Wüste, der per Unterseekabel quer durch den Atlantik direkt ins deutsche Netz fließt.

06.10.2025 - Ein Beitrag von Marcus Noack - Bild: unsplash

Die Größenordnung ist beeindruckend: 15 Gigawatt Wind- und Solarkraft sollen installiert werden, um jährlich bis zu 26 Terawattstunden Strom zu erzeugen – fast fünf Prozent des deutschen Bedarfs. Diese Strommenge könnte die Versorgung deutlich stabilisieren. Denn in Deutschland ist Solar- und Windstrom oft unregelmäßig verfügbar.

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„Die Bedingungen für die Stromproduktion in Marokko (Marokko – Vorreiter in Sachen Energiewende - Artikel der KfW aus dem Jahr 2017) sind weitaus besser als in Deutschland“, erklärt Albert Moser, Energieexperte der RWTH Aachen. „Mit rund 7.000 Volllaststunden bietet der Wüstenstrom eine gleichbleibende Leistung, die unsere Stromnetze entlasten kann.“

Das Herzstück des Projekts sind zwei nahezu 5.000 Kilometer lange Gleichstrom-Unterseekabel – die längsten der Welt –, die vom Atlantik vor Marokko bis nach Deutschland reichen. „Ein Projekt von dieser Größenordnung ist fast wie ein Grundlastkraftwerk“, so Moser weiter. Die Kabel sollen im Norden bei Emden und im Süden an den Netzen von Tennet und Amprion einspeisen, um besonders Regionen mit großem Strombedarf zu versorgen.

„Sila Atlantik“: Milliardenprojekt für Europas grüne Energiezukunft mit Chancen und Risiken

Hinter „Sila Atlantik“ steht ein Konsortium erfahrener Experten aus der Energiewirtschaft, darunter Eon, Uniper und Octopus Energy. Letztere unterstützen das Vorhaben, weil es „eine zusätzliche Option darstellt, den Erzeugungsmix zu erweitern und Versorgungssicherheit zu erhöhen“. Uniper betont zudem, dass Deutschland neben Gaskraftwerken von einer solchen „bedarfsgerechten Versorgung mit erneuerbarem Strom“ profitieren würde. Die Politik zeigt ebenfalls Interesse, jedoch mahnt das Bundeswirtschaftsministerium zur Vorsicht: Für eine abschließende Bewertung sei es noch zu früh. Die Vorgängerregierung unterstrich die Bedeutung des Projekts in einem Schreiben als „sehr interessant“.

Die Herausforderungen sind beträchtlich: Das gigantische Infrastrukturprojekt erfordert Investitionen von 30 bis 40 Milliarden Euro. Zudem müssen zahlreiche europäische Anrainerstaaten zustimmen, da das Kabel Spanien, Portugal, Frankreich und Benelux-Staaten unterseeisch kreuzt. Experten warnen auch vor engen Lieferketten bei Seekabeln und Windturbinen, weshalb die Projektverantwortlichen sogar den Aufbau eigener Fertigungsanlagen in Marokko planen. Gleichzeitig könnte „Sila Atlantik“ helfen, die deutsche Industrie auf den dringend benötigten Pfad der Dekarbonisierung zu bringen. Große Firmen verlangen nach bezahlbarem, grünem Strom für klimafreundliche Produktion und die Erzeugung von grünem Wasserstoff – Voraussetzungen für eine nachhaltige Zukunft. Moser fasst es so zusammen: „Je höher das Angebot an Grünstrom, desto niedriger die Preise – das hat einen dämpfenden Effekt für Verbraucher und Industrie.“

„Sila Atlantik“: Neuer Anlauf für Wüstenstrom dank besserer Technik und politischem Rückenwind

„Sila Atlantik“ baut auf den Erfahrungen des früheren Desertec-Projekts auf, das wegen politischer und wirtschaftlicher Hürden scheiterte. Dennoch zeichnet sich heute ein günstigeres Umfeld ab: Die Technologien zur Stromproduktion und insbesondere zum verlustarmen Transport per Hochspannungs-Gleichstromkabel sind weiterentwickelt, die gesellschaftliche und politische Bereitschaft für grenzüberschreitende Energielösungen wächst.

„Sila Atlantik“: Ein Symbol für Mut, Zusammenarbeit und saubere Energie

Im Kern ist „Sila Atlantik“ mehr als ein Infrastrukturvorhaben. Es steht symbolisch für den Mut, neue Wege zu gehen und die großen Herausforderungen des Klimawandels gemeinsam zu lösen. Es zeigt, wie Zusammenarbeit über Grenzen hinweg die Energiewende maßgeblich stärken und langfristig eine verlässliche Versorgung mit sauberem Strom gewährleisten kann.

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