Grüne Wirtschaft

Natürliche Wandfarben von Casa NATURA

UNTERNEHMENSVORSTELLUNG | Die natürlichen Wandfarben und –Spachtelputze von Casa Natura bestehen aus Lehm und Kalk. Die pulverförmigen Lehmfarben wie auch alle Naturkalkfarben kommen ohne Konservierungsmittel aus. Kalkfarben haben zusätzlich den Vorteil, dass sie desinfizierend und Schimmelpilz verhütend sind.

UNTERNEHMENSVORSTELLUNG | Die natürlichen Wandfarben und –Spachtelputze von Casa Natura bestehen aus Lehm und Kalk. Die pulverförmigen Lehmfarben wie auch alle Naturkalkfarben kommen ohne Konservierungsmittel aus. Kalkfarben haben zusätzlich den Vorteil, dass sie desinfizierend und Schimmelpilz verhütend sind.

05.12.2017

LifeVERDE: Herr Landenberger, seit wann gibt es Casa NATURA und welche Firmenphilosophie verfolgt Ihr Unternehmen?

Hans Landenberger: Im Jahr 2000 haben Michael Bühler und ich beschlossen, eigene Lehm- und Kalkprodukte unter dem Namen Casa NATURA zu entwickeln und selbst herzustellen.

Schon vorher, seit Mitte der achtziger Jahre, war Michael Bühler als einer der ersten Naturbaustoffhändler tätig. Als eigenständige Firma besteht Casa NATURA nun seit 2003. Und wir haben uns gut entwickelt in all den Jahren. Wir machen natürliche wohngesunde und ehrliche Produkte, stehen zu dem, was wir an Inhaltsstoffen angeben und konzentrieren uns auf unser Ziel, nämlich exzellente und vertrauensvolle Farben und Putze für die Wandgestaltung anzubieten. Aus voller Überzeugung gut, das ist unsere Philosophie.

Welche Produkte bieten Sie an?

Wir bieten alle Möglichkeiten an, die zu einer Wandgestaltung im Innenraum gehören. Das sind vor allem Putze und Wandfarben aus Lehm und Kalk. Wir fangen also jeweils bei einem dickschichten Grundputz oder auch der Lehmbauplatte an, die direkt auf dem Mauerwerk oder im Holzhausbau zum Einsatz kommt.

Besonders breit und vielfältig sind wir bei den Gestaltungsmöglichkeiten der Wandoberflächen aufgestellt. Von der einfachen Naturfarbe über schicke Lehm- oder Kalkspachtelputze bis zur hochwertigen Glättetechnik oder dem Tadelakt marokkanischer Art bieten wir eine sehr breite Gestaltungspalette an. Auch aufgrund unseres großen Pigmentsortiments mit dem fast alle Farbwünsche verwirklicht werden können.

Wann ist Wandfarbe biologisch und natürlich? Und was unterscheidet sie dann von konventioneller?

Eine Wandfarbe würde ich dann als biologisch und natürlich bezeichnen, wenn sie frei von petrochemischen Bindemitteln ist. Das sind leider nur ganz wenige Produkte. Da können noch so viel Stempel und Ökolabels auf dem Etikett stehen sein. Auch sogenannte Mineralfarben sind in Wirklichkeit meist mit einem Zuschlag an Acrylbindemittel ausgestattet. Und dann haben wir schon wieder eine filmbildende Beschichtung auf der Wand. Die Unterscheidung ist für den Laien nicht immer einfach. Deswegen halte ich eine Volldeklaration bei einer „Biofarbe“ unabdingbar. Nur so kann der Verbraucher sicher sein. Gerade Lehm und Kalk bieten aber beste Wasserdampf-Diffusionswerte sofern sie nicht wieder mit organischen Bindemitteln „tot“ gemacht werden. Außerdem sind solche Farben absolut antistatisch und neigen viel weniger zum Verschmutzen. Auch kommen pulverförmige Lehmfarben wie auch alle Naturkalkfarben ohne Konservierungsmittel aus. Kalkfarben haben zusätzlich den Vorteil, dass sie desinfizierend und Schimmelpilz verhütend sind.

