Grüne Wirtschaft

share deinen Konsum und verdopple dein Glück

INTERVIEW | Warum spenden wir eigentlich nicht alle viel öfter? Meist ist der Aufwand zu groß und das Interesse, sich mit den vielen verschiedenen Möglichkeiten zu beschäftigen, zu gering. Dabei kann es so einfach sein - das zeigt uns share.

INTERVIEW | Warum spenden wir eigentlich nicht alle viel öfter? Meist ist der Aufwand zu groß und das Interesse, sich mit den vielen verschiedenen Möglichkeiten zu beschäftigen, zu gering. Dabei kann es so einfach sein - das zeigt uns share.

20.07.2020 | Ein Interview geführt von Vera Kluck | Bilder: share, Unsplash


Sozialer Konsum und mit seinem Kauf etwas Positives bewirken – das macht share möglich. Bei jedem Kauf eines share-Produktes wird ein gleichwertiges Produkt an einen bedürftigen Menschen gespendet.

Im Interview erzählt uns Sebastian Stricker, wie das 1+1 Prinzip funktioniert, wo die Hilfe ankommt und warum die share-Produkte nicht nur sozial, sondern auch ökologisch nachhaltig sind.
 

LifeVERDE: share. Die Marke kennt womöglich jede*r aus Rewe und DM. Sebastian, bitte stellen Sie uns share einmal kurz vor.

Sebastian Stricker: Na klar. Wir bei share glauben, dass sich Glück verdoppelt, wenn man es teilt. Mit unserem 1+1 Prinzip spendet daher jedes share Produktes automatisch ein gleichwertiges Produkt an einen Menschen in Not. Jeder share Snack spendet also eine Mahlzeit, jedes Pflegeprodukt, egal ob Seife oder Duschgel spendet ein Hygieneprodukt und jedes share Mineralwasser versorgt einen anderen Menschen für einen Tag mit sauberem Trinkwasser. Ganz automatisch, 1+1. Mit dem QR-Code auf der Verpackung kann man außerdem jederzeit nachverfolgen, wie und wo die Hilfe ankommt. So wird seit März 2018 fleißig geteilt.

Wer steckt hinter der Idee von share und wie entstand diese?

share wurde von Iris Braun, Ben Unterkofler, Tobias Reiner und mir gegründet. Wir alle kommen aus ganz unterschiedlichen Bereichen und haben unsere bisherigen Karrieren verlassen, um mit share etwas Positives in der Welt zu bewegen. Die Idee zur sozialen Konsumgütermarke ist vor etwa drei Jahren entstanden – aus einer grundlegenden Frage: “Kann Konsum gut sein? Und wenn ja, wie sollte wirklich guter Konsum aussehen?” Für uns war dabei klar: Jeder Weg zur Kasse sollte etwas Positives bewirken, für uns selbst und unsere Gesellschaft.

Ihre Mission ist es zu „Teilen“ – wird z.B. im DM ein share-Riegel gekauft, erhält ein Mensch in Not dafür eine Mahlzeit. Das hört sich einfach an, doch wie sorgt ihr dafür, dass diese Mahlzeit bei dem Menschen ankommt?

Genau das ist die Idee – Spenden sollte möglichst einfach und transparent sein. Um die Mahlzeiten und andere Hilfeleistungen dann umzusetzen, arbeiten wir eng mit sozialen Partnern zusammen. Dazu zählen zum Beispiel das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen, die Welthungerhilfe, aber auch die Tafel Deutschland.

Über die Organisationen können wir dann genau nachverfolgen, wie die Hilfe ankommt. Einige Projekte durften wir sogar selbst besuchen. Mitzuerleben welchen Unterschied unsere Spenden vor Ort machen ist wirklich die größte Belohnung für unsere Arbeit. Dieses Jahr war zum Beispiel ein Teil des Teams in der Republik Kongo, um dort ein Mahlzeitenprojekt zu besuchen. Die Eindrücke, die wir dort gesammelt haben sind einfach Wahnsinn. Schaut doch mal in unser Video.

In welchen Regionen dieser Welt kommt Ihre Hilfe an?

Wir haben einen guten Mix aus lokalen und internationalen Projekten. In Deutschland arbeiten wir beispielsweise mit über 940 Tafeln zusammen, um Mahlzeiten an Bedürftige zu verteilen. Ähnliche Projekte haben wir auch in Österreich und seit Anfang Juni sogar in Tschechien. Aber auch international kommt unsere Hilfe an. Die meisten unserer Projekte sind heute in Afrika und Asien. Aber wir unterstützen gerade auch ein Brunnenprojekt in Kolumbien in Südamerika.

Auf unserem Instagram Account @share bekommt man einen ganz guten Überblick. Dort teilen wir immer neue Einblicke in unsere Projekte weltweit. Wenn man sich all das ansieht, realisiert man erst welche Reichweite wir mit share inzwischen haben. Und wir haben noch so einiges geplant.

