Der SensAbility Impact Summit ist Europas größte studentengeführte Konferenz für nachhaltiges Wirtschaften und bringt jährlich über 500 Teilnehmer zusammen. Unter dem Motto „Today. Tomorrow. Together." findet das Event am 4.–5. April an der WHU in Vallendar statt und bietet Panel-Diskussionen, Wettbewerbe und viele Networking-Möglichkeiten mit Gleichgesinnten und führenden Unternehmen. Gemeinsam entwickeln wir Lösungen, um die Herausforderungen der Zukunft nachhaltig zu bewältigen.
LifeVERDE: Was ist die Hauptmission von SensAbility, und wie hat sich die Konferenz seit ihrer Gründung entwickelt?
SensAbility verfolgt die Mission, das Bewusstsein für Nachhaltigkeit zu schärfen und deren ökologische sowie soziale Dimensionen in den Fokus zu rücken. Unsere Konferenz dient als Plattform, um Studierende mit Unternehmen zusammenzubringen, die nachhaltigen Wandel vorantreiben und echten Impact erzielen möchten. Gegründet im Jahr 2010, hat sich SensAbility in den letzten Jahren stark weiterentwickelt. Heute sind nicht nur BWL-Studierende, sondern auch immer mehr Technik- und Ingenieurstudent:innen Teil der Community. Diese Vielfalt bringt neue Perspektiven in die Diskussionen und stärkt interdisziplinäre Lösungsansätze. Als eine der am schnellsten wachsenden Initiativen an der WHU hat SensAbility neue Maßstäbe gesetzt, sowohl in Bezug auf die Größe der Konferenz als auch auf die Qualität und Diversität der Speaker und Sponsoren. Unternehmen unterschiedlichster Größenordnungen und Branchen engagieren sich zunehmend, da Nachhaltigkeit jede Organisation betrifft und wertvolle Insights aus verschiedensten Blickwinkeln erfordert.
Welche Kriterien legen Sie bei der Auswahl der Sprecher und Workshops zugrunde, um sicherzustellen, dass die Themen relevant und inspirierend sind?
Bei der Auswahl unserer Speaker und Workshops legen wir großen Wert darauf, dass die Inhalte sowohl relevant als auch inspirierend sind und vor allem echte Lösungen für nachhaltiges Wirtschaften aufzeigen. Um sicherzustellen, dass die Themen einen wahren Mehrwert bieten, definieren wir im Vorfeld zentrale Überthemen, die sich an aktuellen Herausforderungen orientieren. Dazu gehören dieses Jahr beispielsweise: Finanzen, Zukunft der Mobilität und Politik. Außerdem ist ein zentrales Kriterium, Greenwashing zu vermeiden. Deshalb wählen wir unsere Partnerunternehmen gezielt aus: Einerseits arbeiten wir mit Firmen, deren Geschäftsmodell intrinsisch nachhaltig ist, wie Planted im letzten Jahr, andererseits holen wir auch Konzerne wie beispielsweise BCG und die Rewe Group dazu, um authentische Einblicke zu erhalten, wie sie aktuell Nachhaltigkeitsstrategien umsetzen und wie man diese gemeinsam verbessern kann. Entscheidend sind die Bemühungen und das Engagement für eine nachhaltigere Wirtschaft.
Neben Keynotes von Nicola Beer, der Vizepräsidentin der Europäischen Investitionsbank, oder Markus Mildner, CEO von Siemens eMobility, und Panels setzen wir auf interaktive Formate wie dem Pitch Battle. Dabei präsentieren Start-ups aus den Bereichen Sustainability & Deep Tech ihre innovativen Lösungen. So entsteht eine Mischung aus Best Practices, Erfahrungsberichten und zukunftsweisenden Ideen, die SensAbility zu einem einzigartigen Ort des Austauschs machen.
Können Sie Beispiele nennen, wie frühere Teilnehmer durch die Konferenz dazu inspiriert wurden, eigene nachhaltige Projekte oder Unternehmen zu gründen?
Viele unserer Teilnehmer berichten, dass SensAbility sie nachhaltig geprägt und inspiriert hat. Justus Hummels von Yale betonte beispielsweise, wie wertvoll es für ihn war, von führenden Branchenexperten und Nachhaltigkeitspionieren zu lernen. Besonders beeindruckt hat ihn unser Panel "Investing in Earth's Wealth",das ihm neue Perspektiven auf nachhaltige Investitionen eröffnet hat. Doch es bleibt nicht nur bei Inspiration, starke Netzwerke entstehen, aus denen oft beeindruckende Startups hervorgehen. Ehemalige Teilnehmer haben durch SensAbility Mitgründer gefunden, Geschäftsideen weiterentwickelt oder wertvolle Kontakte zu Investoren und Unternehmen geknüpft, die sie auf ihrem Weg unterstützt haben.
