Im Haushalt fallen nach wie vor viele Verpackungen an. Waschmittel, Spülmittel oder die Tabs für den Geschirrspüler – es ist doch so einiges. Oft versuchen wir bereits, diesen Müll zu umgehen. Unverpackt-Läden oder einfache Anleitungen zum Selbermachen sind da beliebte Optionen. Doch gerade das „einfach Selbermachen“ ist so eine Sache – hat wirklich jede*r im Alltag immer Zeit dazu? Selbst der größte Nachhaltigkeitsfan kann da an seine Grenzen geraten, von Zahnpasta bis Reinigungstabs alles permanent herzustellen.
As Easy as That bietet da die Lösung: Nachhaltige Produkte, ökologische Verpackungen und so viel Recycling wie möglich. Katrin Steinbach stellt uns ihr innovatives Unternehmen vor, das sie während der Corona-Pandemie gegründet hat. Die Frustration über die Müllberge, mit denen wir trotz guter Vorsätze konfrontiert sind und die Zeit des Innehaltens während des Lockdowns, gaben ihr den nötigen Antrieb zur Geschäftsgründung. Mit einer großen Portion Mut, female Empowerment und reichhaltiger Erfahrung aus ihren früheren Jobs in den Bereichen Kosmetik- und Haushaltstechnologie, gründete sie as Easy as That.
LifeVERDE: Liebe Katrin, du verkaufst in deinem Onlineshop verschiedenste nachhaltige Artikel. Was können unsere Leser*innen alles in deinem Shop entdecken?
Katrin Steinbach: In meinem Shop gibt es nachhaltige und klimafreundliche Produkte zu entdecken, vom nachhaltigen Waschmittel bis zu Mini-Spülmaschinentabs und Hautpflege aus Upcycling. Alle Produkte sind so entwickelt, dass sie Ressourcen einsparen und einen möglichst geringen CO2-Fußabdruck haben. Bei den Wasch- und Reinigungsmitteln setze ich daher auf Konzentrate die wirklich nur die Stoffe enthalten, die für eine gute Wirksamkeit notwendig sind, und bei den Hautpflegeprodukten arbeite ich mit Inhaltsstoffen aus Upcycling, um Stoffe weiterzuverwenden, die sonst in der Entsorgung gelandet wären.
Nützliche Haushalthelfer und pflegende Naturkosmetik in umweltbewusster Verpackung bei as Easy as That (Bild: as Easy as That).
Welche Rolle spielt Nachhaltigkeit bei der Auswahl der Rohstoffe und der Herstellung deiner Produkte?
Nachhaltigkeit ist für mich die Basis, auf der ich mein Unternehmen und alle Produkte aufbaue, die ich lanciere. Daher achte ich natürlich auch ganz genau darauf, welche Inhaltsstoffe ich auswähle und wo und wie meine Produkte produziert werden. Zum Beispiel achte ich bei den Inhaltsstoffen auf eine gute Umweltverträglichkeit, darauf, dass sie aus nachwachsenden Quellen stammen, und beziehe den Großteil meiner Stoffe aus Europa. Kurze und nachvollziehbare Lieferketten sind mir dabei sehr wichtig. Bei der Herstellung setze ich auf Partner aus meiner Region, das heißt auch hier haben wir sehr kurze Lieferwege und alle Produkte werden in Deutschland gefertigt.
Plastikmüll ist besonders im Haushalt ein großes Problem. Worauf achtest du bei der Verpackung deiner Artikel?
Ich versuche für jedes Produkt die nachhaltigste Verpackung zu finden die jeweils Sinn macht und auch im Hinblick auf den Versand im Online-Shop bestmöglich geeignet ist. Je weniger Verpackung ich benötige und je weniger Gewicht die Verpackungen haben umso besser für die Klimabilanz des Versands. Daher setze ich bei meinen Wasch- und Reinigungsprodukten auf heimkompostierbare Kraftpapierbeutel. Bei meinen Hautpflegeprodukten arbeite ich mit Bio-Kunststoff, der im Vergleich zum Standardkunststoff auf fossiler Basis, 3 Tonnen CO2 einspart.
