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Palmöl - deshalb schadet der Rohstoff unserer Umwelt und so umgehst du ihn

Palmöl stellt eine Bedrohung für Umwelt und Tiere in vielen Regionen entlang des Äquators dar. Wir erklären dir, warum das Pflanzenöl so schädlich ist und mit welchen Alternativen du deinen nächsten Einkauf palmölfrei gestalten kannst.

Palmöl - Auswirkungen & Alternativen
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Palmöl stellt eine Bedrohung für Umwelt und Tiere in vielen Regionen entlang des Äquators dar. Wir erklären dir, warum das Pflanzenöl so schädlich ist und mit welchen Alternativen du deinen nächsten Einkauf palmölfrei gestalten kannst.

11.07.2019 I Ein Beitrag von Annalena Bruse-Smith I Bild: pixabay

Palmöl steckt vor allem in unseren Lebensmitteln, Kosmetikartikeln und im Biosprit. Seit einigen Monaten dominieren große Kampagnen, etwa vom WWF, Greenpeace und Lebensmittelherstellern, wie z.B. die Supermarktkette EDEKA, die auf die Konsequenzen von Palmöl aufmerksam machen wollen, unsere Medien. Sie zeigen gerodete Regenwälder und Orang Utans, die gegen einen Bagger kämpfen, der gerade dabei ist sein Zuhause zu zerstören. Wir haben uns angeschaut, warum Palmöl eigentlich so schädlich ist und wie wir es in Zukunft umgehen können.

Warum schadet Palmöl der Umwelt?

Laut dem WWF (2018) wird Palmöl weltweit auf einer Fläche von etwa 19 Millionen Hektar angebaut, das sind fast 27.000.000 Millionen Fußballfelder oder etwa eine Fläche, die 532 Mal so groß, wie Deutschland ist, eine unvorstellbar große Fläche. Für den Anbau eignet sich vor allem das Klima rund um den Äquator, wie z.B. in Malaysia oder Indonesien, wo jährlich etwa 86% der weltweiten Palmölmengen produziert werden (ORO VERDE). Dort stellt der Anbau eine besonders drastische Bedrohung für den Regenwald und seine Artenvielfalt dar, denn es werden große Flächen und eine wirtschaftliche Infrastruktur für die Palmen, sowie die Verarbeitung und den Transport benötigt.

Dieses Video ist Teil einer Kampagne von Greenpeace und verdeutlicht, welchen Effekt der Anbau von Palmöl in der Region rund um den Äquator auf die Natur und seine Bewohner hat, denn besonders bedroht sind vor allem der Orang Utan und der Tiger.

So erkennst du, ob sich Palmöl in einem Produkt versteckt

Im Supermarkt gibt es kaum ein Produkt in dem Palmöl nicht enthalten ist. Beim Durchlesen der Inhaltsstoffe ist dies jedoch auf den ersten Blick meist gar nicht sichtbar. Man sucht nach dem Begriff “Palmöl”, findet ihn nicht und legt das Produkt guten Gewissens in den Einkaufswagen. Damit du dir beim nächsten Einkauf sicher sein kannst, dass im Kosmetikartikel, der Tütensuppe oder den Keksen kein Palmöl enthalten ist, listen wir dir hier einige Bezeichnungen auf, die oft anstelle von “Palmöl” deklariert werden:

  • Palm/Palmate/Palmitate
  • Elaeis Guineensis
  • Magnesium Stearate
  • Glycerinfettsäureester
  • Caprylyl Glucoside

Das sind leider nur einige Beispiele, denn die Liste ist endlos lang. Um einen ausführlichen Überblick zu bekommen, gibt es auf der Seite der Regenwald-Botschafter eine Aufzählung aller Bezeichnungen. Zusätzlich erklärt das Projekt Umweltblick, dass Inhaltsstoffe, die folgende Wortteile beinhalten zu großer Wahrscheinlichkeit ebenfalls aus Palmöl hergestellt wurden:

capr-, cet-, cetear-, cetyl-, coc-, coco-, glycer-, laur-, linol-, myrist-, ole-, stear- 

Das kann man sich natürlich nicht alles merken! Kleiner Tipp: kopier dir die Namen in eine Notiz in deinem Handy, dann kannst du beim Einkaufen schnell nachschauen, wenn du dir mal unsicher bist.

Diese Alternativen gibt es

Die Lebensmittel- und Kosmetikindustrie reagiert langsam auf die Kampagnen, den Druck der Umweltschützer und der Öffentlichkeit. Manche Unternehmen nutzen die Gunst der Stunde und werben geradezu damit, dass ihre Produkte ohne Palmöl hergestellt werden. Hier sind einige Beispiele, die deinen nächsten Einkauf palmölfreier gestalten können.

byodo

Der Naturkost-Hersteller byodo verwendet für die Produktion seiner Lebensmittel nicht nur ausschließlich biologische Produkte, sondern auch konsequent kein Palmöl. Das Sortiment umfasst eine Vielzahl von Produkten, wie Essig, Öl, Gewürze, Pasta oder auch Snacks.

Simply Raw

Wer beim Frühstück nicht auf eine Schokoladencreme verzichten möchte, dem empfehlen wir den palmölfreien Aufstrich von Simply Raw. Die RAW CREMEs gibt es in den Sorten Kokosnuss-Kakao, Mandel-Kakao und Erdmandel-Kakao.

GOVINDA

Der Naturkost-Hersteller GOVINDA ist sich seiner ökologischen Verantwortung bewusst und deshalb verarbeitet auch er kein Palmöl in seinem Produkten. Bei GOVINDA wirst du vor allem fündig, wenn du nach palmölfreien Snacks, wie etwa Protein-Kugeln oder Konfekten, suchst. 

ViVANI
Wir bleiben beim Naschen, denn da scheint es die meisten Alternativen zu geben. Bei ViVANI findest du z.B. ein ganzes Sortiment an palmölfreier Schokolade. Außerdem stammen alle Zutaten aus geprüftem biologischem Anbau. Übrigens ist auch für Veganer was dabei!

FAIR SQUARED

Ebenfalls frei von Palmöl ist das gesamte Kosmetik-Sortiment von FAIR SQUARED. Die Produkte sind außerdem Fairtrade-zertifiziert, sowie vegan. Sonst noch irgendwelche Wünsche?

Unser Fazit

Der Anbau von Palmöl stellt eine unglaubliche Bedrohung für Umwelt und Tiere in den Regionen entlang des Äquators dar und deshalb ist es so wichtig, dass wir als Konsumenten ein Zeichen setzen und auf Produkte, die Palmöl enthalten so gut es geht verzichten. Dabei ist beim Durchlesen der Inhaltsstoffe besondere Vorsicht geboten, denn Palmöl versteckt sich hinter einer langen Liste an Bezeichnungen. Beim nächsten Einkauf kennst du nun schon so einige dieser Tarnungen und kannst auf alternative Hersteller, wie etwa die oben genannten Unternehmen, setzen.

 

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