Sie setzen bisher schon einige Nachhaltigkeitsaspekte um, vor allem im Bereich der sozialen Nachhaltigkeit. In Zukunft möchten Sie noch nachhaltiger werden – was sind Ihre Ziele?

Ja, soziale Nachhaltigkeit ist definitiv unser Herzensthema und der Kern von share. Unser Ziel ist, dass jeder Mensch einen sicheren Zugang zu Nahrung, Wasser und Hygiene bekommt. Neben Notfallhilfe fokussieren wir uns deshalb auf besonders langfristige und nachhaltige Projekte. Bei unserem Wasserprojekt in Liberia werden beispielsweise Brunnenmechaniker*innen ausgebildet, die dafür sorgen, dass die Brunnen auch in Zukunft einwandfrei funktionieren.

Neben Nahrung, Wasser und Hygiene gibt es aber auch viele andere Bereiche, in denen soziale Ungleichheiten herrschen. Zum Beispiel im Bildungssektor. Unser Ziel ist es deshalb, das 1+1 Prinzip immer weiter auszubauen, um wichtige Hilfsprojekte zu unterstützen und die Welt Stück für Stück gerechter und schöner zu machen.

Nicht nur Ihre Mission, auch Ihre Produkte selbst sind nachhaltig. Was zeichnet die share-Produkte als eine „grüne“ Alternative zu herkömmlichen Produkten aus Hygiene und Food aus?

Neben sozialen Projekten versuchen wir auch unsere Produkte ständig zu verbessern und neue, nachhaltige Lösungen zu entwickeln. Schon ein halbes Jahr nach unserem Start haben wir zum Beispiel die erste Wasserflasche aus 100 Prozent recyceltem Plastik eingeführt. Seither sind auch alle unsere Seifenspender vollständig aus Rezyklat. So konnten wir schon mehrere hundert Tonnen Neuplastik einsparen! Aber es gibt natürlich auch hier immer Verbesserungspotential. Und zum Glück auch immer neue Möglichkeiten. Nachhaltigkeit ist also ein laufender Prozess. Es kommt darauf an, immer weiter zu gehen und so eine positive Veränderung in der Welt anzustoßen.

Was haben Sie bisher mit Ihren Projekten erreicht und welche werden aktuell umgesetzt?

Wahnsinnig viel. Das hätten wir uns am Anfang kaum vorstellen können. Alle zwei Sekunden “teilt” heute jemand mit share. So sind inzwischen mehr als 30 Millionen shares zusammengekommen. Unglaublich. Um genau zu sein sind das über 8 Millionen Mahlzeiten, mehr als 4,5 Millionen Hygienemittel und 17 Millionen Tage Trinkwasser. Das ist verrückt – im besten Sinne.

Aktuell sind ganze 20 verschiedene Projekte aktiv, in Deutschland und der Welt. Eines unserer größten Projekte ist unser Mahlzeitenprojekt in Somalia. Dort wollen wir gemeinsam mit Aktion gegen den Hunger mindesten 50.000 Kinder mit Notfallnahrung erreichen. Und mehr als 1,7 Millionen Mahlzeiten wurden auch schon verteilt.

Auf welche Produktneuheiten und neuen Projekte dürfen sich die share-Kund*innen in diesem Sommer freuen?

Dieser Sommer wird sicher anders als geplant, aber in Deutschland wird es mindestens genauso schön und vielfältig – auch im Snackregal. Wir haben da an vielen neuen Produkten getüftelt und die ersten sind auch schon gestartet. Unser Studimix mit Sauerkirschen und der Bio-Riegel Schoko & Heidelbeere liegt schon bei REWE und dm im Regal. Außerdem gibt’s eine neue soziale Erfrischung in den Sorten Orange & Grapefruit und Zitrone & Minze.

Aber auch im Bad wird’s in diesem Sommer fruchtig und solidarisch. Vielleicht haben die einen oder anderen ja schon unsere neuen Duschgele bei dm entdeckt? Auf jeden Fall wird es nie langweilig und wir haben noch einiges auf dem Plan für dieses Jahr. Es bleibt also spannend und Teilen kann nur noch besser werden.

 

Vielen Dank für das Interview, Sebastian!

Dir schwebt nun auch noch eine Frage im Kopf herum, die du gerne an share stellen möchtest?

Dann schreib sie in die Kommentare – wir freuen uns auf den Austausch mit dir!

_________________________________ 

Mehr zum nachhaltigen "Sharen": Sharing is Car-ing: Alle Infos zu Carsharing Anbietern

 Folge uns auf Instagram, um keine nachhaltige Alternative mehr zu verpassen: LifeVERDE

 




Kommentar erstellen

Name *
E-Mail *
URL
Kommentar *


Grüne Unternehmen