Muss im Umgang mit der Farbe etwas beachtet werden? 

Die große Verlockung der kunststoffgebundenen Wandfarben besteht darin, dass Sie auf fast allen Untergründen mit wenig Aufwand gestrichen werden können. Eimerdeckel auf, aufwalzen - fertig. Das ist ein wenig wie Instantkaffee. Fix, aber mit wenig Geschmack.

Die pulverförmigen Lehmfarben müssen auf der Baustelle angerührt werden. Sie sind dann nur für einen begrenzten Zeitraum von wenigen Tagen haltbar und sind nicht wasch- bis scheuerbeständig. Kalkfarben sind zwar fix-fertig im Eimer, benötigen keinen Topfkonservierer, aber neigen vor allem bei kräftigen Farbtönen zu einer farblich changierenden Oberfläche. Für mich ist das eine reizvollere Oberfläche als die platte Eintönigkeit der Kunststoffdispersionen. Qualität braucht meist etwas mehr Aufwand, aber lohnt sich immer.

Wie setzen Sie sich als Unternehmen für Nachhaltigkeit ein, wie leben Sie selbst Nachhaltigkeit?

Allein schon durch die Produktion von Naturfarben versuchen wir Nachhaltigkeit zu leben. Interessant ist, dass die alten Baustoffe wieder die Zukünftigen sind. Grundsätzlich versuchen wir in Richtung einer Kreislaufwirtschaft zu kommen. Das fängt beim Ökostrom an und hört bei der Vermeidung von erdölbasierten Produkten noch lange nicht auf. Eine stetige Weiterentwicklung in unserem Denken und Handeln versuchen wir zu leben. Aber natürlich leben wir in unserer wirtschaftlich auf Konsum getrimmten Zeit und müssen uns selbst immer wieder in Frage stellen, ob es nicht noch nachhaltiger geht. Das ist ein fortlaufender Prozess.

Persönlich versuche ich meinen Lebensstil ökologisch auszurichten, vermeide Flugreisen, kaufe Möbel möglichst nur einmal im Leben, ich habe meinen Fleischkonsum weiter eingeschränkt und so sehe ich viele kleine Baustellen, wohl wissend, dass immer noch viel Luft nach oben ist in meinem Handeln.

Vor welche Herausforderungen stellt Sie das Thema Nachhaltigkeit gegebenenfalls?

Ein wichtiger Faktor ist hier sicher der wirtschaftliche Aspekt. Alle wollen Nachhaltig sein, man kann das Wort ja kaum noch hören, obwohl es ein ganz wichtiges Ziel ist. Aber wenn es dann darum geht für nachhaltige Materialien etwas tiefer in die Tasche zu greifen, dann wird es schon schwierig mit der Nachhaltigkeit. Der Weg zum billigen Plastik ist dann nicht weit. Nachhaltigkeit braucht manchmal mehr Zeit. Das kann eine Herausforderung sein, sich diese Zeit zu gönnen und vielleicht auch dem Kunden zuzumuten, weil natürliche Baustoffe manchmal mehr Aufwand oder längere Trockenzeiten brauchen.



Verraten Sie uns, was es künftig Neues von Ihnen geben wird?

Neu sind immer wieder kreative Verarbeitungstechniken, die mit den Casa NATURA Produkten verwirklicht werden können. Wir entdecken selber immer wieder neue Arten der Oberflächengestaltung wie zum Beispiel eine Betonoptik mit natürlichem Lehmputz.

Im Bereich der ganz kräftigen Farbtöne sind wir am Entwickeln und wir forschen gerade, was mit Naturwachsen alles geht. Aber Konkreteres kann ich dazu noch nicht sagen.

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