Grüne Wirtschaft

Nutzerzahlen beim CarSharing weiter gestiegen

THEMENWOCHE E-CarSharing | Hat das Auto als Statussymbol ausgedient? Oder wie kommt es, dass sich immer mehr Menschen ein Auto lieber im CarSharing teilen? Ihnen ist es wichtig, schnell von A nach B zu kommen, ganz egal ob mit dem eigenen Auto oder einem "geteilten".

THEMENWOCHE E-CarSharing | Hat das Auto als Statussymbol ausgedient? Oder wie kommt es, dass sich immer mehr Menschen ein Auto lieber im CarSharing teilen? Ihnen ist es wichtig, schnell von A nach B zu kommen, ganz egal ob mit dem eigenen Auto oder einem "geteilten".

03.04.2017 - ein Beitrag von Gessica Mirra, Bild © www.pixabay.com

Zurzeit gibt es in Deutschland rund 150 CarSharing-Anbieter, bei denen man zwischen sogenannten stationären und stationsunabhängigen bzw. free-floating-Angeboten wählen kann. 10 Prozent aller CarSharing-Anbieter haben zudem immer mehr Elektroautos in ihren Flotten.
Free-floating-CarSharing bedient vor allem die Nachfrage nach sehr kurzen, innerstädtischen Fahrten. Mit stationsbasierten Fahrzeugen werden hingegen auch längere Fahrten, wie Ausflüge und Wochenendfahrten absolviert. Neben dem unterschiedlichen Systemzuschnitt sind sicherlich auch die verschiedenen Preise für die beiden CarSharing-Varianten für eine unterschiedliche Nutzung verantwortlich. Eine Stunde fahren in der Stadt kostet bei stationsbasierten Anbietern zwischen 4 und 8 Euro. Beim free-floating-CarSharing kostet die Stunde zwischen 14 und 19 Euro.

CarSharing Anbieter in Deutschland sind: car2go (mit 640.000 Kunden, 3.810 Fahrzeuge, in 7 Städten), DriveNow (600.000 Kunden, 3.100 Fahrzeuge, 5 Städte), Flinkster (300.000 Kunden, 4.000 Fahrzeuge, 300 Städte), Cambio (57.000 Kunden, 1.280 Fahrzeuge, 21 Städte), Stadtmobil (52.000 Kunden, 2.300 Fahrzeuge, 100 Städte), teilAuto (26.000 Kunden, 800 Fahrzeuge, 16 Städte), Book N Drive (24.900 Kunden, 680 Fahrzeuge, 8 Städte), Multicity (20.000 Kunden, 350 Fahrzeuge, 1 Stadt), Stadtauto München (12.500 Kunden, 450 Fahrzeuge, in München), Greenwheels (10.000 Kunden, 300 Fahrzeuge, 22 Städte), Scouter (4.8000 Kunden, 140 Fahrzeuge, 7 Städte), E-WALD (3.000 Kunden, 200 Fahrzeuge, 100 Standorte) und app2drive (2.100 Kunden, 300 Fahrzeuge, 77 Städte). Der erste deutsche CarSharing-Anbieter war 1988 „StattAuto“ in Berlin.

Hinter einigen dieser Anbieter stecken große Autohersteller wie beispielsweise BMW bei DriveNow, Daimler bei car2go oder Volkswagen mit einer Beteiligung an Greenwheels. Zudem betreibt die Deutsche Bahn den großen und bundesweit aktiven CarSharing-Dienst Flinkster.

Bevor man einen CarSharing Anbieter für sich auswählt, sollte man sich darüber informieren, in welchem Geschäftsgebiet der Anbieter tätig ist und wo die nächste Station liegt. Natürlich kann man sich auch bei mehreren Anbietern gleichzeitig registrieren. So genießt man als Kunde die größte Flexibilität.