Foto: SensAbility
Wie fördert SensAbility die Vernetzung zwischen jungen Unternehmern und etablierten Unternehmen im Bereich der Nachhaltigkeit?
SensAbility bietet zahlreiche Möglichkeiten, junge Unternehmer mit etablierten Akteuren im Bereich Nachhaltigkeit zu vernetzen. Auf unserer Career Fair präsentieren sich nicht nur große Unternehmen, sondern auch viele Start-ups, die dort auf Investoren und potenzielle Kooperationspartner treffen können. Darüber hinaus haben Start-ups die Gelegenheit, ihre Visionen im Rahmen unseres Pitch Battles mit hoher Sichtbarkeit vor führenden VCs zu präsentieren. Doch Networking bei SensAbility geht über klassische Formate hinaus: Auf unserer Main Stage teilen führende Experten und Vordenker ihre Erfahrungen und sind offen für den persönlichen Austausch. Ergänzend dazu ermöglichen exklusive Networking-Events den direkten Dialog mit ausgewählten Unternehmensvertretern.
Welche Herausforderungen begegnen Ihnen bei der Organisation einer so großen studentisch geleiteten Konferenz, und wie überwinden Sie diese?
Die Organisation einer so großen Konferenz bringt viele Herausforderungen mit sich, aber genau das macht SensAbility einzigartig. Als rein studentisches Team tragen wir die volle Verantwortung für Qualität, Finanzierung und Umsetzung und lernen während der intensiven Vorbereitungszeit sehr viel. Unser Anspruch ist dabei genauso hoch wie der von Unternehmen, die beruflich große Konferenzen organisieren. Der Schlüssel zum Erfolg liegt in effektivem Zeitmanagement, denn neben SensAbility haben wir ein sehr intensives Studium. Nur durch unseren Teamgeist, klare Prozesse und eine effiziente Struktur schaffen wir es, SensAbility jedes Jahr auf ein neues Level zu heben.
Wie messen Sie den langfristigen Einfluss der Konferenz auf die Teilnehmer und die Gesellschaft insgesamt?
Der langfristige Einfluss von SensAbility zeigt sich auf mehreren Ebenen. Sowohl bei den Teilnehmern als auch in der Wirtschaft. Viele, die unsere Konferenz in den letzten Jahren besucht haben, berichten, wie sehr sie die Inhalte inspiriert und zum Umdenken angeregt haben. Das Feedback spricht für sich und bestätigt, dass wir echte Impulse setzen. Dass Nachhaltigkeit kein kurzfristiger Trend, sondern unabdingbar für zukunftsfähige Unternehmen ist, sehen wir an der steigenden Zahl von Unternehmen, die mit uns kooperieren möchten, sowie am durchweg positiven Feedback unserer Teilnehmer. Auch die wachsende Teilnehmerzahl spricht dafür, dass SensAbility als Konferenz immer relevanter wird. Wir messen unseren Erfolg nicht nur an Zahlen, sondern vor allem daran, dass sich nachhaltige Ideen verbreiten, Netzwerke entstehen und Teilnehmer durch SensAbility dazu inspiriert werden, nachhaltige Projekte oder Karrieren in diesem Bereich zu verfolgen.
Welche neuen Formate oder Initiativen plant SensAbility für zukünftige Konferenzen, um das Thema Nachhaltigkeit noch stärker in den Fokus zu rücken?
In Zukunft möchten wir unseren Impact insbesondere international weiter ausbauen. Unser Ziel ist es, die Zahl der Teilnehmenden zu erhöhen und noch gezielter internationale Studierende sowie Unternehmen anzusprechen. Während wir früher vor allem kleinere Start-ups begrüßen durften, gewinnen wir inzwischen vermehrt Konzerne, Unternehmen aus dem Finanzsektor und politische Vertreter, insbesondere mit europäischer Perspektive. Uns geht es darum, unseren Horizont zu erweitern, unseren Wirkungsbereich zu vergrößern und möglichst viele Akteure mit ins Boot zu holen. Darüber hinaus entwickeln wir auch unsere Projekte stetig weiter, zum Beispiel den Rhine Clean-Up, ein gemeinsames Hands-on-Projekt mit WHUSH, bei dem wir das Rheinufer säubern oder unseren NGO-Tag, an dem wir mit anderen Studierenden verschiedene gemeinnützige Organisationen besuchen und deren Arbeit hautnah kennenlernen.
Vielen Dank für das Gespräch!
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