Das Bewusstsein für ausgewählte Inhaltsstoffe wächst, doch die Zutatenlisten sind oft unverständlich. Wie können Verbraucher*innen wissen, was sich in deinen Produkten befindet?
Ja, das stimmt, INCI-Listen sind sehr schwierig zu lesen und zu verstehen. Daher habe ich in meinem Online-Shop eine extra Seite eingerichtet, auf der die Inhaltsstoffe mit einfachen Erklärungen nachgelesen werden können.
Du verwendest in deinen Produkten auch Upcycling-Rohstoffe. Kannst du unseren Leser*innen erklären, welcher Prozess dahinter steckt?
Upcycling bedeutet für mich, dass ich Rohstoffe nach ihrem eigentlichen Lebenszyklus sinnvoll weiterverwende, anstatt sie zur Entsorgung zu geben. Bei meinen Produkten nutze ich beispielsweise Stoffe, die bei der Lebensmittelherstellung übrigbleiben, wie Apfelfasern und Apfelwasser. Diese Inhaltsstoffe sind voll von Vitaminen, Mineralstoffen und Antioxidantien und eignen sich daher hervorragend für hochwertige Hautpflegeprodukte.
Was waren für dich die größten Hürden von der Idee bis zum jetzigen Erfolg?
Für mein kleines Start-Up war die größte Hürde zunächst, Partner*innen zu finden, die sich auf eine Zusammenarbeit einlassen und die gleichen Werte vertreten. Bei den kleinen Abnahmemengen, die man anfangs hat, ist das nicht ganz so einfach. Das gleiche gilt für das Thema Verpackungsmaterial, ich hatte nicht damit gerechnet, dass nachhaltige Verpackungslösungen so schwer zu bekommen sind. Und letztlich ist es als D2C Marke natürlich die größte Herausforderung die Konsumen:tinnen zu erreichen und zu überzeugen, und das gelingt uns inzwischen sehr gut.
Katrin Steinbach hatte den Mut ihr eigenes Unternehmen zu gründen (Bild: as Easy as That).
Wo siehst du in den Bereichen der nachhaltigen Kosmetik und der Haushaltsprodukte noch Verbesserungspotenzial, welche “grünen Veränderungen” würdest du dir wünschen?
Ich wünsche mir von allen großen und kleinen Herstellern am Markt, dass Sie die Zusammensetzung ihrer Produkte sowie die Herkunft ihrer Inhaltsstoffe endlich besser hinterfragen und sich auch mal trauen aus bekannten Mustern auszubrechen. Es werden nach wie vor viel zu viele Stoffe eingesetzt, die nicht unbedingt notwendig wären, aus Gründen des Marketings, weil man es schon immer so macht, oder natürlich aus Profitgründen. Wir haben aber nur eine Erde und die Ressourcen, die wir zur Verfügung haben sind beschränkt. Das sollte man in der Produktentwicklung immer im Hinterkopf haben.
Welche Pläne hast du für die Zukunft – gibt es Produkte oder Projekte, die zurzeit auf ihre Realisierung warten?
Ich möchte langfristig ein Produktportfolio aufbauen, das alle Grundbedürfnisse aus Küche und Bad mit nachhaltigen Produkten abdeckt. Neben der Erweiterung der Wasch- und Reinigungsprodukte möchte ich also auch meine Hautpflegelinie mit weiteren Upcycling Produkten ergänzen, aber auch das Thema Hautreinigung aufgreifen. Ressourcenschonung durch Konzentrate und Upcycling wird dabei immer die Basis für die Entwicklung bleiben. Aktuell habe ich ein Refill-Konzept im Bereich Haushaltsreinigung in der Entwicklung und ein neues Upcycling Projekt, das schon zum Jahresende an den Start gehen wird.
Vielen Dank für das Interview, Katrin!
Dir schwebt nun auch noch eine Frage im Kopf herum, die du gerne an as easy as that stellen möchtest?
Dann schreibe sie in die Kommentare - wir freuen uns auf den Austausch mit dir!
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