CarSharing in 2017

Zu Beginn jeden Jahres erstellt der Bundesverband CarSharing e.V. eine Übersicht über den Stand des CarSharings in Deutschland. Dazu werden bei allen CarSharing-Anbietern in Deutschland Kennzahlen abgefragt. Die Datenerhebung wurde zuletzt zum Stichtag 01.01.2017 vorgenommen.
Demnach waren Anfang 2017 rund 1,7 Millionen Menschen bei den rund 150 deutschen CarSharing-Anbietern registriert. Bei stationsbasierten Angeboten waren 455.000 Teilnehmer angemeldet, bei stationsunabhängigen 1.260.000 Nutzer. Das entspricht einem Plus von 25.000 Kunden bei stationsbasierten Angeboten und einem Plus von 430.000 Nutzern bei stationsunabhängigen Angeboten.
Den Nutzern standen laut Bundesverband 9.400 Fahrzeuge an 4.650 Stationen im stationsbasierten CarSharing und 7.800 free-floatende Pkws in stationsunabhängigen  Angeboten zur Verfügung. Die Zahl der Städte und Gemeinden, in denen CarSharing verfügbar ist, kletterte von 537 auf 597.Bei den stationsbasierten Anbietern teilten sich durchschnittlich 48,4 Kunden ein Fahrzeug. Bei der free-floating Variante kommen auf ein Fahrzeug 172,8 Nutzer.

2 Millionen CarSharing-Nutzer bis 2021

Der CarSharing-Markt hat in Deutschland eine erstaunliche Entwicklung erlebt: Waren 2001 noch rund 1.000 Autos im Sharing-Modus, so sind es heute mehr als 15.400, bereitgestellt in 490 Städten. Das größte Fahrzeugnetz erstreckt sich allein mit 2.900 Fahrzeugen in Berlin.
Auch bei den Nutzernzahlen zeigt Deutschland eine steile Wachstumskurve: Seit 2001 wuchs ihre Zahl von ca. 50.000 auf über eine Million – am stärksten seit 2011. Im Jahr 2021 sollen, laut Schätzungen, etwas mehr als 2 Millionen Bundesbürger registriert sein.

Der derzeit größte Markt ist die Region Asien-Pazifik mit 2,3 Millionen Nutzern von 33.000 Fahrzeugen. Im Verhältnis zur Einwohnerzahl ist jedoch Europa der am weitesten entwickelte Markt mit 2,1 Millionen Nutzern von 31.000 Fahrzeugen. In Nordamerika kommen 1,5 Millionen Fahrer auf 22.000 Fahrzeuge.

Elektrofahrzeuge im CarSharing

Jedes siebte CarSharing-Auto fährt in Berlin elektrisch. Das ist kein Wunder, denn CarSharing und Elektromobilität passen gut zusammen. Das umweltfreundliche Image, das CarSharing auszeichnet, kann durch den Einsatz von Elektrofahrzeugen noch weiter verstärkt werden.
Voraussetzung hierfür ist, dass Elektrofahrzeuge in den CarSharing-Flotten ausschließlich mit Ökostrom aus zusätzlich regenerativen Energiequellen aufgeladen werden. Denn eine jüngst veröffentlichte Studie des Öko-Instituts kommt zu dem Ergebnis, dass Elektrofahrzeuge nur dann niedrigere spezifische CO2-Emissionen haben, wenn sie eben mit regenerativ hergestelltem und zertifiziertem Ökostrom betrieben werden.

Wichtig für die Nutzer beim CarSharing mit E-Autos ist, die Reichweite des Elektroautos realistisch einzuschätzen. Unterschiedliche Wetterbedingungen und das Einschalten von stromverbrauchenden Aggregaten wie Heizung, Licht und Klimaanlage beeinträchtigen die Reichweite stark. Ein Elektroauto kann aber mühelos drei typische Stadtfahrten von bis zu 35 km nacheinander bewältigen, ohne dass an der Ladestation nachgeladen werden muss. Während die stationären Anbieter die Autos zumindest einigermaßen sicher an ihren jeweiligen Standorten aufladen können, sind die free-floating-Anbieter wie Car2go und DriveNow auf eine gute öffentliche Ladeinfrastruktur angewiesen.
Damit in den nächsten Jahren also noch mehr Autos elektrisch werden, müssen mehr Ladesäulen in den Städten zur Verfügung stehen.




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